Verzweifelt wegen Bluescreen STOP: 0x0000009f (ntoskrnl.exe)? Hier ist die Lösung!

Es gibt kaum etwas Frustrierenderes für einen Computerbenutzer als ein plötzlicher Bluescreen of Death (BSOD). Er unterbricht Ihre Arbeit, führt oft zu Datenverlust bei nicht gespeicherten Dokumenten und hinterlässt ein Gefühl der Hilflosigkeit. Wenn Sie mit dem Fehlercode STOP: 0x0000009f konfrontiert wurden, oft in Verbindung mit der Datei ntoskrnl.exe, sind Sie nicht allein. Dieser Fehler, bekannt als „DRIVER_POWER_STATE_FAILURE“, gehört zu den häufigsten BSODs und weist auf ein Problem bei der Energieverwaltung von Treibern hin. Aber keine Sorge, Sie müssen nicht verzweifeln! Dieser umfassende Leitfaden hilft Ihnen, die Ursache zu identifizieren und den lästigen Bluescreen ein für alle Mal zu beseitigen.

Was bedeutet STOP: 0x0000009f (DRIVER_POWER_STATE_FAILURE) und welche Rolle spielt ntoskrnl.exe?

Der Fehlercode 0x0000009f ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Treiber ein Problem bei der Zustandsverwaltung der Energie verursacht hat. Das bedeutet, ein Gerätetreiber hat nicht korrekt auf einen Wechsel des Energiezustands reagiert, beispielsweise wenn Ihr Computer aus dem Ruhemodus aufwacht, in den Schlafmodus wechselt, herunterfährt oder neu startet. Stell Sie sich vor, Ihr Computer sagt einem Gerät: „Geh schlafen!”, und das Gerät antwortet nicht oder reagiert falsch. Das Ergebnis ist ein Systemabsturz, um weitere Schäden zu verhindern.

Und was hat es mit ntoskrnl.exe auf sich? Die Datei steht für „Windows NT Operating System Kernel”. Sie ist der Kern des Windows-Betriebssystems und für grundlegende Systemfunktionen wie die Prozess- und Speicherverwaltung verantwortlich. Wenn Sie ntoskrnl.exe im Fehlermeldung sehen, bedeutet das in der Regel nicht, dass die Kernel-Datei selbst fehlerhaft ist. Vielmehr ist es so, dass der Kernel den Fehler eines anderen Treibers oder einer Hardwarekomponente erkannt hat und diese Meldung ausgibt. Ntoskrnl.exe agiert hier als der „Melder” des Problems, nicht als dessen Ursache. Die eigentliche Ursache ist fast immer ein fehlerhafter oder inkompatibler Treiber, Hardware oder ein Problem mit der Energieverwaltung.

Häufige Ursachen für den Bluescreen 0x0000009f

Um das Problem effektiv zu beheben, müssen wir die möglichen Ursachen verstehen. Der DRIVER_POWER_STATE_FAILURE kann aus verschiedenen Gründen auftreten:

• Veraltete oder beschädigte Treiber: Dies ist die häufigste Ursache. Treiber, die nicht mit Ihrer Windows-Version kompatibel sind, Fehler aufweisen oder beschädigt wurden, können die Energieverwaltung des Systems stören. Besonders problematisch sind oft Treiber für Grafikkarten, WLAN-Adapter, Bluetooth-Geräte, USB-Controller und Chipsätze.
• Aggressive Energieverwaltungseinstellungen: Windows verfügt über verschiedene Energiesparmodi. Manchmal können zu aggressive Einstellungen dazu führen, dass Geräte nicht korrekt aus dem Energiesparmodus aufwachen oder nicht richtig in diesen wechseln. Dazu gehört auch die Funktion „Schnellstart”.
• Hardwareprobleme: Eine fehlerhafte Hardwarekomponente kann ebenfalls einen Bluescreen auslösen. Dies kann von einem defekten USB-Gerät, einer fehlerhaften Netzwerkkarte bis hin zu Problemen mit der Hauptplatine oder dem Arbeitsspeicher reichen. Wenn ein Gerät nicht richtig auf Energieanfragen reagiert, kann es zum Absturz kommen.
• Beschädigte Systemdateien: Wenn wichtige Windows-Systemdateien beschädigt sind, kann dies die Stabilität beeinträchtigen und zu Fehlern wie 0x0000009f führen.
• Malware oder Viren: Schädliche Software kann Systemprozesse und Treiber stören, was zu Instabilität und Bluescreens führen kann.
• BIOS/UEFI-Probleme: Eine veraltete oder fehlerhafte BIOS/UEFI-Firmware oder falsche Einstellungen können ebenfalls Kompatibilitätsprobleme mit Treibern und der Hardware-Energieverwaltung verursachen.
• Softwarekonflikte: Manchmal können Drittanbieterprogramme oder Antivirensoftware mit bestimmten Treibern oder Systemfunktionen in Konflikt geraten.
• Defekter Arbeitsspeicher (RAM): Obwohl seltener für diesen spezifischen Fehler, kann ein fehlerhafter RAM zu allgemeiner Systeminstabilität führen, die sich auch in Form von Bluescreens äußern kann.

Schritt-für-Schritt-Lösungen: Den Bluescreen 0x0000009f beheben

Bevor Sie mit den folgenden Schritten beginnen, ist es ratsam, wichtige Daten zu sichern und, wenn möglich, einen Systemwiederherstellungspunkt zu erstellen. So können Sie im Falle eines unerwarteten Problems zu einem funktionierenden Zustand zurückkehren.

1. Den Übeltäter-Treiber identifizieren (Ereignisanzeige & Driver Verifier)

Der erste Schritt ist, herauszufinden, welcher Treiber den Absturz verursacht. Die Ereignisanzeige von Windows ist dabei Ihr bester Freund.

• Drücken Sie Win + R, geben Sie eventvwr.msc ein und drücken Sie Enter.
• Navigieren Sie zu „Windows-Protokolle” > „System”.
• Suchen Sie nach „Fehler”- oder „Kritisch”-Ereignissen, die zeitlich mit dem Auftreten des Bluescreens übereinstimmen. Achten Sie auf Meldungen, die auf einen bestimmten Treiber (z.B. Dateiname wie nvlddmkm.sys für NVIDIA-Treiber, igdkmd64.sys für Intel-Grafiktreiber oder andere .sys-Dateien) oder ein Gerät hinweisen.

Wenn die Ereignisanzeige keine klaren Hinweise liefert, können Sie den Treiberüberprüfer (Driver Verifier) verwenden. Seien Sie hierbei vorsichtig, da dieser das System instabil machen kann.

• Drücken Sie Win + R, geben Sie verifier ein und drücken Sie Enter.
• Wählen Sie „Standardeinstellungen erstellen” und dann „Weiter”.
• Wählen Sie „Treiber aus einer Liste auswählen” und klicken Sie auf „Weiter”.
• Markieren Sie nicht-Microsoft-Treiber (Sie können die Spalte „Anbieter” sortieren).
• Klicken Sie auf „Fertig stellen” und starten Sie den PC neu. Der Driver Verifier überwacht die ausgewählten Treiber aggressiv und führt bei Problemen zu einem sofortigen Bluescreen mit detaillierteren Informationen zum fehlerhaften Treiber.
• WICHTIG: Wenn der Bluescreen erneut auftritt, notieren Sie sich den Dateinamen. Um den Driver Verifier zu deaktivieren, starten Sie den PC im abgesicherten Modus oder wählen Sie im Verifier-Tool „Vorhandene Einstellungen löschen”.

2. Alle Treiber aktualisieren (insbesondere kritische)

Veraltete Treiber sind die Hauptursache. Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Treiber auf dem neuesten Stand sind.

• Grafikkartentreiber: Besuchen Sie die Websites von NVIDIA, AMD oder Intel und laden Sie die neuesten Treiber für Ihr Modell herunter.
• Chipsatztreiber: Gehen Sie auf die Website des Herstellers Ihres Motherboards (ASUS, MSI, Gigabyte, ASRock usw.) oder des Chipsatzherstellers (Intel, AMD) und laden Sie die neuesten Chipsatztreiber herunter.
• Netzwerkkartentreiber (WLAN, Ethernet): Aktualisieren Sie auch diese Treiber von den Herstellerseiten.
• Andere Geräte: Öffnen Sie den Geräte-Manager (Win + X > Geräte-Manager). Suchen Sie nach Geräten mit gelben Ausrufezeichen oder unbekannten Geräten. Rechtsklicken Sie auf problematische Geräte und wählen Sie „Treiber aktualisieren” oder „Gerät deinstallieren” und starten Sie den PC neu, damit Windows den Treiber neu installiert.

Installieren Sie die Treiber immer von den offiziellen Herstellerwebsites und nicht von generischen Treiber-Update-Programmen, da diese oft veraltete oder inkompatible Treiber installieren können.

3. Kürzliche Treiber-Updates zurücksetzen

Wenn der Fehler nach einem Treiber-Update aufgetreten ist, könnte das Update selbst das Problem sein.

• Öffnen Sie den Geräte-Manager.
• Suchen Sie das Gerät, dessen Treiber Sie kürzlich aktualisiert haben.
• Rechtsklicken Sie darauf, wählen Sie „Eigenschaften” und gehen Sie zur Registerkarte „Treiber”.
• Klicken Sie auf „Treiber zurücksetzen”, falls die Option verfügbar ist.

4. Schnellstart deaktivieren

Die Schnellstart-Funktion in Windows 10/11 kann zu Problemen mit der Energieverwaltung führen, da sie den PC nicht vollständig herunterfährt, sondern eine Art Hybrid-Ruhezustand nutzt.

• Geben Sie „Systemsteuerung” in die Windows-Suche ein und öffnen Sie diese.
• Gehen Sie zu „Energieoptionen”.
• Klicken Sie auf „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll”.
• Klicken Sie auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar”.
• Deaktivieren Sie das Häkchen bei „Schnellstart einschalten (empfohlen)”.
• Speichern Sie die Änderungen und starten Sie den PC neu.

5. Energieverwaltung für Geräte anpassen

Manche Geräte können zu aggressiv in den Energiesparmodus versetzt werden, was beim Aufwachen Probleme verursacht.

• Öffnen Sie den Geräte-Manager.
• Erweitern Sie Kategorien wie „USB-Controller”, „Netzwerkadapter” oder andere relevante Geräte.
• Rechtsklicken Sie auf ein Gerät, wählen Sie „Eigenschaften” und gehen Sie zur Registerkarte „Energieverwaltung”.
• Deaktivieren Sie das Häkchen bei „Computer kann das Gerät ausschalten, um Energie zu sparen”. Wiederholen Sie dies für potenziell problematische Geräte.

6. Systemdateien überprüfen (SFC & DISM)

Beschädigte Windows-Systemdateien können zu vielfältigen Problemen führen.

• Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Win + X > „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”).
• Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan durchlaufen und korrigieren Sie gefundene Fehler.
• Wenn der SFC-Scan Probleme meldet, die er nicht beheben konnte, führen Sie die folgenden DISM-Befehle aus (jeden einzeln):
  • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
  • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
  • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
• Starten Sie den PC nach Abschluss neu.

7. Windows-Updates durchführen

Microsoft veröffentlicht regelmäßig Updates, die Fehlerbehebungen und verbesserte Treiberkompatibilität enthalten können.

• Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” (Windows 10) oder „Windows Update” (Windows 11).
• Suchen Sie nach Updates und installieren Sie alle verfügbaren.

8. Auf Malware scannen

Manchmal sind Viren oder Malware die Ursache für Systeminstabilität.

• Führen Sie einen vollständigen Scan mit Windows Defender oder Ihrer bevorzugten Antivirensoftware durch.
• Wenn möglich, starten Sie den PC im abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern und führen Sie einen Scan durch.

9. BIOS/UEFI aktualisieren

Eine veraltete BIOS/UEFI-Firmware kann zu Kompatibilitätsproblemen mit neuerer Hardware oder Software führen.

• Vorsicht: Ein BIOS-Update ist ein kritischer Vorgang und sollte nur durchgeführt werden, wenn andere Lösungen fehlschlagen und Sie die Anweisungen des Motherboard-Herstellers genau befolgen. Ein Stromausfall während des Updates kann das Motherboard unbrauchbar machen.
• Besuchen Sie die Website Ihres Motherboard-Herstellers, suchen Sie nach Ihrem spezifischen Modell und laden Sie die neueste BIOS/UEFI-Version herunter.
• Befolgen Sie die dortigen Anweisungen für das Update präzise.

10. Hardware überprüfen

Isolieren Sie mögliche Hardwarefehler.

• Peripheriegeräte: Trennen Sie alle nicht essentiellen externen Geräte (USB-Sticks, externe Festplatten, Drucker, Webcams etc.) und prüfen Sie, ob der Bluescreen verschwindet. Schließen Sie sie einzeln wieder an, um das problematische Gerät zu identifizieren.
• RAM-Test: Obwohl seltener die direkte Ursache für 0x0000009f, kann fehlerhafter Arbeitsspeicher zu Systemabstürzen führen. Verwenden Sie ein Tool wie MemTest86, um Ihren RAM zu überprüfen.
• Grafikkarte: Falls der Fehler im Zusammenhang mit Spielen oder grafisch intensiven Anwendungen auftritt, kann dies auf ein Problem mit der Grafikkarte oder deren Treibern hindeuten.

11. Systemwiederherstellung durchführen

Wenn der Fehler erst seit Kurzem auftritt, versuchen Sie, das System auf einen früheren Zeitpunkt zurückzusetzen, als es noch stabil lief.

• Suchen Sie in der Windows-Suche nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und öffnen Sie das entsprechende Fenster.
• Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung” und folgen Sie den Anweisungen, um einen geeigneten Wiederherstellungspunkt auszuwählen.

12. Windows zurücksetzen oder neu installieren (als letzte Option)

Wenn alle anderen Schritte fehlschlagen, ist eine Neuinstallation von Windows die letzte, aber oft effektivste Lösung.

• „Diesen PC zurücksetzen”: Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” (oder „System” > „Wiederherstellung” in Windows 11) > „Diesen PC zurücksetzen”. Sie können wählen, ob Sie Ihre Dateien behalten oder alles entfernen möchten. Beachten Sie, dass dabei alle installierten Programme entfernt werden.
• Saubere Neuinstallation: Dies ist die gründlichste Methode. Erstellen Sie einen Windows-Installationsdatenträger (USB-Stick oder DVD) mit dem Media Creation Tool von Microsoft und installieren Sie Windows komplett neu. Dies löscht alle Daten auf der Festplatte, daher ist eine Datensicherung unerlässlich.

Vorbeugung: Damit der Bluescreen nicht wiederkommt

Einige einfache Gewohnheiten können helfen, künftige Bluescreens zu vermeiden:

• Regelmäßige Treiberpflege: Halten Sie Ihre Treiber aktuell, insbesondere die für Grafikkarte, Chipsatz und Netzwerk.
• Windows auf dem neuesten Stand halten: Installieren Sie regelmäßig Windows-Updates.
• Guten Virenschutz verwenden: Schützen Sie Ihr System vor Malware und Viren.
• Hardware überwachen: Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche, übermäßige Hitze oder Leistungsprobleme, die auf einen bevorstehenden Hardwarefehler hindeuten könnten.
• Daten sichern: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten, um sich vor unerwartetem Datenverlust zu schützen.

Fazit

Der Bluescreen STOP: 0x0000009f (DRIVER_POWER_STATE_FAILURE) mit dem Hinweis auf ntoskrnl.exe ist zweifellos ärgerlich, aber in den meisten Fällen behebbar. Da er meist auf Treiber- oder Energieverwaltungsprobleme hinweist, liegt die Lösung oft in der Aktualisierung, Neuinstallation oder Konfiguration von Treibern und Systemeinstellungen. Gehen Sie die hier beschriebenen Schritte systematisch durch, beginnen Sie mit den einfachsten Lösungen und arbeiten Sie sich vor. Mit Geduld und der richtigen Vorgehensweise können Sie Ihren Computer wieder stabil und zuverlässig zum Laufen bringen. Vergessen Sie nicht: Eine gute Vorbeugung ist der beste Schutz vor zukünftigen Bluescreens!