WLAN-Probleme endgültig lösen? Der Fritz!Repeater 2400 im Härtetest

Kennen Sie das? Sie sitzen gemütlich auf dem Sofa, wollen einen Film streamen oder einfach nur surfen, und plötzlich – nichts! Das WLAN ist mal wieder weg, stockt oder die Geschwindigkeit bricht so drastisch ein, dass selbst das Laden einer einfachen Webseite zur Geduldsprobe wird. Funklöcher, schwaches Signal, unzuverlässige Verbindungen – diese WLAN-Probleme sind in vielen Haushalten ein allgegenwärtiges Ärgernis. Doch was, wenn es eine Lösung gäbe, die all dem ein Ende bereitet? Wir haben uns den Fritz!Repeater 2400 von AVM vorgenommen und ihn einem knallharten Härtetest unterzogen, um herauszufinden, ob er das Zeug dazu hat, Ihre Nerven und Ihr Heimnetzwerk zu retten.

Die Herausforderung: Warum WLAN so oft schwächelt

Bevor wir uns dem Retter in der Not widmen, lassen Sie uns kurz einen Blick auf die Übeltäter werfen. Warum ist unser drahtloses Netzwerk oft so störanfällig? Die Gründe sind vielfältig: Dicke Wände (Stahlbeton ist der absolute WLAN-Killer!), weitläufige Wohnungen, mehrere Stockwerke, störende Frequenzen von Mikrowellen, Bluetooth-Geräten oder Nachbar-WLANs – all das kann die Reichweite und Stabilität Ihres Signals massiv beeinträchtigen. Moderne Anwendungen wie 4K-Streaming, Online-Gaming und Videokonferenzen stellen zudem immer höhere Anforderungen an die Bandbreite. Ein schwaches WLAN ist da nicht nur lästig, sondern bremst den digitalen Alltag empfindlich aus. Hier kommen WLAN-Repeater ins Spiel, die das Signal des Routers aufgreifen und verstärken sollen. Aber kann das jedes Gerät gleichermaßen gut?

Der Fritz!Repeater 2400: Was steckt dahinter?

Der AVM Fritz!Repeater 2400 ist nicht irgendein einfacher WLAN-Verstärker. Er ist das Topmodell seiner Klasse (abgesehen vom 3000 und 6000), konzipiert, um selbst anspruchsvollste Netzwerkanforderungen zu erfüllen. Das verspricht zumindest der Hersteller. Doch welche Fritz!Repeater 2400 Features machen ihn so besonders?

• Dual-Band-Betrieb: Der Repeater funkt gleichzeitig auf den 2,4-GHz- und 5-GHz-Bändern. Das 2,4-GHz-Band bietet eine größere Reichweite und dringt besser durch Wände, während das 5-GHz-Band deutlich höhere Geschwindigkeiten bei geringerer Reichweite und Durchdringung ermöglicht. Der 2400 kann beide Bänder intelligent nutzen, um die bestmögliche Verbindung herzustellen.
• Intelligente Band-Wahl: Dank „Cross Band Repeating” oder im Idealfall als Teil eines Mesh-Netzwerks, wählt der Repeater automatisch das optimale Frequenzband für die Kommunikation zwischen sich und der Fritz!Box sowie zwischen sich und den Endgeräten.
• Mesh-WLAN-Kompatibilität: Dies ist vielleicht das größte Ass im Ärmel des 2400, besonders für Nutzer einer Fritz!Box. Als Teil eines Fritz! Mesh-WLANs agiert der Repeater nicht als isoliertes Gerät, sondern als integraler Bestandteil eines großen, intelligenten Netzwerks. Das bedeutet eine einzige WLAN-Kennung, nahtloses Roaming und zentrale Verwaltung über die Fritz!Box-Oberfläche.
• Gigabit-LAN-Anschluss: Ein echtes Highlight! Über den integrierten Gigabit-LAN-Port können Sie netzwerkfähige Geräte (Smart-TV, Spielekonsole, PC) per Kabel anbinden, selbst wenn diese weit vom Router entfernt stehen. Der Repeater fungiert dann als WLAN-Bridge und liefert eine stabile, schnelle Kabelverbindung.
• Hohe Geschwindigkeiten: AVM gibt kombinierte Übertragungsraten von bis zu 2.400 MBit/s an (1.733 MBit/s auf 5 GHz und 600 MBit/s auf 2,4 GHz). Diese hohen Werte sind natürlich Laborwerte, aber sie zeigen das Potenzial des Geräts.
• Einfache Einrichtung: Mit WPS (Wi-Fi Protected Setup) soll die Inbetriebnahme ein Knopfdruck sein.
• Sicherheit: Unterstützung des neuesten WPA3-Verschlüsselungsstandards sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit.

Das alles klingt beeindruckend. Aber kann der Fritz!Repeater 2400 diese Versprechen auch in der Realität halten? Unser Härtetest wird es zeigen.

Der Härtetest: Aufbau und Methodik

Um dem Fritz!Repeater 2400 wirklich auf den Zahn zu fühlen, haben wir ein Szenario gewählt, das den Alltag vieler Nutzer widerspiegelt: ein Mehrfamilienhaus über zwei Etagen, gebaut in den 70er-Jahren mit entsprechend dicken Wänden, teils Stahlbeton. Die Testumgebung umfasste:

• Router: Eine AVM Fritz!Box 7590 AX (als Referenz für Mesh-Funktionen).
• Testgeräte: Ein aktuelles Notebook (Intel AX200 WLAN-Karte), ein Smartphone (Samsung Galaxy S22 Ultra), ein Smart-TV (Sony Bravia) und eine Playstation 5.
• Messinstrumente: Online-Speedtests (speedtest.net, fast.com), AVM WLAN-App für Signalstärke (dBm) und Verbindungsinformationen, sowie Dateitransfers innerhalb des lokalen Netzwerks.
• Testorte:
  1. Wohnzimmer (Direkt neben der Fritz!Box): Referenzpunkt für maximale Leistung.
  2. Arbeitszimmer (Eine Etage höher, diagonal gegenüber): Typisches „schwaches Signal”-Gebiet, durch eine dicke Decke und eine Wand getrennt.
  3. Dachboden (Zwei Etagen höher, durch mehrere Wände und Decken getrennt): Klassisches WLAN-Funkloch, hier kam das Signal der Fritz!Box nur noch extrem schwach an.
  4. Keller (Eine Etage tiefer, diagonal gegenüber): Ähnlich wie der Dachboden, aber mit noch mehr Stahlbeton.

Die Messungen wurden jeweils dreimal durchgeführt und gemittelt, um Schwankungen zu minimieren. Wir haben sowohl die Download- als auch die Upload-Geschwindigkeit, den Ping und die Signalstärke protokolliert. Besonderes Augenmerk lag auf der Stabilität bei bandbreitenintensiven Anwendungen wie 4K-Streaming und Online-Gaming.

Installation und Erstinbetriebnahme: Ein Kinderspiel?

AVM ist bekannt für seine benutzerfreundlichen Produkte, und der Fritz!Repeater 2400 macht hier keine Ausnahme.

1. Unboxing: Der Repeater kommt in einer kompakten Verpackung mit einer kurzen Anleitung. Das Design ist AVM-typisch schlicht und funktional, das Gerät selbst wirkt robust.
2. WPS-Einrichtung: Das ist der Königsweg, besonders wenn Sie eine Fritz!Box nutzen. Repeater in die Steckdose stecken, warten, bis die Power-LED leuchtet. Dann die WPS-Taste am Repeater drücken, anschließend die WPS-Taste (Connect/WPS) an der Fritz!Box. Innerhalb weniger Sekunden verbinden sich die Geräte, die WLAN- und Mesh-LEDs leuchten dauerhaft. Einfacher geht es kaum! Der Repeater übernimmt automatisch alle WLAN-Einstellungen der Fritz!Box.
3. Manuelle Einrichtung: Für andere Router oder spezifische Einstellungen kann man den Repeater auch über die Weboberfläche (fritz.repeater oder die IP-Adresse) konfigurieren. Auch das ist dank der intuitiven AVM-Oberfläche schnell erledigt.
4. Optimale Platzierung: Ein entscheidender Faktor für die Leistung eines Repeaters ist sein Standort. Wir haben den Repeater in der Mitte zwischen der Fritz!Box und dem jeweiligen Problembereich platziert, sodass er noch ein gutes Signal vom Router empfangen konnte, dieses aber maximal in die gewünschte Richtung weiterleitet. Die Signalstärkeanzeige am Gerät hilft hierbei ungemein.

Die Installation war tatsächlich ein Kinderspiel und selbst für Laien problemlos in wenigen Minuten zu bewerkstelligen.

Die Ergebnisse des Härtetests: Überzeugt der 2400 wirklich?

Jetzt wird es spannend! Hier sind unsere detaillierten Messergebnisse, die sowohl unsere Erwartungen übertroffen als auch bestätigt haben.

Wohnzimmer (Direkt neben der Fritz!Box – Baseline)

• Ohne Repeater:
  • Download: 940 Mbit/s
  • Upload: 48 Mbit/s
  • Ping: 6 ms
  • Signalstärke: -35 dBm (sehr gut)
• Mit Repeater (nicht relevant, da direkt am Router): Diese Werte dienen lediglich als Referenz, um die maximale Leistung unseres Internetanschlusses und der Fritz!Box zu dokumentieren.

Arbeitszimmer (Eine Etage höher, diagonal gegenüber – Typisches Schwachpunkt-Gebiet)

Hier brach das Signal der Fritz!Box (ohne Repeater) bereits merklich ein.

• Ohne Repeater:
  • Download: 180-250 Mbit/s
  • Upload: 20-30 Mbit/s
  • Ping: 15-25 ms
  • Signalstärke: -65 dBm (noch akzeptabel, aber mit Schwankungen)
• Mit Fritz!Repeater 2400: Nachdem der Repeater strategisch auf halbem Weg platziert wurde, zeigte sich ein beeindruckendes Bild.
  • Download: 650-720 Mbit/s
  • Upload: 40-45 Mbit/s
  • Ping: 8-10 ms
  • Signalstärke: -45 dBm (sehr gut)

  Ergebnis: Eine massive Verbesserung der WLAN-Geschwindigkeit und WLAN-Signalstärke. Das 4K-Streaming auf dem Smart-TV lief butterweich, Videokonferenzen waren stabil und Downloads über das Notebook deutlich schneller.

Dachboden (Zwei Etagen höher, mehrere Wände und Decken – Funkloch)

Dies war die größte Herausforderung. Ohne Repeater war hier kaum eine vernünftige Verbindung möglich.

• Ohne Repeater:
  • Download: 10-50 Mbit/s (stark schwankend, oft Abbrüche)
  • Upload: 5-10 Mbit/s
  • Ping: 80-150 ms (oft Timeout)
  • Signalstärke: -80 bis -90 dBm (sehr schlecht, fast unbrauchbar)
• Mit Fritz!Repeater 2400: Der Repeater wurde in der ersten Etage platziert, um das Signal zur zweiten Etage weiterzuleiten.
  • Download: 280-350 Mbit/s
  • Upload: 30-38 Mbit/s
  • Ping: 15-20 ms
  • Signalstärke: -55 dBm (gut)

  Ergebnis: Das ehemalige Funkloch wurde zu einem brauchbaren Bereich. Zwar nicht mit Gigabit-Geschwindigkeit, aber absolut ausreichend für Streaming in HD, Surfen und sogar leichte Online-Spiele. Die WLAN-Reichweite wurde hier signifikant erweitert und einstabiler Internetzugang geschaffen.

Keller (Eine Etage tiefer, diagonal gegenüber – Schwer zugänglicher Bereich)

Der Keller mit seiner dicken Stahlbetondecke stellte eine besondere Hürde dar.

• Ohne Repeater: Ähnlich wie auf dem Dachboden, oft gar keine Verbindung oder extrem langsam.
• Mit Fritz!Repeater 2400: Der Repeater wurde im Erdgeschoss nah an der Kellertreppe platziert.
  • Download: 120-180 Mbit/s
  • Upload: 20-25 Mbit/s
  • Ping: 20-30 ms
  • Signalstärke: -60 bis -68 dBm (brauchbar)

  Ergebnis: Auch hier konnte der Repeater das Signal aus dem Nichts holen und eine stabile Verbindung herstellen. Das reichte für Smart-Home-Geräte im Keller, gelegentliches Surfen und Musikstreaming vollkommen aus.

Performance des Gigabit-LAN-Ports

Der Gigabit-LAN-Port wurde mit der Playstation 5 im Dachboden getestet. Während die WLAN-Verbindung dort bei etwa 280 Mbit/s lag, erreichte die PS5 über das LAN-Kabel am Repeater stabile 450-500 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload. Dies zeigt, wie effektiv der Repeater als Bridge für kabelgebundene Geräte dienen kann, selbst wenn diese weit vom Router entfernt sind.

Spezialfall: Mesh-WLAN mit Fritz!Box

Für Nutzer einer Fritz!Box entfaltet der Fritz!Repeater 2400 sein volles Potenzial im Mesh-WLAN.

• Nahtloses Roaming: Egal, wo Sie sich im Haus bewegen, Ihre Geräte wechseln automatisch und unbemerkt zum stärksten WLAN-Zugangspunkt (Fritz!Box oder Repeater). Es gibt nur einen Netzwerknamen (SSID).
• Zentrale Verwaltung: Alle Einstellungen werden bequem über die Fritz!Box-Oberfläche vorgenommen. Dort sehen Sie auch eine Übersicht aller Geräte und deren Verbindungsqualität.
• Intelligente Steuerung: Die Fritz!Box und der Repeater tauschen ständig Informationen aus und optimieren die Signalwege. Das Band Steering sorgt beispielsweise dafür, dass Geräte, wenn möglich, auf das schnellere 5-GHz-Band umgelenkt werden.

Diese Integration macht das Heimnetzwerk nicht nur schneller, sondern auch deutlich komfortabler und stabiler.

Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile:

• Hervorragende Leistung: Deutliche Steigerung von Reichweite und Geschwindigkeit in Problemzonen.
• Kinderleichte Installation: Besonders mit WPS und einer Fritz!Box.
• Exzellente Mesh-Integration: Nahtloses und intelligentes WLAN-Erlebnis mit Fritz!Boxen.
• Gigabit-LAN-Anschluss: Ideal für kabelgebundene Geräte ohne eigene WLAN-Funktion oder für maximale Stabilität.
• Dual-Band-Betrieb: Optimale Nutzung beider Frequenzbänder für flexible Verbindungen.
• AVM-Qualität und -Support: Bekannt für zuverlässige Produkte und gute Software-Pflege.
• Kompaktes Design: Passt unauffällig in jede Steckdose.

Nachteile:

• Preis: Der Fritz!Repeater 2400 liegt im oberen Preissegment für WLAN-Repeater, was jedoch durch die Leistung gerechtfertigt wird.
• Optimale Leistung mit Fritz!Box: Auch wenn er mit anderen Routern funktioniert, entfaltet er sein volles Potenzial erst im Mesh mit einer Fritz!Box.
• Steckdosenbelegung: Das Gerät benötigt eine freie Steckdose und kann benachbarte Steckdosen blockieren, je nach Ausführung der Steckdosenleiste.

Für wen lohnt sich der Fritz!Repeater 2400?

Der Fritz!Repeater 2400 ist die ideale Lösung für:

• Nutzer großer Wohnungen oder Häuser: Insbesondere über mehrere Etagen.
• Fritz!Box-Besitzer: Die volle Mesh-Integration ist ein unschlagbares Argument.
• Anspruchsvolle Anwender: Wer 4K streamt, Online-Games spielt oder im Home-Office auf stabile Videokonferenzen angewiesen ist, wird die Leistung zu schätzen wissen.
• Jeden, der WLAN-Funklöcher satt hat: Wenn Sie unter unzuverlässigem WLAN leiden, ist dieser Repeater eine echte Bereicherung.
• Geräte ohne WLAN: Dank des Gigabit-Ports können Sie auch Geräte ohne eigene WLAN-Funktion problemlos ins Netzwerk einbinden.

Fazit: Endlich Ruhe im Funkloch-Krieg?

Unser Härtetest hat es gezeigt: Der Fritz!Repeater 2400 ist ein absolutes Kraftpaket, das seine Versprechen hält. Er konnte in unserer anspruchsvollen Testumgebung selbst hartnäckige WLAN-Probleme endgültig lösen und die WLAN-Abdeckung sowie die Internetgeschwindigkeit drastisch verbessern. Die Kombination aus einfacher Installation, hoher Leistung und der hervorragenden Mesh-Integration macht ihn zu einer Top-Empfehlung, insbesondere für Nutzer, die bereits eine Fritz!Box ihr Eigen nennen. Zwar ist er nicht der günstigste Repeater auf dem Markt, aber die Investition lohnt sich für jeden, der Wert auf ein schnelles, stabiles und zuverlässiges Heimnetzwerk legt. Wer einmal in den Genuss eines leistungsstarken WLANs gekommen ist, möchte es nicht mehr missen. Der Fritz!Repeater 2400 ist in der Tat eine echte WLAN-Rettung und bringt endlich Frieden in den Funkloch-Krieg. Unsere Empfehlung: Zugreifen und endlich wieder sorgenfrei surfen!