Als Redaktion, die sich täglich mit den neuesten Grafikkarten, Prozessoren und Gaming-Peripherie beschäftigt, sind wir ständig am Puls der Zeit, was Hardware-Trends angeht. Wir testen, bewerten und vergleichen, um euch die bestmöglichen Kaufempfehlungen zu geben. Doch eine Frage, die uns oft erreicht, ist: „Was nutzt ihr denn eigentlich selbst, wenn die Arbeit vorbei ist und ihr einfach nur zocken wollt?“ Eine berechtigte Frage! Schließlich sitzen wir nicht nur im Büro vor High-End-Testsystemen, sondern haben auch unsere ganz persönlichen Gaming-Oasen zu Hause. Und die sind oft mindestens genauso spannend.
Heute nehmen wir euch mit auf eine exklusive Tour hinter die Kulissen. Wir lüften das Geheimnis, welche Gaming-PCs unsere Redakteure privat nutzen. Dabei werdet ihr feststellen, dass es nicht immer nur um das absolut Neueste und Teuerste geht. Persönliche Vorlieben, Budgets, aber auch spezifische Anforderungen spielen eine große Rolle bei der Zusammenstellung unserer privaten Systeme. Von kompromisslosen Performance-Monstern über clevere Preis-Leistungs-Wunder bis hin zu kompakten Design-Statements ist alles dabei. Lasst uns eintauchen in die vielfältige Welt der Redaktions-Gaming-Rechner!
Unsere Philosophie: So wählen wir unsere Hardware privat aus
Bevor wir die einzelnen Systeme vorstellen, möchten wir kurz unsere allgemeine Herangehensweise erläutern. Ja, wir haben Zugang zu brandneuer Hardware und ja, wir könnten uns theoretisch jederzeit das Neueste vom Neuen ins Gehäuse packen. Doch in der Praxis sieht das anders aus. Wir sind wie viele von euch auch: Wir achten auf Preis-Leistung, auf Langlebigkeit und darauf, dass das System unseren individuellen Bedürfnissen entspricht. Manche von uns sind begeisterte 4K-Gamer, andere legen Wert auf hohe Bildraten in kompetitiven Shootern, wieder andere streamen oder bearbeiten Videos neben dem Zocken. Diese unterschiedlichen Profile spiegeln sich in den Konfigurationen wider.
Ein Trend ist jedoch unverkennbar: Eine schnelle SSD ist heute Standard, ebenso wie Monitore mit hoher Bildwiederholfrequenz. Auch beim Thema Kühlung wird nicht gespart, denn moderne CPUs und GPUs produzieren ordentlich Abwärme. Kompromisse werden eher bei der Optik oder dem Gehäuse gemacht, wenn das Budget es erfordert, aber nie bei der Kernleistung, die für ein flüssiges Spielerlebnis sorgt.
Die Gaming-Boliden der Redaktion im Detail
1. Max, der Performance-Jäger: Wenn nur das Beste gut genug ist
Max ist unser Technik-Aficionado, immer auf der Suche nach der maximalen Leistung und der geringsten Latenz. Für ihn zählt jedes Frame, und er will sich keine Gedanken über die Grafikdetails machen müssen. Sein System ist ein kompromissloses Kraftpaket, das für 4K-Gaming mit maximalen Einstellungen konzipiert ist.
- Prozessor: Intel Core i9-14900K oder AMD Ryzen 9 7950X3D – Je nachdem, welcher Chip gerade die Nase vorn hat oder das bessere Angebot darstellt. Max’ aktuelles System beherbergt den i9 für die Mischung aus Gaming und leichteren Produktivitätsaufgaben.
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 4090 – Der unangefochtene König der Gaming-GPUs. Hier gibt es für Max keine Alternativen.
- Arbeitsspeicher: 64 GB DDR5-6000 CL30 – Überdimensioniert für reine Spiele, aber Max hat gerne Reserven für Hintergrundanwendungen und zukünftige Titel.
- Speicher: 2 TB NVMe PCIe 5.0 SSD (System & Hauptspiele) + 4 TB NVMe PCIe 4.0 SSD (weitere Spiele & Daten) – Rasante Ladezeiten sind ein Muss.
- Mainboard: Ein High-End Z790- oder X670E-Board, das alle aktuellen Schnittstellen und eine robuste Spannungsversorgung bietet.
- Netzteil: 1200W ATX 3.0 Platinum – Mehr als genug Power, auch für zukünftige Upgrades, mit hoher Effizienz.
- Kühlung: Eine 420mm AIO-Wasserkühlung – Nichts wird dem Zufall überlassen, um die Temperaturen unter Kontrolle zu halten.
- Gehäuse: Ein Full-Tower mit exzellentem Airflow, wie ein Lian Li O11D EVO, das viel Platz für Komponenten und Kühlung bietet.
- Monitor: Ein OLED 4K 240Hz Monitor – Für die ultimative Bildqualität und butterweiche Bewegtbilder.
- Peripherie: Eine Custom-Tastatur mit Top-Switches, eine High-End-Gaming-Maus und professionelle Studio-Kopfhörer.
Max’ Kommentar: „Ich will einfach nie über Performance nachdenken müssen. Wenn ein neues Spiel kommt, soll es laufen, und zwar in den höchsten Details. Mein PC ist meine persönliche Benchmark-Maschine, die ich auch zum Entspannen nutze.“
2. Lena, die Preis-Leistungs-Königin: Clever zocken, mehr erleben
Lena testet täglich Grafikkarten im Mittelklasse-Segment und weiß genau, wo man das beste Preis-Leistungs-Verhältnis findet, ohne dabei große Abstriche bei der Gaming-Erfahrung machen zu müssen. Ihr System ist ein Paradebeispiel für durchdachte Komponentenwahl.
- Prozessor: AMD Ryzen 7 7800X3D – Für Lena der beste Gaming-Prozessor in seiner Preisklasse, unschlagbar in vielen Titeln.
- Grafikkarte: AMD Radeon RX 7900 XT oder NVIDIA GeForce RTX 4070 Ti SUPER – Sie wechselt gerne mal, je nachdem, welches Angebot gerade am attraktivsten ist und welche Features sie in dem Moment präferiert. Aktuell setzt sie auf die 7900 XT.
- Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5-6000 CL30 – Der Sweet Spot für moderne Spiele und Multitasking.
- Speicher: 2 TB NVMe PCIe 4.0 SSD – Schnell genug für alles Wichtige und mit ausreichend Kapazität.
- Mainboard: Ein solides B650 ATX-Board mit allen notwendigen Anschlüssen.
- Netzteil: 850W Gold-zertifiziert – Effizient und mit genügend Reserven.
- Kühlung: Eine 280mm AIO-Wasserkühlung oder ein leistungsstarker Luftkühler, wie ein Thermalright Phantom Spirit 120.
- Gehäuse: Ein Mid-Tower mit gutem Airflow, wie das Fractal Design Pop Air, das eine gute Balance aus Optik und Funktion bietet.
- Monitor: Ein WQHD 144Hz IPS Monitor – Die ideale Auflösung und Bildwiederholfrequenz für das beste Mittelfeld-Erlebnis.
- Peripherie: Eine solide mechanische Tastatur, eine komfortable Gaming-Maus und ein gutes Gaming-Headset.
Lenas Kommentar: „Für mein 1440p-Gaming reicht das locker aus. Ich investiere lieber in gute Peripherie und ein paar Spiele mehr, als das letzte Prozent Leistung zu jagen, das ich in der Praxis kaum bemerke.“
3. Tom, der Kreative & Streamer: Das Multitalent für Arbeit und Spiel
Tom spielt nicht nur, er nimmt auch Gameplay auf, streamt regelmäßig seine Sessions und schneidet Videos für unseren YouTube-Kanal. Sein PC muss ein wahres Multitasking-Monster sein, das Stabilität und Leistung in allen Bereichen bietet.
- Prozessor: Intel Core i7-14700K oder AMD Ryzen 9 7900X/7950X – Tom setzt auf einen Intel Core i7-14700K, da die zusätzlichen Kerne für seine Videobearbeitung und das Streaming von Vorteil sind.
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 4080 SUPER – Exzellent für Gaming und mit dem hervorragenden NVENC-Encoder ideal für Streaming und Video-Exports.
- Arbeitsspeicher: 64 GB DDR5-6000 CL30 – Absolut essenziell für die gleichzeitige Ausführung von Gaming, Streaming-Software und Videoschnittprogrammen.
- Speicher: 1 TB NVMe PCIe 4.0 SSD (OS/Programme), 4 TB NVMe PCIe 4.0 SSD (Spiele/Rohmaterial) + 8 TB HDD (Archiv) – Ein gestaffeltes Speichersystem für maximale Effizienz.
- Mainboard: Ein robustes Z790-Board mit vielen PCIe-Lanes und USB-Anschlüssen für seine Peripherie.
- Netzteil: 1000W Gold-zertifiziert – Zuverlässige Stromversorgung für alle Komponenten, auch unter Volllast.
- Kühlung: Eine 360mm AIO-Wasserkühlung – Hält den Prozessor auch bei langen Render-Sessions kühl.
- Gehäuse: Ein Mid-Tower mit guter Schalldämmung und Airflow, wie ein be quiet! Pure Base 500DX, um Hintergrundgeräusche beim Streaming zu minimieren.
- Monitor: Ein WQHD 165Hz IPS Monitor als primären Gaming-Monitor und ein sekundärer Full HD IPS Monitor für Chat und Monitoring.
- Peripherie: Stream Deck, professionelles Mikrofon (Shure SM7B), gute Webcam (Elgato Facecam Pro), ergonomische Tastatur und Maus.
Toms Kommentar: „Mein PC ist mein Arbeitsplatz und meine Spielwiese zugleich. Stabilität und die Fähigkeit, alles gleichzeitig und flüssig zu tun, sind entscheidend. Hier zählt jeder Kern und jede Effizienz.“
4. Sara, die Ästhetin und SFF-Liebhaberin: Kompakte Power, stilvoll verpackt
Sara liebt cleane Setups und kompakte Gehäuse, ohne dabei Kompromisse bei der Leistung einzugehen. Ihr kleines Formfaktor (SFF)-System ist ein Kunstwerk der Ingenieurskunst und beweist, dass Gaming-Power nicht viel Platz braucht.
- Prozessor: AMD Ryzen 7 7800X3D – Effizient und leistungsstark, perfekt für die thermischen Herausforderungen eines SFF-Gehäuses.
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 4070 SUPER oder AMD Radeon RX 7800 XT – Eine kompakte 2-Slot-Karte, die dennoch viel Leistung bietet. Sara bevorzugt derzeit die RTX 4070 SUPER für ihre Effizienz und Raytracing-Leistung.
- Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5-6000 CL30 Low-Profile – Speziell für SFF-Gehäuse und große CPU-Kühler optimiert.
- Speicher: 2 TB NVMe PCIe 4.0 SSD – Ausreichend schnell und groß genug für ihre Spielebibliothek.
- Mainboard: Ein Mini-ITX B650-Mainboard – Die einzige Wahl für ein solch kompaktes System.
- Netzteil: SFX-L 850W Platinum – Ein kompaktes Netzteil mit hoher Effizienz und genügend Power.
- Kühlung: Ein High-End SFF-Luftkühler (z.B. Noctua NH-D15S chromax.black) oder eine 240mm AIO-Wasserkühlung – Die Kühlung ist die größte Herausforderung bei SFF-Builds und wird sorgfältig ausgewählt. Sara nutzt einen großen Luftkühler.
- Gehäuse: Ein SFF-Gehäuse wie das Fractal Design Terra oder Cooler Master NR200P – Kompakt, aber mit intelligentem Design für den Airflow. Sara schwört auf das Terra.
- Monitor: Ein Ultrawide WQHD 144Hz Monitor – Für ein immersives Gaming-Erlebnis, das den geringen Platzbedarf des PCs ausgleicht.
- Peripherie: Eine Low-Profile-Mechanische Tastatur, eine kabellose Gaming-Maus und ein kompaktes Bluetooth-Headset.
Saras Kommentar: „Ich möchte ein leistungsstarkes System, das nicht viel Platz wegnimmt und toll aussieht. Die Herausforderung beim Bau eines SFF-PCs reizt mich jedes Mal aufs Neue, und das Ergebnis ist einfach fantastisch.“
5. Ben, der Solide Allrounder: Zuverlässigkeit trifft Gaming-Spaß
Ben ist nicht der Typ, der jedes Jahr aufrüstet. Sein PC ist robust, zuverlässig und bietet ein tolles Gaming-Erlebnis, ohne dass er dafür ein Vermögen ausgeben muss. Er legt Wert auf Stabilität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis über mehrere Jahre hinweg.
- Prozessor: Intel Core i5-13600K oder AMD Ryzen 5 7600X – Solide Mittelklasse-Prozessoren, die hervorragend für Gaming geeignet sind. Ben hat sich für den 13600K entschieden.
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti oder AMD Radeon RX 7700 XT – Ausreichend Power für 1080p- und 1440p-Gaming bei hohen Einstellungen. Ben spielt mit einer RTX 4060 Ti.
- Arbeitsspeicher: 32 GB DDR4-3600 (für seinen Intel-Build) oder DDR5-6000 (für ein aktuelles AMD-System) – Genug Speicher für alle gängigen Spiele und Anwendungen.
- Speicher: 1 TB NVMe PCIe 4.0 SSD (System) + 2 TB SATA SSD (Spiele) – Eine kosteneffiziente Lösung, um viel Speicherplatz für Spiele zu haben.
- Mainboard: Ein zuverlässiges B760-ATX-Mainboard.
- Netzteil: 750W Gold-zertifiziert – Genug Power und Effizienz für die gewählten Komponenten.
- Kühlung: Ein guter Luftkühler der Mittelklasse, wie ein Arctic Freezer 34 eSports Duo.
- Gehäuse: Ein erschwinglicher Mid-Tower mit gutem Airflow, wie das Endorfy Ventum 200 ARGB.
- Monitor: Ein Full HD 144Hz IPS Monitor – Perfekt für kompetitives Gaming in 1080p.
- Peripherie: Eine standardmäßige mechanische Tastatur und eine zuverlässige kabelgebundene Gaming-Maus.
Bens Kommentar: „Ich spiele hauptsächlich aktuelle Titel und ein paar Klassiker. Mein PC muss einfach nur funktionieren und ein flüssiges Erlebnis bieten, ohne dass ich ein Vermögen ausgeben muss. Er ist jetzt schon ein paar Jahre alt, aber immer noch top in Schuss.“
Gemeinsamkeiten und Trends in der Redaktion
Trotz der Vielfalt gibt es einige gemeinsame Nenner, die sich durch die Systeme unserer Redakteure ziehen:
- NVMe SSDs: Sie sind ein absolutes Muss für jeden. Mechanische Festplatten finden höchstens noch als reines Datengrab Verwendung.
- Hohe Bildwiederholfrequenz: Monitore mit mindestens 144 Hz sind Standard, oft auch in WQHD oder 4K, um ein flüssiges Spielerlebnis zu garantieren.
- Mechanische Tastaturen: Fast alle setzen auf eine mechanische Tastatur für präziseres Tippen und besseres Gaming-Feedback.
- Gute Kühlung: Moderne CPUs und GPUs benötigen eine effektive Kühlung, sei es per Luft oder Wasserkühlung.
- Anpassungsfähigkeit: Viele unserer PCs sind so konzipiert, dass sie mit zukünftigen Upgrades Schritt halten können.
- AMD vs. Intel/NVIDIA: Es gibt keine klare Präferenz. Die Wahl hängt oft von der aktuellen Generation, dem jeweiligen Spiel oder dem Preis-Leistungs-Verhältnis ab. AMDs X3D-CPUs sind bei den reinen Gamern sehr beliebt, während Intel oft bei Multitasking-Szenarien punktet. Bei Grafikkarten dominiert NVIDIA im High-End, aber AMD bietet starke Alternativen in der Mittelklasse.
Fazit: Dein PC ist deine Wahl
Wie ihr seht, gibt es nicht den einen „perfekten” Gaming-PC. Selbst in unserer Redaktion, die sich täglich mit diesem Thema befasst, variieren die Präferenzen stark. Ob ihr wie Max das absolute Maximum an Leistung wollt, wie Lena auf ein cleveres Preis-Leistungs-Verhältnis achtet, wie Tom ein Multitalent für Gaming und Content-Erstellung braucht, wie Sara ein kompaktes Design bevorzugt oder wie Ben einfach einen soliden Allrounder sucht – am Ende zählt, dass euer System euren persönlichen Bedürfnissen und eurem Budget entspricht.
Wir hoffen, dieser Blick hinter die Kulissen war für euch interessant und vielleicht sogar inspirierend für eure nächste PC-Zusammenstellung. Eines ist sicher: Egal welche Komponenten wir wählen, die Leidenschaft für Gaming und die Begeisterung für leistungsstarke Gaming-Hardware eint uns alle. Und jetzt seid ihr dran: Mit welcher Hardware spielt ihr privat? Teilt eure Setups und Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit uns!