Vorsicht: Beliebte Software Freemake erzeugt Systemfehler – das können Sie dagegen tun!

Kennen Sie das? Ihr Computer, der sonst zuverlässig seine Arbeit verrichtet, wird plötzlich langsam, stürzt ab oder zeigt unerklärliche Fehlermeldungen an. Und das, obwohl Sie keine offensichtlich schädliche Software installiert haben? Eine überraschend häufige Ursache für solche Probleme kann eine scheinbar harmlose und weit verbreitete Software sein: Freemake. Einst gefeiert als vielseitiges und kostenloses Werkzeug für Video- und Audiobearbeitung, entpuppt sich Freemake für viele Nutzer zunehmend als Quelle von Systemfehlern, Performance-Einbußen und unerwünschter Zusatzsoftware. Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein – und es gibt Wege, Ihr System wieder in den Griff zu bekommen.

Das Problem mit Freemake: Beliebte Software, unerwartete Schwierigkeiten

Freemake hat sich über Jahre hinweg einen Namen gemacht. Ob Freemake Video Converter, Freemake Video Downloader oder Freemake Audio Converter – die kostenlosen Anwendungen versprachen einfache Lösungen für alltägliche Medienaufgaben. Videos konvertieren, von YouTube herunterladen, DVDs rippen, Musikdateien umwandeln – all das sollte mit wenigen Klicks möglich sein. Doch der Schein trügt. Was einst als Segen für den Nutzer galt, entwickelt sich immer mehr zu einem Ärgernis, das die Stabilität und Sicherheit Ihres Systems beeinträchtigen kann.

Berichte von Nutzern häufen sich, die nach der Installation oder längerem Gebrauch von Freemake über mysteriöse PC-Probleme klagen. Das Spektrum reicht von verlangsamten Bootzeiten über instabile Anwendungen bis hin zu regelmäßigen Systemabstürzen, den gefürchteten Blue Screens of Death (BSOD). Ziel dieses Artikels ist es, die Ursachen dieser Probleme aufzudecken, Ihnen konkrete Schritte zur Behebung an die Hand zu geben und Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihr System langfristig vor solchen unerwünschten Effekten schützen können.

Warum Freemake plötzlich zum Problem wird: Die Ursachenforschung

Es gibt mehrere Gründe, warum Freemake-Produkte Ihr System negativ beeinflussen können. Es ist selten nur eine einzelne Ursache, sondern oft ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die zu einer instabilen Umgebung führen:

1. Unerwünschte Zusatzsoftware (Adware/Potenziell unerwünschte Programme – PUPs): Einer der häufigsten Kritikpunkte der letzten Jahre ist das sogenannte „Bundling”. Bei der Installation von Freemake werden oft heimlich oder nur schwer erkennbar zusätzliche Programme, Browser-Erweiterungen oder Adware mitinstalliert. Diese unerwünschten Gäste ändern Browsereinstellungen, blenden aufdringliche Werbung ein, sammeln Nutzerdaten und belasten Ihr System im Hintergrund, was zu Leistungseinbußen und Instabilität führt.
2. Tiefgreifende Systemeingriffe und Registry-Änderungen: Freemake ist dafür bekannt, tiefe Eingriffe ins System vorzunehmen. Dazu gehören zahlreiche Einträge in der Windows-Registrierungsdatenbank (Registry), die oft nicht sauber entfernt werden, selbst wenn die Software deinstalliert wird. Solche verwaisten oder fehlerhaften Registry-Einträge können zu Konflikten führen und die Systemstabilität beeinträchtigen.
3. Ressourcenhunger: Obwohl es sich um eine Mediensoftware handelt, ist Freemake in vielen Versionen nicht gerade sparsam im Umgang mit Systemressourcen. Hohe CPU-Auslastung und übermäßiger RAM-Verbrauch können dazu führen, dass Ihr gesamter Computer langsamer wird und andere Anwendungen nicht mehr reibungslos laufen. Dies wird besonders beim Konvertieren großer Dateien deutlich, kann aber auch im Hintergrund auftreten.
4. Inkompatibilitäten und Konflikte: Die Software kann Konflikte mit anderen installierten Programmen, Treibern oder sogar mit neueren Windows-Updates verursachen. Veraltete Codecs oder Implementierungen innerhalb von Freemake können zu Abstürzen führen, insbesondere wenn moderne Hardware oder Betriebssystemversionen im Spiel sind.
5. Veraltete Komponenten: Die Entwickler von Freemake haben in den letzten Jahren nicht immer die schnellsten oder umfassendsten Updates geliefert. Dies kann bedeuten, dass die Software mit veralteten Komponenten läuft, die mit aktuellen Sicherheitsstandards oder Systemarchitekturen nicht optimal harmonieren, was wiederum Sicherheitslücken und Instabilität zur Folge haben kann.

Die Symptome erkennen: Anzeichen für Freemake-induzierte Systemfehler

Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei Ihrem PC bemerken und Freemake installiert haben, könnte die Software die Ursache sein:

• Generell langsame Systemleistung: Der PC braucht länger zum Starten, Programme öffnen sich zögerlich, das Kopieren von Dateien dauert ungewöhnlich lange.
• Regelmäßige Abstürze und Fehlermeldungen: Plötzliche Programmabstürze, der gefürchtete blaue Bildschirm (BSOD) oder unerklärliche Fehlermeldungen sind deutliche Warnzeichen.
• Browser-Probleme: Startseiten oder Suchmaschinen wurden ohne Ihr Zutun geändert, unerwünschte Pop-ups erscheinen, Webseiten laden langsam oder es wird vermehrt Werbung angezeigt, die nicht von der besuchten Seite stammt. Dies deutet stark auf Adware hin.
• Erhöhte CPU- oder RAM-Auslastung: Ein Blick in den Task-Manager zeigt, dass Freemake-Prozesse oder unbekannte Prozesse im Hintergrund ungewöhnlich viel Prozessorleistung oder Arbeitsspeicher beanspruchen, auch wenn die Software nicht aktiv genutzt wird.
• Fehlfunktionen bei der Medienbearbeitung: Selbst innerhalb von Freemake können Probleme auftreten, wie fehlgeschlagene Konvertierungen, fehlerhafte Ausgabedateien oder unerwartete Beendigungen des Programms.
• Instabiles Internet: Die Internetverbindung bricht häufig ab oder ist ungewöhnlich langsam, was durch Adware oder Hintergrundprozesse verursacht werden kann, die Bandbreite beanspruchen.

Schritt für Schritt: Was Sie tun können, um Ihr System zu retten

Wenn Sie vermuten, dass Freemake die Ursache für Ihre PC-Probleme ist, ist es Zeit zu handeln. Gehen Sie systematisch vor:

1. Diagnose: Ist Freemake wirklich der Übeltäter?

Bevor Sie radikale Schritte unternehmen, versuchen Sie zu bestätigen, ob Freemake die Quelle der Probleme ist. Öffnen Sie den Task-Manager (Strg+Umschalt+Esc) und beobachten Sie die Prozesse. Sehen Sie hohe Auslastungen von Freemake-Prozessen, auch wenn Sie das Programm nicht nutzen? Prüfen Sie die Windows-Ereignisanzeige (Rechtsklick auf Start -> Ereignisanzeige) auf kritische Fehler, die zeitlich mit dem Auftreten der Probleme korrelieren.

2. Die sichere Deinstallation von Freemake

Eine einfache Deinstallation über die Windows-Systemsteuerung reicht oft nicht aus, um alle Spuren von Freemake zu entfernen. Die mitinstallierte Adware oder tief sitzende Registry-Einträge bleiben häufig zurück.

• Standard-Deinstallation: Gehen Sie zunächst über die Windows-Systemsteuerung: Einstellungen > Apps > Apps & Features (Windows 10/11) oder Systemsteuerung > Programme > Programme und Features (ältere Windows-Versionen). Suchen Sie nach allen Einträgen, die „Freemake” enthalten, und deinstallieren Sie diese. Achten Sie während des Deinstallationsprozesses auf Optionen, die Sie auffordern könnten, Zusatzsoftware beizubehalten oder unnötige Umfragen zu beantworten.
• Gründliche Deinstallation mit Tools: Für eine saubere Entfernung empfiehlt sich ein spezielles Deinstallationstool wie Revo Uninstaller (kostenlose Version verfügbar). Diese Tools überwachen den Deinstallationsprozess und suchen anschließend nach übrig gebliebenen Dateien und Registry-Einträgen, die sie sicher entfernen können. Wählen Sie bei Revo Uninstaller die Option „Moderated” oder „Advanced” zur Deinstallation, um eine tiefere Bereinigung zu gewährleisten.

3. Systembereinigung nach der Deinstallation

Nach der Deinstallation müssen Sie oft noch manuell oder mit Hilfsprogrammen aufräumen:

• Registry säubern: Hier ist Vorsicht geboten! Eine manuelle Bearbeitung der Windows-Registry kann Ihr System irreparabel beschädigen. Wenn Sie unsicher sind, verwenden Sie spezielle, vertrauenswürdige Tools. Programme wie der in CCleaner (kostenlose Version) enthaltene Registry Cleaner können helfen, verwaiste Einträge zu finden und zu entfernen. Erstellen Sie aber UNBEDINGT vorher einen Wiederherstellungspunkt Ihres Systems.
• Dateileichen entfernen: Überprüfen Sie manuell Verzeichnisse wie C:Program Files (x86), C:Program Files und C:Users[Ihr Benutzername]AppDataRoaming sowie C:Users[Ihr Benutzername]AppDataLocal auf verbliebene Freemake-Ordner und löschen Sie diese.
• Browser zurücksetzen: Setzen Sie alle Ihre Webbrowser (Chrome, Firefox, Edge etc.) auf ihre Standardeinstellungen zurück. Dies entfernt unerwünschte Symbolleisten, Erweiterungen und geänderte Startseiten, die durch Adware installiert wurden. Die genauen Schritte finden Sie in den Einstellungen jedes Browsers.

4. Systemwiederherstellung nutzen

Haben Sie vor der Installation von Freemake einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt? Wenn ja, können Sie versuchen, Ihr System auf diesen früheren Zeitpunkt zurückzusetzen. Gehen Sie zu Systemsteuerung > System und Sicherheit > Sicherheit und Wartung > Wiederherstellung > Systemwiederherstellung öffnen und folgen Sie den Anweisungen. Dies ist eine effektive Methode, um tiefgreifende Änderungen rückgängig zu machen.

5. Malware-Scan durchführen

Da Freemake oft mit Adware oder potenziell unerwünschten Programmen gebündelt wird, ist ein vollständiger Scan Ihres Systems unerlässlich. Nutzen Sie eine anerkannte Anti-Malware-Software wie Malwarebytes Anti-Malware (kostenlose Version für Scans) oder Ihren bevorzugten Antivirenschutz, um sicherzustellen, dass keine versteckten Schädlinge zurückgeblieben sind.

6. Treiber und Betriebssystem aktualisieren

Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows-Betriebssystem und alle wichtigen Treiber (insbesondere Grafik- und Chipsatztreiber) auf dem neuesten Stand sind. Veraltete Treiber können zu Inkompatibilitäten führen und Systemfehler begünstigen.

Prävention ist der beste Schutz: So vermeiden Sie zukünftige Probleme

Um zu verhindern, dass Sie erneut in eine solche Situation geraten, beherzigen Sie folgende Ratschläge:

• Offizielle Downloadquellen bevorzugen: Laden Sie Software immer direkt von der offiziellen Webseite des Herstellers herunter, nicht von Drittanbieter-Portalen, die oft Installer mit Adware bündeln.
• AGB/EULA lesen und Installationen genau prüfen: Klicken Sie niemals blind auf „Weiter” oder „Zustimmen”. Wählen Sie immer die „Benutzerdefinierte Installation” oder „Erweiterte Installation” (Custom/Advanced Installation), um alle Optionen zu sehen und unerwünschte Zusatzsoftware abzuwählen.
• Reputable Alternativen verwenden: Informieren Sie sich über bewährte und sichere Alternativen, bevor Sie neue Software installieren. Nutzerbewertungen und unabhängige Testberichte sind hier Gold wert.
• Regelmäßige Systemwartung: Führen Sie regelmäßige Updates, Defragmentierungen (falls Sie eine HDD verwenden) und Datenträgerbereinigungen durch.
• Sicherheitssoftware aktuell halten: Ein guter Antivirus und eine Anti-Malware-Lösung sind unerlässlich und sollten immer auf dem neuesten Stand sein.

Sichere Alternativen zu Freemake: Empfehlungen für Ihre Medienbedürfnisse

Nachdem Sie Freemake von Ihrem System verbannt haben, benötigen Sie wahrscheinlich Ersatz für Ihre Medienaufgaben. Hier sind einige bewährte und sichere Alternativen:

• Für Video-Konvertierung:
  • HandBrake: Ein Open-Source-Transcoder, der sich durch hohe Leistung und eine breite Palette an unterstützten Formaten auszeichnet. Ideal für das Rippen von DVDs/Blu-rays und die Konvertierung in gängige Formate.
  • Shutter Encoder: Eine kostenlose und leistungsstarke Anwendung, die viele professionelle Codecs unterstützt und sehr flexibel ist.
  • XMedia Recode: Ebenfalls eine kostenlose Software, die viele Funktionen und Formate bietet, aber eine etwas steilere Lernkurve haben kann.
• Für Video-Download:
  • JDownloader 2: Ein vielseitiger Download-Manager, der Links von vielen Videoportalen erkennen und herunterladen kann.
  • yt-dlp: Ein Kommandozeilen-Tool, das extrem leistungsstark ist und praktisch von jeder Videoplattform herunterladen kann. Für technisch Versiertere eine hervorragende Wahl.
• Für Audio-Konvertierung:
  • Audacity: Kostenloses Open-Source-Audio-Editor, der auch Audio konvertieren kann.
  • dBpoweramp Music Converter: Eine kostenpflichtige, aber sehr hochwertige und leistungsstarke Lösung für Audio-Konvertierung.
• Für DVD/Blu-ray Ripper:
  • MakeMKV: Ideal zum verlustfreien Rippen von DVDs und Blu-rays in das MKV-Format. Die Beta-Version ist kostenlos nutzbar.
  • DVDFab HD Decrypter: Die kostenlose Version von DVDFab kann ungeschützte DVDs und Blu-rays rippen.

Diese Alternativen sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit, saubere Installation und das Fehlen von Adware. Investieren Sie ein wenig Zeit in die Einarbeitung, es lohnt sich für ein stabiles System.

Fazit: Lernen aus den Fehlern und ein stabiles System genießen

Die Geschichte von Freemake ist ein klares Beispiel dafür, wie selbst populäre und anfangs nützliche Software im Laufe der Zeit zu einer Belastung werden kann. Die zunehmende Komplexität der Software, das aggressive Bundling von Adware und mangelnde Wartung können ein scheinbar harmloses Tool in eine Quelle für frustrierende Systemfehler verwandeln.

Doch Sie sind den Problemen nicht hilflos ausgeliefert. Mit den hier beschriebenen Schritten zur Deinstallation, Systembereinigung und Malware-Entfernung können Sie die Kontrolle über Ihren PC zurückgewinnen. Noch wichtiger ist es jedoch, aus dieser Erfahrung zu lernen: Seien Sie wachsam bei Software-Installationen, wählen Sie stets vertrauenswürdige Quellen und prüfen Sie Angebote genau. Die Wahl von sicheren und zuverlässigen Alternativen ist der beste Weg, um zukünftige Enttäuschungen zu vermeiden und ein reibungslos funktionierendes System zu genießen. Ihr PC wird es Ihnen danken!