Kennen Sie das Gefühl? Ihr Internetvertrag läuft seit zwei Jahren, die automatische Vertragsverlängerung rückt näher und Sie zahlen für Ihren Vodafone Kabel Internet Anschluss möglicherweise mehr als Neukunden oder gar für eine geringere Leistung. Viele Kunden sehen das als gegeben hin und scheuen den Aufwand, etwas dagegen zu unternehmen. Doch hier ist die gute Nachricht: Sie können aktiv werden! Mit der richtigen Strategie und ein wenig Verhandlungsgeschick lassen sich nach zwei Jahren oft deutlich bessere Konditionen für Ihr Vodafone Kabel Internet aushandeln. Dieser umfassende Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie vorgehen, um das Beste aus Ihrem Vertrag herauszuholen.
Warum nach zwei Jahren handeln? Der perfekte Zeitpunkt
Die meisten Internetverträge in Deutschland haben eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Nach dieser Zeitspanne fällt Ihr Vertrag in der Regel in eine monatlich kündbare Verlängerung oder verlängert sich automatisch um eine bestimmte Frist (oft weitere 12 Monate), falls Sie nicht fristgerecht gekündigt haben. Doch selbst wenn er sich automatisch verlängert hat, ist der Zeitpunkt rund um das Ende der ursprünglichen Mindestlaufzeit (oder kurz danach) ideal für Verhandlungen. Warum? Weil Ihr Status als langjähriger Kunde in Kombination mit der Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln, Ihnen eine starke Verhandlungsposition verschafft.
Vodafone Kabel Internet ist einer der größten Anbieter in Deutschland und hat ein großes Interesse daran, Bestandskunden zu halten. Die Kosten für die Akquise eines Neukunden sind oft höher, als einen bestehenden Kunden mit einem besseren Angebot zu halten. Dies ist der Hebel, den Sie nutzen werden. Die sogenannte Kundenrückgewinnung oder Retention Abteilung bei Vodafone ist genau darauf spezialisiert, Sie als Kunden zu halten – und dafür sind sie bereit, Ihnen Zugeständnisse zu machen.
Die Goldene Regel: Gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg
Bevor Sie zum Telefon greifen, ist eine detaillierte Vorbereitung unerlässlich. Je besser Sie informiert sind, desto selbstbewusster können Sie auftreten und desto bessere Ergebnisse erzielen Sie. Nehmen Sie sich Zeit für die folgenden Schritte:
1. Kennen Sie Ihren aktuellen Vertrag genau
- Leistung: Welche Download- und Upload-Geschwindigkeiten sind vertraglich vereinbart?
- Preis: Was zahlen Sie monatlich inklusive aller Gebühren? Gibt es versteckte Kosten oder Rabatte, die bald auslaufen?
- Laufzeit: Wann endet die Mindestvertragslaufzeit Ihres aktuellen Vertrags? Wann ist die Kündigungsfrist? (Meist 3 Monate vor Vertragsende)
- Inklusivleistungen: Haben Sie eine Telefon-Flatrate, eine Mobilfunk-Flat oder andere Extras gebucht?
- Hardware: Ist Ihr Router gemietet oder gekauft? Fallen dafür monatliche Gebühren an?
Halten Sie Ihre Kundennummer und Vertragsdetails griffbereit. Diese Informationen sind die Basis Ihrer Argumentation.
2. Recherchieren Sie Alternativen und Neukundenangebote
Dies ist Ihr stärkstes Argument. Ohne Wissen über den Markt haben Sie keine Vergleichsbasis. Schauen Sie sich die Angebote von Konkurrenten wie Telekom, O2, 1&1 oder regionalen Anbietern an. Wichtige Punkte hierbei sind:
- Geschwindigkeit: Was bieten andere Anbieter für vergleichbare Geschwindigkeiten?
- Preis: Wie hoch sind die monatlichen Kosten für Neukunden bei der Konkurrenz? Beachten Sie dabei Aktionspreise, Startguthaben und die Kosten nach Ablauf der Rabattphase.
- Hardware: Gibt es kostenlose Router oder Mietoptionen bei anderen Anbietern?
- Verfügbarkeit: Prüfen Sie, welche Anbieter an Ihrer Adresse überhaupt verfügbar sind. Nutzen Sie Verfügbarkeits-Checks der Anbieter.
Vergessen Sie nicht, auch die aktuellen Neukundenangebote von Vodafone selbst zu prüfen! Oft sind diese deutlich attraktiver als das, was Sie als Bestandskunde zahlen. Diese internen Angebote sind ein hervorragendes Druckmittel.
3. Definieren Sie Ihr Wunschziel
Was möchten Sie erreichen? Eine höhere Geschwindigkeit zum gleichen Preis? Eine geringere Monatsgebühr für die gleiche Leistung? Oder vielleicht eine Kombination aus beidem? Überlegen Sie sich ein realistisches Wunschszenario und eine absolute Schmerzgrenze, unter die Sie nicht gehen möchten.
- Realistisches Ziel: Oft ist eine deutliche Preissenkung (z.B. 5-10 Euro pro Monat) oder ein kostenloses Upgrade der Geschwindigkeit möglich.
- Zusatzleistungen: Manchmal gibt es auch kostenlose Zusatzoptionen wie eine Telefon-Flat in alle Mobilfunknetze oder einen besseren Router ohne Mietgebühr.
Der Zeitpunkt ist entscheidend: Wann klingelt das Telefon?
Die Kündigungsfrist ist der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Verhandlung. Üblicherweise beträgt diese drei Monate vor Ende der Mindestvertragslaufzeit.
1. Schritt: Kündigung einreichen – Ihr stärkstes Argument
Reichen Sie Ihre Kündigung fristgerecht ein. Dies ist der wichtigste Schritt. Keine Sorge, Sie können die Kündigung jederzeit widerrufen, wenn Sie sich auf ein attraktives Angebot geeinigt haben. Senden Sie die Kündigung am besten schriftlich, zum Beispiel per Einschreiben mit Rückschein oder über das Online-Kündigungsformular von Vodafone, das eine Bestätigung des Eingangs sendet. Eine einfache E-Mail ist nicht immer ausreichend. In Ihrer Kündigung sollten Sie klarstellen, dass Sie kündigen und den Vertrag nicht verlängern möchten.
Warum ist die Kündigung so wichtig? Ohne Kündigung gibt es für Vodafone keinen Grund, Ihnen ein besseres Angebot zu machen. Erst wenn Sie signalisieren, dass Sie wirklich wechseln wollen, wird die Retention Abteilung aktiv.
2. Schritt: Auf den Anruf warten (oder selbst anrufen)
Nachdem Sie gekündigt haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Vodafone Sie kontaktiert. Dies geschieht oft 1-2 Monate vor dem eigentlichen Vertragsende. Wenn der Anruf ausbleibt oder Sie ungeduldig sind, können Sie auch selbst proaktiv werden. Rufen Sie die Vodafone-Hotline an und bitten Sie darum, mit der „Kündigungsabteilung” oder „Kundenrückgewinnung” verbunden zu werden. Erklären Sie, dass Sie gekündigt haben und sich über eventuelle Angebote zur Vertragsverlängerung informieren möchten.
Das Verhandlungsgespräch: So sichern Sie sich die besten Konditionen
Nun beginnt der entscheidende Teil. Halten Sie alle vorbereiteten Informationen griffbereit.
1. Seien Sie freundlich, aber bestimmt
Der Mitarbeiter am Telefon ist Ihr erster Ansprechpartner. Ein freundlicher, aber bestimmter Ton hilft Ihnen, Ihr Ziel zu erreichen. Beschimpfungen oder Unhöflichkeit sind kontraproduktiv und führen nur dazu, dass der Mitarbeiter weniger entgegenkommend ist. Erinnern Sie sich: Der Mitarbeiter soll Ihnen helfen, Sie wollen ihn nicht persönlich angreifen.
2. Nennen Sie den Grund Ihrer Kündigung
Erklären Sie ruhig und sachlich, warum Sie gekündigt haben. Die häufigsten Gründe sind:
- „Ihr Preis ist im Vergleich zu Neukundenangeboten oder der Konkurrenz zu hoch.”
- „Ich zahle für X Leistung, während Neukunden für den gleichen Preis Y (mehr Leistung) bekommen.”
- „Ich habe attraktivere Angebote bei anderen Anbietern gefunden.”
Seien Sie präzise. Sagen Sie: „Ich zahle aktuell 49,99€ für 250 MBit/s, während Vodafone Neukunden 500 MBit/s für 39,99€ anbietet.” Oder: „Die Telekom bietet mir 1000 MBit/s für 44,95€ an.”
3. Präsentieren Sie Ihre Alternativen
Hier kommen Ihre recherchierten Neukundenangebote und Konkurrenzofferten ins Spiel. Nennen Sie konkret, was Sie woanders bekommen könnten. Dies signalisiert, dass Sie ernsthaft bereit sind, zu wechseln. „Ich habe ein Angebot von [Anbieter X] vorliegen, das mir für [Preis Y] [Leistung Z] bietet. Kann Vodafone da mithalten oder mir ein vergleichbares Angebot machen?”
4. Äußern Sie Ihre Wünsche
Fragen Sie konkret nach Ihren Wunschkonditionen. Das kann sein:
- Eine Reduzierung des monatlichen Preises.
- Ein kostenloses Upgrade auf eine höhere Geschwindigkeit.
- Wegfall der Routermiete oder ein Upgrade auf einen besseren Router.
- Zusätzliche Inklusivleistungen (z.B. eine zusätzliche Telefon-Flat).
- Den GigaKombi-Vorteil nutzen, falls Sie auch einen Vodafone Mobilfunkvertrag haben. Sprechen Sie dies unbedingt an, da dies oft zusätzliche Rabatte freischaltet!
Es ist ein Verhandlungsspiel. Der Mitarbeiter wird Ihnen wahrscheinlich ein erstes Angebot unterbreiten. Seien Sie nicht sofort zufrieden.
5. Bleiben Sie hartnäckig – aber realistisch
Wenn das erste Angebot nicht Ihren Erwartungen entspricht, sagen Sie höflich, aber bestimmt: „Das ist noch nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin langjähriger Kunde und würde gerne bei Vodafone bleiben, aber die aktuellen Konditionen sind für mich nicht attraktiv genug im Vergleich zu [Ihren Alternativen].” Fragen Sie, ob es noch andere Möglichkeiten oder Angebote gibt, die der Mitarbeiter prüfen kann.
Manchmal können die Mitarbeiter Ihnen nicht sofort das beste Angebot machen, weil sie an bestimmte Vorgaben gebunden sind. In seltenen Fällen können Sie fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, mit einer anderen Abteilung oder einem Vorgesetzten zu sprechen, der möglicherweise mehr Spielraum hat. Aber Vorsicht: Dies sollte nur als letztes Mittel eingesetzt werden und wenn Sie wirklich das Gefühl haben, es geht noch mehr.
6. Das Angebot prüfen und schriftliche Bestätigung anfordern
Wenn Sie ein attraktives Angebot erhalten, lassen Sie es sich noch einmal detailliert erklären. Notieren Sie sich alle wichtigen Punkte: Preis, Geschwindigkeit, Vertragslaufzeit, etwaige Rabatte und deren Gültigkeitsdauer, Hardware, etc. Ganz wichtig: Fragen Sie nach einer schriftlichen Bestätigung des Angebots per E-Mail oder Post, bevor Sie mündlich zustimmen. Mündliche Zusagen sind oft schwer nachweisbar und können zu Missverständnissen führen. Prüfen Sie diese Bestätigung sorgfältig, um sicherzustellen, dass alles so aufgeführt ist, wie besprochen.
7. Zusage oder Ablehnung
Erst wenn Sie die schriftliche Bestätigung haben und alles zu Ihrer Zufriedenheit ist, können Sie dem Angebot zustimmen. In diesem Fall wird Ihre zuvor eingereichte Kündigung hinfällig und Ihr Vertrag wird zu den neuen Konditionen verlängert. Sollte das Angebot auch nach mehrmaligem Nachhaken nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, seien Sie bereit, Ihre Kündigung durchzuziehen und den Anbieter zu wechseln. Die Bereitschaft zum Wechsel ist Ihre stärkste Verhandlungsposition.
Was, wenn Vodafone nicht mitspielt?
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Vodafone Ihnen kein akzeptables Angebot macht. Seien Sie darauf vorbereitet, Ihre Kündigung durchzuziehen. Der Markt für Internetanbieter ist umkämpft, und es gibt viele gute Alternativen. Der Wechselprozess ist in der Regel unkomplizierter, als viele denken, besonders wenn Sie Ihre Rufnummer mitnehmen möchten. Viele neue Anbieter kümmern sich um die Kündigung bei Ihrem alten Provider und den reibungslosen Übergang.
Häufige Fallen und Fehler vermeiden
- Unzureichende Vorbereitung: Ohne Wissen über den Markt und den eigenen Vertrag sind Sie in einer schwachen Position.
- Zu schnelle Zustimmung: Das erste Angebot ist selten das beste. Verhandeln Sie.
- Mangelnde Hartnäckigkeit: Manchmal braucht es zwei oder drei Anläufe, um das beste Angebot zu bekommen.
- Mangelnde Skepsis: Lassen Sie sich nicht von vermeintlich guten Angeboten blenden, die nur kurzfristige Rabatte beinhalten.
- Verzicht auf schriftliche Bestätigung: Mündliche Absprachen sind im Zweifel wertlos. Immer alles schriftlich festhalten lassen.
- Nicht bereit sein zu wechseln: Wenn Sie nicht bereit sind, die Kündigung durchzuziehen, nehmen Sie sich selbst den größten Hebel.
Fazit: Verhandeln lohnt sich immer!
Nach zwei Jahren Laufzeit Ihres Vodafone Kabel Internet Vertrags haben Sie die Macht, Ihre Konditionen neu zu verhandeln. Mit einer gründlichen Vorbereitung, dem fristgerechten Einreichen Ihrer Kündigung und einem selbstbewussten Auftreten im Verhandlungsgespräch können Sie oft erhebliche Einsparungen erzielen oder eine bessere Leistung für Ihr Geld bekommen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, bleiben Sie dran – Ihr Portemonnaie wird es Ihnen danken. Nutzen Sie die Macht Ihrer Kündigung und die Bereitschaft von Vodafone, Bestandskunden zu halten, um sich ein Top-Angebot zu sichern. Es ist Ihr gutes Recht, die besten Konditionen aushandeln zu wollen!