Telekom Kündigung: So verhandeln Sie bessere Konditionen und nutzen Ihre vorhandene Fritz Box weiter!

Fühlen Sie sich auch manchmal gefangen in Ihrem aktuellen Vertrag mit der Deutschen Telekom? Hohe monatliche Gebühren, ein Vertrag, der bald ausläuft, und die Befürchtung, sich wieder auf zwei Jahre festlegen zu müssen, ohne wirklich zufrieden zu sein? Viele Kunden erleben dies. Doch Sie haben mehr Macht, als Sie denken! Der Zeitpunkt der Telekom Kündigung ist nicht nur eine Gelegenheit zum Abschied, sondern auch der ideale Moment, um bessere Konditionen auszuhandeln oder sogar Ihre geliebte Fritz Box nachhaltig weiterzuverwenden. Dieser umfassende Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie als Telekom-Kunde das Ruder in die Hand nehmen, bares Geld sparen und Ihre bestehende Hardware optimal nutzen können.

Warum eine Kündigung der Telekom in Betracht ziehen?

Die Deutsche Telekom ist bekannt für ihre zuverlässige Infrastruktur und ihren guten Service. Doch diese Qualität hat oft ihren Preis. Im Vergleich zu Wettbewerbern können die monatlichen Kosten für Internet- und Telefonie-Tarife teils deutlich höher liegen. Wenn Ihr Vertrag ausläuft, ist das der perfekte Zeitpunkt, um Ihre Optionen zu prüfen. Eine drohende Kündigung oder sogar eine bereits erfolgte Kündigung setzt die Telekom unter Zugzwang, denn es ist für jedes Unternehmen kostspieliger, einen Neukunden zu gewinnen, als einen Bestandskunden zu halten. Dies ist Ihr entscheidender Vorteil in der Verhandlung.

• Hohe Preise: Andere Anbieter locken oft mit deutlich günstigeren Tarifen, insbesondere für Neukunden.
• Veraltete Tarife: Ihr alter Tarif bietet möglicherweise nicht mehr die beste Leistung zum besten Preis im Vergleich zu aktuellen Angeboten.
• Verhandlungsgrundlage: Eine Kündigung ist das stärkste Argument, um der Telekom zu signalisieren, dass Sie bereit sind zu wechseln, wenn die Konditionen nicht stimmen.

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend: Kündigungsfristen und -modalitäten

Um Ihre Verhandlungsposition zu maximieren oder einen reibungslosen Wechsel zu ermöglichen, ist es unerlässlich, die Kündigungsfristen der Telekom genau zu kennen und einzuhalten.

• Vertragslaufzeit: Die meisten Telekom-Verträge haben eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten.
• Kündigungsfrist: Die Standard-Kündigungsfrist beträgt in der Regel einen Monat zum Ende der Mindestvertragslaufzeit. Verpassen Sie diese Frist, verlängert sich Ihr Vertrag automatisch auf unbestimmte Zeit und ist danach jederzeit mit einer Frist von einem Monat kündbar. Es ist also ratsam, die Kündigung rechtzeitig einzureichen, um maximale Flexibilität zu bewahren.
• Kündigungsform: Die Telekom akzeptiert Kündigungen in Textform. Dies kann über das Online-Kundencenter, per E-Mail, Fax oder klassisch per Einschreiben erfolgen. Ein Einschreiben mit Rückschein bietet die höchste Rechtssicherheit.

Wir empfehlen, sich etwa drei bis vier Monate vor Vertragsende mit dem Thema zu beschäftigen und spätestens zwei Monate vor Ablauf die Kündigung einzureichen, auch wenn Sie eigentlich gar nicht wechseln wollen. Sie können die Kündigung jederzeit bis zum letzten Tag widerrufen.

Strategie für erfolgreiche Verhandlungen: So bekommen Sie bessere Konditionen

Der Schlüssel zu besseren Konditionen liegt in einer guten Vorbereitung und einer klaren Verhandlungsstrategie. Die Telekom hat spezielle Abteilungen für die Kundenrückgewinnung, die geschult sind, Sie als Kunden zu halten.

1. Vorbereitung ist alles: Recherchieren Sie!

• Kennen Sie Ihren aktuellen Tarif: Welche Leistung erhalten Sie (Geschwindigkeit, Datenvolumen, Telefonie-Flatrates), und was zahlen Sie dafür?
• Konkurrenzangebote: Informieren Sie sich über die aktuellen Angebote von Wettbewerbern wie Vodafone, O2, 1&1 oder auch regionalen Anbietern. Sammeln Sie konkrete Beispiele für günstigere Tarife mit ähnlichen Leistungen. Notieren Sie sich die Namen der Tarife und die Preise.
• Ihre Wunschvorstellung: Was genau möchten Sie erreichen? Eine höhere Geschwindigkeit zum gleichen Preis? Einen niedrigeren Preis für die gleiche Leistung? Oder vielleicht Zusatzleistungen wie eine verbesserte Upload-Geschwindigkeit oder ein vergünstigtes Endgerät? Legen Sie sich Ihr „Maximalziel” und Ihr „Minimalziel” zurecht.
• Bedürfnisanalyse: Brauchen Sie wirklich die höchste Geschwindigkeit, oder reichen 100 Mbit/s aus? Überlegen Sie, welche Leistungen für Ihren Haushalt wirklich notwendig sind.

2. Der Anruf bei der Kundenrückgewinnung

Sobald Ihre Kündigung eingegangen ist, werden Sie (oft nach einigen Tagen oder Wochen) von der Kundenrückgewinnung der Telekom kontaktiert. Alternativ können Sie auch selbst proaktiv unter der Hotline für Bestandskunden anrufen, am besten kurz nachdem Ihre Kündigung offiziell registriert wurde.

• Bleiben Sie freundlich, aber bestimmt: Die Mitarbeiter sind darauf geschult, Kunden zu halten. Seien Sie höflich, aber machen Sie deutlich, dass Ihre Kündigungsabsicht ernst gemeint ist.
• Geben Sie klare Gründe an: Erklären Sie, warum Sie kündigen möchten. Nennen Sie konkret die Konkurrenzangebote, die Sie in Betracht ziehen, und betonen Sie, dass Sie bei der Telekom bleiben würden, wenn die Konditionen vergleichbar wären. Beispiele wie „Anbieter X bietet 100 MBit/s für 34,99 € im Monat, während ich bei Ihnen 44,99 € zahle” wirken überzeugend.
• Seien Sie geduldig und hartnäckig: Akzeptieren Sie nicht sofort das erste Angebot. Oft gibt es noch Spielraum nach oben. Sagen Sie, dass Sie sich das Angebot überlegen müssen, oder fragen Sie direkt nach, ob es nicht noch eine bessere Möglichkeit gäbe. Manchmal hilft es auch, wenn der Mitarbeiter intern Rücksprache halten muss.
• Fordern Sie konkrete Verbesserungen: Fragen Sie gezielt nach einem Preisnachlass, einem kostenlosen Geschwindigkeits-Upgrade (z.B. von 50 auf 100 MBit/s zum gleichen Preis), einem Wegfall der Bereitstellungsgebühr für eine Vertragsverlängerung oder einem Rabatt auf Hardware wie einen neuen Router.
• Das „Nein” als Verhandlungstaktik: Scheuen Sie sich nicht, ein unzureichendes Angebot abzulehnen und bei Ihrer Kündigung zu bleiben. Oft kommen kurz vor Vertragsende noch attraktivere Angebote per Post oder Telefon.
• Dokumentieren Sie alles: Notieren Sie sich Datum, Uhrzeit, Namen des Mitarbeiters und die Details des angebotenen Tarifs. Lassen Sie sich Angebote nach Möglichkeit schriftlich per E-Mail bestätigen.

Typische Angebote, die Sie erhalten können, sind monatliche Rabatte über 12 oder 24 Monate, ein kostenloses Upgrade auf eine höhere Geschwindigkeit oder die Bereitstellung eines aktuellen Routers ohne zusätzliche Mietkosten.

Die Kündigung als Hebel: Wenn die Verhandlung stockt

Manchmal bleiben die Angebote der Telekom unter Ihren Erwartungen. In diesem Fall ist es wichtig, die Kündigung nicht vorschnell zurückzuziehen. Die besten Angebote kommen oft erst, wenn die Telekom realisiert, dass Sie tatsächlich bereit sind zu wechseln. Lassen Sie Ihre Kündigung aktiv bestehen und warten Sie ab. Es kann gut sein, dass sich der Kundenservice, oft auch die Abteilung für Kundenrückgewinnung, erneut meldet, wenn Ihr Vertragsende näher rückt. Dann sind die Mitarbeiter autorisiert, noch attraktivere Deals anzubieten, um den Kunden auf den letzten Metern doch noch zu halten.

Ihre Fritz Box weiter nutzen: Nachhaltig und smart

Eine hervorragende Nachricht für alle, die eine Fritz Box besitzen und lieben: Sie können diese in den allermeisten Fällen auch nach einer Vertragsverlängerung mit der Telekom oder einem Wechsel zu einem anderen Anbieter problemlos weiterverwenden. Das spart nicht nur Mietgebühren, sondern erspart Ihnen auch die Umgewöhnung an ein neues Gerät. Seit der Einführung der Endgerätefreiheit in Deutschland im Jahr 2016 sind Anbieter verpflichtet, Ihnen die notwendigen Zugangsdaten für Ihren Internetanschluss mitzuteilen, damit Sie Ihr eigenes Wunschgerät nutzen können.

Warum die Fritz Box oft die beste Wahl ist:

• Zuverlässigkeit und Funktionsumfang: Fritz Boxen sind bekannt für ihre Stabilität, ihr starkes WLAN und zahlreiche Zusatzfunktionen (DECT-Telefonie, Smart Home, Mediaserver, Mesh-WLAN).
• Vertrautheit: Sie kennen das Bedienkonzept und die Einstellungen Ihrer Fritz Box bereits.
• Kostenersparnis: Keine monatlichen Mietkosten für einen Router vom Anbieter.
• Nachhaltigkeit: Sie nutzen ein vorhandenes Gerät weiter, statt ein neues produzieren zu lassen.

1. Kompatibilität prüfen

Die meisten Fritz Box-Modelle sind für DSL-Anschlüsse (ADSL/VDSL) konzipiert und mit der Telekom voll kompatibel. Bei Glasfaseranschlüssen (FTTH) ist die Situation etwas anders: Die Telekom stellt in der Regel einen Medienkonverter (Optical Network Termination – ONT) bereit, an den Sie dann einen beliebigen Router mit einem Gigabit-WAN-Anschluss anschließen können. Fast jede moderne Fritz Box (z.B. 7590, 7530, 7490, 7580) verfügt über einen solchen WAN-Port und kann somit an einem Telekom-Glasfaseranschluss betrieben werden.

• DSL/VDSL: Praktisch jede DSL-fähige Fritz Box (z.B. 7590, 7530, 7490) funktioniert.
• Glasfaser (FTTH): Sie benötigen eine Fritz Box mit einem Gigabit-WAN-Port (fast alle aktuellen Modelle). Diese wird an den von der Telekom bereitgestellten ONT angeschlossen.
• Kabelanschluss: Wenn Sie zu einem Kabelanbieter wechseln, ist eine spezielle Fritz Box Cable (z.B. 6660 Cable) erforderlich. Diese sind nicht mit DSL- oder Glasfaseranschlüssen kompatibel.

2. Zugangsdaten erhalten

Um Ihre Fritz Box an einem neuen oder verlängerten Telekom-Anschluss zu betreiben, benötigen Sie die spezifischen Zugangsdaten (auch „Online-Zugangsdaten” genannt). Die Telekom ist gesetzlich verpflichtet, Ihnen diese auszuhändigen. Sie finden diese in der Regel:

• In Ihrem Telekom Kundencenter unter den Vertragsdetails.
• Auf den Begrüßungsschreiben zu Ihrem Vertrag.
• Indem Sie den Telekom-Support kontaktieren und explizit danach fragen.

Die Daten bestehen meist aus einer Anschlusskennung, einer Mitbenutzer-ID (oft Ihre T-Online-Nummer mit #0001 am Ende) und einem persönlichen Kennwort (auch „Zugangs-Passwort” genannt).

3. Konfiguration der Fritz Box

1. Werkseinstellungen wiederherstellen: Es ist ratsam, die Fritz Box vor der Neueinrichtung auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen, um Konflikte mit alten Konfigurationen zu vermeiden. Dies geht meist über die Benutzeroberfläche (fritz.box im Browser) unter „System” -> „Sicherung” -> „Werkseinstellungen”.
2. Physischer Anschluss:
   • DSL: Schließen Sie das DSL-Kabel der Fritz Box an die TAE-Dose (erste Dose, mittlere Buchse) an.
   • Glasfaser (Telekom): Verbinden Sie den WAN-Port Ihrer Fritz Box per Ethernet-Kabel mit dem LAN-Port des Telekom-ONT.
3. Einrichtungsassistent starten: Verbinden Sie einen Computer mit der Fritz Box (per LAN-Kabel oder WLAN) und rufen Sie im Browser „fritz.box” auf. Der Einrichtungsassistent sollte automatisch starten.
4. Anbieter auswählen und Zugangsdaten eingeben: Wählen Sie im Assistenten „Telekom” als Internetanbieter aus. Geben Sie die zuvor erhaltenen Zugangsdaten (Anschlusskennung, Mitbenutzer-ID, persönliches Kennwort) ein. Bei Glasfaser wählen Sie möglicherweise „Internetzugang über LAN1” oder „Anderer Internetanbieter” und tragen dort Ihre Daten ein.
5. Telefonie einrichten: Falls Sie Festnetztelefonie nutzen, müssen Sie die Telefonie-Daten ebenfalls in der Fritz Box konfigurieren. Diese erhalten Sie ebenfalls von der Telekom (Rufnummern, SIP-Server, Benutzername, Kennwort). Dies ist oft ein separater Schritt nach der Interneteinrichtung.
6. WLAN und weitere Einstellungen: Passen Sie WLAN-Name und -Passwort an, richten Sie Gastzugänge oder andere Funktionen nach Ihren Bedürfnissen ein.
7. Firmware aktualisieren: Stellen Sie sicher, dass Ihre Fritz Box immer die aktuelle Firmware von AVM installiert hat, um von neuen Funktionen und Sicherheitsupdates zu profitieren.

Sollten Sie Probleme bei der Einrichtung haben, finden Sie auf der AVM-Website (Hersteller der Fritz Box) detaillierte Anleitungen und Support-Seiten, die Ihnen Schritt für Schritt helfen.

Der Wechsel zu einem anderen Anbieter: Wenn Verhandlungen scheitern

Trotz aller Bemühungen kann es vorkommen, dass die Telekom kein zufriedenstellendes Angebot unterbreitet. In diesem Fall sollten Sie keine Scheu davor haben, tatsächlich zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Oft sind die Neukundenangebote der Konkurrenz unschlagbar attraktiv.

• Rufnummernmitnahme: Ihre Festnetznummer können Sie problemlos zu einem neuen Anbieter mitnehmen. Beauftragen Sie dies direkt beim neuen Anbieter, der sich um die Kündigung bei der Telekom und die Übertragung kümmert.
• Reibungsloser Übergang: Achten Sie darauf, dass der neue Vertrag nahtlos an den alten anschließt, um eine Unterbrechung Ihrer Internetverbindung zu vermeiden. Ihr neuer Anbieter hilft Ihnen dabei.

Fazit: Seien Sie der Architekt Ihres Anschlusses!

Egal, ob Sie bei der Telekom bleiben und bessere Konditionen aushandeln oder zu einem anderen Anbieter wechseln möchten: Sie haben als Kunde die Macht, Ihre Situation zu gestalten. Eine gut durchdachte Telekom Kündigung, eine clevere Verhandlungsstrategie und das Wissen um die Weiterverwendbarkeit Ihrer Fritz Box sind die Werkzeuge, um nicht nur Geld zu sparen, sondern auch genau den Internet- und Telefonanschluss zu bekommen, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten – es lohnt sich!