Upgrade-Frust: Seit Wechsel auf FritzBox 7590AX ständige WLAN-Abbrüche und in-home-streaming unmöglich!

Ein Upgrade soll in der Regel eine Verbesserung mit sich bringen – mehr Leistung, bessere Stabilität, modernere Technik. Doch was, wenn die Realität dem genauen Gegenteil entspricht? Genau diese Erfahrung machen derzeit zahlreiche Nutzer, die mit großen Erwartungen von ihrer alten FritzBox auf das vermeintliche Premium-Modell, die FritzBox 7590AX, gewechselt sind. Statt eines reibungslosen Heimnetzwerks berichten sie von einem wahren Upgrade-Albtraum: ständige WLAN-Abbrüche, unerträgliche Latenzen und ein schier unmögliches In-Home-Streaming. Dieser Artikel taucht tief in das Problem ein, beleuchtet mögliche Ursachen und bietet Lösungsansätze für Geplagte.

Der Traum vom schnellen WLAN: Was die FritzBox 7590AX verspricht

Die FritzBox 7590AX von AVM wird als das Flaggschiff für DSL-Anschlüsse beworben. Mit Wi-Fi 6 (WLAN AX), einer versprochenen Gesamtgeschwindigkeit von bis zu 3.600 MBit/s, Mesh-Funktionalität und modernster Hardware soll sie selbst anspruchsvollste Heimnetzwerke problemlos meistern. Die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch: Ein stabiles, schnelles WLAN, das mehrere Geräte gleichzeitig versorgen kann, reibungsloses 4K-Streaming auf mehreren Endgeräten, unterbrechungsfreie Videoanrufe und eine hervorragende Abdeckung im gesamten Haus.

Viele AVM-Nutzer entscheiden sich bewusst für die 7590AX, weil sie seit Jahren auf die Zuverlässigkeit und den Funktionsumfang von FritzBoxen schwören. Der Wechsel von einer älteren 7490, 7590 oder gar einem Provider-Router sollte ein Upgrade in jeder Hinsicht sein. Doch nach der Installation folgt oft die Ernüchterung: Geräte verlieren sporadisch die Verbindung, Online-Spiele sind unspielbar, und der Filmabend mit Netflix oder Prime Video über den Streaming-Stick wird zur Geduldsprobe. Lokales In-Home-Streaming von einem NAS oder Medienserver? Oft undenkbar.

Die Symptome des Upgrade-Frusts: Ständige Abbrüche und Streaming-Probleme

Die Beschwerden ähneln sich:

• WLAN-Verbindungen brechen willkürlich ab: Mal für Sekunden, mal für Minuten. Besonders frustrierend bei Videokonferenzen oder Online-Gaming.
• Hohe Latenzen und Paketverluste: Selbst bei bestehender Verbindung sind die Ping-Zeiten extrem hoch, was zu Rucklern und Verzögerungen führt.
• In-Home-Streaming stockt oder bricht ab: Das Abspielen von lokalen Medien von einem NAS auf einen Smart TV oder eine Spielekonsole ist oft nicht möglich. Große Dateien lassen sich nur mit massiven Unterbrechungen kopieren.
• Sichtbare Leistungseinbrüche: Obwohl die FritzBox angeblich Wi-Fi 6 bietet, fühlen sich die Verbindungen langsamer an als mit dem Vorgängermodell.
• Geräte verlieren die Verbindung: Nicht nur einzelne, sondern oft auch mehrere Geräte im Netzwerk gleichzeitig. Besonders betroffen sind häufig Smart-Home-Geräte, Handys und Laptops.
• Spezifische Probleme mit dem 5-GHz-Band: Obwohl das 5-GHz-Band für höhere Geschwindigkeiten und weniger Interferenzen bekannt ist, scheint es bei der 7590AX oft instabiler als das 2,4-GHz-Band zu sein.

Diese Probleme treten oft sporadisch auf und sind schwer zu reproduzieren, was die Fehlersuche zusätzlich erschwert und den Frustpegel der Nutzer in die Höhe treibt.

Umfassende Fehlersuche: Was frustrierte Nutzer bereits probiert haben

Bevor die Verzweiflung überhandnimmt, durchlaufen die meisten Nutzer eine Odyssee der Fehlersuche. Viele Standardlösungen und AVM-Empfehlungen wurden bereits akribisch befolgt:

1. Firmware-Updates: Die FritzBox wurde stets auf die neueste stabile AVM-Firmware (FRITZ!OS) aktualisiert. Auch Beta-Versionen wurden in der Hoffnung auf Besserung getestet – oft ohne Erfolg oder mit neuen, anderen Problemen.
2. Neustart des Routers (Power Cycle): Das obligatorische „Ein- und Ausschalten” wurde unzählige Male durchgeführt. Kurzfristige Besserung ist selten, nachhaltige nie.
3. Werkseinstellungen wiederherstellen: Ein vollständiger Reset auf die Werkseinstellungen, gefolgt von einer manuellen Neueinrichtung (ohne das Einspielen alter Backups), ist ein häufiger Schritt, um Konfigurationsfehler auszuschließen. Auch hier: meist Fehlanzeige.
4. WLAN-Kanäle ändern: Manuelle Auswahl fester Kanäle (1, 6, 11 im 2,4 GHz-Band; verschiedene Kanäle im 5 GHz-Band, auch DFS-Kanäle meidend), um Interferenzen mit Nachbar-WLANs zu minimieren. Die automatische Kanalwahl der FritzBox wird oft als unzuverlässig empfunden.
5. Band Steering deaktivieren/aktivieren: Die Funktion, die Geräte automatisch zwischen 2,4 GHz und 5 GHz steuert, wurde testweise deaktiviert, indem separate SSIDs für beide Bänder angelegt wurden. Geräte konnten dann manuell einem Band zugeordnet werden.
6. WLAN-Standard anpassen: Testweise Beschränkung auf ältere Standards wie Wi-Fi 4 (WLAN N) oder Wi-Fi 5 (WLAN AC), um Kompatibilitätsprobleme mit älteren Endgeräten auszuschließen.
7. Platzierung des Routers: Der Standort der FritzBox wurde optimiert – zentrale Position, freie Sicht, weg von Störquellen (Mikrowellen, DECT-Telefone, Babyfones).
8. Interferenz-Analyse: Mit Tools wie der Fritz!App WLAN oder externen WLAN-Scannern (z.B. inSSIDer, NetSpot) wurde die Umgebung auf überlappende Kanäle und Störquellen geprüft.
9. Spezifische Einstellungen prüfen: Abschalten des Gast-WLANs, Deaktivierung von USB-Speichern, Anpassung der DNS-Server, Prüfung von IPv6-Einstellungen (Dual Stack Lite-Probleme).
10. Test mit verschiedenen Endgeräten: Die Probleme treten geräteübergreifend auf – Laptops (Windows, macOS), Smartphones (Android, iOS), Smart TVs (Samsung, LG, Sony), Streaming-Sticks (Fire TV, Chromecast, Apple TV), Spielekonsolen (PS5, Xbox Series X).
11. Kabelgebundene Verbindungen testen: Um sicherzustellen, dass es sich um ein reines WLAN-Problem handelt, wurden wichtige Geräte testweise per LAN-Kabel verbunden. Hier treten die Probleme in der Regel nicht auf, was auf ein spezifisches WLAN-Problem der 7590AX hindeutet.
12. System-Protokolle der FritzBox prüfen: Die Ereignisprotokolle der FritzBox zeigen oft „WLAN-Anmeldung fehlgeschlagen”, „WLAN-Verbindung getrennt” oder „WLAN-Authentifizierungsprobleme”, aber selten einen eindeutigen Fehler, der auf die Ursache schließen lässt.

Trotz all dieser Bemühungen bleibt die Stabilität des WLANs oft auf der Strecke, und der Ärger wächst.

Mögliche Ursachen für den 7590AX-WLAN-Frust

Die Gründe für die instabile Leistung der FritzBox 7590AX können vielfältig sein und sind oft eine Kombination aus mehreren Faktoren:

1. Firmware-Bugs: Die wahrscheinlichste und am häufigsten vermutete Ursache sind Softwarefehler im FRITZ!OS, die speziell das WLAN-Modul des 7590AX-Chipsatzes betreffen. Wi-Fi 6 ist eine komplexe Technologie, und die Implementierung kann fehleranfällig sein.
2. Hardware-Schwächen oder Fertigungsfehler: Es könnte eine Charge von Geräten geben, die unter fehlerhafter Hardware (z.B. WLAN-Chip, Antennen) leidet. Das würde die inkonsistenten Berichte erklären.
3. Inkompatibilitäten mit Endgeräten: Obwohl Wi-Fi-Standards abwärtskompatibel sein sollten, kann es bei der Implementierung von Wi-Fi 6 zu Problemen mit bestimmten älteren oder auch neueren Endgeräten kommen.
4. DFS-Probleme (Dynamic Frequency Selection): Das 5-GHz-Band nutzt auch Kanäle, die von Wetterradaren verwendet werden (DFS-Kanäle). Bei Erkennung eines Radarsignals muss der Router den Kanal wechseln, was zu kurzen Unterbrechungen führt. Obwohl dies ein Standardmechanismus ist, scheint die 7590AX hier sensibler oder in der Umschaltung ineffizienter zu sein, insbesondere in Gebieten mit aktiver Radarnutzung.
5. Überlastung des Routers: Trotz der vermeintlich hohen Leistung kann eine zu große Anzahl von gleichzeitig aktiven Geräten, besonders bei intensivem Datenverkehr (mehrere 4K-Streams, Online-Gaming, Downloads), den Router an seine Grenzen bringen.
6. Umweltbedingungen und Störfaktoren: Dicke Wände, Fußbodenheizung, Metall im Bau, Mikrowellen, Bluetooth-Geräte, und natürlich die WLANs der Nachbarn können das Signal stark beeinträchtigen. Die 7590AX reagiert möglicherweise empfindlicher auf solche Störungen als ältere Modelle.
7. Energieverwaltung (Green Mode): Manche Nutzer berichten, dass Einstellungen zur Energieeinsparung, die das WLAN-Modul bei geringer Auslastung in einen Schlafmodus versetzen, zu Problemen beim Wiederaufbau der Verbindung führen können.
8. IPv6-Implementierung: Spezifische Probleme im Zusammenhang mit der IPv6-Implementierung, insbesondere bei Dual Stack Lite (DS-Lite)-Anschlüssen, könnten in seltenen Fällen zu Netzwerkproblemen beitragen.

Lösungsansätze und Empfehlungen für Geplagte

Wenn die Standard-Troubleshooting-Schritte nicht fruchten, gibt es noch einige weiterführende Maßnahmen:

1. Priorisierung im Heimnetzwerk prüfen: Deaktivieren Sie testweise alle Priorisierungen für bestimmte Anwendungen oder Geräte unter „Internet > Filter > Priorisierung”, um auszuschließen, dass diese zu Engpässen führen.
2. WLAN-Funknetz teilen: Erstellen Sie im Menüpunkt „WLAN > Funknetz” separate Namen (SSIDs) für das 2,4 GHz- und das 5 GHz-Netz. Verbinden Sie Geräte dann gezielt mit dem jeweils stabileren Netz. Für Streaming-Geräte ist oft das 5 GHz-Band (wenn stabil) die bessere Wahl, für Smart-Home-Geräte das 2,4 GHz-Band.
3. Spezifische Kanäle im 5 GHz-Band meiden: Vermeiden Sie Kanäle im 5 GHz-Band, die für DFS-Nutzung vorgesehen sind (Kanäle 52-140 in Europa), insbesondere wenn Sie in der Nähe eines Flughafens oder einer Wetterstation leben. Kanäle im unteren Bereich (36-48) oder oberen Bereich (149-165, falls erlaubt) sind oft stabiler.
4. Sendeleistung anpassen: Reduzieren Sie testweise die Sendeleistung des WLANs in den Einstellungen. Paradoxerweise kann eine geringere Sendeleistung in dicht bebauten Gebieten zu stabileren Verbindungen führen, da weniger Interferenzen mit Nachbar-WLANs entstehen.
5. Störfaktoren eliminieren: Schalten Sie testweise alle potentiellen Störquellen in der Nähe der FritzBox (Bluetooth-Lautsprecher, schnurlose Telefone, Mikrowellen) ab und prüfen Sie, ob sich die Stabilität verbessert.
6. AVM-Support kontaktieren: Sammeln Sie detaillierte Informationen (FRITZ!OS-Version, Gerätenamen, wann und wie oft die Abbrüche auftreten, Fehler im Protokoll) und kontaktieren Sie den AVM-Support. Oft können sie durch eine Fernwartung oder erweiterte Diagnose tiefere Einblicke gewinnen.
7. Mesh-System in Betracht ziehen: Wenn Sie ein großes Haus haben oder die FritzBox nicht optimal platziert werden kann, kann ein Mesh-System (z.B. mit FritzRepeatern) die Abdeckung und Stabilität verbessern. Achten Sie darauf, dass die Repeater ebenfalls Wi-Fi 6 unterstützen.
8. Downgrade auf ältere Firmware (mit Vorsicht): Wenn Sie vermuten, dass ein spezifisches FRITZ!OS-Update die Probleme verursacht hat, könnte ein Downgrade auf eine ältere, stabil funktionierende Version eine Option sein. Dies ist jedoch nicht offiziell von AVM unterstützt, birgt Risiken und sollte nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.
9. Hardware-Defekt ausschließen: Wenn alle Software-Optionen ausgeschöpft sind und der AVM-Support keine Lösung findet, könnte ein Hardware-Defekt vorliegen. In diesem Fall sollten Sie die Garantie in Anspruch nehmen und einen Austausch des Gerätes veranlassen.
10. Alternativen prüfen: Wenn die 7590AX sich partout nicht stabilisieren lässt und der Leidensdruck zu groß wird, muss man leider auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, auf ein anderes Router-Modell (eventuell sogar von einem anderen Hersteller) umzusteigen, auch wenn das mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Fazit: Ein Fall für AVM und die Community

Der „Upgrade-Frust” mit der FritzBox 7590AX ist ein ernstes Problem, das viele Nutzer betrifft und die Reputation eines ansonsten hochgeschätzten Herstellers wie AVM beeinträchtigen kann. Die ständigen WLAN-Abbrüche und das unmögliche In-Home-Streaming sind in einem modernen Heimnetzwerk schlichtweg inakzeptabel.

Es bleibt zu hoffen, dass AVM die gemeldeten Probleme ernst nimmt und mit zukünftigen FRITZ!OS-Updates oder, falls nötig, Hardware-Revisionen die Stabilität und Leistung der 7590AX nachhaltig verbessert. Bis dahin sind die Nutzer auf eigene Fehlersuche und den Austausch in der Community angewiesen.

Wenn Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder einen Lösungsansatz gefunden haben, der hier nicht erwähnt wurde, teilen Sie Ihre Erfahrungen! Gemeinsam können wir vielleicht dem Upgrade-Albtraum ein Ende bereiten und die FritzBox 7590AX zu dem zuverlässigen Kraftpaket machen, das sie eigentlich sein sollte.