Kennen Sie das Gefühl? Sie freuen sich auf die neuesten Sicherheitsupdates oder Funktionen für Ihr Windows-System, doch statt einer reibungslosen Installation erwartet Sie eine Fehlermeldung. Der blaue Fortschrittsbalken bleibt stehen, oder die Download-Anzeige rührt sich nicht. Dieser Moment der Frustration ist vielen Windows-Nutzern bestens bekannt. Glücklicherweise sind die meisten Windows-Update-Fehler keine unüberwindbaren Hindernisse, sondern lassen sich mit den richtigen Schritten beheben.
In diesem umfassenden Leitfaden nehmen wir uns zwei besonders häufige und ärgerliche Fehlercodes vor: den Installationsfehler 0x80070103 und den Download-Fehler 0x80248014. Wir erklären Ihnen nicht nur, was hinter diesen Fehlern steckt, sondern bieten Ihnen detaillierte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um Ihr System wieder auf Kurs zu bringen. Machen Sie sich bereit, den Update-Frust hinter sich zu lassen und die Kontrolle über Ihr Windows wiederzuerlangen!
Fehlercode 0x80070103: Wenn der Treiber nicht will
Der Fehlercode 0x80070103 tritt typischerweise auf, wenn Windows versucht, einen Treiber zu installieren oder zu aktualisieren, der bereits auf dem System vorhanden ist, eine ältere Version des bereits installierten Treibers darstellt oder einfach nicht kompatibel ist. Oftmals handelt es sich um optionale Treiber-Updates, die nicht zwingend notwendig sind, aber vom System hartnäckig angeboten werden. Dies kann zu unnötigen Installationsversuchen und Fehlermeldungen führen. Hier sind verschiedene Ansätze, um dieses Problem zu lösen:
Lösung 1: Die automatische Problembehandlung nutzen
Windows bietet eine integrierte Problembehandlung für Windows Update, die viele gängige Probleme automatisch erkennen und beheben kann. Dies sollte immer Ihr erster Schritt sein.
- Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
- Gehen Sie zu „Update und Sicherheit” (Windows 10) oder „System” > „Problembehandlung” (Windows 11).
- Wählen Sie „Weitere Problembehandlungen” (Windows 10) oder „Andere Problembehandlungen” (Windows 11).
- Suchen Sie nach „Windows Update” und klicken Sie auf „Problembehandlung ausführen”.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Das Tool versucht, Probleme mit dem Update-Dienst und seinen Komponenten zu beheben.
Lösung 2: Den Geräte-Manager als Helfer einsetzen
Da 0x80070103 oft mit Treiberproblemen zusammenhängt, ist der Geräte-Manager ein mächtiges Werkzeug zur Fehlerbehebung. Sie müssen zunächst den problematischen Treiber identifizieren.
- Öffnen Sie den Geräte-Manager (Rechtsklick auf das Startmenü oder Windows-Taste + X und dann „Geräte-Manager” auswählen).
- Überprüfen Sie unter „Gerätestatus” oder „Ereignisse” für die einzelnen Hardwarekomponenten, welche Treiber zuletzt aktualisiert wurden oder Fehler aufweisen. Manchmal hilft auch ein Blick in die Update-Historie (Einstellungen > Update und Sicherheit/Windows Update > Updateverlauf anzeigen).
- Sobald Sie den vermeintlichen Problemtreiber identifiziert haben, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Gerät deinstallieren”. Bestätigen Sie, dass die Treibersoftware ebenfalls entfernt werden soll, falls die Option angeboten wird (nicht immer bei allen Treibern verfügbar).
- Starten Sie Ihren Computer neu. Windows versucht nun, den fehlenden Treiber automatisch neu zu installieren oder einen generischen Treiber zu verwenden.
- Falls das Update den gleichen Treiber erneut anbietet, können Sie im Geräte-Manager alternativ versuchen, den Treiber zu aktualisieren, indem Sie „Treiber aktualisieren” wählen und dann „Auf meinem Computer nach Treibersoftware suchen” und schließlich „Aus einer Liste verfügbarer Treiber auf meinem Computer auswählen”. Hier können Sie einen älteren, aber funktionierenden Treiber wählen.
Lösung 3: Direkter Download vom Hersteller
Der sicherste Weg, um Treiberprobleme zu umgehen, ist oft der direkte Bezug vom Hersteller Ihrer Hardware. Dies stellt sicher, dass Sie die neueste und korrekte Version für Ihr spezifisches Gerät erhalten.
- Identifizieren Sie die genaue Bezeichnung Ihrer Hardware (z.B. Grafikkarte, Soundkarte, Chipsatz). Informationen finden Sie oft im Geräte-Manager oder durch Systeminformationstools (Windows-Taste + R, dann „msinfo32” eingeben).
- Besuchen Sie die offizielle Website des Herstellers (z.B. NVIDIA, AMD, Intel, Realtek, HP, Dell, Lenovo, etc.).
- Suchen Sie nach dem Support- oder Treiber-Bereich für Ihr spezifisches Modell und Betriebssystem (z.B. Windows 10, 64-Bit).
- Laden Sie den neuesten verfügbaren Treiber herunter und installieren Sie ihn manuell. Achten Sie auf Installationsanweisungen des Herstellers. Bei Grafikkartentreibern gibt es oft die Option einer „sauberen Installation”, die empfohlen wird.
- Nach der Installation starten Sie Ihr System neu.
Lösung 4: Updates pausieren und später erneut versuchen
Manchmal ist Geduld die beste Lösung. Wenn der Fehler 0x80070103 immer wieder auftritt, können Sie versuchen, Updates für eine kurze Zeit zu pausieren und es später erneut zu versuchen. Möglicherweise behebt Microsoft das Problem serverseitig oder es wird eine neuere, funktionierende Treiberversion bereitgestellt.
- Gehen Sie zu Einstellungen > „Update und Sicherheit” (Windows 10) oder „Windows Update” (Windows 11).
- Wählen Sie die Option „Updates für 7 Tage anhalten” oder eine ähnliche Option, um Updates für einen bestimmten Zeitraum auszusetzen.
Lösung 5: Problem-Treiber blockieren (fortgeschritten)
Wenn ein bestimmter optionaler Treiber immer wieder zum Fehler 0x80070103 führt und Sie ihn nicht benötigen oder bereits eine funktionierende Version installiert haben, können Sie ihn mit einem speziellen Microsoft-Tool vor der Installation blockieren.
- Laden Sie das Tool „Show or hide updates” (
wushowhide.diagcab) von der offiziellen Microsoft-Website herunter (suchen Sie auf Microsoft Support nach „wushowhide download”). - Führen Sie die heruntergeladene Datei aus.
- Klicken Sie auf „Weiter”, dann auf „Hide updates”.
- Wählen Sie den problematischen Treiber aus der Liste der verfügbaren Updates aus und klicken Sie auf „Weiter”.
- Das Tool blockiert nun dieses spezifische Update, sodass Windows es nicht mehr anbietet.
Lösung 6: Systemdateien überprüfen (SFC und DISM)
Obwohl 0x80070103 primär ein Treiberfehler ist, können beschädigte Systemdateien oder Update-Komponenten die Ursache sein. Eine Überprüfung kann hier Wunder wirken.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Rechtsklick auf Startmenü > „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”).
- Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. Dies überprüft und repariert beschädigte Systemdateien. - Nach Abschluss geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Diese Befehle reparieren das Windows-Image und seine Komponenten.
- Starten Sie Ihren PC nach Abschluss der Scans neu und versuchen Sie das Update erneut.
Fehlercode 0x80248014: Wenn der Update-Dienst streikt
Der Fehlercode 0x80248014 ist ein typischer Download-Fehler oder Installationsfehler, der oft darauf hindeutet, dass etwas mit den internen Komponenten von Windows Update nicht stimmt. Dies kann von beschädigten Update-Dateien über Probleme mit dem Update-Cache bis hin zu Fehlern in den Update-Diensten reichen. Auch hier gibt es bewährte Methoden, um das Problem zu lösen.
Lösung 1: Den Windows Update Troubleshooter erneut ausführen
Auch bei 0x80248014 sollte die Problembehandlung für Windows Update Ihr erster Anlaufpunkt sein, da sie speziell für solche Dienst- und Komponenteprobleme entwickelt wurde. (Siehe Schritte unter Fehler 0x80070103, Lösung 1).
Lösung 2: Den Update-Cache löschen und Dienste zurücksetzen
Dies ist eine der effektivsten Lösungen für viele Update-Fehler. Dabei werden temporäre Update-Dateien gelöscht und die zugehörigen Dienste neu gestartet. Dieser Prozess setzt den Windows Update-Cache zurück.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Stoppen Sie die relevanten Windows Update-Dienste, indem Sie die folgenden Befehle nacheinander eingeben und jeweils mit Enter bestätigen:
net stop wuauservnet stop cryptSvcnet stop bitsnet stop msiserver
- Löschen Sie den Inhalt des SoftwareDistribution-Ordners, in dem Windows Update-Dateien gespeichert werden. Geben Sie folgende Befehle ein und bestätigen Sie jeweils mit Enter:
ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.oldren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old
(Wenn ein Fehler auftritt, dass die Dateien in Verwendung sind, stellen Sie sicher, dass alle Dienste wirklich gestoppt sind und versuchen Sie es erneut.)
- Starten Sie die zuvor gestoppten Dienste wieder, indem Sie die folgenden Befehle nacheinander eingeben und jeweils mit Enter bestätigen:
net start wuauservnet start cryptSvcnet start bitsnet start msiserver
- Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie Ihren PC neu. Versuchen Sie dann erneut, die Updates herunterzuladen und zu installieren.
Lösung 3: DNS-Einstellungen überprüfen
Manchmal können Probleme mit den DNS-Servern dazu führen, dass Ihr System keine Verbindung zu den Microsoft Update-Servern herstellen kann. Das Ändern der DNS-Einstellungen kann hier Abhilfe schaffen.
- Öffnen Sie die Einstellungen > „Netzwerk und Internet” > „Adapteroptionen ändern” (Windows 10) oder „Erweiterte Netzwerkeinstellungen” > „Weitere Netzwerkadapteroptionen” (Windows 11).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihre aktive Netzwerkverbindung (z.B. Ethernet oder WLAN) und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Wählen Sie „Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4)” und klicken Sie auf „Eigenschaften”.
- Wählen Sie die Option „Folgende DNS-Serveradressen verwenden”.
- Geben Sie als bevorzugten DNS-Server
8.8.8.8und als alternativen DNS-Server8.8.4.4ein (Google Public DNS) oder1.1.1.1und1.0.0.1(Cloudflare DNS). - Klicken Sie auf „OK” und dann erneut auf „OK”.
- Starten Sie Ihren PC neu und versuchen Sie die Updates erneut.
Lösung 4: Datum und Uhrzeit synchronisieren
Ein falsch eingestelltes Datum oder eine falsche Uhrzeit kann zu Problemen bei der Kommunikation mit sicheren Servern (wie den Update-Servern von Microsoft) führen. Stellen Sie sicher, dass beides korrekt eingestellt ist.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Uhrzeit in der Taskleiste und wählen Sie „Datum/Uhrzeit ändern”.
- Stellen Sie sicher, dass „Uhrzeit automatisch festlegen” und „Zeitzone automatisch festlegen” aktiviert sind.
- Klicken Sie bei Bedarf auf „Jetzt synchronisieren” unter „Zusätzliche Einstellungen” (Windows 10) oder „Jetzt synchronisieren” unter „Zusätzliche Einstellungen” (Windows 11).
Lösung 5: Antivirensoftware vorübergehend deaktivieren
Manchmal können Antivirenprogramme oder Firewalls von Drittanbietern den Download oder die Installation von Updates blockieren. Deaktivieren Sie diese vorübergehend, um zu prüfen, ob sie die Ursache sind. Seien Sie dabei vorsichtig und schalten Sie sie sofort wieder ein, nachdem Sie den Update-Versuch unternommen haben.
- Deaktivieren Sie Ihre Antivirensoftware (meist über einen Rechtsklick auf das Symbol im Infobereich der Taskleiste).
- Versuchen Sie, die Updates erneut herunterzuladen und zu installieren.
- Aktivieren Sie Ihre Antivirensoftware sofort wieder, auch wenn das Update nicht erfolgreich war.
Lösung 6: Manuelle Installation des Updates
Wenn alle automatischen Versuche fehlschlagen, können Sie versuchen, das Update manuell über den Microsoft Update Catalog zu beziehen.
- Notieren Sie sich die KB-Nummer des Updates, das fehlschlägt. Diese finden Sie oft im Update-Verlauf unter „Einstellungen” > „Update und Sicherheit/Windows Update”.
- Besuchen Sie den Microsoft Update Catalog (catalog.update.microsoft.com).
- Geben Sie die KB-Nummer in das Suchfeld ein und drücken Sie Enter.
- Suchen Sie das passende Update für Ihre Windows-Version und Architektur (32-Bit/64-Bit) und klicken Sie auf „Herunterladen”.
- Führen Sie die heruntergeladene .msu-Datei aus, um das Update manuell zu installieren.
Lösung 7: Systemdateien überprüfen (SFC und DISM)
Wie bei 0x80070103 können auch bei 0x80248014 beschädigte Systemdateien die Ursache sein. Führen Sie daher auch hier die Befehle sfc /scannow und die DISM-Befehle aus (siehe Fehler 0x80070103, Lösung 6).
Allgemeine Tipps für ein reibungsloses Update-Erlebnis
Neben den spezifischen Lösungen für die Fehler 0x80070103 und 0x80248014 gibt es einige allgemeine Praktiken, die Ihnen helfen können, zukünftige Update-Probleme zu vermeiden und Ihr System in Topform zu halten:
Regelmäßige Neustarts
Ein einfacher Neustart kann Wunder wirken. Er leert temporäre Caches, beendet hängende Prozesse und ermöglicht Windows, sich selbst zu „reinigen” und Dienste neu zu initialisieren.
Ausreichend Speicherplatz
Stellen Sie sicher, dass Ihre Systempartition (normalerweise C:) genügend freien Speicherplatz bietet. Große Updates benötigen mehrere Gigabyte für Download und Installation. Zu wenig Platz ist eine häufige Ursache für Installationsfehler.
Eine stabile Internetverbindung
Ein unterbrochener Download kann zu einem korrupten Update-Paket führen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung während des Update-Vorgangs stabil ist.
Systempflege und Wartung
Löschen Sie regelmäßig temporäre Dateien, führen Sie eine Datenträgerbereinigung durch (Windows-Taste + R, dann „cleanmgr” eingeben) und halten Sie Ihre Festplatten (insbesondere SSDs) nicht übermäßig voll.
Backups sind Gold wert
Bevor Sie größere Problemlösungen angehen oder kritische Systemänderungen vornehmen, ist ein Backup Ihres Systems oder Ihrer wichtigsten Daten unerlässlich. Im schlimmsten Fall können Sie so schnell zu einem funktionsfähigen Zustand zurückkehren.
Windows auf dem neuesten Stand halten
Auch wenn es paradox klingt: Regelmäßige Updates beheben oft nicht nur Sicherheitslücken, sondern auch Fehler in den Update-Komponenten selbst, was zukünftige Probleme verhindert.
Wann professionelle Hilfe nötig sein könnte
Wenn Sie alle diese Schritte ausprobiert haben und die Fehler weiterhin bestehen, oder wenn Ihr System nach einem Update-Fehler instabil wird oder nicht mehr richtig startet, ist es möglicherweise an der Zeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein IT-Experte kann tiefergehende Diagnosen durchführen und komplexere Probleme beheben, die über die Standardlösungen hinausgehen.
Fazit: Bleiben Sie geduldig und proaktiv
Windows-Update-Frust ist zwar ärgerlich, aber in den meisten Fällen lösbar. Mit den hier vorgestellten Methoden haben Sie einen umfassenden Werkzeugkasten an der Hand, um die Installationsfehler 0x80070103 und die Download-Fehler 0x80248014 zu besiegen. Denken Sie daran: Geduld ist eine Tugend, besonders wenn es um Technologie geht. Bleiben Sie proaktiv in der Systempflege, und Ihr Windows-Erlebnis wird deutlich reibungsloser verlaufen. Viel Erfolg bei der Fehlerbehebung!