„Update aussetzen” versehentlich aktiviert? So setzen Sie die Windows-Updates sofort wieder fort!

Es ist ein häufiges Szenario, das wohl viele Windows-Nutzer kennen: Man möchte kurz eine störende Benachrichtigung loswerden, klickt auf „Updates aussetzen“ und vergisst es dann wieder. Oder vielleicht hat man Updates bewusst pausiert, um ein wichtiges Projekt abzuschließen, und danach gerät es in Vergessenheit. Plötzlich merkt man, dass der PC schon seit Wochen oder Monaten keine neuen Aktualisierungen mehr erhalten hat. Panik kommt auf: Ist mein System noch sicher? Habe ich wichtige Funktionen verpasst? Keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und die gute Nachricht ist: Es gibt einfache Wege, die Windows-Updates sofort wieder zu aktivieren und Ihr System auf den neuesten Stand zu bringen.

In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie versehentlich oder bewusst pausierte Windows-Updates wieder fortsetzen können. Wir decken dabei die gängigsten Methoden ab, von den einfachsten Einstellungen bis hin zu tiefergegehenden Systemanpassungen für hartnäckigere Fälle. Ziel ist es, Ihnen die nötigen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit Ihr System wieder sicher, stabil und topaktuell ist.

Warum Windows-Updates so wichtig sind: Eine kurze Erinnerung

Bevor wir ins Detail gehen, lassen Sie uns kurz rekapitulieren, warum regelmäßige Updates für Ihr Windows-System von entscheidender Bedeutung sind. Es geht um mehr als nur neue Funktionen oder visuelle Verbesserungen:

• Sicherheit: Der wichtigste Grund. Updates schließen oft kritische Sicherheitslücken, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten. Ohne aktuelle Patches ist Ihr PC ein leichtes Ziel für Viren, Ransomware und andere Bedrohungen.
• Leistung und Stabilität: Updates beheben Fehler, verbessern die Systemleistung und sorgen für eine stabilere Arbeitsumgebung. Abstürze und unerklärliche Probleme können oft durch ein fehlendes Update verursacht werden.
• Kompatibilität: Neue Hardware, Software und Treiber werden kontinuierlich entwickelt. Updates stellen sicher, dass Ihr System mit diesen Neuerungen kompatibel bleibt.
• Neue Funktionen: Manchmal bringen Updates auch spannende neue Features, die das Arbeiten angenehmer oder effizienter machen.

Das Pausieren von Updates sollte daher immer nur eine kurzfristige Notlösung sein und niemals dauerhaft in Vergessenheit geraten. Ihr digitales Wohlbefinden hängt davon ab!

Das Problem erkennen: Wie merke ich, dass meine Updates pausiert sind?

Meistens bemerkt man es erst, wenn Windows aktiv darauf hinweist. Dies kann durch folgende Anzeichen geschehen:

• Benachrichtigungen: Windows blendet oft eine Benachrichtigung ein, dass Ihr Gerät ein Risiko darstellt, weil Updates ausgesetzt wurden.
• Einstellungen-App: Wenn Sie die Einstellungen öffnen und zu „Update und Sicherheit“ navigieren, sehen Sie möglicherweise prominent den Hinweis „Updates wurden pausiert“ mit einem Wiederaufnahme-Knopf.
• Fehlende neue Funktionen: Sie hören von Freunden, dass sie eine neue Windows-Funktion haben, die bei Ihnen nicht auftaucht.

Die „Updates aussetzen”-Funktion verstehen

Microsoft hat die Funktion zum Pausieren von Updates eingeführt, um Nutzern mehr Kontrolle zu geben. Sie ist praktisch, wenn Sie beispielsweise:

• Ein wichtiges Meeting haben und nicht möchten, dass der PC im ungünstigsten Moment neu startet.
• Eine kritische Aufgabe erledigen, bei der Sie absolut keine Unterbrechung riskieren können.
• Auf ein bekanntes Problem mit einem bestimmten Update warten, bis Microsoft einen Fix veröffentlicht.

Normalerweise wird diese Funktion über Einstellungen > Update und Sicherheit > Windows Update aktiviert. Dort können Sie die Dauer der Unterbrechung auswählen, in der Regel bis zu 35 Tage. Danach sollten die Updates automatisch wieder fortgesetzt werden. Wenn das nicht der Fall ist oder Sie manuell eingreifen möchten, lesen Sie weiter.

Methode 1: Der einfachste Weg – Updates über die Einstellungen fortsetzen

Dies ist die schnellste und einfachste Methode und funktioniert in den allermeisten Fällen. So gehen Sie vor:

1. Öffnen Sie die Einstellungen. Dies können Sie tun, indem Sie auf das Startmenü klicken und das Zahnrad-Symbol auswählen, oder die Tastenkombination Windows-Taste + I drücken.
2. Klicken Sie auf „Update und Sicherheit“ (bei Windows 10) oder „Windows Update“ (bei Windows 11).
3. Im Abschnitt „Windows Update“ sollten Sie sofort sehen, ob Updates pausiert sind. Es wird ein markanter Hinweis wie „Updates wurden pausiert“ angezeigt.
4. Direkt darunter finden Sie einen Button namens „Updates fortsetzen“. Klicken Sie diesen an.

Nachdem Sie auf „Updates fortsetzen“ geklickt haben, beginnt Windows sofort mit der Suche nach neuen Updates und deren Installation. Möglicherweise müssen Sie Ihren PC neu starten, um den Vorgang abzuschließen.

Was tun, wenn der Button fehlt oder ausgegraut ist?
Sollte der Button „Updates fortsetzen“ fehlen, ausgegraut sein oder die Updates auch nach dem Klick nicht starten, könnte es ein tieferliegendes Problem geben. In solchen Fällen kommen die folgenden Methoden zum Einsatz.

Methode 2: Den Windows Update-Dienst manuell überprüfen und starten

Manchmal kann es vorkommen, dass der für die Updates zuständige Dienst nicht korrekt läuft oder sogar deaktiviert wurde. Dies lässt sich über die Diensteverwaltung überprüfen:

1. Drücken Sie die Tastenkombination Windows-Taste + R, um den Ausführen-Dialog zu öffnen.
2. Geben Sie services.msc ein und drücken Sie Enter. Dies öffnet das Fenster „Dienste“.
3. Scrollen Sie in der Liste nach unten, bis Sie den Dienst namens „Windows Update“ finden.
4. Überprüfen Sie den „Status“. Er sollte „Wird ausgeführt“ anzeigen. Der „Starttyp“ sollte auf „Automatisch“ stehen.
5. Falls der Dienst nicht ausgeführt wird, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Windows Update“ und wählen Sie „Starten“.
6. Wenn der Starttyp nicht „Automatisch“ ist, klicken Sie doppelt auf den Dienst. Ändern Sie im Reiter „Allgemein“ den Starttyp auf „Automatisch“ und klicken Sie dann auf „Übernehmen“ und „OK“. Starten Sie anschließend den Dienst.

Wichtiger Hinweis zu Abhängigkeiten: Der Windows Update-Dienst hat Abhängigkeiten zu anderen Diensten, wie beispielsweise dem „Intelligenten Hintergrundübertragungsdienst (BITS)“ und „Kryptografiedienste“. Stellen Sie sicher, dass auch diese auf „Automatisch“ stehen und ausgeführt werden, falls der Windows Update-Dienst Schwierigkeiten bereitet.

Methode 3: Gruppenrichtlinien-Editor (Nur für Windows Pro/Enterprise)

Für Nutzer von Windows Pro oder Enterprise-Versionen können Updates auch über den Gruppenrichtlinien-Editor verwaltet werden. Eine fehlerhafte Einstellung hier könnte das Pausieren oder Deaktivieren von Updates verursachen:

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie gpedit.msc ein und drücken Sie Enter.
2. Navigieren Sie im linken Bereich zu „Computerkonfiguration“ > „Administrative Vorlagen“ > „Windows-Komponenten“ > „Windows Update“.
3. Suchen Sie im rechten Bereich nach Richtlinien wie „Automatische Updates konfigurieren“ oder ähnlichen Einträgen, die die Update-Verwaltung beeinflussen könnten.
4. Doppelklicken Sie auf die entsprechende Richtlinie. Stellen Sie sicher, dass sie auf „Nicht konfiguriert“ oder „Aktiviert“ mit einer angemessenen Einstellung steht, die Updates erlaubt. Wenn sie auf „Deaktiviert“ oder „Aktiviert“ mit einer Einstellung steht, die Updates blockiert, ändern Sie dies.
5. Klicken Sie auf „Übernehmen“ und „OK“.
6. Nach der Änderung müssen Sie die Gruppenrichtlinien aktualisieren. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd“ im Startmenü, Rechtsklick > „Als Administrator ausführen“) und geben Sie gpupdate /force ein. Drücken Sie Enter.

Versuchen Sie danach erneut, die Updates über die Einstellungen zu starten (Methode 1).

Methode 4: Registry-Editor (Für fortgeschrittene Nutzer – mit Vorsicht!)

Die Windows-Registrierung ist das Herzstück des Systems. Änderungen hier können weitreichende Folgen haben. Gehen Sie daher nur mit äußerster Vorsicht vor und erstellen Sie idealerweise vorher einen Wiederherstellungspunkt oder ein Backup der Registry.

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter. Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung.
2. Navigieren Sie zum folgenden Pfad: HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsWindowsUpdate.
3. Wenn Sie hier einen Unterschlüssel namens „AU“ (für Automatic Updates) sehen, klicken Sie darauf.
4. Suchen Sie im rechten Bereich nach Einträgen wie NoAutoUpdate oder AUOptions.
5. Falls NoAutoUpdate existiert und der Wert auf 1 gesetzt ist, bedeutet dies, dass automatische Updates deaktiviert sind. Doppelklicken Sie darauf und ändern Sie den Wert auf 0.
6. Wenn AUOptions vorhanden ist, sollte der Wert nicht auf 1 (Deaktiviert) stehen. Typische Werte sind 2 (Benachrichtigen vor Download), 3 (Automatischer Download und Benachrichtigen zur Installation) oder 4 (Automatischer Download und Installation nach Zeitplan). Ändern Sie den Wert bei Bedarf.
7. Sie können auch ganze Schlüssel wie „WindowsUpdate“ oder „AU“ löschen, wenn Sie sicher sind, dass diese von Drittanbieter-Tools oder Malware gesetzt wurden, um Updates zu blockieren. Seien Sie hier extrem vorsichtig! Ein einfacherer Ansatz ist, nur die Werte zu ändern.
8. Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie Ihren PC neu.

Methode 5: Windows Update-Problembehandlung und Systemprüfung

Windows verfügt über integrierte Tools zur Diagnose und Behebung von Update-Problemen:

1. Windows Update-Problembehandlung:
   • Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
   • Gehen Sie zu „Update und Sicherheit“ > „Problembehandlung“ > „Zusätzliche Problembehandlungen“ (Windows 10) oder „System“ > „Problembehandlung“ > „Andere Problembehandlungen“ (Windows 11).
   • Wählen Sie „Windows Update“ aus und klicken Sie auf „Problembehandlung ausführen“. Folgen Sie den Anweisungen.
2. Systemdateiprüfung (SFC) und Deployment Image Servicing and Management (DISM):

   Manchmal sind beschädigte Systemdateien die Ursache für Update-Probleme. Diese Tools können helfen:

   • Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd“ im Startmenü, Rechtsklick > „Als Administrator ausführen“).
   • Geben Sie zuerst sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan durchlaufen.
   • Danach geben Sie die folgenden DISM-Befehle nacheinander ein und drücken Sie jeweils Enter:
     
     DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth

DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth

DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
   • Starten Sie nach Abschluss aller Befehle Ihren PC neu.

Nach der Reaktivierung: Was nun?

Nachdem Sie eine der oben genannten Methoden angewendet haben, sollten Sie folgende Schritte durchführen:

1. Manuell nach Updates suchen: Gehen Sie zu Einstellungen > Update und Sicherheit > Windows Update und klicken Sie auf „Nach Updates suchen“. Dies sollte den Prozess anstoßen.
2. Neustart des Systems: Viele Änderungen und Update-Installationen erfordern einen Neustart. Führen Sie diesen durch, wenn Windows Sie dazu auffordert.
3. Update-Verlauf überprüfen: Unter „Update und Sicherheit“ finden Sie auch den „Updateverlauf anzeigen“. Hier können Sie nachvollziehen, welche Updates installiert wurden und ob der Prozess erfolgreich war.

Best Practices für Windows-Updates

Um zukünftige Probleme zu vermeiden und Ihr System optimal zu schützen, beachten Sie diese Tipps:

• Updates nicht dauerhaft pausieren: Nutzen Sie die Pausenfunktion wirklich nur für kurze, notwendige Zeiträume.
• Aktive Stunden einrichten: Unter Einstellungen > Update und Sicherheit > Windows Update > „Aktive Stunden ändern“ können Sie Zeiträume definieren, in denen Windows keine automatischen Neustarts für Updates durchführt. So werden Sie bei der Arbeit nicht gestört.
• Regelmäßige Backups: Im Falle eines seltenen Update-Problems ist ein aktuelles Backup Gold wert.
• Speicherplatz freihalten: Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz auf Ihrer Systemfestplatte vorhanden ist, da Updates oft viel Platz benötigen.

Fazit: Ein aktuelles System ist ein sicheres System

Das versehentliche Pausieren von Windows-Updates ist ein ärgerliches, aber lösbares Problem. Mit den hier vorgestellten Methoden können Sie die Windows-Updates sofort wieder fortsetzen und sicherstellen, dass Ihr PC optimal geschützt und leistungsfähig bleibt. Denken Sie daran: Ein aktuelles System ist nicht nur sicherer, sondern bietet auch die beste Benutzererfahrung. Nehmen Sie sich regelmäßig die Zeit, den Update-Status Ihres PCs zu überprüfen und halten Sie ihn auf dem neuesten Stand. Ihr digitales Ich wird es Ihnen danken!