Windows Defender Alarm: Der Fehler „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen” und seine Behebung

Stellen Sie sich vor: Sie möchten die Sicherheit Ihres Computers überprüfen, öffnen die Windows Sicherheit (ehemals Windows Defender Sicherheitscenter), und anstatt eines beruhigenden Überblicks über den Status Ihres Systems, werden Sie von einer Fehlermeldung begrüßt: „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen.” Ein solcher Anblick kann für jeden PC-Nutzer beunruhigend sein. Schließlich ist Windows Defender, die integrierte Antivirensoftware von Microsoft, Ihre erste Verteidigungslinie gegen Viren, Malware und andere Cyberbedrohungen. Wenn diese Anzeige streikt, fühlen Sie sich plötzlich schutzlos.

Dieser Fehler bedeutet, dass die Windows Sicherheit-App nicht in der Lage ist, die notwendigen Daten oder Dienste abzurufen, um ihren Status und ihre Funktionen korrekt darzustellen. Das kann von einer kleinen Störung bis hin zu einem ernsten Problem reichen, das die Funktionalität Ihres gesamten Sicherheitssystems beeinträchtigt. Doch keine Panik! In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie, warum dieser Fehler auftritt und welche Schritte Sie unternehmen können, um ihn effektiv zu beheben. Wir gehen die Problemlösung von den einfachsten bis zu den fortgeschrittensten Methoden durch, damit Ihr Windows Defender bald wieder einwandfrei funktioniert.

Was ist der Fehler „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen”?

Die Fehlermeldung „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen” tritt typischerweise im Bereich „Viren- & Bedrohungsschutz” oder in anderen Abschnitten der Windows Sicherheit-App auf. Anstatt detaillierte Informationen über den letzten Scan, die Bedrohungsverlauf oder die aktuellen Schutzeinstellungen zu sehen, finden Sie einen leeren Bereich oder die besagte Fehlermeldung. Manchmal erscheint sie auch im Startbildschirm der App, gefolgt von der Aufforderung, „Neu zu starten”.

Diese Meldung ist ein klares Zeichen dafür, dass die Kommunikationswege zwischen der Benutzeroberfläche der Windows Sicherheit und den zugrunde liegenden Defender-Diensten blockiert sind oder diese Dienste selbst nicht ordnungsgemäß funktionieren. Dies kann dazu führen, dass Ihr System nicht vollständig geschützt ist, selbst wenn Windows Defender im Hintergrund aktiv zu sein scheint. Die Unfähigkeit, den Sicherheitsstatus zu überprüfen oder Einstellungen anzupassen, ist eine ernstzunehmende Einschränkung, die behoben werden muss.

Häufige Ursachen für den Fehler

Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, welche Faktoren diesen Windows Defender Alarm auslösen können. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Störungen bis zu kritischen Systemproblemen:

• Beschädigte Systemdateien: Dateien, die für die korrekte Funktion von Windows Defender oder der Windows Sicherheit-App unerlässlich sind, können korrupt werden.
• Probleme mit Windows-Diensten: Die Dienste, die für Windows Defender und das Sicherheitscenter zuständig sind, könnten deaktiviert sein, hängen bleiben oder nicht starten.
• Konflikte mit Drittanbieter-Antivirensoftware: Wenn Sie eine andere Antivirensoftware installiert haben, kann diese den Windows Defender deaktivieren oder in Konflikt mit ihm geraten, selbst wenn sie deinstalliert wurde und Reste hinterlässt.
• Fehlgeschlagene Windows-Updates: Unvollständige oder fehlerhafte Updates können die Systemdateien oder die Konfiguration von Windows Defender beeinträchtigen.
• Malware-Infektion: Bestimmte Malware kann die Sicherheitsfunktionen Ihres Systems absichtlich deaktivieren oder manipulieren, um ihre Entdeckung zu erschweren.
• Registry-Fehler oder Gruppenrichtlinien: Falsche Einstellungen in der Windows Registry oder in den Gruppenrichtlinien können den Windows Defender unwissentlich deaktivieren.
• Beschädigte Benutzerprofile: In seltenen Fällen kann ein beschädigtes Benutzerprofil die ordnungsgemäße Funktion von System-Apps beeinträchtigen.

Das Erkennen der möglichen Ursachen ist der erste Schritt zur erfolgreichen Fehlerbehebung. Im Folgenden finden Sie eine Reihe von Schritten, die Sie nacheinander ausprobieren sollten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Behebung des Fehlers „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen”

Bitte führen Sie die Schritte in der angegebenen Reihenfolge durch. Beginnen Sie mit den einfachsten Lösungen und arbeiten Sie sich dann zu den komplexeren vor.

1. Systemneustart durchführen

Manchmal ist die einfachste Lösung die effektivste. Ein Neustart kann temporäre Störungen beheben, die die Dienste von Windows Defender blockieren. Speichern Sie alle geöffneten Arbeiten und starten Sie Ihren Computer neu. Überprüfen Sie anschließend, ob der Fehler weiterhin besteht.

2. Windows-Dienste überprüfen

Die Windows Sicherheit hängt von mehreren Diensten ab, die im Hintergrund laufen müssen. Stellen Sie sicher, dass diese Dienste aktiviert sind und ordnungsgemäß funktionieren:

1. Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie services.msc ein und drücken Sie Enter.
2. Suchen Sie in der Liste der Dienste nach den folgenden Einträgen:
   • Sicherheits-Center (Security Center)
   • Windows Defender Antivirus-Dienst (Windows Defender Antivirus Service)
   • Windows Defender Firewall (Windows Defender Firewall)
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf jeden dieser Dienste, wählen Sie „Eigenschaften”.
4. Stellen Sie sicher, dass der „Starttyp” auf „Automatisch” eingestellt ist und der „Dienststatus” „Wird ausgeführt” anzeigt. Wenn nicht, klicken Sie auf „Starten”.
5. Wiederholen Sie dies für alle drei Dienste. Starten Sie Ihren PC danach erneut und prüfen Sie den Windows Defender.

3. SFC- und DISM-Scans durchführen

Beschädigte Systemdateien sind eine häufige Ursache für Fehlfunktionen. Die Systemdateiprüfung (SFC) und das Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Tool können diese Probleme beheben:

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Geben Sie cmd in die Windows-Suchleiste ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
2. Geben Sie den Befehl sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. Dies kann eine Weile dauern.
3. Nach Abschluss des SFC-Scans geben Sie folgende DISM-Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
4. Starten Sie Ihren Computer nach Abschluss aller Scans neu und überprüfen Sie Windows Defender.

4. Windows Sicherheit App zurücksetzen oder reparieren

Wenn die App selbst beschädigt ist, können Sie versuchen, sie zurückzusetzen oder zu reparieren:

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” (Windows-Taste + I).
2. Klicken Sie auf „Apps” und dann auf „Apps & Features”.
3. Suchen Sie in der Liste nach „Windows Sicherheit” (oder „Windows Security”, „Windows Defender Security Center”).
4. Klicken Sie darauf und wählen Sie „Erweiterte Optionen”.
5. Hier finden Sie die Optionen „Reparieren” und „Zurücksetzen”. Versuchen Sie zuerst „Reparieren”. Wenn das nicht hilft, wählen Sie „Zurücksetzen”.
6. Starten Sie den PC neu und prüfen Sie die App.

5. Registry- und Gruppenrichtlinien-Einstellungen überprüfen

Falsche Einstellungen können Windows Defender deaktivieren:

Für Windows Pro/Enterprise (Gruppenrichtlinien-Editor):

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie gpedit.msc ein und drücken Sie Enter.
2. Navigieren Sie zu: Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Microsoft Defender Antivirus.
3. Suchen Sie nach der Einstellung „Microsoft Defender Antivirus deaktivieren”. Stellen Sie sicher, dass diese auf „Nicht konfiguriert” oder „Deaktiviert” steht. Doppelklicken Sie darauf, wählen Sie „Deaktiviert” und klicken Sie auf „Übernehmen” und „OK”.
4. Starten Sie den PC neu.

Für Windows Home (Registry-Editor):

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter.
2. Navigieren Sie zu: HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindows Defender.
3. Suchen Sie im rechten Bereich nach einem DWORD-Wert namens DisableAntiSpyware. Wenn dieser existiert und auf 1 gesetzt ist, bedeutet dies, dass Windows Defender deaktiviert ist. Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und ändern Sie den Wert auf 0. Wenn er nicht existiert, müssen Sie nichts tun.
4. Starten Sie den PC neu.

6. Interferenzen von Drittanbieter-Antivirusprogrammen

Haben Sie in der Vergangenheit andere Antivirensoftware installiert, auch wenn diese jetzt deinstalliert ist? Reste dieser Programme können den Windows Defender stören.

1. Deinstallieren Sie alle anderen Antivirenprogramme vollständig über „Einstellungen” > „Apps” > „Apps & Features”.
2. Verwenden Sie gegebenenfalls ein spezielles Entfernungstool (Remover Tool) des jeweiligen Antivirenherstellers, um alle verbleibenden Spuren zu beseitigen. Diese Tools sind oft auf den Websites der Hersteller verfügbar.
3. Starten Sie den PC neu und prüfen Sie Windows Defender erneut.

7. Malware-Scan durchführen

Wenn die Fehlermeldung durch eine aktive Malware-Infektion verursacht wird, müssen Sie diese zuerst beseitigen. Da Windows Defender möglicherweise nicht vollständig funktioniert, benötigen Sie ein alternatives Tool:

1. Laden Sie ein vertrauenswürdiges On-Demand-Scan-Tool wie Malwarebytes Free oder den ESET Online Scanner herunter.
2. Führen Sie einen vollständigen Scan Ihres Systems durch.
3. Entfernen Sie alle gefundenen Bedrohungen.
4. Starten Sie den PC neu und versuchen Sie, Windows Defender zu öffnen.

8. Windows Update-Problembehandlung ausführen

Falls der Fehler nach einem Update aufgetreten ist oder vermutet wird, dass Updates fehlschlagen, kann die Windows Update-Problembehandlung helfen:

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update & Sicherheit” > „Problembehandlung” (oder „System” > „Problembehandlung” > „Andere Problembehandlungen” unter Windows 11).
2. Wählen Sie „Windows Update” und klicken Sie auf „Problembehandlung ausführen”.
3. Folgen Sie den Anweisungen und starten Sie den PC gegebenenfalls neu.

9. In-Place-Upgrade oder Systemwiederherstellung

Wenn alle oben genannten Schritte fehlschlagen, können drastischere Maßnahmen erforderlich sein:

• Systemwiederherstellung: Wenn Sie einen Wiederherstellungspunkt erstellt haben, bevor der Fehler auftrat, können Sie Ihr System auf diesen Punkt zurücksetzen. Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und folgen Sie den Anweisungen. Beachten Sie, dass dabei alle nach dem Wiederherstellungspunkt installierten Programme entfernt werden können, Ihre persönlichen Dateien bleiben jedoch unberührt.
• In-Place-Upgrade (Reparaturinstallation): Hierbei installieren Sie Windows über die bestehende Installation, ohne Dateien oder Apps zu löschen. Dies kann beschädigte Systemdateien reparieren und fehlende Komponenten wiederherstellen. Sie benötigen dazu das Media Creation Tool von Microsoft, um eine Installations-ISO oder einen USB-Stick zu erstellen. Starten Sie das Setup-Programm aus dem laufenden Windows und wählen Sie die Option, persönliche Dateien und Anwendungen beizubehalten.

10. PowerShell-Befehle zur Neu-Registrierung

Für fortgeschrittene Benutzer können PowerShell-Befehle helfen, die Windows Sicherheit-App neu zu registrieren oder ihre Komponenten zurückzusetzen. Seien Sie hierbei vorsichtig:

1. Öffnen Sie PowerShell als Administrator (Rechtsklick auf Start-Button > „Windows PowerShell (Administrator)” oder „Terminal (Administrator)”).
2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter. Dieser Befehl versucht, alle integrierten Windows-Apps neu zu registrieren:

   Get-AppXPackage | Foreach {Add-AppxPackage -DisableDevelopmentMode -Register "$($_.InstallLocation)AppXManifest.xml"}

3. Lassen Sie den Befehl vollständig durchlaufen. Es können einige Fehlermeldungen auftreten, diese sind oft harmlos.
4. Starten Sie den PC neu.

Vorbeugung: So vermeiden Sie zukünftige Probleme

Um das Wiederauftreten des Fehlers „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen” zu minimieren, beachten Sie folgende Tipps:

• Halten Sie Windows aktuell: Regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken und beheben Softwarefehler.
• Vermeiden Sie Softwarekonflikte: Betreiben Sie nur eine primäre Antivirensoftware. Wenn Sie eine Drittanbieterlösung bevorzugen, deinstallieren Sie Windows Defender nicht, sondern lassen Sie ihn passiv. Er wird sich automatisch deaktivieren, sobald eine andere Lösung erkannt wird.
• Seien Sie vorsichtig beim Download: Laden Sie Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter, um Malware-Infektionen zu vermeiden.
• Regelmäßige Systemscans: Führen Sie routinemäßig vollständige Scans mit Windows Defender oder einem anderen Antivirenprogramm durch.
• Registry-Reiniger mit Vorsicht: Seien Sie äußerst vorsichtig bei der Verwendung von Registry-Reinigern oder Systemoptimierungstools, da diese versehentlich wichtige Einträge löschen können.

Fazit

Der Fehler „Sicherheitsinformationen werden nicht geladen” in Windows Defender ist mehr als nur eine lästige Fehlermeldung; er ist ein Hinweis darauf, dass die Abwehr Ihres Systems möglicherweise geschwächt ist. Die gute Nachricht ist, dass dieser Windows Defender Alarm in den meisten Fällen mit den richtigen Schritten behoben werden kann. Von einfachen Neustarts und Dienstüberprüfungen bis hin zu tiefgehenden Systemscans und Reparaturen – dieser Leitfaden bietet Ihnen alle Werkzeuge, um die Fehlerbehebung selbst in die Hand zu nehmen.

Die Computersicherheit ist ein dynamisches Feld, und ein voll funktionsfähiger Windows Defender ist dabei unerlässlich. Nehmen Sie die Meldung ernst, befolgen Sie die Schritte sorgfältig, und stellen Sie sicher, dass Ihr digitales Schutzschild immer aktiv und einsatzbereit ist. Ihr Seelenfrieden und die Sicherheit Ihrer Daten hängen davon ab.