Netzwerk-Upgrade leicht gemacht: Wie Sie mit einer Fritzbox 7520 als AccessPoint die alte Fritzbox 7390 optimal ersetzen

In einer zunehmend vernetzten Welt sind ein schnelles, stabiles und zuverlässiges Heimnetzwerk keine Luxusgüter mehr, sondern Grundvoraussetzungen. Ob Streaming in 4K, Online-Gaming, Home-Office oder Smart-Home-Anwendungen – alles verlangt nach einer leistungsstarken Internetverbindung und einem robusten WLAN. Viele Haushalte nutzen jedoch noch ältere Hardware, die den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Ein Paradebeispiel hierfür ist die gute alte Fritzbox 7390, die über Jahre hinweg treue Dienste geleistet hat, aber technologisch in die Jahre gekommen ist.

Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Heimnetzwerk mit einer modernen Fritzbox 7520 als Access Point auf einfache Weise revolutionieren können. Wir erklären, warum ein Upgrade sinnvoll ist, welche Vorteile die Fritzbox 7520 bietet und führen Sie Schritt für Schritt durch die Konfiguration, um die WLAN-Leistung Ihrer alten Fritzbox 7390 optimal zu ersetzen und zu erweitern.

Warum die alte Fritzbox 7390 in Rente schicken?

Die Fritzbox 7390 war einst ein Top-Modell von AVM und hat sich millionenfach bewährt. Doch die Technologie entwickelt sich rasant weiter. Hier sind die Hauptgründe, warum ein Upgrade unumgänglich ist:

• Veraltete WLAN-Standards: Die Fritzbox 7390 unterstützt maximal Wi-Fi 4 (802.11n). Moderne Geräte, wie Smartphones, Tablets, Laptops und Smart-TVs, nutzen jedoch längst Wi-Fi 5 (802.11ac) oder sogar Wi-Fi 6 (802.11ax). Das bedeutet, dass Ihre Endgeräte, selbst wenn sie die schnellsten Standards beherrschen, durch die alte Fritzbox ausgebremst werden. Die maximale Datenrate im WLAN ist stark begrenzt, und die Effizienz bei vielen gleichzeitig verbundenen Geräten lässt zu wünschen übrig.
• Begrenzte Reichweite und Stabilität: Ältere WLAN-Chips sind oft weniger empfindlich und robust gegenüber Störungen. Dies führt zu einer geringeren Reichweite und zu häufigeren Verbindungsabbrüchen, besonders in größeren Wohnungen oder Häusern mit vielen Wänden.
• Fehlende Sicherheits-Updates: Obwohl AVM für seinen hervorragenden Langzeit-Support bekannt ist, endet dieser irgendwann auch für die Fritzbox 7390. Das bedeutet, dass kritische Sicherheitslücken möglicherweise nicht mehr geschlossen werden, was Ihr Heimnetzwerk potenziell angreifbar macht.
• Geringere Leistungsfähigkeit bei vielen Geräten: Moderne Haushalte haben Dutzende von Geräten, die gleichzeitig ins Netz wollen – von Laptops und Smartphones über Smart-Home-Geräte bis hin zu Spielekonsolen. Die ältere Hardware der Fritzbox 7390 kann diese Last oft nicht mehr effizient verwalten, was zu Engpässen und langsamen Verbindungen führt.
• Erhöhter Stromverbrauch: Ältere Hardware-Generationen sind in der Regel weniger energieeffizient als ihre modernen Pendants. Ein Upgrade kann sich also langfristig auch auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar machen.

Warum die Fritzbox 7520 als Access Point die ideale Lösung ist

Die Fritzbox 7520 ist eine hervorragende Wahl, um die WLAN-Schwächen der 7390 auszugleichen. Sie bietet eine moderne Ausstattung zu einem oft sehr günstigen Preis, da sie häufig als Beigabe zu Internetverträgen angeboten wird oder gebraucht günstig erhältlich ist. Hier sind die Vorteile der Fritzbox 7520 in der Rolle als Access Point:

• Modernes Wi-Fi 5 (802.11ac): Die Fritzbox 7520 unterstützt den modernen Wi-Fi 5 Standard und funkt gleichzeitig auf dem 2,4 GHz und dem 5 GHz Band. Dies ermöglicht deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten (bis zu 866 MBit/s auf 5 GHz und 400 MBit/s auf 2,4 GHz, brutto) und eine bessere Verteilung der Geräte im Netzwerk. Das 5 GHz Band ist zudem weniger anfällig für Störungen als das überlastete 2,4 GHz Band.
• Schnelle Gigabit-LAN-Ports: Die 7520 verfügt über Gigabit-LAN-Ports, die auch für kabelgebundene Geräte eine schnelle Anbindung garantieren. Dies ist entscheidend, wenn Sie Geräte wie PCs, NAS-Server oder Spielekonsolen mit maximaler Geschwindigkeit verbinden möchten.
• Einfache Integration ins FritzOS-Ökosystem: Als AVM-Produkt lässt sich die 7520 nahtlos in ein bestehendes AVM-Netzwerk integrieren. Auch wenn sie „nur” als Access Point fungiert, profitieren Sie von der intuitiven Bedienung und den bekannten Funktionen des FritzOS.
• Verbesserte Reichweite und Stabilität: Neuere WLAN-Chipsätze und optimierte Antennen-Designs sorgen für eine bessere Abdeckung und stabilere Verbindungen in Ihrem Zuhause.
• Kosteneffizienz: Wie bereits erwähnt, ist die Fritzbox 7520 oft günstig zu bekommen und bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis für ein WLAN Upgrade.
• Entlastung der 7390: Durch die Auslagerung der WLAN-Aufgaben auf die 7520 wird die alte 7390 entlastet und kann sich auf ihre Kernaufgaben als Modem und Router konzentrieren, was die Gesamtstabilität Ihres Netzwerks verbessern kann.

Planung Ihres Netzwerk-Upgrades

Bevor wir mit der Konfiguration beginnen, sollten Sie einige Punkte berücksichtigen:

1. Positionierung: Wo soll die Fritzbox 7520 platziert werden, um die beste WLAN-Abdeckung zu erzielen? Idealerweise zentral in der Wohnung und nicht in einem Schrank versteckt. Denken Sie daran, dass sie per LAN-Kabel mit Ihrer Fritzbox 7390 verbunden werden muss.
2. Kabelverbindung: Sie benötigen ein ausreichend langes Ethernet-Kabel (CAT5e oder besser), um die Fritzbox 7520 mit einem LAN-Port Ihrer Fritzbox 7390 zu verbinden. Eine stabile Kabelverbindung ist für die Funktion als Access Point unerlässlich.
3. IP-Adressen: Stellen Sie sicher, dass keine IP-Adresskonflikte entstehen. Die Fritzbox 7520 wird sich in Ihr bestehendes Netzwerk integrieren, das von der 7390 verwaltet wird.
4. Firmware-Update: Es ist ratsam, vor Beginn der Konfiguration die Firmware beider Fritzboxen auf den neuesten Stand zu bringen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Fritzbox 7520 als Access Point einrichten

Die Einrichtung ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Folgen Sie diesen Schritten, um Ihre Fritzbox 7520 erfolgreich als Access Point zu konfigurieren:

Schritt 1: Vorbereitung der Fritzbox 7520

1. Verbinden Sie die 7520: Schließen Sie die Fritzbox 7520 an den Strom an. Verbinden Sie vorübergehend einen Computer direkt über ein LAN-Kabel mit einem der LAN-Ports der 7520 (nicht dem „WAN/LAN 1” Port, sondern einem der anderen LAN-Ports, z.B. „LAN 2”, „LAN 3” oder „LAN 4”).
2. Zugriff auf das FritzOS: Öffnen Sie einen Webbrowser auf dem verbundenen Computer und geben Sie http://fritz.box in die Adressleiste ein. Geben Sie das Fritzbox-Passwort ein (steht auf der Unterseite der Box oder wurde bei der Ersteinrichtung festgelegt).
3. Werkszustand herstellen (optional, aber empfohlen): Wenn die 7520 nicht neu ist oder bereits konfiguriert war, empfiehlt es sich, den Werkszustand wiederherzustellen, um Konflikte zu vermeiden. Gehen Sie dazu im FritzOS-Menü zu „System” -> „Sicherung” -> „Werkseinstellungen” und klicken Sie auf „Werkseinstellungen laden”.

Schritt 2: Die 7520 als IP-Client (Access Point) konfigurieren

1. Betriebsart ändern: Nach dem Neustart (falls Werkszustand geladen wurde) und der erneuten Anmeldung navigieren Sie zu „Internet” -> „Zugangsdaten”.
2. Internetzugang wählen: Im Reiter „Internetzugang” wählen Sie unter „Internetanbieter” die Option „Vorhandener Internetzugang über LAN” oder „Vorhandener Internetzugang über WLAN”. Da die 7390 unser Router bleibt, wählen wir „Vorhandener Internetzugang über LAN”.
3. Betriebsmodus: Wählen Sie „IP-Client-Modus”. Dies ist der Modus, in dem die Fritzbox 7520 als reiner Access Point in Ihr bestehendes Netzwerk integriert wird.
4. IP-Adresse beziehen: Wählen Sie „IP-Adresse automatisch über DHCP beziehen”. Dies ist die einfachste Methode, da die Fritzbox 7390 (als Hauptrouter) der 7520 eine passende IP-Adresse zuweist. Alternativ können Sie „IP-Adresse manuell festlegen” wählen, um eine feste IP-Adresse außerhalb des DHCP-Bereichs der 7390 zu vergeben – dies ist für fortgeschrittene Nutzer von Vorteil, um die 7520 später leichter im Netzwerk zu finden. Bestätigen Sie die Einstellungen.
5. DHCP-Server deaktivieren: Dies ist ein kritischer Schritt. Gehen Sie zu „Heimnetz” -> „Netzwerk” -> „Netzwerkeinstellungen”. Klicken Sie auf den Reiter „IPv4-Adressen”. Entfernen Sie den Haken bei „DHCP-Server der FRITZ!Box aktivieren”. Die DHCP-Funktion soll ausschließlich von Ihrer Fritzbox 7390 bereitgestellt werden, um IP-Konflikte im Netzwerk zu vermeiden. Speichern Sie die Änderungen.

Schritt 3: WLAN auf der Fritzbox 7520 konfigurieren

1. WLAN-Einstellungen: Gehen Sie zu „WLAN” -> „Funknetz”.
2. Netzwerknamen (SSID) festlegen: Sie haben zwei Optionen:
   • Gleiche SSID wie die 7390: Wenn Sie denselben Netzwerknamen (SSID) und dasselbe WLAN-Passwort wie Ihre Fritzbox 7390 verwenden, können Ihre Geräte im Idealfall nahtlos zwischen den beiden Fritzboxen wechseln (sogenanntes Roaming). Dies bietet ein „Mesh WLAN„-ähnliches Erlebnis, auch wenn die 7390 kein echtes Mesh-System mit der 7520 bildet.
   • Andere SSID: Sie können auch einen neuen, eindeutigen Netzwerknamen für die 7520 vergeben (z.B. „MeinWLAN_Neu”). Dies gibt Ihnen die volle Kontrolle, welches Gerät sich mit welcher Fritzbox verbindet. Für die meisten Nutzer ist die gleiche SSID die komfortablere Option.

   Stellen Sie sicher, dass „Name des WLAN-Funknetzes sichtbar” aktiviert ist.

3. WLAN-Passwort: Vergeben Sie ein sicheres WLAN-Passwort. Wenn Sie die gleiche SSID wie die 7390 gewählt haben, verwenden Sie auch dasselbe Passwort.
4. Funkkanal-Einstellungen: Belassen Sie die Funkkanal-Einstellungen am besten auf „Autokanal” (Standard). Die Fritzbox 7520 wählt dann automatisch den besten Funkkanal, um Störungen zu minimieren. Achten Sie darauf, dass die 2,4-GHz- und 5-GHz-Bänder aktiviert sind.
5. Sicherheit: Stellen Sie sicher, dass WPA2 (CCMP) oder WPA2 + WPA3 als Verschlüsselung ausgewählt ist, um optimale Sicherheit zu gewährleisten. Speichern Sie die Einstellungen.

Schritt 4: Verbindung der Fritzbox 7520 mit der Fritzbox 7390

1. Kabel verbinden: Ziehen Sie das LAN-Kabel von Ihrem Computer von der 7520 ab. Verbinden Sie nun den „LAN 1” Port (oder einen anderen LAN-Port, je nachdem wie Sie es im IP-Client Modus konfiguriert haben) der Fritzbox 7520 mit einem beliebigen freien LAN-Port Ihrer Fritzbox 7390.
2. WLAN der 7390 deaktivieren (optional, aber empfohlen): Um Interferenzen zu vermeiden und sicherzustellen, dass Ihre Geräte das neue, schnellere WLAN der 7520 nutzen, melden Sie sich im FritzOS der 7390 an und deaktivieren Sie dort das WLAN („WLAN” -> „Funknetz” -> Haken bei „WLAN-Funknetz aktiv” entfernen). Die 7390 dient nun primär als Modem und Router, während die 7520 die gesamte WLAN-Abdeckung übernimmt.
3. Testen Sie das neue WLAN: Trennen Sie die WLAN-Verbindung auf Ihren Geräten (Smartphone, Laptop etc.) und verbinden Sie sich erneut. Sie sollten nun mit dem neuen, schnelleren WLAN der Fritzbox 7520 verbunden sein. Überprüfen Sie die Geschwindigkeit und Stabilität.

Optimierung und Best Practices

• Firmware-Updates: Halten Sie die Firmware beider Fritzboxen stets aktuell. AVM veröffentlicht regelmäßig Updates, die nicht nur neue Funktionen, sondern auch wichtige Sicherheitsverbesserungen und Leistungsoptimierungen enthalten.
• Optimale Platzierung: Der Standort der Fritzbox 7520 ist entscheidend. Vermeiden Sie Ecken, Schränke oder die Nähe zu Störquellen (Mikrowellen, DECT-Telefone). Eine leicht erhöhte, zentrale Position ist meist ideal.
• Kanäle prüfen: Falls es trotz Autokanal zu WLAN-Problemen kommt, können Sie manuell einen weniger belegten Funkkanal auswählen. Tools wie die „WLAN-Umgebung” in FritzOS oder spezielle Apps helfen dabei, überlastete Kanäle zu identifizieren.
• Gast-WLAN: Nutzen Sie die Gast-WLAN-Funktion der 7520, um Besuchern einen separaten Internetzugang ohne Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk zu ermöglichen.
• Kabel für stationäre Geräte: Verbinden Sie wo immer möglich stationäre Geräte (Smart-TV, Spielekonsole, Desktop-PC) per LAN-Kabel mit der 7520. Dies entlastet das WLAN und sorgt für maximale Geschwindigkeit und Stabilität.
• Betrachten Sie echtes Mesh: Wenn Sie langfristig noch mehr WLAN-Abdeckung oder eine nahtlosere Verbindung wünschen, könnten Sie in Betracht ziehen, eine zweite Fritzbox oder einen FritzRepeater hinzuzufügen, um ein echtes AVM Mesh-WLAN aufzubauen. Die Fritzbox 7520 ist mesh-fähig.

Häufige Probleme und Fehlerbehebung

• Kein Internetzugang über die 7520:
  • Überprüfen Sie die Kabelverbindung zwischen 7390 und 7520.
  • Stellen Sie sicher, dass der DHCP-Server auf der 7520 deaktiviert ist (Schritt 2, Punkt 5).
  • Prüfen Sie, ob die 7520 im FritzOS Ihrer 7390 als verbundenes Gerät auftaucht und eine IP-Adresse erhalten hat.
• WLAN-Abbrüche oder schlechte Geschwindigkeit:
  • Experimentieren Sie mit der Platzierung der 7520.
  • Versuchen Sie, manuelle Funkkanäle auf 2,4 GHz und 5 GHz zu wählen, die nicht von Nachbarn genutzt werden.
  • Stellen Sie sicher, dass das WLAN der 7390 deaktiviert ist, um Interferenzen zu vermeiden.
• Zugriff auf 7520-Oberfläche nicht möglich:
  • Wenn Sie eine feste IP-Adresse für die 7520 vergeben haben, geben Sie diese direkt im Browser ein.
  • Wenn die 7520 ihre IP per DHCP bezieht, schauen Sie in der Netzwerkübersicht Ihrer 7390 nach der zugewiesenen IP-Adresse der 7520 und geben Sie diese dann im Browser ein.

Fazit: Ein Upgrade, das sich lohnt

Das Aufrüsten Ihres Heimnetzwerks von der bewährten, aber veralteten Fritzbox 7390 auf eine moderne Fritzbox 7520 als Access Point ist eine sinnvolle und kostengünstige Investition in die Zukunft Ihrer digitalen Konnektivität. Sie profitieren von deutlich schnellerem Wi-Fi 5, verbesserter Stabilität und einer zukunftssicheren Basis für alle Ihre vernetzten Geräte.

Mit der einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung in diesem Artikel können Sie das Netzwerk-Upgrade selbst in die Hand nehmen und Ihr Heimnetzwerk im Handumdrehen auf den neuesten Stand bringen. Geben Sie Ihrer alten Fritzbox 7390 eine wohlverdiente Entlastung und lassen Sie die Fritzbox 7520 Ihr Zuhause mit einem modernen und leistungsstarken WLAN versorgen!