WLAN-Probleme im 2,4-GHz-Band? Wenn die Fritzbox 7590 keine Verbindung herstellt – hier sind die Lösungsansätze

Kennen Sie das Gefühl? Sie sitzen gemütlich auf dem Sofa, möchten schnell etwas im Internet nachschlagen oder streamen, doch Ihr Gerät weigert sich hartnäckig, eine stabile Verbindung zu Ihrer Fritzbox 7590 herzustellen. Besonders frustrierend wird es, wenn diese WLAN-Probleme speziell im 2,4-GHz-Band auftreten, während das 5-GHz-Band vielleicht einwandfrei funktioniert. Keine Sorge, Sie sind nicht allein! Das 2,4-GHz-Band ist zwar ein alter Hase in der WLAN-Welt, aber gerade seine Beliebtheit und die physikalischen Eigenschaften machen es anfällig für Störungen. Dieser umfassende Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch die gängigsten Ursachen und bietet detaillierte Lösungsansätze, um Ihre Fritzbox 7590 wieder zuverlässig zum Laufen zu bringen.

Warum das 2,4-GHz-Band so anfällig ist – und warum es unverzichtbar bleibt

Das 2,4-GHz-Band ist der Senior unter den WLAN-Frequenzen. Es zeichnet sich durch eine größere Reichweite und eine bessere Durchdringung von Wänden und Decken aus als das modernere 5-GHz-Band. Diese Eigenschaften machen es ideal für größere Wohnungen oder Häuser, in denen das WLAN auch in entlegenen Ecken stabil sein soll. Zudem nutzen viele ältere Geräte, Smart-Home-Komponenten (wie smarte Steckdosen, Heizungsthermostate, Überwachungskameras) und IoT-Geräte ausschließlich das 2,4-GHz-Band. Trotz seiner Vorteile hat es eine entscheidende Schwäche: Es ist extrem anfällig für Interferenzen. Mikrowellen, Bluetooth-Geräte, schnurlose Telefone, Babyphones und sogar das WLAN des Nachbarn funken alle im gleichen Frequenzbereich und können Ihre Verbindung massiv stören.

Erste Hilfe: Schnelle Checks und Standardlösungen

Bevor wir uns in die Tiefen der Einstellungen begeben, beginnen wir mit den Basics. Oftmals sind es die einfachsten Maßnahmen, die den Erfolg bringen:

• Neustart der Fritzbox 7590 und der Endgeräte: Klingt trivial, ist aber oft der erste und wirksamste Schritt. Trennen Sie die Fritzbox für etwa 30 Sekunden vom Strom und stecken Sie sie wieder ein. Starten Sie auch Ihre problematischen Endgeräte neu. Ein Neustart kann temporäre Fehler in der Software beheben und die Geräte zwingen, eine neue, saubere Verbindung aufzubauen.
• Firmware-Update (FritzOS): Stellen Sie sicher, dass Ihre Fritzbox 7590 die neueste Firmware (FritzOS) installiert hat. AVM veröffentlicht regelmäßig Updates, die nicht nur neue Funktionen bringen, sondern auch Fehler beheben und die Stabilität des WLANs verbessern. Gehen Sie dazu in der Benutzeroberfläche Ihrer Fritzbox (meist fritz.box im Browser eingeben) zu „System” > „Update”.
• WLAN-Verfügbarkeit prüfen: Überprüfen Sie in der Fritzbox-Oberfläche unter „WLAN” > „Funknetz”, ob das WLAN überhaupt aktiviert ist und die korrekten Einstellungen für SSID (Netzwerkname) und Sicherheitsschlüssel hinterlegt sind. Prüfen Sie auch, ob der 2,4-GHz-Bereich aktiviert ist.
• Kabelverbindungen checken: Auch wenn es um WLAN geht, können lose Netzwerkkabel an der Fritzbox zu Störungen führen oder die Leistung beeinträchtigen. Prüfen Sie alle Kabel auf festen Sitz.

Detaillierte Optimierung: Einstellungen der Fritzbox 7590 im Fokus

Nun tauchen wir tiefer in die Konfigurationsmöglichkeiten Ihrer Fritzbox 7590 ein, um die 2,4-GHz-WLAN-Probleme gezielt anzugehen.

1. Die Wahl des richtigen Funkkanals (Kanäleinstellung)

Dies ist einer der kritischsten Punkte im 2,4-GHz-Band. Die meisten WLAN-Netzwerke in Ihrer Umgebung funken auf einem der 13 verfügbaren Kanäle. Wenn viele Netze auf dem gleichen Kanal funken, kommt es zu Überlagerungen und damit zu einer schlechten Verbindung. Die Fritzbox 7590 kann den Kanal automatisch wählen, aber das ist nicht immer die beste Lösung.

• WLAN-Monitor nutzen: Gehen Sie in Ihrer Fritzbox-Oberfläche zu „WLAN” > „Funkkanal”. Dort finden Sie eine grafische Darstellung, die Ihnen zeigt, welche Kanäle in Ihrer Umgebung von anderen WLANs genutzt werden und wie stark diese ausgelastet sind.
• Manuelle Kanalwahl: Wählen Sie einen Kanal, der möglichst frei ist. Im 2,4-GHz-Band überlappen sich die Kanäle. Um Interferenzen zu minimieren, sollten Sie ausschließlich die Kanäle 1, 6 oder 11 wählen, da diese sich nicht überlappen. Wenn Ihr Router automatisch einen Kanal zwischen diesen Werten wählt (z.B. Kanal 3), wird er sowohl von Kanal 1 als auch von Kanal 6 gestört. Testen Sie, welcher dieser drei Kanäle die beste Leistung bietet.
• Kanalbreite anpassen: Unter „WLAN” > „Funkkanal” finden Sie auch die Option „Funkkanal-Einstellungen anpassen”. Hier können Sie die Kanalbreite (Bandbreite) einstellen. Standardmäßig ist oft 40 MHz eingestellt. Für eine stabilere Verbindung im überfüllten 2,4-GHz-Band, insbesondere wenn Sie ältere Geräte nutzen, kann es helfen, die Kanalbreite auf 20 MHz zu reduzieren. Dies reduziert zwar die maximale theoretische Geschwindigkeit, erhöht aber oft die Stabilität und die Kompatibilität mit älteren Geräten, da weniger Frequenzspektrum beansprucht wird und die Anfälligkeit für Störungen sinkt.

2. Sendeleistung und WLAN-Koexistenz

• Sendeleistung optimieren: Stellen Sie sicher, dass die Sendeleistung Ihrer Fritzbox 7590 auf 100% eingestellt ist. Sie finden diese Option unter „WLAN” > „Funknetz” > „Weitere Einstellungen” (eventuell müssen Sie dort „Einstellungen ändern” klicken). Eine geringere Sendeleistung kann zu schlechterer Reichweite und damit zu Verbindungsproblemen führen.
• WLAN-Koexistenz prüfen: Diese Option finden Sie ebenfalls unter „WLAN” > „Funkkanal” > „Funkkanal-Einstellungen anpassen”. Die „WLAN-Koexistenz” ist eine Funktion, die die Fritzbox bei der Erkennung von Störern (z.B. Bluetooth-Geräten) automatisch die Sendeleistung reduziert, um diese nicht zu beeinflussen. Klingt gut, kann aber auch die eigene WLAN-Leistung schmälern. Deaktivieren Sie diese Option testweise, wenn Sie trotz freiem Kanal weiterhin Probleme haben.

3. Band Steering (Crossband Repeating) und WLAN-Optimierung

Die Fritzbox 7590 bietet oft „Band Steering” oder „Crossband Repeating” an. Diese Funktion soll Endgeräte intelligent zwischen dem 2,4-GHz- und dem 5-GHz-Band wechseln lassen, um immer die beste Verbindung zu gewährleisten. Für viele moderne Geräte ist das optimal, aber:

• Band Steering deaktivieren: Einige ältere oder weniger intelligente 2,4-GHz-Geräte können mit Band Steering überfordert sein oder sich nicht korrekt verbinden, wenn die Fritzbox versucht, sie ins 5-GHz-Band zu schieben. Wenn Sie Probleme mit spezifischen 2,4-GHz-Geräten haben (besonders Smart-Home-Geräte), versuchen Sie, Band Steering zu deaktivieren. Dies geschieht, indem Sie unter „WLAN” > „Funknetz” die Option „Einstellungen für die Übernahme ins Heimnetz” oder „WLAN-Geräte können beide Frequenzbänder nutzen” deaktivieren oder die 2,4-GHz- und 5-GHz-Netzwerke getrennte Namen (SSIDs) geben.
• Netzwerknamen (SSID) trennen: Geben Sie dem 2,4-GHz-Band und dem 5-GHz-Band separate Namen (z.B. „MeinWLAN-2.4GHz” und „MeinWLAN-5GHz”). Dadurch können Sie Ihre Geräte manuell einem spezifischen Band zuweisen und testen, ob das Problem am Band Steering liegt oder ob das Gerät einfach Schwierigkeiten hat, sich mit der Fritzbox zu einigen, welches Band es nutzen soll. Dies ist besonders hilfreich für Smart-Home-Geräte, die oft nur 2,4 GHz unterstützen.

4. Sicherheitseinstellungen und Kompatibilität

• Verschlüsselung prüfen: Moderne WLAN-Standards verwenden WPA2 oder WPA3. Ältere Geräte könnten Schwierigkeiten mit WPA3 haben. Stellen Sie unter „WLAN” > „Sicherheit” sicher, dass die Verschlüsselung auf „WPA2 + WPA3” (empfohlen) oder „WPA2 (CCMP)” eingestellt ist, um die größte Kompatibilität zu gewährleisten. Vermeiden Sie WEP oder WPA, da diese unsicher und veraltet sind.
• Gastzugang deaktivieren (testweise): Wenn Sie einen Gastzugang aktiviert haben, versuchen Sie, diesen testweise zu deaktivieren, um sicherzustellen, dass er keine Konflikte verursacht.

Umweltfaktoren und Geräteprobleme

Nicht immer liegt das Problem in der Fritzbox selbst. Auch die Umgebung und Ihre Endgeräte spielen eine große Rolle.

1. Platzierung der Fritzbox 7590

Die physische Position Ihres Routers ist entscheidend für eine gute WLAN-Abdeckung und Stabilität:

• Zentrale Position: Stellen Sie die Fritzbox 7590 möglichst zentral in Ihrer Wohnung auf, idealerweise erhöht und frei stehend (z.B. auf einem Regal).
• Störquellen meiden: Halten Sie Abstand zu anderen elektronischen Geräten wie Mikrowellen, schnurlosen Telefonen, Bluetooth-Lautsprechern, Babyphones, Heizungen, Wasserrohren und großen Metallflächen. Auch dicke Wände, Stahlbeton und Fußbodenheizungen können das WLAN-Signal stark dämpfen.
• Nicht in Schränken verstecken: Ein Schrank mag ordentlich aussehen, ist aber ein Signal-Killer.

2. Identifizierung von Störquellen

Das 2,4-GHz-Band ist ein regelrechter Tummelplatz für Störungen. Versuchen Sie, potenzielle Störquellen zu identifizieren und zu minimieren:

• Mikrowellen: Betreiben Sie Ihre Mikrowelle nur, wenn Sie kein WLAN benötigen, oder testen Sie, ob die Probleme verschwinden, wenn die Mikrowelle ausgeschaltet ist.
• Bluetooth-Geräte: Auch Bluetooth-Geräte (Headsets, Tastaturen, Mäuse) funken im 2,4-GHz-Bereich. Schalten Sie diese testweise aus.
• Nachbar-WLANs: Der WLAN-Monitor Ihrer Fritzbox zeigt Ihnen die Netze Ihrer Nachbarn. Ein manueller Kanalwechsel kann hier Wunder wirken.
• Defekte Elektrogeräte: Manchmal können auch defekte Netzteile oder andere Elektrogeräte in der Nähe Störungen verursachen.

3. Probleme mit Endgeräten

Manchmal liegt es nicht an der Fritzbox, sondern am Gerät, das sich verbinden möchte.

• Treiber-Updates: Stellen Sie sicher, dass die WLAN-Treiber Ihrer Laptops, PCs oder anderer Geräte auf dem neuesten Stand sind.
• Gerätetest: Tritt das Problem nur bei einem bestimmten Gerät auf oder bei allen Geräten? Wenn nur ein Gerät betroffen ist, liegt das Problem wahrscheinlich am Gerät selbst.
• Energiesparoptionen: Bei Laptops und Smartphones können aggressive Energiesparoptionen die WLAN-Verbindung beeinträchtigen. Prüfen Sie, ob der WLAN-Adapter im Energiesparmodus gedrosselt wird oder sich bei Nichtnutzung abschaltet.
• Kompatibilität: Überprüfen Sie, ob Ihre alten Smart-Home-Geräte oder andere Legacy-Geräte den 802.11n-Standard (oder gar ältere b/g-Standards) noch korrekt unterstützen und ob eventuelle Firmware-Updates für diese Geräte verfügbar sind.

4. Einsatz von Repeatern und Mesh

Wenn die Reichweite das Hauptproblem ist, kann ein Fritz!Repeater Abhilfe schaffen. Aber auch hier gibt es Fallstricke:

• Richtige Platzierung des Repeaters: Ein Repeater sollte so platziert werden, dass er noch ein gutes Signal von der Fritzbox empfängt und gleichzeitig das Signal in den gewünschten Bereich weiterleiten kann. Eine falsche Platzierung kann die Probleme sogar verschlimmern. Nutzen Sie die Anzeige der Signalstärke an Ihrem Fritz!Repeater.
• Fritz!Mesh: Wenn Sie mehrere AVM-Geräte (Fritzbox, Fritz!Repeater, Powerline) nutzen, aktivieren Sie das AVM Mesh. Dies optimiert die Zusammenarbeit der Geräte und sorgt für ein einheitliches, stabiles WLAN. Auch hier sollten Sie sicherstellen, dass alle Geräte auf dem neuesten FritzOS sind.

Fortgeschrittene Diagnose und letzte Optionen

1. Fritzbox Ereignisse und Protokolle

Werfen Sie einen Blick in die Systemereignisse Ihrer Fritzbox unter „System” > „Ereignisse”. Hier werden oft Fehlermeldungen oder Hinweise zu WLAN-Verbindungen, Abbrüchen oder Störungen protokolliert. Dies kann wertvolle Hinweise auf die Ursache des Problems geben.

2. WLAN-Analyse-Apps

Nutzen Sie Smartphone-Apps wie „Fritz!App WLAN” (für Android und iOS) oder andere WLAN-Analyzer-Apps. Diese zeigen Ihnen die Signalstärke der umliegenden WLANs, die genutzten Kanäle und mögliche Überlappungen. So können Sie visuell erkennen, welcher Kanal am wenigsten überlastet ist und Ihre Fritzbox entsprechend einstellen.

3. Werkseinstellungen wiederherstellen

Als letzte Option, wenn nichts anderes hilft, können Sie die Fritzbox 7590 auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Achtung: Alle Ihre Einstellungen (Internetzugang, Telefonie, WLAN-Passwörter etc.) gehen dabei verloren. Sichern Sie vorher Ihre Konfiguration unter „System” > „Sicherung” > „Sichern”, falls Sie später bestimmte Einstellungen wiederherstellen möchten.

4. AVM Support kontaktieren

Wenn alle genannten Maßnahmen keine Besserung bringen und Sie vermuten, dass ein Hardware-Defekt vorliegt oder Sie fachkundige Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, den Support von AVM zu kontaktieren. Halten Sie alle gesammelten Informationen und Fehlermeldungen bereit.

Fazit: Geduld und systematisches Vorgehen zahlen sich aus

WLAN-Probleme im 2,4-GHz-Band mit der Fritzbox 7590 können frustrierend sein, aber in den meisten Fällen lassen sie sich mit den richtigen Lösungsansätzen beheben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem systematischen Vorgehen: Beginnen Sie mit den einfachen Schritten, überprüfen Sie die Fritzbox-Einstellungen detailliert und berücksichtigen Sie die Umgebungsfaktoren. Oft ist es eine Kombination kleiner Optimierungen, die zu einer stabilen und schnellen WLAN-Verbindung führt. Mit ein wenig Geduld und den hier vorgestellten Tipps werden Sie bald wieder störungsfrei im Netz unterwegs sein – auch im guten alten 2,4-GHz-Band!