In einer Welt, die immer vernetzter wird, ist eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung längst kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Egal ob für das Homeoffice, Online-Lernen, Streaming von 4K-Inhalten oder anspruchsvolles Online-Gaming – die Anforderungen an unser Heimnetzwerk wachsen stetig. Doch während in urbanen Ballungsräumen Glasfaseranschlüsse und gigabitfähiges Internet oft schon Standard sind, hinkt der Breitbandausbau im ländlichen Raum vielerorts noch hinterher. Genau hier setzen Unternehmen wie Westconnect und E.ON Highspeed an, mit dem Versprechen, auch die „letzte Meile” mit zukunftsfähiger Glasfasertechnologie zu erschließen.
Als jemand, der seit Jahren mit den Tücken langsamen Internets – oft nicht mehr als ein laues Lüftchen im Vergleich zu den versprochenen „bis zu”-Werten – in einer ländlichen Gemeinde zu kämpfen hatte, war ich sofort hellhörig, als das Projekt von Westconnect und E.ON Highspeed in meiner Region angekündigt wurde. Die Aussicht auf einen echten Glasfaseranschluss direkt ins Haus, der Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich ermöglicht, klang wie Musik in meinen Ohren. Nach langem Überlegen und dem Abwägen der Angebote habe ich den Schritt gewagt und mich für einen Anschluss über E.ON Highspeed auf der Infrastruktur von Westconnect entschieden. In diesem ausführlichen Praxistest möchte ich meine persönlichen Erfahrungen teilen – von der Bestellung über die Installation bis zum täglichen Gebrauch.
Die Ausgangslage: Frust und die Suche nach der Lösung
Bevor wir in die Details meines Tests eintauchen, lassen Sie mich kurz meine Ausgangssituation schildern. Mein alter DSL-Anschluss lieferte in der Realität selten mehr als 16 MBit/s im Download und war bei der Upload-Geschwindigkeit, die für Videokonferenzen oder das Hochladen großer Dateien im Homeoffice entscheidend ist, eine einzige Katastrophe. Stabile Verbindungen waren Glückssache, und die gleichzeitige Nutzung mehrerer Geräte führte unweigerlich zu Rucklern und Aussetzern. Mit einem Haushalt, in dem Homeoffice, Online-Gaming und mehrere Streaming-Dienste parallel genutzt werden, war das eine echte Belastungsprobe für die Nerven und die Produktivität. Die Verheißung einer neuen digitalen Ära durch Glasfaser war daher nicht nur ein Upgrade, sondern eine absolute Notwendigkeit.
Westconnect und E.ON Highspeed: Wer macht was?
Es ist wichtig zu verstehen, wie die Zusammenarbeit dieser beiden Unternehmen funktioniert. Westconnect ist primär für den Ausbau und Betrieb der passiven Glasfaserinfrastruktur zuständig. Sie verlegen die Leitungen bis zu den Haushalten und stellen die sogenannte „Open Access”-Infrastruktur bereit. Auf dieser Infrastruktur können dann verschiedene Internet Service Provider (ISPs) ihre Dienste anbieten. E.ON Highspeed ist einer dieser Provider, der wiederum die aktiven Netzwerkkomponenten bereitstellt und die Internetzugänge mit verschiedenen Tarifen verkauft. Für mich als Endkunde bedeutet das: Westconnect baut die Autobahn, und E.ON Highspeed liefert das schnelle Auto und den Sprit dazu.
Der Bestellprozess und die Vorbereitung
Der erste Kontakt erfolgte über eine Informationsveranstaltung in unserer Gemeinde, gefolgt von individuellen Beratungsgesprächen. Der Bestellprozess selbst war unkompliziert. Nach der Entscheidung für einen Tarif bei E.ON Highspeed (ich wählte den 500 MBit/s Tarif, da er für meine Bedürfnisse mehr als ausreichend erschien und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bot) wurde ein Vertrag aufgesetzt. Besonders hervorzuheben ist die transparente Kommunikation bezüglich der Bauphasen und der voraussichtlichen Fertigstellung. Es gab regelmäßige Updates, was gerade im Breitbandausbau auf dem Land, der oft mit unvorhergesehenen Herausforderungen verbunden ist, sehr beruhigend war.
Im Vorfeld der eigentlichen Installation wurde ein Begehungstermin vereinbart. Ein Techniker von Westconnect kam vorbei, um die beste Trassenführung für das Glasfaserkabel auf meinem Grundstück und im Haus zu bestimmen. Hierbei wurden alle Details besprochen: wo das Kabel ins Haus eingeführt wird, wo der sogenannte Glasfaser-Hausanschluss (GF-AP) platziert wird und wo der Router idealerweise stehen soll. Diese individuelle Beratung vor Ort hat mir ein gutes Gefühl gegeben und gezeigt, dass hier nicht nur Standardlösungen angeboten, sondern auf die Gegebenheiten des Einzelnen eingegangen wird.
Die Installation: Ein Blick hinter die Kulissen
Der Tag der Installation war gekommen. Ein Team von zwei Technikern erschien pünktlich und gut ausgerüstet. Zuerst wurde das Glasfaserkabel von der Straße, wo der Hauptverteilerkasten (PoP – Point of Presence) stand, über mein Grundstück bis zur Hauswand verlegt. Dies geschah in meinem Fall durch ein bereits vorhandenes Leerrohr, was den Aufwand deutlich reduzierte. Wo keine Leerrohre vorhanden sind, kann es auch zu kleineren Erdarbeiten kommen, die aber in der Regel von Westconnect übernommen und professionell ausgeführt werden.
An der Hauswand wurde eine kleine, unauffällige Box montiert, und von dort aus das Glasfaserkabel ins Haus geführt. Im Inneren wurde der GF-AP installiert, ein kleiner, weißer Kasten, der das Herzstück des Glasfaseranschlusses bildet. Von diesem Punkt aus wird das optische Signal über ein kurzes Patchkabel zu einem Glasfaser-Modem (ONT – Optical Network Terminal) geleitet. Die Techniker waren äußerst professionell, arbeiteten sauber und beantworteten geduldig alle meine Fragen. Die Verkabelung innerhalb des Hauses wurde sorgfältig vorgenommen, und nach etwa drei Stunden war die physische Installation abgeschlossen.
Die Inbetriebnahme und der erste Speedtest
Nachdem die Hardware installiert war, ging es an die Inbetriebnahme. Der Router (eine FritzBox 7590 AX, die ich eigenständig beschafft hatte, da E.ON Highspeed freie Routerwahl ermöglicht) wurde mit dem ONT verbunden und konfiguriert. Ich hatte bereits meine Zugangsdaten erhalten, sodass dieser Schritt ebenfalls reibungslos verlief. Wenige Minuten später war die Verbindung hergestellt. Die Spannung war greifbar – würde das Versprechen von Highspeed-Internet wirklich eingelöst werden?
Der erste Speedtest (gemessen über diverse Portale wie speedtest.net und breitbandmessung.de) war eine Offenbarung:
- Download: Konstante 480-495 MBit/s (von versprochenen 500 MBit/s)
- Upload: Konstante 95-100 MBit/s (von versprochenen 100 MBit/s)
- Ping: Zwischen 5-10 ms
Diese Werte waren nicht nur nah an den versprochenen Werten, sondern auch reproduzierbar und stabil – eine völlig neue Erfahrung für mich. Der niedrige Ping war besonders erfreulich, da er für reaktionsschnelle Anwendungen wie Online-Gaming unerlässlich ist.
Der Alltagstest: Wie schlägt sich das Glasfaser im Praxiseinsatz?
Nun, da die reinen Zahlen beeindruckend waren, kam der eigentliche Härtetest: die alltägliche Nutzung über mehrere Wochen und Monate. Und ich kann mit Überzeugung sagen: Die Internetgeschwindigkeit und die Stabilität der Verbindung haben meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, ja sogar übertroffen.
- Home Office: Videokonferenzen (Zoom, Teams) laufen absolut flüssig, selbst mit mehreren Teilnehmern und aktivierten Kameras. Das Hochladen großer Präsentationen oder Datenpakete (z.B. 1 GB in unter 2 Minuten) ist keine Geduldsprobe mehr. Die Produktivität hat sich spürbar verbessert.
- Streaming: Mehrere 4K-Streams gleichzeitig auf verschiedenen Geräten (Smart-TV, Tablets, Laptops) stellen keinerlei Problem dar. Pufferzeiten sind ein Fremdwort geworden. Auch Dienste wie PlayStation Now oder Xbox Cloud Gaming, die eine sehr stabile und schnelle Verbindung benötigen, funktionieren einwandfrei.
- Gaming: Für passionierte Gamer ist ein niedriger Ping entscheidend. Mit 5-10 ms habe ich hier Bestwerte erreicht, die ich zuvor nur aus der Stadt kannte. Lags oder Verbindungsabbrüche sind seitdem passé. Downloads von großen Spielupdates (z.B. 50 GB) dauern nur noch wenige Minuten.
- Smart Home: Alle vernetzten Geräte – von der intelligenten Heizungssteuerung über Überwachungskameras bis hin zu Sprachassistenten – reagieren sofort und zuverlässig. Die gesamte Smart-Home-Infrastruktur profitiert enorm von der stabilen und schnellen Verbindung.
- Mehrere Nutzer: Auch wenn der gesamte Haushalt gleichzeitig online ist – sei es für Arbeit, Schule, Unterhaltung – gibt es keine spürbaren Leistungseinbußen. Die Bandbreite ist so üppig, dass sie problemlos für alle Anwendungen ausreicht.
Die größte Veränderung ist vielleicht nicht nur die reine Geschwindigkeit, sondern die unglaubliche Konnektivität und Zuverlässigkeit. Die Verbindung ist rock-solid. Es gab in den letzten Monaten keine nennenswerten Ausfälle oder Leistungsschwankungen.
Kundenservice und Support: Im Ernstfall gut gerüstet?
Ein guter Kundenservice ist oft erst dann wichtig, wenn etwas nicht funktioniert. Glücklicherweise hatte ich bisher kaum Anlass, den Support von E.ON Highspeed in Anspruch zu nehmen, da die Verbindung durchweg stabil war. Dennoch hatte ich eine kleine Frage bezüglich der Routerkonfiguration, die ich per E-Mail stellte. Die Antwort kam innerhalb von 24 Stunden, war kompetent und hilfreich. Dies lässt mich vermuten, dass auch im Falle eines Problems schnell und effizient geholfen wird.
Kosten-Nutzen-Analyse: Lohnt sich die Investition?
Die monatlichen Kosten für meinen 500 MBit/s Tarif liegen im mittleren Preissegment, vergleichbar mit Highspeed-Angeboten in städtischen Gebieten. Angesichts der gebotenen Leistung und der Tatsache, dass ich nun eine zukunftssichere Technologie direkt ins Haus bekommen habe, empfinde ich den Preis als absolut gerechtfertigt. Ein Glasfaseranschluss erhöht zudem den Wert einer Immobilie und macht sie attraktiver für potenzielle Käufer oder Mieter. Es ist eine Investition in die digitale Zukunft meines Zuhauses.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- Extrem hohe Geschwindigkeiten: Download und Upload im Gigabit-Bereich möglich, auch bei mir mit 500/100 MBit/s nahezu perfekt erreicht.
- Hervorragende Stabilität: Keine Ausfälle, keine Schwankungen, konstant hohe Leistung.
- Niedriger Ping: Ideal für Gaming und Echtzeitanwendungen.
- Zukunftssicher: Glasfaser ist die Technologie der nächsten Jahrzehnte und bietet enormes Potenzial für weitere Geschwindigkeitssteigerungen.
- Verbesserung der Lebensqualität: Weniger Frust, mehr Effizienz im Homeoffice, ungestörtes Entertainment.
- Transparenter Ausbau und Installation: Gute Kommunikation, professionelle Durchführung.
- Wertsteigerung der Immobilie: Ein Glasfaseranschluss ist ein attraktives Merkmal.
Nachteile:
- Verfügbarkeit: Der Ausbau erfolgt schrittweise und ist noch nicht überall abgeschlossen. Es ist Geduld gefragt, wenn die eigene Region noch nicht erschlossen ist.
- Anschlussprozess: Die Bauphase bis zum aktiven Anschluss kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
- Anschaltkosten: Gelegentlich können für den Hausanschluss Kosten anfallen, die jedoch oft im Rahmen von Förderprogrammen oder bei frühzeitiger Bestellung entfallen oder reduziert werden.
Fazit: Eine Investition, die sich auszahlt
Mein Praxistest mit Westconnect und E.ON Highspeed fällt durchweg positiv aus. Was als Versprechen begann, hat sich in der Realität als eine der besten Entscheidungen für mein digitales Leben erwiesen. Die Umstellung auf Glasfaser war ein Quantensprung, der meine Frustration über langsames Internet endgültig beendet hat. Die Geschwindigkeit, die Stabilität und die damit verbundene neue Freiheit in der Nutzung digitaler Dienste sind beeindruckend. Besonders für Bewohner ländlicher Regionen, die lange Zeit von schnellem Internet abgeschnitten waren, ist dies eine echte Bereicherung und ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung im digitalen Zeitalter.
Ich kann jedem, der die Möglichkeit hat, auf Glasfaser umzusteigen – sei es über Westconnect und E.ON Highspeed oder andere Anbieter –, nur wärmstens empfehlen, diese Chance zu ergreifen. Es ist nicht nur ein Upgrade für Ihre Internetgeschwindigkeit, sondern eine Investition in Ihre Lebensqualität, Ihre Produktivität und die Zukunft Ihres Zuhauses. Die Zeiten des digitalen Hinterlandes scheinen für viele von uns endlich vorbei zu sein. Teilen Sie doch auch Ihre Erfahrungen mit uns – wie ist Ihr Fazit zu Glasfaser im Allgemeinen oder zu diesen Anbietern im Speziellen?