Die moderne Kommunikation entwickelt sich rasant weiter. Während Festnetzanschlüsse in vielen Regionen Standard sind, gewinnen alternative Internetzugänge wie 5G immer mehr an Bedeutung. Besonders in ländlichen Gebieten oder dort, wo kein DSL- oder Glasfaseranschluss verfügbar ist, bieten 5G-Router eine leistungsstarke Alternative. Doch was, wenn Sie nicht nur schnell surfen, sondern auch Ihre bewährte Telefonie-Infrastruktur – beispielsweise eine **Fritz!Box 7590 (AX)** – weiter nutzen möchten? Keine Sorge, die Kombination aus einem 5G-Router und Ihrer **Fritz!Box 7590 (AX)** ist nicht nur möglich, sondern auch eine äußerst elegante Lösung.
Diese umfassende Anleitung führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, um Ihre **Fritz!Box 7590 (AX)** so zu konfigurieren, dass sie ihren Internetzugang über einen **5G-Router** bezieht und Sie anschließend wie gewohnt über Ihre Festnetznummern **telefonieren** können.
### Einleitung: Warum 5G und Fritz!Box kombinieren?
Stellen Sie sich vor, Sie ziehen in eine neue Wohnung, die über keinen Festnetzanschluss verfügt, oder Ihr bestehender DSL-Anschluss ist zu langsam und unzuverlässig. Ein **5G-Router** mit einer entsprechenden SIM-Karte bietet hier oft eine hervorragende Lösung für schnelles Internet. Aber was ist mit dem Telefon? Viele Nutzer möchten ihre vorhandenen Telefonnummern und DECT-Telefone weiter nutzen. Genau hier kommt die **Fritz!Box 7590 (AX)** ins Spiel. Sie ist nicht nur ein hervorragender WLAN-Router, sondern auch eine vollwertige Telefonanlage.
Die Kombination bietet mehrere Vorteile:
* **Flexibilität:** Sie sind nicht mehr an einen physischen Festnetzanschluss gebunden.
* **Geschwindigkeit:** Profitieren Sie von den hohen Datenraten des 5G-Netzes für Ihr Internet und Ihre **VoIP**-Telefonie.
* **Bewährte Telefonie:** Nutzen Sie alle Komfortfunktionen Ihrer **Fritz!Box**, wie Anrufbeantworter, Fax, DECT-Telefone und intelligente Rufumleitungen.
* **Backup-Lösung:** Sollte Ihr Haupt-Internetzugang ausfallen, kann ein 5G-Router als Fallback-Lösung dienen.
Diese Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie diese beiden Welten nahtlos miteinander verbinden.
### Grundlagen und Voraussetzungen: Was Sie benötigen
Bevor wir ins Detail gehen, stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Komponenten und Informationen zur Hand haben:
1. **Fritz!Box 7590 (AX):** Ihr Flaggschiff von AVM. Die „AX”-Version ist die aktuellere Variante mit Wi-Fi 6, aber die grundlegende Konfiguration ist identisch mit der Standard-7590. Stellen Sie sicher, dass die Firmware auf dem neuesten Stand ist.
2. **5G-Router:** Ein dedizierter 5G-Router, der eine SIM-Karte aufnehmen kann und über mindestens einen LAN-Port verfügt. Beispiele sind Geräte von AVM (Fritz!Box 6850 5G), Huawei (z.B. CPE Pro 2), Netgear oder TP-Link.
3. **SIM-Karte mit Datentarif:** Eine aktive SIM-Karte mit ausreichendem Datenvolumen für Ihre Internetnutzung und **VoIP**-Telefonie. Achten Sie auf Tarife, die für diese Art der Nutzung geeignet sind (keine reinen IoT-Karten).
4. **VoIP-Anbieter und Zugangsdaten:** Sie benötigen einen **VoIP**-Anbieter (z.B. sipgate, easybell, Telekom MagentaZuhause per **VoIP**) und dessen **SIP**-Zugangsdaten (Benutzername, Kennwort, Registrar, Proxy, STUN-Server).
5. **LAN-Kabel:** Ein Ethernet-Kabel, um die **Fritz!Box 7590 (AX)** mit dem **5G-Router** zu verbinden.
6. **Optional: Telefone:** Ihre vorhandenen DECT-Telefone, analoge Telefone oder IP-Telefone, die Sie an der **Fritz!Box** betreiben möchten.
### Schritt 1: Den 5G-Router einrichten – Das Tor zum Internet
Der **5G-Router** ist Ihr primärer Zugang zum Internet. Er wandelt das Mobilfunksignal in ein WLAN- und LAN-Signal um.
1. **SIM-Karte einlegen und einschalten:** Legen Sie die aktive SIM-Karte in den dafür vorgesehenen Slot Ihres **5G-Routers** ein und schalten Sie das Gerät ein. Warten Sie, bis der Router vollständig hochgefahren ist und eine Verbindung zum 5G-Netz hergestellt hat (oft durch LED-Anzeigen signalisiert).
2. **Webinterface aufrufen:** Verbinden Sie Ihren Computer über WLAN oder ein LAN-Kabel mit dem **5G-Router**. Öffnen Sie einen Webbrowser und geben Sie die IP-Adresse des **5G-Routers** ein (oft auf einem Aufkleber am Gerät oder im Handbuch zu finden, z.B. 192.168.1.1 oder 192.168.8.1). Melden Sie sich mit den Zugangsdaten an.
3. **APN-Einstellungen überprüfen:** In den meisten Fällen erkennt der **5G-Router** die APN-Einstellungen Ihres Mobilfunkanbieters automatisch. Überprüfen Sie dies im Webinterface unter den Mobilfunkeinstellungen. Falls nicht, müssen Sie den APN manuell eintragen (Informationen dazu finden Sie auf der Webseite Ihres Mobilfunkanbieters).
4. **DHCP-Server:** Stellen Sie sicher, dass der DHCP-Server des **5G-Routers** aktiv ist. Er weist den Geräten in Ihrem Netzwerk (inklusive der **Fritz!Box**) automatisch IP-Adressen zu.
5. **LAN-Ports:** Vergewissern Sie sich, dass der LAN-Port, den Sie für die Verbindung zur **Fritz!Box** nutzen wollen, aktiv ist.
6. **SIP ALG (Application Level Gateway):** Manche **5G-Router** haben eine Funktion namens „SIP ALG”. Diese soll **VoIP**-Verbindungen verbessern, kann aber in der Praxis oft zu Problemen führen (z.B. keine eingehenden Anrufe). Suchen Sie in den Netzwerkeinstellungen Ihres **5G-Routers** nach dieser Option und deaktivieren Sie sie, falls sie aktiv ist. Dies ist ein häufiger Fallstrick bei **VoIP** über Mobilfunk.
Ihr **5G-Router** sollte nun erfolgreich mit dem Internet verbunden sein und Daten über seine LAN-Ports bereitstellen.
### Schritt 2: Die Fritz!Box 7590 (AX) an den 5G-Router anschließen
Dieser Schritt ist denkbar einfach, aber entscheidend für die korrekte Funktionsweise.
1. **Kabelverbindung herstellen:** Nehmen Sie ein LAN-Kabel und verbinden Sie einen der freien LAN-Ports (z.B. LAN1, LAN2, LAN3 oder LAN4) Ihres **5G-Routers** mit dem LAN1-Anschluss Ihrer **Fritz!Box 7590 (AX)**. Der LAN1-Anschluss der **Fritz!Box** dient in diesem Szenario als ihr WAN-Port (Wide Area Network).
2. **Kein DSL-Anschluss nutzen:** Stellen Sie sicher, dass kein DSL-Kabel mehr an der **Fritz!Box** angeschlossen ist, da wir den Internetzugang ausschließlich über LAN1 beziehen wollen.
Ihre **Fritz!Box** ist nun physisch mit dem Internetzugang des **5G-Routers** verbunden.
### Schritt 3: Die Fritz!Box als Internet-Client konfigurieren
Jetzt müssen Sie der **Fritz!Box** mitteilen, dass sie ihren Internetzugang über das eben angeschlossene LAN-Kabel beziehen soll.
1. **Zugriff auf die Fritz!Box-Oberfläche:** Verbinden Sie einen Computer über WLAN oder ein weiteres LAN-Kabel (nicht LAN1) mit der **Fritz!Box**. Öffnen Sie einen Webbrowser und geben Sie `fritz.box` ein. Melden Sie sich mit Ihrem **Fritz!Box**-Kennwort an.
2. **Expertenansicht aktivieren:** Falls noch nicht geschehen, aktivieren Sie die Expertenansicht unter „System” > „Ansicht”, um alle Optionen sehen zu können.
3. **Internetzugang einrichten:** Navigieren Sie zu „Internet” > „Zugangsdaten”.
4. **Betriebsart auswählen:** Wählen Sie unter „Internetanbieter” die Option „Vorhandener Internetzugang über LAN” (manchmal auch „Externes Modem oder Router”).
5. **Verbindungseinstellungen:**
* Wählen Sie unter „Betriebsart” die Option „Internetzugang über LAN 1” (dies ist der Standard-WAN-Port bei der **7590 (AX)**, auch wenn er LAN1 heißt).
* Wählen Sie bei „Verbindungseinstellungen” die Option „IP-Adresse automatisch über DHCP beziehen”. Dies ist die einfachste und gängigste Methode, da der **5G-Router** als DHCP-Server agiert.
* Optional: Wenn Sie möchten, können Sie auch „IP-Adresse manuell festlegen” wählen, müssen dann aber sicherstellen, dass die vergebene IP-Adresse im Adressbereich des **5G-Routers** liegt und nicht bereits vergeben ist. Für die meisten Nutzer ist DHCP jedoch die bessere Wahl.
6. **DNS-Server:** Belassen Sie die Einstellungen für die DNS-Server in der Regel auf „Automatisch beziehen”, da die **Fritz!Box** diese dann vom **5G-Router** erhält. Alternativ können Sie auch öffentliche DNS-Server (z.B. Google DNS 8.8.8.8 und 8.8.4.4 oder Cloudflare 1.1.1.1 und 1.0.0.1) eintragen, um möglicherweise eine etwas schnellere Namensauflösung zu erhalten.
7. **Übernehmen und Neustart:** Klicken Sie auf „Übernehmen”, um die Einstellungen zu speichern. Die **Fritz!Box** wird sich eventuell neu starten.
8. **Internetzugang prüfen:** Nach dem Neustart überprüfen Sie unter „Übersicht” auf der **Fritz!Box**-Oberfläche, ob der Internetzugang als „Verbunden” angezeigt wird und Sie eine öffentliche IP-Adresse (vom **5G-Router** bezogen) erhalten haben. Versuchen Sie, eine Webseite aufzurufen, um die Funktionalität zu testen.
Ihre **Fritz!Box 7590 (AX)** ist nun erfolgreich über den **5G-Router** mit dem Internet verbunden. Der nächste Schritt ist die Konfiguration der Telefonie.
### Schritt 4: Telefonie in der Fritz!Box einrichten – Ihr Anschluss für Gespräche
Die **Fritz!Box** ist bekannt für ihre umfangreichen Telefoniefunktionen. Jetzt binden wir Ihre **VoIP**-Rufnummern ein.
1. **Telefonie-Einstellungen aufrufen:** Navigieren Sie in der **Fritz!Box**-Oberfläche zu „Telefonie” > „Eigene Rufnummern”.
2. **Neue Rufnummer hinzufügen:** Klicken Sie auf „Neue Rufnummer” und wählen Sie „IP-basierten Anschluss” aus.
3. **Anbieter auswählen:** Wählen Sie Ihren **VoIP**-Anbieter aus der Liste aus. Ist Ihr Anbieter nicht dabei, wählen Sie „Anderer Anbieter” und tragen die Daten manuell ein.
4. **Zugangsdaten eingeben:** Dies ist der kritischste Teil. Tragen Sie hier sorgfältig die **SIP**-Zugangsdaten ein, die Sie von Ihrem **VoIP**-Anbieter erhalten haben:
* **Benutzername / Rufnummer:** Ihre vollständige **VoIP**-Rufnummer (inkl. Vorwahl) oder der vom Anbieter bereitgestellte Benutzername.
* **Kennwort:** Das **SIP**-Passwort.
* **Registrar:** Die Adresse des **SIP**-Registrars (z.B. sipgate.de oder tel.t-online.de).
* **Proxy-Server (falls vorhanden):** Manchmal identisch mit dem Registrar.
* **STUN-Server (optional):** Oft hilft die Eingabe eines STUN-Servers, wenn es Probleme bei der **VoIP**-Registrierung gibt oder eingehende Anrufe nicht funktionieren (z.B. stun.sipgate.net oder stun.telefonsparbuch.de). Viele moderne **VoIP**-Anbieter benötigen ihn jedoch nicht mehr, da sie mit NAT-Traversal-Techniken arbeiten.
5. **Rufnummer für die Wahl:** Hier tragen Sie Ihre Rufnummer ein, die Sie nach außen hin zeigen möchten.
6. **Anrufbeantworter/Fax (optional):** Sie können hier auch einstellen, ob die **Fritz!Box** als Anrufbeantworter oder Fax-Gerät fungieren soll.
7. **Erweiterte Einstellungen (falls nötig):** Bei „Weitere Einstellungen zur Verbindung” können Sie oft die Port-Nutzung anpassen. Für die meisten Heimnutzer sind die Standardeinstellungen ausreichend. Bei Problemen kann die Option „Portweiterleitung des Internet-Routers für Telefonie aktiv halten” helfen, aber oft ist sie bei korrekter **SIP** ALG-Deaktivierung im **5G-Router** nicht nötig.
8. **Übernehmen:** Klicken Sie auf „Übernehmen”, um die Rufnummer zu speichern. Die **Fritz!Box** versucht nun, sich bei Ihrem **VoIP**-Anbieter zu registrieren. Der Status sollte schnell auf „grün” (registriert) wechseln. Wenn nicht, überprüfen Sie Ihre Zugangsdaten und die Einstellungen des **5G-Routers** (insbesondere **SIP** ALG).
9. **Telefoniegeräte zuweisen:** Gehen Sie zu „Telefonie” > „Telefoniegeräte”. Hier können Sie Ihre DECT-Telefone (falls an der **Fritz!Box** angemeldet) oder analoge Telefone (an „FON1” oder „FON2”) den neu eingerichteten Rufnummern zuweisen. Legen Sie fest, welche Rufnummer für ausgehende Anrufe genutzt werden soll und auf welche Rufnummern das Gerät reagieren soll.
Ihre **Fritz!Box 7590 (AX)** ist nun vollständig für die **VoIP**-Telefonie über den **5G-Router** eingerichtet. Testen Sie dies, indem Sie einen Anruf tätigen und einen eingehenden Anruf simulieren.
### Qualität sichern: Optimierung für eine klare Gesprächsverbindung
Eine stabile Internetverbindung ist das A und O für gute **VoIP**-Qualität. Hier sind einige Tipps zur Optimierung:
* **Standort des 5G-Routers:** Platzieren Sie den **5G-Router** an einem Ort mit optimalem 5G-Empfang, idealerweise an einem Fenster und nicht hinter dicken Wänden. Ein stabiles Signal minimiert Latenz und Jitter.
* **Priorisierung von Sprachdaten (QoS):** Die **Fritz!Box** priorisiert standardmäßig **VoIP**-Datenverkehr, wenn sie selbst den Internetzugang herstellt. Da der Internetzugang hier über den **5G-Router** läuft, ist es wichtig zu prüfen, ob der **5G-Router** selbst QoS-Funktionen anbietet, um **VoIP**-Pakete gegenüber anderen Datenpaketen (z.B. Downloads) zu bevorzugen.
* **Bandbreite:** Stellen Sie sicher, dass Ihr 5G-Tarif ausreichend Bandbreite bietet. Obwohl **VoIP** nicht extrem bandbreitenhungrig ist, kann eine zu geringe Bandbreite bei gleichzeitig intensiver Internetnutzung die Sprachqualität beeinträchtigen.
* **Latenz und Jitter:** Mobilfunkverbindungen können von Natur aus eine etwas höhere Latenz (Verzögerung) aufweisen als Festnetzverbindungen. Die **Fritz!Box** und Ihr **VoIP**-Anbieter sind darauf optimiert, dies auszugleichen. Achten Sie auf eine möglichst niedrige Latenz in der 5G-Verbindung (oft in den Statusinformationen des **5G-Routers** sichtbar).
### Praxistipps und Fehlerbehebung: Wenn es hakt
Es kann immer wieder zu Herausforderungen kommen. Hier sind die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:
1. **Kein Internetzugang an der Fritz!Box:**
* **Kabelprüfung:** Stellen Sie sicher, dass das LAN-Kabel zwischen **5G-Router** und **Fritz!Box** richtig sitzt.
* **IP-Adressen:** Überprüfen Sie, ob die **Fritz!Box** eine IP-Adresse vom **5G-Router** erhalten hat (im **Fritz!Box**-Menü unter „Internet” > „Zugangsdaten” oder „Übersicht”).
* **DHCP des 5G-Routers:** Stellen Sie sicher, dass der DHCP-Server im **5G-Router** aktiviert ist.
* **5G-Router online?** Prüfen Sie, ob der **5G-Router** selbst eine aktive Internetverbindung hat.
2. **VoIP-Rufnummer nicht registriert (Rot in der Fritz!Box):**
* **Zugangsdaten:** Prüfen Sie nochmals sorgfältig die **SIP**-Zugangsdaten (Benutzername, Kennwort, Registrar). Schon ein Tippfehler kann die Registrierung verhindern.
* **SIP ALG im 5G-Router:** Dies ist ein sehr häufiger Grund. Deaktivieren Sie **SIP** ALG im **5G-Router**, falls diese Option vorhanden ist.
* **Firewall im 5G-Router:** Prüfen Sie, ob der **5G-Router** eine zu restriktive Firewall hat, die **SIP**-Ports blockiert. Standardmäßig sollten diese Ports offen sein.
* **STUN-Server:** Versuchen Sie, einen STUN-Server in den **VoIP**-Einstellungen der **Fritz!Box** einzutragen.
* **Portweiterleitung:** In seltenen Fällen, besonders bei „Double NAT”-Szenarien (siehe nächster Punkt), kann eine manuelle Portweiterleitung für **SIP** (UDP 5060) und RTP (UDP 7078-7087, aber auch größere Bereiche wie 10000-20000) im **5G-Router** zur **Fritz!Box** notwendig sein. Dies ist jedoch meist ein letzter Ausweg.
3. **Double NAT (Doppeltes NAT):**
* **Erklärung:** Da die **Fritz!Box** hinter dem **5G-Router** agiert, sind Sie technisch in einem „Double NAT”-Szenario. Der **5G-Router** bekommt eine (oft private) IP-Adresse vom Mobilfunknetz, und die **Fritz!Box** bekommt eine private IP-Adresse vom **5G-Router**. Das ist für die meisten Dinge unproblematisch, kann aber bei bestimmten Anwendungen (z.B. Port-Weiterleitungen für Server oder Online-Spiele) zu Schwierigkeiten führen.
* **Auswirkungen auf VoIP:** Normalerweise ist **VoIP** robust genug, um Double NAT zu überwinden, besonders wenn **SIP** ALG deaktiviert ist und ein STUN-Server genutzt wird. Sollten jedoch hartnäckige Probleme auftreten (z.B. Sie können raustelefonieren, aber nicht angerufen werden), könnte Double NAT die Ursache sein.
* **Lösung (falls möglich):** Wenn Ihr **5G-Router** einen „Bridge-Modus” oder „Exposed Host”-Modus anbietet, können Sie dies nutzen, um die **Fritz!Box** direkt ins Internet zu bringen. Im Bridge-Modus würde die **Fritz!Box** die öffentliche IP-Adresse (oder die des Mobilfunkanbieters) erhalten und selbst das NAT übernehmen. Der Exposed Host-Modus leitet alle Ports des **5G-Routers** an die **Fritz!Box** weiter. Achtung: Diese Optionen sollten nur von erfahrenen Nutzern aktiviert werden, da sie Sicherheitsrisiken bergen können.
4. **Schlechte Sprachqualität (Abbrüche, Rauschen, Echos):**
* **5G-Signalstärke:** Der häufigste Grund. Verbessern Sie den Standort des **5G-Routers**.
* **Bandbreite:** Stellen Sie sicher, dass genügend Bandbreite verfügbar ist und keine anderen Anwendungen die Leitung stark auslasten.
* **Latenz/Jitter:** Überprüfen Sie die Verbindungswerte Ihres **5G-Routers**. Zu hohe Werte beeinträchtigen **VoIP**.
* **QoS:** Prüfen Sie, ob Ihr **5G-Router** Priorisierung für **VoIP**-Datenverkehr bietet.
* **WLAN-Interferenzen:** Wenn Sie DECT- oder IP-Telefone über WLAN betreiben, stellen Sie sicher, dass Ihr WLAN-Netz störungsfrei ist.
5. **Firmware-Updates:** Halten Sie sowohl die Firmware Ihrer **Fritz!Box** als auch die Ihres **5G-Routers** immer auf dem neuesten Stand. Hersteller liefern oft Verbesserungen für die **VoIP**-Stabilität und Kompatibilität.
### Fazit: Flexibilität und Zuverlässigkeit vereint
Die Kombination Ihrer **Fritz!Box 7590 (AX)** mit einem **5G-Router** ist eine zukunftssichere und flexible Lösung, um von den Vorteilen beider Welten zu profitieren: Hochgeschwindigkeits-Internet über Mobilfunk und die bewährten, komfortablen Telefoniefunktionen von AVM. Auch wenn die Einrichtung auf den ersten Blick komplex erscheinen mag, führt Sie diese Schritt-für-Schritt-Anleitung sicher ans Ziel.
Mit einer sorgfältigen Konfiguration und der Beachtung der genannten Optimierungs- und Fehlerbehebungstipps steht einer klaren und zuverlässigen **VoIP**-Telefonie über Ihr 5G-Netz nichts mehr im Wege. Genießen Sie die Freiheit, überall dort Festnetztelefonie zu haben, wo 5G verfügbar ist!