Zeit für ein Upgrade: Was ist die beste Alternative für den in die Jahre gekommenen Speedport W 724V Typ B?

Kennen Sie das Gefühl? Das Internet lahmt, das WLAN bricht ständig ab, und die Smart-Home-Geräte finden einfach keine stabile Verbindung. Wenn Sie noch einen Speedport W 724V Typ B im Einsatz haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihnen diese Szenarien bekannt vorkommen. Dieses Modell war einst ein treuer Begleiter, doch die Technik entwickelt sich rasant weiter. Ihr alter Speedport ist mittlerweile in die Jahre gekommen und kann den Anforderungen eines modernen Heimnetzwerks kaum noch gerecht werden. Es ist höchste Zeit für ein Upgrade – doch welche Alternativen gibt es, und welche ist die beste für Ihre individuellen Bedürfnisse?

Warum ein Upgrade vom Speedport W 724V Typ B unvermeidlich ist

Der Speedport W 724V Typ B wurde vor vielen Jahren auf den Markt gebracht und basierte auf dem damaligen Stand der Technik. Doch die digitale Welt von heute stellt ganz andere Ansprüche an unser Heimnetzwerk. Lassen Sie uns die wichtigsten Gründe beleuchten, warum ein Wechsel unausweichlich ist:

• Veralteter WLAN-Standard: Der W 724V unterstützt lediglich den WLAN-Standard 802.11n, auch bekannt als Wi-Fi 4. Moderne Geräte wie Smartphones, Tablets, Laptops und Smart-TVs setzen auf Wi-Fi 5 (802.11ac) oder sogar Wi-Fi 6 (802.11ax). Das bedeutet, Ihr alter Speedport kann die volle Geschwindigkeit Ihrer Endgeräte nicht nutzen und bremst Ihr Netzwerk massiv aus.
• Langsame LAN-Ports: Die meisten LAN-Anschlüsse des W 724V bieten nur 100 MBit/s. Für heutige Anwendungen wie Streaming in 4K, Online-Gaming oder den Transfer großer Datenmengen ist das viel zu wenig. Gigabit-Ethernet (1.000 MBit/s) ist heute Standard und oft sogar die Mindestanforderung für eine reibungslose Nutzung.
• Schwache Prozessorleistung: Die Hardware im W 724V ist nicht darauf ausgelegt, viele gleichzeitige Verbindungen und hohe Datendurchsätze zu verwalten. Bei mehreren Nutzern, die gleichzeitig streamen, Videokonferenzen abhalten oder große Downloads tätigen, kommt der Router schnell an seine Grenzen.
• Eingeschränkte WLAN-Abdeckung: Die Antennentechnologie und Sendeleistung des alten Speedports sind oft unzureichend für größere Wohnungen oder Häuser. Funklöcher und instabile Verbindungen sind die Folge, was frustrierend sein kann.
• Fehlende moderne Funktionen: Der W 724V bietet keine Unterstützung für Mesh-WLAN, was die Erweiterung der Reichweite erheblich vereinfachen würde. Auch erweiterte Kinderschutzfunktionen, VPN-Support für sicheres Arbeiten von unterwegs oder eine integrierte DECT-Basis für Smart Home und Telefonie fehlen oft.
• Sicherheitsaspekte: Ältere Geräte erhalten seltener Firmware-Updates, die wichtige Sicherheitslücken schließen. Ein moderner Router bietet hier einen deutlich besseren Schutz für Ihr Heimnetzwerk.

Was ein moderner Router können sollte: Die Checkliste für Ihr Upgrade

Bevor wir uns konkreten Alternativen widmen, ist es wichtig zu wissen, welche Funktionen und Spezifikationen ein zeitgemäßer Router mitbringen sollte. Das hilft Ihnen, die beste Wahl für Ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen:

• WLAN-Standards: Achten Sie auf mindestens Wi-Fi 5 (802.11ac), idealerweise aber auf Wi-Fi 6 (802.11ax) oder sogar Wi-Fi 6E/Wi-Fi 7 für maximale Zukunftssicherheit. Wi-Fi 6 bietet nicht nur höhere Geschwindigkeiten, sondern auch eine bessere Effizienz und Kapazität für viele Endgeräte.
• LAN-Ports: Alle kabelgebundenen Anschlüsse sollten Gigabit-Ethernet (1.000 MBit/s) unterstützen. Für sehr anspruchsvolle Nutzer gibt es auch Router mit 2,5 GBit/s oder 10 GBit/s Ports.
• Mesh-WLAN-Fähigkeit: Für eine lückenlose WLAN-Abdeckung in größeren Wohnungen oder Häusern ist ein Router mit Mesh-WLAN-Funktionalität unerlässlich. Damit können Sie das Netzwerk einfach mit weiteren Satelliten (Repeatern) erweitern, ohne manuelle Netzwerkauswahl.
• DECT-Basisstation: Wenn Sie schnurlose Telefone (DECT) oder Smart-Home-Geräte von Herstellern wie AVM nutzen möchten, ist eine integrierte DECT-Basis sehr praktisch.
• VPN-Unterstützung: Für den sicheren Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk von unterwegs oder für den Aufbau sicherer Verbindungen ist eine integrierte VPN-Funktionalität ein großer Pluspunkt.
• USB-Anschlüsse: Mit USB 3.0-Ports können Sie externe Festplatten ins Netzwerk einbinden (als einfachen NAS-Server) oder Drucker zentral zur Verfügung stellen.
• Sicherheit und Kinderschutz: Ein moderner Router bietet eine robuste Firewall, Gast-WLAN, Zeitschaltuhren für den Internetzugang und Filteroptionen für bestimmte Inhalte.
• Leistung und Prozessor: Ein leistungsstarker Prozessor und ausreichend Arbeitsspeicher sind entscheidend für eine stabile Performance, auch bei hoher Auslastung.
• Benutzerfreundlichkeit: Die Konfiguration sollte über eine intuitive Weboberfläche oder eine App einfach und verständlich sein.
• Modem-Typ: Überlegen Sie, welche Art von Internetanschluss Sie haben (DSL, VDSL, Glasfaser, Kabel). Der neue Router muss entweder ein passendes integriertes Modem haben oder Sie benötigen ein separates Modem.

Die besten Alternativen für den Speedport W 724V Typ B

Der Markt für Router ist riesig, aber bestimmte Hersteller und Modellreihen haben sich als besonders empfehlenswert erwiesen. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten und besten Alternativen vor:

1. Die Telekom Speedport Familie (Smart & Pro): Die naheliegende Wahl

Als direkter Nachfolger des W 724V bieten die aktuellen Speedport-Modelle der Telekom eine einfache und vertraute Lösung. Modelle wie der Speedport Smart 4 oder der Speedport Pro Plus sind auf die Telekom-Anschlüsse optimiert und bieten eine unkomplizierte Installation.

• Vorteile: Einfache Einrichtung („Plug & Play”) für Telekom-Kunden, gute Integration ins Telekom-Ökosystem, solide WLAN-Leistung bei aktuellen Modellen (Wi-Fi 6), einige Modelle bieten MagentaCLOUD-Integration.
• Nachteile: Oft weniger Funktionsvielfalt im Vergleich zu AVM, eingeschränktere Konfigurationsmöglichkeiten für fortgeschrittene Nutzer, Preis-Leistungs-Verhältnis manchmal nicht optimal.
• Ideal für: Nutzer, die eine unkomplizierte Lösung wünschen, die direkt von ihrem Anbieter kommt und keine erweiterten Funktionen benötigen.

2. AVM FRITZ!Box: Der Alleskönner und Funktionsriese

Die FRITZ!Boxen von AVM gelten zu Recht als die Goldstandards im deutschen Routermarkt. Sie bieten eine unschlagbare Kombination aus Performance, Funktionsvielfalt und Benutzerfreundlichkeit. Für die meisten DSL- und VDSL-Anschlüsse ist eine FRITZ!Box die erste Wahl.

• Vorteile:
  • Umfassende Funktionen: Integrierte DECT-Basis für schnurlose Telefone und Smart Home-Geräte, leistungsstarke Mesh-WLAN-Funktionalität, umfangreiche VPN-Funktionen, Mediaserver, NAS-Funktion über USB-Anschlüsse.
  • Exzellente Benutzerfreundlichkeit: Die FRITZ!OS-Oberfläche ist intuitiv bedienbar, auch für Laien. Zahlreiche Assistenten erleichtern die Einrichtung.
  • Regelmäßige Updates: AVM pflegt seine Geräte vorbildlich mit regelmäßigen Software-Updates, die neue Funktionen bringen und die Sicherheit erhöhen.
  • Hervorragende Dokumentation & Support: Eine umfassende Wissensdatenbank und ein guter Kundenservice.
  • Hohe Kompatibilität: Funktioniert in der Regel problemlos an allen deutschen DSL/VDSL-Anschlüssen.
• Nachteile: Die Anschaffungskosten sind oft höher als bei Einsteiger-Modellen anderer Hersteller, für absolute Netzwerk-Neulinge kann die Fülle der Funktionen zunächst etwas überfordern (aber dank Assistenten schnell zu lernen).
• Ideal für: Alle, die ein stabiles, schnelles und funktionsreiches Heimnetzwerk wünschen, Wert auf Smart Home-Integration legen und eine hohe Zukunftssicherheit schätzen.

3. Spezialisierte Router von Drittanbietern (ASUS, TP-Link, Ubiquiti u.a.)

Diese Kategorie umfasst Router, die oft auf spezifische Anforderungen zugeschnitten sind – etwa Gaming, maximale WLAN-Abdeckung oder erweiterte Netzwerkmanagement-Funktionen. Beispiele sind die ASUS ROG-Reihe, TP-Link Archer-Modelle oder die professionelleren Lösungen von Ubiquiti UniFi.

• Vorteile: Oft überlegene rohe WLAN-Leistung, spezielle Gaming-Funktionen (QoS, niedrige Latenz), sehr detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten für Netzwerk-Experten.
• Nachteile: Benötigen fast immer ein separates Modem für DSL/VDSL, da sie selbst kein integriertes Modem besitzen. Die Benutzerfreundlichkeit ist oft geringer, die Einarbeitung komplexer. Weniger Fokus auf integrierte Funktionen wie DECT.
• Ideal für: Technik-Enthusiasten, Gamer, oder Nutzer mit sehr spezifischen Netzwerk-Anforderungen, die bereit sind, ein separates Modem zu betreiben und mehr Zeit in die Konfiguration zu investieren.

4. Dedizierte Mesh-WLAN-Systeme

Wenn Ihre Hauptpriorität eine lückenlose und stabile WLAN-Abdeckung in einem großen Haus mit vielen Stockwerken ist, kann ein dediziertes Mesh-System die beste Wahl sein. Diese Systeme bestehen aus mehreren Basisstationen, die ein einheitliches, starkes WLAN-Netzwerk aufbauen. Beispiele sind AVM FRITZ!Mesh (mit FRITZ!Repeatern), TP-Link Deco, Google Nest Wifi oder Amazon Eero.

• Vorteile: Optimale WLAN-Abdeckung, extrem einfache Erweiterung des Netzwerks, oft sehr einfache Einrichtung über Apps.
• Nachteile: Viele Systeme benötigen ein separates Modem, da sie keine integrierte Modem-Funktionalität bieten. Können in der Anschaffung für ein vollständiges System teurer sein als ein einzelner Router. Oft weniger Router-Funktionen (z.B. DECT, erweiterte VPN-Server).
• Ideal für: Große Wohnungen oder Häuser mit mehreren Etagen, in denen überall eine starke und stabile WLAN-Verbindung benötigt wird und die Router-Funktionen sekundär sind.

Konkrete Empfehlungen für verschiedene Anwendungsfälle

Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, hier einige konkrete Empfehlungen basierend auf typischen Nutzerprofilen:

1. Der preisbewusste Wechsler:

Sie möchten eine deutliche Verbesserung, aber nicht zu tief in die Tasche greifen. Eine gute Wahl ist die FRITZ!Box 7530 AX. Sie bietet Wi-Fi 6, Gigabit-LAN, eine DECT-Basis und alle wichtigen FRITZ!OS-Funktionen zu einem attraktiven Preis. Alternativ könnte auch ein älteres Modell aus der Speedport Smart-Reihe eine Option sein, wenn Sie bei der Telekom bleiben möchten und es günstig bekommen.

2. Der Standard-Nutzer (Familie, Homeoffice, Streaming):

Für die meisten Haushalte mit mehreren Nutzern, die gleichzeitig streamen, Videokonferenzen abhalten und im Internet surfen, ist die FRITZ!Box 7590 AX die Top-Empfehlung. Sie ist das Flaggschiff von AVM für DSL/VDSL, bietet hervorragende Wi-Fi 6-Leistung, eine umfassende Ausstattung (DECT, VPN, Mediaserver) und ist extrem stabil. Der Speedport Smart 4 oder der Speedport Smart 5 sind ebenfalls solide Optionen, wenn Ihnen die einfache Integration ins Telekom-Netzwerk wichtiger ist als maximale Feature-Vielfalt.

3. Der Performance-Junkie / Gamer:

Sie legen Wert auf minimale Latenz, maximale Geschwindigkeiten und wollen keine Kompromisse eingehen. Auch hier ist die FRITZ!Box 7590 AX eine sehr gute Wahl, dank ihrer leistungsstarken Hardware und Gigabit-LAN-Ports. Wenn Sie das absolute Maximum an WLAN-Performance und dedizierte Gaming-Funktionen wünschen, könnten spezialisierte Router wie der ASUS ROG Rapture GT-AX6000 in Kombination mit einem einfachen DSL/VDSL-Modem interessant sein. Beachten Sie, dass diese Lösung komplexer in der Einrichtung ist.

4. Große Wohnfläche / Viele Stockwerke:

Wenn Sie Funklöcher in Ihrem großen Zuhause endgültig eliminieren wollen, ist ein Mesh-WLAN-System die Lösung. Eine hervorragende und nahtlose Integration bieten Sie mit einer FRITZ!Box 7590 AX als Zentrale und mehreren FRITZ!Repeatern (z.B. FRITZ!Repeater 2400 oder 3000 AX). Diese bilden ein intelligentes FRITZ!Mesh. Alternativ können auch dedizierte Mesh-Systeme wie TP-Link Deco X60 oder X90 eine hervorragende WLAN-Abdeckung bieten, aber denken Sie daran, dass Sie hier meist ein separates Modem benötigen.

5. Der Smart Home Enthusiast:

Wenn Ihr Heimnetzwerk das Herzstück Ihres Smart Homes ist, führt kaum ein Weg an einer FRITZ!Box vorbei. Die integrierte DECT-Basis und die umfassenden Smart Home-Funktionen (für DECT ULE-Geräte wie Heizkörperregler, Steckdosen, Lampen von AVM oder kompatiblen Herstellern) machen sie zum idealen Hub. Die Modelle FRITZ!Box 7590 AX oder 7530 AX sind hier die erste Wahl.

Wichtige Überlegungen vor dem Kauf

Bevor Sie eine Entscheidung treffen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beantworten Sie sich folgende Fragen:

• Welchen Anschlusstyp habe ich? (DSL, VDSL, Glasfaser, Kabel) Dies ist entscheidend für die Wahl des Routers mit oder ohne integriertem Modem.
• Wie groß ist meine Wohnung/mein Haus und wie ist der Grundriss? Dies beeinflusst die benötigte WLAN-Abdeckung und die Notwendigkeit eines Mesh-Systems.
• Wie viele Geräte sind gleichzeitig online? (Smartphones, Tablets, PCs, Smart-TVs, Smart-Home-Geräte) Die Anzahl beeinflusst die benötigte Performance des Routers.
• Welches Nutzungsverhalten habe ich? (Viel Streaming, Gaming, Homeoffice, nur Surfen)
• Wie hoch ist mein Budget? Die Preise reichen von unter 100 Euro bis weit über 300 Euro.
• Wie technikaffin bin ich? Möchte ich ein Gerät, das einfach funktioniert, oder genieße ich es, Einstellungen zu optimieren?

Fazit: Ein Upgrade ist eine Investition in die Zukunft

Ihr alter Speedport W 724V Typ B hat gute Dienste geleistet, aber seine Zeit ist abgelaufen. Ein Upgrade auf einen modernen Router ist keine Luxusausgabe, sondern eine notwendige Investition in die Stabilität, Performance und Sicherheit Ihres digitalen Lebens. Egal, ob Sie sich für einen aktuellen Speedport, eine vielseitige FRITZ!Box oder ein spezialisiertes System entscheiden: Sie werden den Unterschied sofort spüren. Schnelleres WLAN, stabilere Verbindungen, lückenlose Abdeckung und mehr Funktionen werden Ihren Alltag erheblich erleichtern. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr und geben Sie Ihrem Heimnetzwerk die längst überfällige Frischzellenkur!