Stellen Sie sich vor: Sie haben einen Ordner voller wichtiger Dateien, der ständig aktualisiert wird. Jeden Tag müssen Sie eine Sicherungskopie erstellen, um sicherzustellen, dass keine Daten verloren gehen. Das manuelle Archivieren mit WinRAR ist mühsam und zeitraubend. Was, wenn Sie das alles automatisieren könnten? Vollautomatisch, regelmäßig und ohne Ihr Zutun? Genau das ist das Thema dieses umfassenden Leitfadens. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine WinRAR Datei aus einem Ordner regelmäßig und vollautomatisch erstellen lassen können, indem Sie die Leistungsfähigkeit von Skripten und der Windows Aufgabenplanung nutzen.
### Warum Automatisierung der Schlüssel ist
In unserer digitalen Welt sind Daten das A und O. Ob geschäftliche Dokumente, persönliche Fotosammlungen oder Entwicklungsprojekte – der Schutz dieser Daten ist unerlässlich. Manuelle Backups sind fehleranfällig und werden oft vergessen. Die Automatisierung bietet hier eine elegante Lösung:
1. **Zeitersparnis**: Einmal eingerichtet, läuft der Prozess im Hintergrund und erspart Ihnen wertvolle Arbeitszeit.
2. **Konsistenz und Zuverlässigkeit**: Skripte führen Befehle immer auf die gleiche Weise aus, was menschliche Fehler eliminiert und die Integrität Ihrer Backups gewährleistet.
3. **Datensicherheit**: Regelmäßige, automatische Backups sind die Grundlage jeder guten Datensicherungsstrategie und schützen Sie vor Datenverlust durch Hardwaredefekte, Virenangriffe oder versehentliches Löschen.
4. **Ordnung**: Automatisierte Prozesse können Namenskonventionen (z.B. mit Datum und Uhrzeit) einhalten, was die Organisation Ihrer Archive erheblich vereinfacht.
5. **Skalierbarkeit**: Egal ob ein Ordner oder Hunderte – die Methode lässt sich leicht an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Bevor wir ins Detail gehen, stellen Sie sicher, dass WinRAR auf Ihrem System installiert ist. Die WinRAR Kommandozeilenversion (Rar.exe), die standardmäßig mit der GUI-Version installiert wird, ist unser wichtigstes Werkzeug.
### Grundlagen: WinRAR und die Kommandozeile
WinRAR ist nicht nur ein grafisches Programm; es bietet auch eine leistungsstarke Befehlszeilenschnittstelle (CLI), die für die Automatisierung unerlässlich ist. Mit der CLI können Sie WinRAR-Befehle direkt in Skripten ausführen.
Der grundlegende Befehl, um eine Archivdatei zu erstellen, lautet:
`Rar.exe a [Optionen] [Archivname] [Quelldateien/Ordner]`
Wichtige Optionen für unser Vorhaben sind:
* `a`: Fügt Dateien zum Archiv hinzu (oder erstellt ein neues Archiv).
* `-r`: Schließt Unterordner rekursiv ein.
* `-ep1`: Schließt den Basispfad aus den Namen der archivierten Dateien aus (sehr nützlich, um nicht den gesamten Pfad im Archiv zu haben).
* `-m[0-5]`: Legt die Kompressionsmethode fest (0 = keine Kompression, 5 = beste Kompression).
* `-p[Passwort]`: Schützt das Archiv mit einem Passwort.
* `-v[Größe]`: Erstellt mehrteilige Archive (z.B. `-v100m` für 100 MB große Teile).
* `-x[Maske]`: Schließt Dateien oder Ordner aus, die der Maske entsprechen (z.B. `-x*.tmp` für temporäre Dateien).
* `-ag[Format]`: Fügt dem Archivnamen das aktuelle Datum und/oder die Uhrzeit hinzu (z.B. `-agYYYYMMDD_HHMM`).
Der Pfad zu `Rar.exe` befindet sich typischerweise unter `C:Program FilesWinRARRar.exe` oder `C:Program Files (x86)WinRARRar.exe`. Es ist ratsam, diesen Pfad in Anführungszeichen zu setzen, falls er Leerzeichen enthält.
### Methode 1: Batch-Skripte (.bat oder .cmd)
Batch-Skripte sind die einfachste Form der Automatisierung unter Windows. Sie sind leicht zu verstehen und zu erstellen, ideal für grundlegende Aufgaben.
**Schritt 1: Das Batch-Skript erstellen**
Öffnen Sie einen Texteditor (z.B. Notepad) und fügen Sie den folgenden Code ein. Speichern Sie die Datei dann als `.bat` oder `.cmd` (z.B. `winrar_backup.bat`).
„`batch
@echo off
rem ###########################################################
rem # WinRAR Backup Skript #
rem # Autor: Ihr Name #
rem # Datum: 2023-10-27 #
rem ###########################################################
rem — Konfigurationseinstellungen ——————————
set „SOURCE_FOLDER=C:UsersIhrBenutzernameDokumenteWichtigeDaten”
set „DESTINATION_FOLDER=D:WinRAR_Backups”
set „WINRAR_PATH=C:Program FilesWinRARRar.exe”
set „ARCHIVE_PREFIX=Datenbackup”
set „COMPRESSION_LEVEL=-m5” rem -m0 (keine Kompression) bis -m5 (beste Kompression)
set „PASSWORD=” rem Optional: Ein Passwort hier eingeben, z.B. -pMeinPasswort
rem — Datum und Uhrzeit für den Archivnamen generieren ——–
rem Format: YYYYMMDD_HHMMSS
for /f „tokens=1-6 delims=.:-_ ” %%a in (‘wmic path win32_localtime get year^,month^,day^,hour^,minute^,second /value’) do (
if „%%a” neq „” set /a %%a
)
set „CURRENT_DATE_TIME=%year%%month:~-2%%day:~-2%_%hour%%minute%%second%”
set „ARCHIVE_NAME=%ARCHIVE_PREFIX%_%CURRENT_DATE_TIME%.rar”
rem — Überprüfen, ob WinRAR.exe existiert ——————–
if not exist „%WINRAR_PATH%” (
echo FEHLER: WinRAR.exe wurde nicht gefunden unter „%WINRAR_PATH%”.
echo Bitte den Pfad in der Konfiguration anpassen.
goto :eof
)
rem — Zielordner erstellen, falls nicht vorhanden —————
if not exist „%DESTINATION_FOLDER%” (
echo Zielordner „%DESTINATION_FOLDER%” wird erstellt…
mkdir „%DESTINATION_FOLDER%”
if not exist „%DESTINATION_FOLDER%” (
echo FEHLER: Zielordner konnte nicht erstellt werden. Prüfen Sie die Berechtigungen.
goto :eof
)
)
rem — WinRAR-Befehl ausführen ———————————
echo Starte Archivierung von „%SOURCE_FOLDER%” nach „%DESTINATION_FOLDER%%ARCHIVE_NAME%”…
„%WINRAR_PATH%” a -r -ep1 %COMPRESSION_LEVEL% %PASSWORD% „%DESTINATION_FOLDER%%ARCHIVE_NAME%” „%SOURCE_FOLDER%*”
if %errorlevel% equ 0 (
echo Archivierung erfolgreich abgeschlossen: %ARCHIVE_NAME%
) else (
echo FEHLER bei der Archivierung. WinRAR Exit Code: %errorlevel%
)
echo.
echo Skript beendet.
pause
„`
**Erklärung des Skripts:**
* `@echo off`: Verhindert, dass Befehle im Fenster angezeigt werden.
* `set „VARIABLE=Wert”`: Definiert Variablen für Pfade und Einstellungen. **Passen Sie `SOURCE_FOLDER`, `DESTINATION_FOLDER` und `WINRAR_PATH` unbedingt an Ihre Gegebenheiten an!**
* `rem`: Leitet Kommentare ein.
* Datum/Uhrzeit-Generierung: Eine etwas komplexere Methode, um ein präzises Datum-Uhrzeit-Format für den Archivnamen zu erhalten.
* `if not exist … mkdir …`: Überprüft, ob der Zielordner existiert, und erstellt ihn bei Bedarf.
* `”%WINRAR_PATH%” a -r -ep1 %COMPRESSION_LEVEL% %PASSWORD% „%DESTINATION_FOLDER%%ARCHIVE_NAME%” „%SOURCE_FOLDER%*”`: Dies ist der Kernbefehl. Er weist WinRAR an, alle Dateien und Unterordner (`-r`) aus dem Quellordner (`%SOURCE_FOLDER%*`) in ein neues Archiv zu packen. `ARCHIVE_NAME` enthält das dynamisch generierte Datum. `-ep1` verhindert, dass der Quellordner selbst als übergeordneter Ordner im Archiv erscheint.
* `if %errorlevel% equ 0`: Prüft den Rückgabewert von WinRAR. `0` bedeutet Erfolg, andere Werte deuten auf Fehler hin.
* `pause`: Hält das Skript am Ende an, damit Sie die Ausgaben sehen können. Bei automatischer Ausführung über die Aufgabenplanung sollten Sie `pause` entfernen.
### Methode 2: PowerShell-Skripte (.ps1)
PowerShell ist ein moderneres und leistungsfähigeres Skripting-Framework von Microsoft. Es bietet mehr Möglichkeiten für Fehlerbehandlung, Protokollierung und komplexe Logik, was es ideal für robustere Automatisierungslösungen macht.
**Schritt 1: Das PowerShell-Skript erstellen**
Öffnen Sie einen Texteditor (z.B. Notepad, besser noch PowerShell ISE oder Visual Studio Code) und fügen Sie den folgenden Code ein. Speichern Sie die Datei als `.ps1` (z.B. `winrar_backup.ps1`).
„`powershell
# ###########################################################
# # WinRAR Backup Skript (PowerShell) #
# # Autor: Ihr Name #
# # Datum: 2023-10-27 #
# ###########################################################
# — Konfigurationseinstellungen ——————————
$SourceFolder = „C:UsersIhrBenutzernameDokumenteWichtigeDaten”
$DestinationFolder = „D:WinRAR_Backups”
$WinRARPath = „C:Program FilesWinRARRar.exe”
$ArchivePrefix = „Datenbackup”
$CompressionLevel = „-m5” # -m0 (keine Kompression) bis -m5 (beste Kompression)
$Password = „” # Optional: Ein Passwort hier eingeben, z.B. „-pMeinPasswort”
$LogFolder = „D:WinRAR_BackupsLogs” # Ordner für Logdateien
$LogFileName = „WinRAR_Backup_$(Get-Date -Format ‘yyyyMMdd’).log”
$LogFilePath = Join-Path $LogFolder $LogFileName
# — Sicherstellen, dass der WinRAR-Pfad existiert ————
if (-not (Test-Path $WinRARPath)) {
Write-Host „FEHLER: WinRAR.exe wurde nicht gefunden unter ‘$WinRARPath’.” -ForegroundColor Red
Write-Host „Bitte den Pfad in der Konfiguration anpassen.” -ForegroundColor Red
Exit 1
}
# — Zielordner für Backups erstellen, falls nicht vorhanden —
if (-not (Test-Path $DestinationFolder)) {
Write-Host „Zielordner ‘$DestinationFolder’ wird erstellt…”
try {
New-Item -ItemType Directory -Path $DestinationFolder -Force | Out-Null
} catch {
Write-Host „FEHLER: Zielordner konnte nicht erstellt werden. Prüfen Sie die Berechtigungen.” -ForegroundColor Red
Exit 1
}
}
# — Log-Ordner erstellen, falls nicht vorhanden ————–
if (-not (Test-Path $LogFolder)) {
Write-Host „Log-Ordner ‘$LogFolder’ wird erstellt…”
try {
New-Item -ItemType Directory -Path $LogFolder -Force | Out-Null
} catch {
Write-Host „FEHLER: Log-Ordner konnte nicht erstellt werden. Prüfen Sie die Berechtigungen.” -ForegroundColor Red
Exit 1
}
}
# — Datum und Uhrzeit für den Archivnamen generieren ——–
$CurrentDateTime = Get-Date -Format „yyyyMMdd_HHmmss”
$ArchiveName = „$($ArchivePrefix)_$($CurrentDateTime).rar”
$ArchiveFullPath = Join-Path $DestinationFolder $ArchiveName
# — WinRAR-Befehl ausführen ———————————
$Arguments = @(
„a”
„-r” # Rekursiv Unterordner einschließen
„-ep1” # Basispfad aus den Namen der archivierten Dateien ausschließen
$CompressionLevel # Kompressionslevel
$Password # Passwort (falls definiert)
„`”$ArchiveFullPath`”” # Zielarchiv (in Anführungszeichen)
„`”$SourceFolder*`”” # Quelle (in Anführungszeichen)
)
Write-Output „$(Get-Date) – Starte Archivierung von ‘$SourceFolder’ nach ‘$ArchiveFullPath’…” | Add-Content -Path $LogFilePath
try {
# Ausführung des WinRAR-Befehls und Umleitung der Ausgabe in die Logdatei
$WinRAROutput = & „$WinRARPath” $Arguments 2>&1
$WinRARExitCode = $LASTEXITCODE
if ($WinRARExitCode -eq 0) {
Write-Output „$(Get-Date) – Archivierung erfolgreich abgeschlossen: ‘$ArchiveName'” | Add-Content -Path $LogFilePath
Write-Host „Archivierung erfolgreich abgeschlossen: ‘$ArchiveName'” -ForegroundColor Green
} else {
Write-Output „$(Get-Date) – FEHLER bei der Archivierung. WinRAR Exit Code: $WinRARExitCode” | Add-Content -Path $LogFilePath
Write-Output „WinRAR Output: $WinRAROutput” | Add-Content -Path $LogFilePath
Write-Host „FEHLER bei der Archivierung. WinRAR Exit Code: $WinRARExitCode” -ForegroundColor Red
Write-Host „WinRAR Output: $WinRAROutput” -ForegroundColor Red
}
} catch {
Write-Output „$(Get-Date) – KRITISCHER FEHLER beim Ausführen von WinRAR: $($_.Exception.Message)” | Add-Content -Path $LogFilePath
Write-Host „KRITISCHER FEHLER beim Ausführen von WinRAR: $($_.Exception.Message)” -ForegroundColor Red
}
# — Optional: Alte Backups löschen (Retention Policy) ——-
# Beispiel: Behält nur die letzten 7 Tage an Backups
$RetentionDays = 7
if ($RetentionDays -gt 0) {
Write-Output „$(Get-Date) – Lösche Backups, die älter als $RetentionDays Tage sind…” | Add-Content -Path $LogFilePath
Get-ChildItem -Path $DestinationFolder -Filter „*.rar” | Where-Object { $_.CreationTime -lt (Get-Date).AddDays(-$RetentionDays) } | ForEach-Object {
Write-Output „$(Get-Date) – Lösche alte Archivdatei: $($_.FullName)” | Add-Content -Path $LogFilePath
Remove-Item $_.FullName -Force -Confirm:$false
}
}
Write-Output „$(Get-Date) – Skript beendet.” | Add-Content -Path $LogFilePath
„`
**Erklärung des Skripts:**
* `$Variable = „Wert”`: Definiert Variablen. Auch hier sind **`$SourceFolder`, `$DestinationFolder` und `$WinRARPath` anzupassen!**
* `Get-Date -Format „yyyyMMdd_HHmmss”`: Erzeugt einen präzisen Zeitstempel für den Archivnamen.
* `Test-Path`, `New-Item -ItemType Directory`: Überprüft und erstellt Ordner.
* `Add-Content -Path $LogFilePath -Value „…”`: Schreibt Nachrichten und Fehler in eine Logdatei. Dies ist entscheidend für die Überwachung automatisierter Aufgaben.
* `& „$WinRARPath” $Arguments`: Führt die WinRAR-Befehlszeile aus. `2>&1` leitet Fehlermeldungen in die Standardausgabe um, damit sie vom Skript abgefangen werden können.
* `$LASTEXITCODE`: Enthält den Rückgabewert des zuletzt ausgeführten externen Programms (hier WinRAR).
* **Optional: Alte Backups löschen**: Das Skript enthält eine beispielhafte `Retention Policy`, die alte Archive nach einer bestimmten Anzahl von Tagen automatisch löscht. Passen Sie `$RetentionDays` an.
**Wichtiger Hinweis zu PowerShell:**
Standardmäßig können PowerShell-Skripte möglicherweise nicht ausgeführt werden, da die Ausführungsrichtlinie dies verhindert. Sie müssen diese einmalig ändern:
Öffnen Sie PowerShell als Administrator und führen Sie aus:
`Set-ExecutionPolicy RemoteSigned`
Bestätigen Sie mit `J` (Ja) oder `A` (Alle).
### Der Schlüssel zur Automatisierung: Die Windows Aufgabenplanung
Egal ob Batch- oder PowerShell-Skript, der nächste Schritt ist entscheidend: Die Skripte müssen regelmäßig und ohne Ihr Zutun ausgeführt werden. Hier kommt die Windows Aufgabenplanung ins Spiel.
**Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung einer Aufgabe:**
1. **Öffnen der Aufgabenplanung:**
* Suchen Sie im Startmenü nach „Aufgabenplanung” und öffnen Sie sie.
* Gehen Sie zu „Aktion” > „Einfache Aufgabe erstellen…” oder rechts im Bereich „Aktionen” auf „Aufgabe erstellen…”. Letzteres bietet mehr Optionen.
2. **Allgemeine Einstellungen:**
* **Name:** Geben Sie einen aussagekräftigen Namen ein (z.B. „WinRAR_Tägliches_Backup”).
* **Beschreibung:** Eine kurze Erklärung des Zwecks.
* Aktivieren Sie „Unabhängig von Benutzeranmeldung ausführen” und „Mit höchsten Privilegien ausführen”, wenn das Skript auch läuft, wenn Sie abgemeldet sind oder Administratorrechte benötigt. Wählen Sie den Benutzer aus, unter dem das Skript ausgeführt werden soll (oft `SYSTEM` oder Ihr Administratorkonto).
3. **Trigger (Auslöser): Wann soll die Aufgabe starten?**
* Klicken Sie auf „Neu…” im Reiter „Trigger”.
* Wählen Sie, wann die Aufgabe ausgeführt werden soll: „Täglich”, „Wöchentlich”, „Beim Start des Computers”, „Bei Anmeldung” etc.
* Legen Sie Startdatum und -zeit fest. Für tägliche Backups wählen Sie z.B. „Täglich” und eine Uhrzeit, zu der der Computer wahrscheinlich eingeschaltet ist und wenig genutzt wird (z.B. nachts).
4. **Aktionen: Was soll ausgeführt werden?**
* Klicken Sie auf „Neu…” im Reiter „Aktionen”.
* **Aktion:** Wählen Sie „Programm starten”.
* **Programm/Skript:**
* Für **Batch-Skript (.bat)**: Geben Sie `cmd.exe` ein.
* Für **PowerShell-Skript (.ps1)**: Geben Sie `powershell.exe` ein.
* **Argumente hinzufügen (optional):**
* Für **Batch-Skript**: `/c „C:PfadzuIhremwinrar_backup.bat”`
* `/c` sorgt dafür, dass `cmd.exe` den Befehl ausführt und sich danach beendet.
* Für **PowerShell-Skript**: `-ExecutionPolicy Bypass -File „C:PfadzuIhremwinrar_backup.ps1″`
* `-ExecutionPolicy Bypass` umgeht temporär die Ausführungsrichtlinie.
* `-File` gibt an, dass eine Skriptdatei ausgeführt werden soll.
* **Starten in (optional):** Dies ist der Arbeitsordner des Skripts. Meistens kann es leer gelassen werden oder Sie geben den Ordner an, in dem Ihr Skript liegt.
5. **Bedingungen (optional):**
* Hier können Sie festlegen, ob die Aufgabe nur ausgeführt werden soll, wenn der Computer im Leerlauf ist, oder ob er bei Bedarf aufgeweckt werden soll. „Nur starten, wenn folgende Netzwerkverbindung verfügbar ist” ist nützlich, wenn Sie auf Netzlaufwerke archivieren.
6. **Einstellungen (optional):**
* „Aufgabe bei Bedarf ausführen”: Falls die geplante Ausführung verpasst wird, kann die Aufgabe beim nächsten Mal nachgeholt werden.
* „Wenn die Aufgabe fehlschlägt, neu starten alle…”: Nützlich, um bei temporären Problemen eine erneute Ausführung zu versuchen.
Nachdem Sie alle Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf „OK”. Ihre Aufgabe wird nun in der Aufgabenplanungsbibliothek aufgeführt und zur geplanten Zeit automatisch ausgeführt.
### Erweiterte Tipps für Profis
Um Ihre automatisierte Archivierung noch robuster und flexibler zu gestalten, hier einige erweiterte Überlegungen:
* **Passwortschutz**: Fügen Sie die Option `-p[Passwort]` zu Ihrem WinRAR-Befehl hinzu (z.B. `-pMeinSicheresPasswort`). Achten Sie darauf, dass Passwörter im Klartext in Skripten ein Sicherheitsrisiko darstellen können. Für höchste Sicherheit sollten Sie überlegen, auf WinRARs eingebaute Verschlüsselung (`-hp[Passwort]`) oder Drittanbieter-Tools für das Management sensibler Daten zurückzugreifen.
* **Mehrteilige Archive (Split-Archive)**: Wenn Sie sehr große Ordner archivieren und die Archive auf kleinere Speichermedien übertragen müssen, nutzen Sie `-v[Größe]` (z.B. `-v4g` für 4 GB große Teile).
* **Ausschließen von Dateien/Ordnern**: Verwenden Sie `-x[Maske]`, um bestimmte Dateien oder Ordner vom Backup auszuschließen. Beispiele: `-x*.tmp -x*.log -x”C:PfadzuOrdnerDerAusgeschlossenWird”`.
* **Alte Backups löschen (Retention Policy)**: Wie im PowerShell-Beispiel gezeigt, ist es ratsam, eine Strategie für das Löschen alter Archive zu implementieren, um Speicherplatz freizugeben.
* **Umgang mit Fehlern und Protokollierung**: Nutzen Sie Logdateien, um den Erfolg oder Misserfolg Ihrer Aufgaben zu überwachen. Im PowerShell-Skript haben wir dies bereits integriert. Überprüfen Sie diese Logdateien regelmäßig.
* **Kompressionsraten optimieren**: Die Option `-m5` bietet die beste Kompression, dauert aber am längsten. Für schnelle Backups können Sie `-m0` (keine Kompression, nur Archivierung) oder `-m1` (schnellste Kompression) verwenden. Testen Sie, was für Ihre Daten und Anforderungen am besten passt.
* **Solide Archive (-s)**: Diese Archive komprimieren besser, wenn viele kleine, ähnliche Dateien archiviert werden. Der Nachteil ist, dass das Extrahieren einer einzelnen Datei langsamer sein kann und ein beschädigter Teil das gesamte Archiv unleserlich machen kann.
### Best Practices und häufige Fehler
* **Testen, Testen, Testen**: Bevor Sie sich auf die Automatisierung verlassen, führen Sie Ihre Skripte manuell aus und überprüfen Sie die erstellten Archive. Entpacken Sie testweise einige Dateien, um die Integrität zu prüfen.
* **Pfade überprüfen**: Ein häufiger Fehler sind falsche Pfade zu WinRAR.exe, dem Quell- oder Zielordner. Vergewissern Sie sich, dass alle Pfade korrekt sind und in Anführungszeichen stehen, falls sie Leerzeichen enthalten.
* **Berechtigungen**: Stellen Sie sicher, dass der Benutzer, unter dem die Aufgabe in der Aufgabenplanung ausgeführt wird, die erforderlichen Lese- und Schreibberechtigungen für den Quell- und Zielordner hat.
* **Ressourcenverbrauch**: Bei sehr großen Ordnern oder hoher Kompression kann das Archivieren viel CPU und RAM beanspruchen. Planen Sie die Ausführung zu Zeiten, in denen der Computer nicht stark genutzt wird.
* **Netzwerklaufwerke**: Wenn Quell- oder Zielordner auf Netzlaufwerken liegen, stellen Sie sicher, dass die Aufgabe mit einem Benutzer ausgeführt wird, der Zugriff auf diese Laufwerke hat (oft ist das `SYSTEM`-Konto ungeeignet).
### Fazit
Die Automatisierung des Erstellens von WinRAR-Archiven ist eine Investition, die sich schnell auszahlt. Sie sparen Zeit, erhöhen die Datensicherheit und sorgen für konsistente Backups. Ob mit einem einfachen Batch-Skript oder einem leistungsstarken PowerShell-Skript in Verbindung mit der Windows Aufgabenplanung – die Tools sind vorhanden, um Ihre Archivierungsstrategie auf die nächste Stufe zu heben. Nehmen Sie sich die Zeit, die Skripte einzurichten und zu testen. Ihre Daten werden es Ihnen danken! Beginnen Sie noch heute, Ihre WinRAR Archivierung zu automatisieren und genießen Sie die Ruhe, die ein zuverlässiges und vollautomatisches Backup-System mit sich bringt.