Können Sie Ihren alten Windows 10 Installations-Stick einfach nochmal nutzen? Ja, und wir zeigen Ihnen wie!

In der heutigen schnelllebigen Technologiewelt stellt sich oft die Frage: Muss wirklich alles sofort neu gekauft werden, sobald es einmal benutzt wurde? Oder gibt es Wege, bestehende Ressourcen clever und effizient weiterzuverwenden? Besonders bei digitalen Werkzeugen wie einem Windows 10 Installations-Stick kommt diese Frage immer wieder auf. Vielleicht haben Sie vor einiger Zeit einen neuen PC damit aufgesetzt, oder Ihr altes System neu installiert. Nun liegt der Stick in der Schublade und verstaubt. Der Gedanke, ihn bei Bedarf einfach nochmal zu nutzen, ist verlockend. Doch ist das wirklich so einfach?

Die kurze, erfreuliche Antwort lautet: Ja, Sie können Ihren alten Windows 10 Installations-Stick in den allermeisten Fällen problemlos wiederverwenden! Aber – und das ist ein entscheidendes „aber” – er ist wahrscheinlich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Windows 10 ist ein dynamisches Betriebssystem, das kontinuierlich Updates und Verbesserungen erhält. Ein Stick, der vor einem Jahr erstellt wurde, enthält nicht die aktuelle Version mit allen Sicherheitsfixes, Treiberaktualisierungen und Funktionsverbesserungen. Die gute Nachricht ist jedoch: Es ist erstaunlich einfach, diesen Stick zu aktualisieren und ihn fit für die nächste Windows 10 Installation zu machen. In diesem umfassenden Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren alten USB-Stick auffrischen, ihn optimal nutzen und dabei Zeit, Geld und Ressourcen sparen.

Warum Sie Ihren alten Windows 10 Installations-Stick wiederverwenden sollten

Bevor wir ins Detail gehen, lassen Sie uns kurz die Vorteile beleuchten, die das Aktualisieren und Wiederverwenden Ihres vorhandenen USB-Sticks mit sich bringt. Es gibt mehrere gute Gründe, warum dies eine intelligente Entscheidung ist:

• Kosteneffizienz: Der offensichtlichste Vorteil ist, dass Sie keinen neuen USB-Stick kaufen müssen. Auch wenn die Kosten für einen einzelnen Stick gering erscheinen mögen, summieren sich diese Ausgaben über die Zeit. Wenn Sie bereits einen Stick mit ausreichend Speicherkapazität (mindestens 8 GB) besitzen, ist es die wirtschaftlichste Lösung, diesen zu nutzen.
• Ressourcenschonung: Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es immer besser, bestehende Produkte weiterzuverwenden, anstatt neue zu produzieren und zu kaufen. Weniger Elektroschrott und weniger Energieverbrauch für die Produktion sind kleine, aber wichtige Beiträge zum Umweltschutz.
• Zeit und Bequemlichkeit: Sie müssen nicht erst in den Laden gehen oder online bestellen und auf die Lieferung warten. Der Stick liegt vielleicht schon bereit. Das spart Zeit, besonders wenn Sie schnell handeln müssen, weil ein System dringend neu aufgesetzt werden muss oder Probleme bereheben werden müssen.
• Vertrautheit: Sie kennen den Stick bereits, seine Funktionsfähigkeit und wissen, wo Sie ihn finden. Es ist einfach, auf eine bekannte Ressource zurückzugreifen.
• Vorbereitung auf den Ernstfall: Ein aktualisierter Installations-Stick ist ein wertvolles Werkzeug in Ihrer digitalen Werkzeugkiste. Ob für eine schnelle Neuinstallation, die Reparatur eines defekten Systems oder die Einrichtung eines neuen PCs – mit einem stets aktuellen Stick sind Sie auf alles vorbereitet.

Die Wiederverwendung Ihres Sticks ist also nicht nur praktisch, sondern auch eine umweltfreundliche und kostengünstige Option.

Die Crux mit dem „Alt” – Warum ein Update unumgänglich ist

Die Idee, einen alten USB-Stick einfach einzustecken und Windows 10 zu installieren, klingt verlockend. Doch Windows 10 ist kein statisches Betriebssystem. Microsoft veröffentlicht kontinuierlich Feature-Updates (oft halbjährlich) und monatliche Qualitäts- und Sicherheitsupdates. Ein Installations-Stick, der beispielsweise aus dem Jahr 2019 stammt, enthält die Version 1903 oder 1909. Die aktuelle Version ist die 22H2 (Stand Ende 2023/Anfang 2024).

Was bedeutet das für eine Installation mit einem alten Stick?

• Fehlende Sicherheits-Updates: Die wohl gravierendste Lücke. Ein System, das mit einer veralteten Version installiert wird, ist sofort nach der Installation anfällig für bekannte Sicherheitslücken, die in späteren Updates behoben wurden.
• Veraltete Treiber: Moderne Hardware, insbesondere aktuelle SSDs (NVMe), WLAN-Module oder Grafikkarten, benötigt oft spezifische Treiber, die in älteren Windows 10-Versionen noch nicht enthalten sind. Dies kann zu Problemen bei der Installation führen („Keine Treiber gefunden”) oder zu Leistungseinbußen nach der Installation.
• Langer Update-Prozess: Nach der Installation einer alten Version muss Windows 10 einen langwierigen Prozess durchlaufen, um alle fehlenden Feature- und Qualitäts-Updates herunterzuladen und zu installieren. Dies kann Stunden dauern, mehrere Neustarts erfordern und den PC während dieser Zeit praktisch unbrauchbar machen.
• Fehlende Funktionen und Verbesserungen: Jedes Feature-Update bringt neue Funktionen, Leistungsverbesserungen und Fehlerbehebungen mit sich. Eine Installation mit einer alten Version bedeutet, dass Sie diese Vorteile erst nach dem umfangreichen Update-Prozess genießen können.
• Kompatibilitätsprobleme: In seltenen Fällen kann eine sehr alte Windows 10-Version Kompatibilitätsprobleme mit neuerer Hardware haben, die sich erst nach dem Start des Systems bemerkbar machen.

Um all diese Probleme zu vermeiden und von Anfang an ein sicheres, stabiles und aktuelles System zu haben, ist das Aktualisieren Ihres alten Installations-Sticks unerlässlich. Glücklicherweise macht Microsoft dies mit dem Media Creation Tool sehr einfach.

Vorbereitung ist die halbe Miete: Was Sie brauchen

Bevor wir mit dem eigentlichen Aktualisierungsprozess beginnen, stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Dinge zur Hand haben. Eine gute Vorbereitung spart Zeit und Nerven:

1. Ihr alter USB-Stick: Stellen Sie sicher, dass er mindestens 8 GB Speicherkapazität hat. Für die Installation von Windows 10 reichen 8 GB in der Regel aus, auch wenn neuere Builds etwas größer sind. Ein USB 3.0-Stick ist zu bevorzugen, da er den Prozess erheblich beschleunigt, aber ein 2.0-Stick funktioniert ebenfalls.
2. Ein funktionsfähiger PC mit Internetzugang: Sie benötigen einen Computer, auf dem Sie das Media Creation Tool herunterladen und ausführen können. Dieser PC muss nicht derjenige sein, auf dem Sie Windows 10 installieren möchten.
3. Stabile Internetverbindung: Das Media Creation Tool lädt die vollständige Windows 10-Installationsdatei (mehrere Gigabyte) herunter. Eine schnelle und stabile Internetverbindung ist daher von Vorteil.
4. Ausreichend Zeit: Der gesamte Prozess – Herunterladen und Erstellen des Sticks – kann je nach Internetgeschwindigkeit und USB-Stick-Geschwindigkeit zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern. Planen Sie genügend Zeit ein und unterbrechen Sie den Vorgang nicht.
5. Administratorrechte: Sie müssen auf dem PC, auf dem Sie das Media Creation Tool ausführen, Administratorrechte besitzen.
6. Wichtig: Daten sichern! Der Prozess des Erstellens des Installationsmediums auf dem USB-Stick wird alle vorhandenen Daten auf diesem Stick löschen. Wenn Sie wichtige Dateien auf dem Stick gespeichert haben, sichern Sie diese unbedingt, bevor Sie fortfahren!

Haben Sie alles zusammen? Dann können wir starten!

Schritt für Schritt: So aktualisieren Sie Ihren Windows 10 Installations-Stick

Die Aktualisierung Ihres Windows 10 Installations-Sticks ist dank des Media Creation Tools von Microsoft ein relativ einfacher und intuitiver Prozess. Folgen Sie dieser detaillierten Anleitung:

Schritt 1: Das Media Creation Tool herunterladen

Öffnen Sie Ihren Webbrowser und navigieren Sie zur offiziellen Microsoft-Website für den Windows 10 Download. Geben Sie in die Suchleiste einfach „Windows 10 Media Creation Tool” ein oder verwenden Sie diesen Direktlink: https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10.

Auf der Seite scrollen Sie nach unten, bis Sie den Abschnitt „Möchten Sie Windows 10 auf Ihrem PC installieren?” sehen. Klicken Sie dort auf die Schaltfläche „Tool jetzt herunterladen”. Speichern Sie die Datei (MediaCreationTool.exe) an einem Ort, den Sie leicht wiederfinden, z.B. auf Ihrem Desktop oder im Downloads-Ordner.

Wichtiger Hinweis: Laden Sie das Tool ausschließlich von der offiziellen Microsoft-Website herunter, um sicherzustellen, dass Sie eine sichere und unveränderte Version erhalten.

Schritt 2: Das Media Creation Tool ausführen

Navigieren Sie zu der heruntergeladenen Datei (MediaCreationTool.exe). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen Sie „Als Administrator ausführen”. Dies ist wichtig, um dem Tool die notwendigen Berechtigungen für das Schreiben auf den USB-Stick und den Download der Dateien zu geben.

Das Tool wird gestartet und „Einige Vorbereitungen werden getroffen” anzeigen. Nach kurzer Zeit werden die „Lizenzbedingungen” (EULA) angezeigt. Lesen Sie diese bei Bedarf durch und klicken Sie dann auf „Akzeptieren”, um fortzufahren.

Schritt 3: Installationsmedium erstellen

Im nächsten Fenster werden Sie gefragt, was Sie tun möchten. Wählen Sie hier die Option „Installationsmedium (USB-Speicherstick, DVD oder ISO-Datei) für einen anderen PC erstellen” und klicken Sie auf „Weiter”.

Schritt 4: Sprache, Edition und Architektur auswählen

Das Tool schlägt standardmäßig die „Empfohlenen Optionen für diesen PC” vor. Wenn Sie den Stick für den gleichen PC verwenden oder wissen, dass die Standardeinstellungen passen, können Sie dies so lassen. Für maximale Flexibilität (z.B. wenn Sie den Stick für einen 32-Bit-PC oder einen PC in einem anderen Land benötigen) empfehle ich, das Häkchen bei „Empfohlene Optionen für diesen PC verwenden” zu entfernen.

Nun können Sie manuell auswählen:

• Sprache: Wählen Sie die gewünschte Sprache für die Windows 10 Installation (z.B. „Deutsch”).
• Edition: Es wird in der Regel nur „Windows 10” angezeigt. Dieses Installationsmedium enthält sowohl die Home- als auch die Pro-Version, die Sie später während der Installation auswählen können.
• Architektur: Wählen Sie „64-Bit (x64)” für die meisten modernen PCs. Nur wenn Sie sicher sind, dass der Ziel-PC ein älterer 32-Bit-PC ist, wählen Sie „32-Bit (x86)”. Die Option „Beide” ist auch verfügbar, falls Sie sich unsicher sind, benötigt aber mehr Speicherplatz und ist für die meisten Benutzer nicht notwendig.

Nach Ihrer Auswahl klicken Sie auf „Weiter”.

Schritt 5: Medium auswählen – USB-Speicherstick

Sie werden gefragt, welches Medium Sie verwenden möchten. Wählen Sie hier „USB-Speicherstick” aus und klicken Sie auf „Weiter”.

Im nächsten Schritt listet das Tool alle erkannten USB-Sticks auf. Seien Sie hier äußerst vorsichtig! Wählen Sie den korrekten USB-Stick aus, den Sie aktualisieren möchten. Wenn Sie den falschen Stick auswählen, werden dessen Daten unwiederbringlich gelöscht. Überprüfen Sie den Laufwerksbuchstaben und die Größe des Sticks, um sicherzustellen, dass Sie das richtige Gerät ausgewählt haben.

Sobald Sie den korrekten Stick ausgewählt haben, klicken Sie auf „Weiter”.

Schritt 6: Download und Erstellung abwarten

Das Media Creation Tool beginnt nun mit dem Herunterladen der Windows 10-Installationsdateien und dem Erstellen des bootfähigen USB-Sticks. Dieser Prozess kann eine Weile dauern, abhängig von Ihrer Internetgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit Ihres USB-Sticks.

Sie sehen einen Fortschrittsbalken, der den aktuellen Status anzeigt (z.B. „Windows 10 wird heruntergeladen” und anschließend „Windows 10-Medium wird erstellt”). Lassen Sie den PC während dieses Vorgangs ungestört. Trennen Sie den USB-Stick nicht und schalten Sie den PC nicht aus.

Schritt 7: Fertigstellung

Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, zeigt das Media Creation Tool eine Meldung an, dass Ihr USB-Speicherstick fertig ist. Klicken Sie auf „Fertig stellen”.

Sie können den USB-Stick nun sicher vom PC entfernen. Er ist jetzt mit der neuesten Version von Windows 10 bootfähig und bereit für Ihre nächste Installation oder Reparatur.

Was bringt der aktualisierte Stick? Die Vorteile auf einen Blick

Nachdem Sie Ihren alten Windows 10 Installations-Stick erfolgreich aktualisiert haben, halten Sie ein leistungsstarkes und aktuelles Werkzeug in den Händen. Hier sind die entscheidenden Vorteile, die Sie nun genießen:

• Die neueste Windows 10 Version: Ihr Stick enthält jetzt die aktuellste verfügbare Version von Windows 10 (z.B. Version 22H2), was bedeutet, dass Sie von Anfang an ein modernes Betriebssystem installieren.
• Aktuelle Sicherheitspatches: Die Installation beginnt mit einem hohen Maß an Sicherheit, da alle bis zum Erstellungszeitpunkt verfügbaren Sicherheitsupdates bereits integriert sind.
• Verbesserte Hardwarekompatibilität: Der aktualisierte Stick enthält die neuesten Treiber und Patches, die eine bessere Kompatibilität mit moderner Hardware gewährleisten. Das reduziert das Risiko von „fehlenden Treibern” während der Installation erheblich.
• Schnellere Installation und geringerer Update-Bedarf: Da alle aktuellen Feature- und Qualitäts-Updates bereits integriert sind, muss Ihr frisch installiertes System nur noch wenige oder gar keine weiteren Updates herunterladen. Das spart viel Zeit nach der Installation und ermöglicht einen schnelleren Start.
• Bessere Leistung und Stabilität: Ein System, das mit der neuesten Version installiert wird, profitiert von allen Leistungsoptimierungen und Fehlerbehebungen, die Microsoft im Laufe der Zeit implementiert hat.
• Zugang zu neuen Funktionen: Jedes Feature-Update bringt neue Funktionen und Verbesserungen mit sich. Mit dem aktualisierten Stick erhalten Sie diese sofort.

Kurz gesagt: Ihr „alter” Stick ist nun besser als ein neu gekaufter, der noch nicht aktualisiert wurde, und erspart Ihnen viel Ärger und Wartezeit nach der Installation.

Windows 10 installieren mit dem frisch aktualisierten Stick

Nachdem Ihr USB-Stick nun auf dem neuesten Stand ist, können Sie ihn verwenden, um Windows 10 auf einem neuen oder vorhandenen PC zu installieren. Der Prozess ist Standard, aber wir geben Ihnen hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Schritte:

1. Bootreihenfolge ändern

Stecken Sie den aktualisierten USB-Stick in den PC, auf dem Sie Windows 10 installieren möchten. Starten Sie den PC neu und drücken Sie sofort eine Taste, um ins BIOS- oder UEFI-Menü zu gelangen. Dies ist oft Entf, F2, F10, F12 oder Esc, je nach Hersteller. Suchen Sie im Menü nach den „Boot-Optionen” oder „Boot-Reihenfolge” und stellen Sie sicher, dass der USB-Stick (oft als „USB HDD” oder mit dem Namen des Sticks angezeigt) an erster Stelle steht. Speichern Sie die Änderungen und verlassen Sie das BIOS/UEFI. Alternativ können viele PCs auch über ein temporäres Boot-Menü (oft mit F8 oder F12 aufrufbar) direkt vom USB-Stick starten, ohne die BIOS-Einstellungen dauerhaft ändern zu müssen.

2. Windows-Setup starten

Der PC sollte nun vom USB-Stick booten und das Windows 10-Installationsprogramm starten. Wählen Sie Ihre Sprache, Uhrzeit und Währungsformat sowie Tastaturlayout aus und klicken Sie auf „Weiter”. Klicken Sie anschließend auf „Jetzt installieren”.

3. Produktkey und Edition

Wenn Sie einen Produktkey haben, können Sie ihn hier eingeben. Falls Sie Windows 10 bereits auf diesem PC hatten und es digital aktiviert war, können Sie auf „Ich habe keinen Produktkey” klicken. Windows 10 wird sich nach der Installation automatisch aktivieren, sobald eine Internetverbindung besteht und der digitale Lizenz auf die Hardware zugewiesen ist. Wählen Sie anschließend die Windows 10-Edition aus (Home oder Pro), die zu Ihrer Lizenz passt.

4. Installationsart und Partitionierung

Akzeptieren Sie die Lizenzbedingungen. Bei der Auswahl des Installationstyps wählen Sie „Benutzerdefiniert: Nur Windows installieren (erweitert)”.

Nun kommen Sie zur Partitionierung Ihrer Festplatte. Vorsicht: Hier können Daten unwiederbringlich verloren gehen!

• Wenn Sie Windows 10 auf einem neuen PC installieren, wählen Sie das Laufwerk aus und klicken Sie auf „Neu”, um eine Partition zu erstellen, oder lassen Sie Windows automatisch die benötigten Partitionen erstellen.
• Wenn Sie Windows 10 neu installieren und alle Daten löschen möchten, wählen Sie jede vorhandene Partition auf dem Ziellaufwerk aus und klicken Sie auf „Löschen”. Nachdem alle Partitionen gelöscht wurden und nur noch „Nicht zugewiesener Speicherplatz” übrig ist, wählen Sie diesen aus und klicken Sie auf „Neu” (oder lassen Sie es so und klicken Sie direkt auf „Weiter” – Windows erstellt dann die Systempartitionen automatisch).
• Wichtiger Hinweis: Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Festplatte ausgewählt haben, falls mehrere Laufwerke im System verbaut sind.

Klicken Sie auf „Weiter”, um die Installation zu starten.

5. Installation abschließen

Windows wird nun die notwendigen Dateien kopieren und installieren. Der PC wird während dieses Vorgangs mehrmals neu starten. Entfernen Sie den USB-Stick, sobald der erste Neustart erfolgt ist, oder stellen Sie sicher, dass der PC nach dem ersten Neustart wieder von der Festplatte bootet, um nicht erneut in das Setup zu gelangen.

Nach der Installation werden Sie durch die Ersteinrichtung von Windows 10 geführt, bei der Sie Benutzerkonten, Sprache, Datenschutzeinstellungen und WLAN-Verbindungen konfigurieren.

Sobald Sie auf dem Desktop landen und eine Internetverbindung hergestellt ist, sollte sich Windows 10 automatisch aktivieren, wenn eine digitale Lizenz vorhanden ist. Ansonsten geben Sie Ihren Produktkey ein.

Häufige Probleme und Lösungen

Auch wenn der Prozess in der Regel reibungslos verläuft, können gelegentlich Probleme auftreten. Hier sind einige häufige Schwierigkeiten und deren Lösungen:

• USB-Stick wird im Media Creation Tool nicht angezeigt:
  • Stellen Sie sicher, dass der Stick richtig eingesteckt ist.
  • Versuchen Sie einen anderen USB-Port.
  • Stellen Sie sicher, dass der Stick funktionsfähig ist und vom Betriebssystem erkannt wird (erscheint er im Explorer?).
  • Formatieren Sie den Stick manuell über die Datenträgerverwaltung (Rechtsklick auf Start -> Datenträgerverwaltung) als FAT32 oder NTFS.
• Downloadfehler im Media Creation Tool:
  • Überprüfen Sie Ihre Internetverbindung.
  • Deaktivieren Sie vorübergehend Antivirenprogramme oder Firewalls, die den Download blockieren könnten.
  • Starten Sie das Media Creation Tool erneut als Administrator.
  • Löschen Sie temporäre Dateien auf Ihrem System.
• „Fehlende Treiber” während der Windows 10 Installation:
  • Dies tritt oft bei neuen PCs mit NVMe-SSDs oder speziellen RAID-Konfigurationen auf, deren Treiber nicht in der Standardinstallation enthalten sind.
  • Lösung: Laden Sie die fehlenden Treiber (z.B. SATA/AHCI/NVMe-Treiber vom Hersteller der Hauptplatine) auf einen separaten USB-Stick herunter. Stecken Sie diesen während der Windows-Installation ein und klicken Sie auf „Treiber laden”, um die erforderlichen Treiber zu installieren.
  • Stellen Sie sicher, dass im BIOS/UEFI der SATA-Modus auf AHCI eingestellt ist (nicht RAID), sofern Sie keine RAID-Konfiguration nutzen.
• Installation hängt oder ist sehr langsam:
  • Versuchen Sie einen anderen USB-Port (insbesondere, wenn Sie von USB 2.0 auf USB 3.0 wechseln können).
  • Testen Sie den USB-Stick an einem anderen PC, um seine Funktionalität zu überprüfen.
  • Möglicherweise liegt ein Problem mit dem RAM des Ziel-PCs vor. Testen Sie den RAM, falls andere Installationen ebenfalls fehlschlagen.
• BIOS/UEFI erkennt den USB-Stick nicht:
  • Stellen Sie sicher, dass „Legacy USB Support” oder ähnliche Optionen im BIOS aktiviert sind.
  • Deaktivieren Sie „Secure Boot” im BIOS/UEFI, da es manchmal die Erkennung von Boot-Medien blockieren kann (kann nach der Installation wieder aktiviert werden).
  • Vergewissern Sie sich, dass der Stick im BIOS/UEFI als „USB HDD” oder ähnlich aufgeführt wird.

In den meisten Fällen lassen sich diese Probleme durch logisches Vorgehen und die Überprüfung der Grundvoraussetzungen beheben.

Wann ist ein neuer Stick die bessere Wahl?

Obwohl die Wiederverwendung des alten Installations-Sticks fast immer die beste Option ist, gibt es einige seltene Szenarien, in denen die Anschaffung eines neuen Sticks sinnvoll sein könnte:

• Physische Beschädigung oder Defekt: Wenn Ihr alter USB-Stick physisch beschädigt ist (z.B. verbogen, gebrochen) oder bereits Anzeichen von Defekten zeigt (z.B. Datenverlust, extrem langsame Übertragungsraten), sollten Sie kein Risiko eingehen und einen neuen Stick verwenden.
• Sehr alter und langsamer USB 2.0-Stick: Wenn Sie nur einen sehr alten USB 2.0-Stick besitzen und einen PC mit USB 3.0-Anschlüssen oder höher haben, kann die Investition in einen schnellen USB 3.0/3.1-Stick die Installationszeit erheblich verkürzen. Für die Funktionalität ist es jedoch nicht zwingend notwendig.
• Windows 11 Installation: Wenn Sie statt Windows 10 nun Windows 11 installieren möchten, benötigen Sie ein separates Media Creation Tool für Windows 11 und somit einen neuen Prozess, der den Stick für Windows 11 vorbereitet. Der Windows 10 Installations-Stick kann dafür nicht direkt verwendet werden.

Für die meisten Anwendungsfälle von Windows 10 ist die Aktualisierung des bestehenden Sticks jedoch der klare Weg der Wahl.

Fazit

Ihr alter Windows 10 Installations-Stick ist keineswegs nutzlos. Im Gegenteil, er ist eine wertvolle Ressource, die mit ein wenig Aufwand wieder auf den neuesten Stand gebracht werden kann. Durch die einfache Aktualisierung mittels des offiziellen Media Creation Tools von Microsoft stellen Sie sicher, dass Sie stets eine aktuelle, sichere und leistungsfähige Version von Windows 10 zur Hand haben.

Dieser Prozess spart nicht nur Geld und schont Ressourcen, sondern erspart Ihnen auch den Ärger und die lange Wartezeit, die mit der Installation einer veralteten Windows-Version und dem anschließenden umfangreichen Update-Prozess verbunden wären. Machen Sie Ihren USB-Stick fit für die Zukunft und erleichtern Sie sich zukünftige Neuinstallationen oder Systemreparaturen. Es ist eine kleine Investition an Zeit, die sich vielfach auszahlt!