Ultrawide-Frage: Macht der LG UltraGear 34GS95QE auch bei einem gestreckten Bild eine gute Figur?

Die Welt der Monitore entwickelt sich rasant, und kaum ein Trend hat in den letzten Jahren so viel Aufsehen erregt wie die **Ultrawide-Monitore**. Sie versprechen ein immersives Erlebnis, sei es beim Gaming, Filmeschauen oder bei der Produktivität. An der Spitze dieser Evolution stehen High-End-Modelle wie der **LG UltraGear 34GS95QE**, ein Monitor, der mit seiner **OLED-Technologie**, der beeindruckenden Krümmung und den schnellen Reaktionszeiten die Herzen von Enthusiasten höherschlagen lässt. Doch bei all der Begeisterung stellt sich eine zentrale Frage, die viele potenzielle Käufer umtreibt: Wie schlägt sich ein solcher Ultrawide-Bolide, wenn das dargestellte Material nicht im nativen **21:9-Format** vorliegt? Genauer gesagt: Macht der **LG UltraGear 34GS95QE** auch bei einem bewusst **gestreckten Bild** eine gute Figur? Tauchen wir tief ein in diese spannende Materie.

### Der Reiz des Ultrawide und die Realität der Inhalte

Ein **Ultrawide Monitor** wie der **LG UltraGear 34GS95QE** mit seiner Diagonale von 34 Zoll und einer Auflösung von **3440×1440 Pixeln** im **21:9-Seitenverhältnis** ist eine wahre Augenweide. Das zusätzliche horizontale Sichtfeld bietet unbestreitbare Vorteile: Beim Gaming erweitert es das periphere Sichtfeld und erhöht die Immersion, bei Filmen im Kinoformat eliminiert es lästige schwarze Balken am oberen und unteren Rand, und bei der Produktivität erlaubt es, mehrere Anwendungen nebeneinander effizient zu nutzen.

Doch die Welt ist nicht immer perfekt auf das **Ultrawide-Format** zugeschnitten. Ein Großteil der Videoinhalte – von Fernsehserien über YouTube bis hin zu älteren Filmen – ist im gängigen **16:9-Format** produziert. Auch viele Spiele, insbesondere ältere Titel, unterstützen kein **21:9** nativ. Hier stellt sich die Frage: Was passiert, wenn man solche Inhalte auf einem **Ultrawide-Monitor** darstellt? Die Optionen sind meist zwei: Entweder man akzeptiert schwarze Balken an den Seiten (Pillarboxing) und erhält ein korrektes **Seitenverhältnis**, oder man streckt das Bild, um den gesamten Bildschirm auszufüllen, riskiert aber unschöne Verzerrungen. Letzteres ist der Kern unserer heutigen Untersuchung.

### LG UltraGear 34GS95QE: Ein technologisches Meisterwerk

Bevor wir uns dem Dilemma des gestreckten Bildes widmen, werfen wir einen kurzen Blick auf das Gerät selbst. Der **LG UltraGear 34GS95QE** ist ein Premium-Gerät, das mit beeindruckenden Spezifikationen aufwartet:

* **Panel-Technologie**: **OLED**. Das bedeutet perfekte Schwarzwerte, unendlicher Kontrast, lebendige Farben und extrem schnelle Reaktionszeiten (0.03ms GtG).
* **Bildschirmgröße**: **34 Zoll** im **21:9-Format**.
* **Auflösung**: **3440×1440 Pixel** (WQHD).
* **Bildwiederholfrequenz**: Beeindruckende **240 Hz**, ideal für **Gaming**.
* **Krümmung**: Eine aggressive **800R-Krümmung**, die das periphere Sichtfeld noch stärker umhüllt und die Immersion verstärkt.
* **HDR-Unterstützung**: VESA DisplayHDR True Black 400 für ein hervorragendes HDR-Erlebnis.

Diese Spezifikationen machen den 34GS95QE zu einem der besten Monitore auf dem Markt für Enthusiasten. Die **OLED-Technologie** ist hier der entscheidende Faktor, wenn es um die Darstellung dunkler Bildbereiche geht.

### Das Dilemma des gestreckten Bildes: Ein Kampf um die Ästhetik

Wenn ein **16:9-Bild** auf einem **21:9-Monitor** gestreckt wird, um die gesamte Bildschirmfläche zu füllen, werden alle Bildelemente horizontal verzerrt. Runde Objekte werden oval, Gesichter erscheinen breiter, und Texte können unnatürlich gedehnt wirken. Die Proportionen gehen verloren.

Nun zur eigentlichen Frage: Kann der **LG UltraGear 34GS95QE** dieses grundsätzliche physikalische Problem überwinden oder zumindest abmildern? Die kurze, ehrliche Antwort ist: Nein, ein Monitor, egal wie fortschrittlich er ist, kann die physikalischen Gesetze der Bildproportionen nicht aufheben. Das **Strecken eines Bildes** ist immer ein Kompromiss, der zu einer mehr oder weniger starken Verzerrung führt. Die Frage ist eher, wie die *Gesamtbildqualität* unter diesen Umständen wahrgenommen wird und ob die Qualitäten des OLED-Panels die negativen Effekte zumindest teilweise überdecken können.

### Wie der 34GS95QE mit Nicht-21:9-Inhalten umgeht

Der Monitor selbst bietet in der Regel verschiedene Skalierungsoptionen an, die auch über die Grafikkarte gesteuert werden können:

1. **”Original” oder „1:1” (mit schwarzen Balken)**: Dies ist die „puristische” Methode. Das Bild wird in seiner nativen Auflösung und seinem **Seitenverhältnis** dargestellt, und die restliche Bildschirmfläche bleibt schwarz. Auf einem **OLED-Monitor** ist dies die bei Weitem beste Option, wenn das Material nicht nativ im **21:9-Format** vorliegt. Warum? Weil **OLED** „echtes Schwarz” darstellt – jeder Pixel kann einzeln ausgeschaltet werden. Das bedeutet, die schwarzen Balken verschmelzen perfekt mit dem Rahmen des Monitors und sind kaum wahrnehmbar. Das immersive Gefühl bleibt weitestgehend erhalten, auch wenn die nutzbare Bildschirmfläche reduziert ist. Für Inhalte im **16:9-Format** (wie die meisten YouTube-Videos oder TV-Serien) ist dies die empfohlene Einstellung. Hier macht der **LG UltraGear 34GS95QE** eine hervorragende Figur, weil die nicht genutzten Bereiche wirklich *schwarz* sind und nicht nur ein dunkles Grau wie bei vielen IPS- oder VA-Panels.
2. **”Vollbild” oder „Stretch” (gestrecktes Bild)**: Hier wird das Bild skaliert und gestreckt, um den gesamten Bildschirm auszufüllen. Wie bereits erwähnt, führt dies zu Verzerrungen. Unabhängig von der Qualität des Skaliers im Monitor oder der Grafikkarte – die grundsätzliche Veränderung des **Seitenverhältnisses** ist visuell präsent. Während die **OLED-Panelqualität** mit ihren Farben, Kontrasten und schnellen Reaktionszeiten weiterhin hervorragend ist, kann sie die grundlegende Verzerrung nicht kaschieren. Ein breiteres Gesicht bleibt ein breiteres Gesicht, und ein Kreis bleibt ein Oval. Hierbei macht der Monitor keine „gute Figur” im Sinne einer unverfälschten Darstellung. Er zeigt lediglich das gestreckte Bild in seiner bestmöglichen (aber immer noch verzerrten) Qualität.
3. **”Seitenverhältnis beibehalten” (Aspect Ratio Preserve)**: Manche Monitore bieten diese Option an, die versucht, das Bild zu vergrößern, um so viel Bildschirm wie möglich zu füllen, ohne das **Seitenverhältnis** zu verändern. Für **16:9-Inhalte** bedeutet dies meist Pillarboxing, es sei denn, das Ausgangsmaterial ist breiter als **16:9** aber schmaler als **21:9**.

### Praktische Erfahrungen: Gaming, Filme und Produktivität

Schauen wir uns an, wie sich diese Optionen in der Praxis anfühlen:

#### Gaming:
Für **Gaming** ist der **LG UltraGear 34GS95QE** prädestiniert. Viele moderne AAA-Titel unterstützen nativ das **21:9-Format** und bieten ein atemberaubendes **Immersionserlebnis**. Hier spielt der Monitor seine Stärken voll aus: die schnelle **Bildwiederholfrequenz**, die geringe Reaktionszeit und die überragende Bildqualität der **OLED-Technologie**.

Was aber, wenn ein Spiel kein **Ultrawide** unterstützt?
* **Stretching**: Ist in der Regel keine gute Idee. Charaktere sehen unnatürlich aus, das HUD wird verzerrt, und das **Immersionserlebnis** leidet massiv unter den falschen Proportionen. Selbst die brillante **OLED-Technologie** kann hier keine Wunder wirken. Die gestreckte Darstellung wird als störend empfunden.
* **Schwarze Balken (Pillarboxing)**: Dies ist die bevorzugte Methode. Das Spiel wird im **16:9-Format** dargestellt, und die schwarzen Balken links und rechts sind dank **OLED** nahezu unsichtbar. Das **Immersionserlebnis** ist zwar nicht ganz so überwältigend wie bei nativem **Ultrawide**, aber das Bild ist korrekt und scharf. Viele wettbewerbsorientierte Spieler bevorzugen ohnehin das **16:9-Format**, da es eine geringere horizontale Bewegung der Augen erfordert.

#### Filme und Serien:
Hier zeigt sich eine Stärke des **Ultrawide-Monitors** bei bestimmten Inhalten.
* **Kinoformat (2.35:1, 2.39:1)**: Viele Hollywood-Filme werden in diesen ultra-breiten Formaten produziert. Auf einem **21:9-Monitor** füllen sie den Bildschirm perfekt aus, ohne schwarze Balken am oberen und unteren Rand. Dies ist ein fantastisches Erlebnis auf dem **34GS95QE**, bei dem die **OLED-Technologie** die filmerische Qualität nochmals hervorhebt.
* **Standard-TV-Serien (16:9)**: Wie beim **Gaming** ist hier Pillarboxing die Standardlösung. Die schwarzen Balken sind dank **OLED** unauffällig, und das **Immersionserlebnis** bleibt hoch. Das Bild behält seine korrekten Proportionen und Schärfe.
* **Stretching bei Filmen**: Ein absolutes No-Go. Gesichter erscheinen unnatürlich breit, Objekte sind verzerrt, und die künstlerische Intention des Filmemachers geht völlig verloren. Selbst der beeindruckende Kontrast und die Farben des **OLED-Panels** können dies nicht wettmachen. Es lenkt massiv vom eigentlichen Inhalt ab und zerstört das Seherlebnis.

#### Produktivität:
Im Bereich der **Produktivität** ist das **Ultrawide-Format** ein echter Gewinn. Es ermöglicht, mehrere Fenster nebeneinander anzuordnen, ohne ständig zwischen ihnen wechseln zu müssen.
* **Fensterverwaltung**: Hier wird in der Regel kein **Bild gestreckt**. Anwendungen werden einfach in der Größe angepasst und nebeneinander platziert. Das **21:9-Format** bietet viel Raum für Multitasking.
* **Einzelne Anwendungen (z.B. ein einzelnes Word-Dokument)**: Eine einzelne Anwendung im Vollbildmodus auf einem **Ultrawide-Monitor** zu maximieren, kann dazu führen, dass die Textzeilen extrem lang werden, was die Lesbarkeit beeinträchtigen kann. Die meisten Nutzer nutzen hier entweder kleinere Fenster oder spezielle Layout-Tools, um den Platz effizient zu nutzen. Ein *gewolltes* **Strecken** einer Anwendung, die nicht für **Ultrawide** optimiert ist, würde Text unleserlich und Grafiken verzerrt erscheinen lassen.

### Die Rolle der OLED-Technologie bei gestreckten Bildern

Es ist wichtig zu verstehen, dass die **OLED-Technologie** die grundlegende physikalische Eigenschaft der Bildstreckung nicht ändert. Ein gestrecktes Bild bleibt ein gestrecktes Bild. Was **OLED** jedoch verändert, ist die *Wahrnehmung* der Alternativlösung, nämlich der schwarzen Balken.

Auf einem herkömmlichen IPS- oder VA-Monitor sind die schwarzen Balken oft nicht tiefschwarz, sondern eher ein dunkles Grau, und es kann zu Backlight-Bleeding oder Clouding kommen. Dies lenkt oft ab und mindert die Immersion. Auf dem **LG UltraGear 34GS95QE** hingegen sind die schwarzen Balken dank der Fähigkeit der **OLED-Pixel**, sich komplett abzuschalten, tatsächlich **tiefschwarz**. Sie verschmelzen visuell mit dem Monitorrahmen. Das bedeutet, dass die Darstellung von **16:9-Inhalten** mit schwarzen Balken auf dem **34GS95QE** so unaufdringlich und ästhetisch ansprechend ist wie auf kaum einem anderen Monitortyp. Dieses „Nicht-Strecken” ist also eine Eigenschaft, bei der die **OLED-Technologie** des Monitors seine Stärken voll ausspielt und dem Nutzer eine überzeugende Alternative zum **gestreckten Bild** bietet.

### Fazit: Macht der 34GS95QE eine gute Figur beim gestreckten Bild?

Um die eingangs gestellte Frage direkt zu beantworten: Nein, der **LG UltraGear 34GS95QE** macht – wie jeder andere Monitor – keine „gute Figur” bei einem **gestreckten Bild**, wenn man unter „gute Figur” eine ästhetisch ansprechende und korrekte Darstellung versteht. Das Strecken führt unweigerlich zu Verzerrungen, die selbst die überragende Bildqualität eines **OLED-Panels** nicht kaschieren kann. Ein Monitor kann die ihm zugespielte Information nicht magisch entzerren, wenn die Quelle eine falsche Proportion liefert und gleichzeitig den gesamten Bildschirm füllen soll.

**Aber, und das ist ein entscheidendes „Aber”:**
Der **LG UltraGear 34GS95QE** macht eine **exzellente Figur**, wenn es darum geht, nicht-native **21:9-Inhalte** auf die *bestmögliche und unverzerrte Weise* darzustellen. Die **OLED-Technologie** mit ihren perfekten **Schwarzwerten** sorgt dafür, dass die schwarzen Balken an den Seiten (Pillarboxing) praktisch unsichtbar werden. Dies ermöglicht es dem Nutzer, **16:9-Inhalte** in ihrer korrekten Form zu genießen, ohne das Gefühl zu haben, durch störende graue Balken abgelenkt zu werden. Das **Immersionserlebnis** ist auch bei diesen Inhalten hoch, weil die ungenutzten Bereiche wirklich dunkel sind und nicht „leuchten”.

Wer sich einen **Ultrawide Monitor** wie den **LG UltraGear 34GS95QE** zulegt, sollte sich bewusst sein, dass er primär für **21:9-Inhalte** gedacht ist, bei denen er unübertroffen glänzt. Für alle anderen Inhalte ist die Akzeptanz von schwarzen Balken die einzig sinnvolle und ästhetisch vertretbare Lösung. Dank **OLED** ist dies auf diesem Monitor eine so gute Lösung, dass die Frage nach dem **gestreckten Bild** fast obsolet wird. Man möchte es schlichtweg nicht, weil die Alternative so überzeugend ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der **LG UltraGear 34GS95QE** ist ein Meisterwerk der Technik für das **Ultrawide-Format**. Er besticht durch seine **OLED-Qualität**, schnelle Reaktionszeiten und die immersive Krümmung. Wenn es um das Strecken von Bildern geht, kann er die physikalischen Limitationen nicht aufheben. Aber er bietet die derzeit beste Lösung, um dieses Problem elegant zu umgehen, indem er **16:9-Inhalte** mit unsichtbaren schwarzen Balken darstellt. Wer ein unverfälschtes **Immersionserlebnis** sucht, wird diesen Monitor lieben – sowohl für seine native 21:9-Brillanz als auch für seine elegante Handhabung von Nicht-Ultrawide-Material.