Kennen Sie das? Sie möchten schnell ein paar Details zu Ihrer Hardware erfahren, starten CPU-Z – und nichts passiert. Oder schlimmer noch: Das Programm stürzt ab, friert ein oder zeigt eine Fehlermeldung wie „Driver not loaded“ an. Frustration macht sich breit, denn diese wertvollen Systeminformationen sind plötzlich unerreichbar. Keine Sorge, Sie sind nicht allein! CPU-Z ist ein unverzichtbares Tool für viele Enthusiasten, Übertakter und Systemadministratoren, doch wie jedes Software-Stück kann es gelegentlich zicken. In diesem umfassenden Guide führen wir Sie Schritt für Schritt durch die gängigsten Probleme und zeigen Ihnen, wie Sie CPU-Z Fehler beheben und wieder vollen Zugriff auf Ihre Hardware-Spezifikationen erhalten.
Warum CPU-Z unverzichtbar ist: Mehr als nur Zahlen
Bevor wir uns den Lösungen widmen, werfen wir einen kurzen Blick darauf, warum CPU-Z für viele so essentiell ist. Das kleine, aber mächtige Tool von CPUID liefert detaillierte Informationen über die Kernkomponenten Ihres Computers: Prozessor (CPU), Hauptplatine (Motherboard), Arbeitsspeicher (RAM) und Grafikkarte (GPU – eingeschränkter). Diese Daten sind nicht nur für Nerds interessant, sondern auch praktisch unentbehrlich, wenn Sie:
- Ihren PC aufrüsten möchten und wissen müssen, welche Komponenten kompatibel sind.
- Übertaktungsversuche unternehmen und die genauen Taktraten sowie Spannungen überwachen wollen.
- Probleme mit Ihrem System diagnostizieren und Hardware-Konflikte ausschließen müssen.
- Einen neuen oder gebrauchten PC gekauft haben und die beworbenen Spezifikationen überprüfen möchten.
- Treiber aktualisieren müssen und die genaue Bezeichnung Ihrer Komponenten benötigen.
Kurz gesagt, CPU-Z ist das Schweizer Taschenmesser für die schnelle Hardware-Analyse. Wenn es nicht funktioniert, fühlen sich viele Benutzer im Dunkeln gelassen.
Die Symptome: Wenn CPU-Z streikt
Die Art des Fehlers kann variieren, aber die häufigsten Symptome, die auf ein Problem mit CPU-Z hinweisen, sind:
- Programm startet nicht: Sie klicken auf die Verknüpfung, aber nichts passiert, oder das Fenster erscheint nur für Millisekunden und verschwindet wieder.
- Absturz beim Start: Das Programm lädt kurz und stürzt dann ohne Fehlermeldung ab.
- Einfrieren/Nicht reagieren: CPU-Z startet, aber das Fenster ist leer oder reagiert nicht auf Eingaben.
- Fehlermeldungen: Typische Meldungen sind „Driver not loaded”, „Can’t load driver”, „Privileged driver failed to load” oder „Initialization failed”.
- Falsche oder fehlende Informationen: Das Programm startet zwar, zeigt aber keine oder unvollständige Daten an.
Jedes dieser Symptome kann auf unterschiedliche Ursachen hindeuten, daher ist eine systematische Fehlersuche der beste Weg zur Lösung.
Die Ursachen: Warum CPU-Z Fehler auftreten können
Um eine Lösung zu finden, ist es wichtig, die potenziellen Ursachen zu verstehen. Die häufigsten Gründe für Startprobleme bei CPU-Z sind:
- Beschädigte Installation oder Programmdateien: Ein fehlerhafter Download, eine unterbrochene Installation oder beschädigte Programmdateien können dazu führen, dass CPU-Z nicht korrekt funktioniert.
- Treiberkonflikte oder Berechtigungsprobleme: CPU-Z benötigt einen speziellen Treiber (meist
cpuz1xx_x64.sysodercpuz1xx_x86.sys), um auf tiefgreifende Hardware-Informationen zuzugreifen. Wenn dieser Treiber nicht geladen werden kann, weil er blockiert wird, beschädigt ist oder nicht die erforderlichen Berechtigungen hat, scheitert der Start. - Sicherheitsprogramme (Antivirus/Firewall): Moderne Antivirenprogramme sind sehr aggressiv und können legitime Programme, die auf Systemtreiber zugreifen, fälschlicherweise als Bedrohung einstufen und blockieren.
- Veraltete oder fehlende Systemkomponenten: Bestimmte Windows-Updates, .NET Framework-Versionen oder Visual C++ Redistributables können für den reibungslosen Betrieb von CPU-Z notwendig sein.
- Systemintegritätsprobleme: Beschädigte Systemdateien in Windows können die Ausführung von Programmen beeinträchtigen.
- Inkompatibilität: Obwohl selten, kann es vorkommen, dass eine ältere CPU-Z-Version mit einer neuen Windows-Version oder umgekehrt nicht optimal zusammenarbeitet.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Jetzt kommen wir zum Kernstück: Der systematischen Fehlerbehebung. Folgen Sie diesen Schritten in der angegebenen Reihenfolge, um die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Lösung zu maximieren.
1. Die Basics zuerst: Neustart, Administrator und Neuinstallation
Manchmal sind die einfachsten Lösungen die effektivsten. Bevor Sie tiefer graben, versuchen Sie Folgendes:
- System neu starten: Ein einfacher Neustart kann temporäre Konflikte oder Speicherlecks beheben, die den Start von CPU-Z verhindern.
- Als Administrator ausführen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die CPU-Z-Verknüpfung oder die EXE-Datei und wählen Sie „Als Administrator ausführen“. Dies stellt sicher, dass das Programm die notwendigen Berechtigungen hat, um seinen Treiber zu laden. Dies ist eine der häufigsten Lösungen für „Driver not loaded”-Fehler.
- Aktuelle Version herunterladen: Veraltete Versionen von CPU-Z können Probleme verursachen. Besuchen Sie die offizielle CPUID-Website (www.cpuid.com/softwares/cpu-z.html) und laden Sie die neueste Version von CPU-Z herunter. Installieren Sie diese über Ihre bestehende Version oder nach einer Deinstallation.
- Einfache Neuinstallation: Deinstallieren Sie CPU-Z über die Systemsteuerung (oder Einstellungen -> Apps). Laden Sie die neueste Version herunter und installieren Sie sie erneut. Manchmal reicht dies bereits aus.
2. Sicherheitsprogramme als Übeltäter entlarven
Wie bereits erwähnt, können Antivirus-Programme und Firewalls den CPU-Z-Treiber fälschlicherweise als Bedrohung einstufen. Dies ist ein häufiger Grund für den Fehler „Driver not loaded“.
- Antivirus/Firewall vorübergehend deaktivieren: Deaktivieren Sie Ihr Antivirus-Programm und Ihre Firewall (Windows Defender und/oder Drittanbieter-Software) für ein paar Minuten. Versuchen Sie dann, CPU-Z zu starten. Wenn es funktioniert, haben Sie den Übeltäter gefunden.
- Ausnahmen hinzufügen: Wenn das Deaktivieren geholfen hat, reaktivieren Sie Ihre Sicherheitsprogramme und fügen Sie eine Ausnahme für die CPU-Z-Programmdatei (
cpuz.exe) und den Treiber (cpuz1xx_x64.sysodercpuz1xx_x86.sys, meist im gleichen Ordner wiecpuz.exe) hinzu. Die genaue Vorgehensweise variiert je nach Antivirensoftware.
3. Treiberprobleme diagnostizieren und beheben
Der spezielle CPU-Z-Treiber ist entscheidend. Probleme damit sind oft die Ursache.
- Manuelle Überprüfung des CPU-Z Treibers:
- Suchen Sie im Installationsordner von CPU-Z nach Dateien wie
cpuz149_x64.sys,cpuz150_x64.sys(oder ähnlich, die Zahlen variieren je nach CPU-Z-Version) und deren 32-Bit-Pendants (_x86.sys). - Stellen Sie sicher, dass diese Dateien vorhanden sind. Wenn nicht, ist die Installation fehlerhaft.
- Überprüfen Sie die digitale Signatur: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die
.sys-Datei, wählen Sie „Eigenschaften” und dann den Reiter „Digitale Signaturen”. Stellen Sie sicher, dass der Signaturgeber „CPUID” ist und die Signatur gültig ist. Eine ungültige Signatur kann von Windows blockiert werden.
- Suchen Sie im Installationsordner von CPU-Z nach Dateien wie
- UAC (Benutzerkontensteuerung) und Treiber-Ausführung: Die UAC kann die Ausführung von Treibern mit niedrigeren Berechtigungen verhindern. Indem Sie CPU-Z als Administrator ausführen, umgehen Sie dies meistens. Wenn Sie immer noch Probleme haben, prüfen Sie Ihre UAC-Einstellungen, obwohl das selten die primäre Ursache ist.
4. Systemintegrität prüfen
Beschädigte Windows-Systemdateien können ebenfalls zu Problemen führen.
- System File Checker (SFC):
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, Rechtsklick, „Als Administrator ausführen”).
- Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. - Der Scan kann einige Zeit dauern. Er überprüft und repariert beschädigte Windows-Systemdateien.
- Deployment Image Servicing and Management (DISM):
- Wenn SFC Probleme findet, die es nicht beheben kann, oder wenn SFC selbst fehlschlägt, verwenden Sie DISM.
- Öffnen Sie erneut die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthein und drücken Sie Enter. - Dieser Befehl versucht, Windows-Systemabbilder zu reparieren. Nach Abschluss können Sie
sfc /scannowerneut ausführen.
5. Veraltete Systemkomponenten aktualisieren
Software benötigt oft bestimmte Laufzeitumgebungen, um korrekt zu funktionieren.
- Windows Updates: Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows-Betriebssystem vollständig auf dem neuesten Stand ist. Gehen Sie zu „Einstellungen” -> „Update & Sicherheit” (oder „Windows Update” unter Windows 11) und suchen Sie nach Updates.
- .NET Framework: CPU-Z kann auf das .NET Framework angewiesen sein. Stellen Sie sicher, dass die neuesten Versionen (die von Ihrem System unterstützt werden) installiert sind. Windows 10/11 installieren diese oft automatisch, aber eine manuelle Überprüfung oder Reparatur kann nicht schaden.
- Visual C++ Redistributables: Viele Programme, darunter CPU-Z, benötigen bestimmte Microsoft Visual C++ Redistributable Pakete. Gehen Sie zu „Einstellungen” -> „Apps” -> „Installierte Apps” (oder „Apps & Features”) und suchen Sie nach „Microsoft Visual C++ Redistributable”. Stellen Sie sicher, dass mehrere Versionen (z.B. 2015-2022) installiert sind und aktuell sind. Bei Bedarf können Sie diese von der offiziellen Microsoft-Website herunterladen und installieren.
6. Kompatibilitätseinstellungen anpassen
Obwohl selten notwendig für aktuelle Windows-Versionen, kann es in Einzelfällen helfen.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die CPU-Z-Programmdatei (
cpuz.exe) und wählen Sie „Eigenschaften”. - Gehen Sie zum Reiter „Kompatibilität”.
- Aktivieren Sie „Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen für:” und wählen Sie eine frühere Windows-Version aus, z.B. „Windows 7” oder „Windows 8”.
- Versuchen Sie auch, „Programm als Administrator ausführen” direkt in den Kompatibilitätseinstellungen zu aktivieren.
7. Eine saubere Neuinstallation als letzte Rettung
Wenn alle vorherigen Schritte fehlschlagen, könnte eine tiefere, saubere Neuinstallation notwendig sein. Dies bedeutet, nicht nur das Programm zu deinstallieren, sondern auch alle verbleibenden Spuren zu entfernen.
- Deinstallieren Sie CPU-Z: Verwenden Sie die normale Deinstallationsfunktion von Windows.
- Manuelles Löschen von Restdateien:
- Öffnen Sie den Windows-Explorer und navigieren Sie zu
C:Program Files (x86)CPUIDCPU-Z(oder dem Ordner, in dem Sie es installiert haben) und löschen Sie den gesamten Ordner. - Geben Sie im Windows-Suchfeld
%APPDATA%ein und drücken Sie Enter. Suchen Sie nach einem Ordner namens „CPUID” oder „CPU-Z” und löschen Sie ihn. - Geben Sie
%LOCALAPPDATA%ein und suchen Sie ebenfalls nach Resten.
- Öffnen Sie den Windows-Explorer und navigieren Sie zu
- Registry-Bereinigung (vorsichtig!):
- Geben Sie im Windows-Suchfeld
regeditein und starten Sie den Registrierungseditor als Administrator. - Navigieren Sie zu
HKEY_CURRENT_USERSoftwareund suchen Sie nach einem Schlüssel namens „CPUID” oder „CPU-Z”. Löschen Sie ihn (Rechtsklick -> Löschen). - Navigieren Sie zu
HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREund wiederholen Sie den Vorgang. - WICHTIG: Das Bearbeiten der Registry kann Ihr System beschädigen, wenn Sie nicht wissen, was Sie tun. Erstellen Sie vor Änderungen immer ein Backup der Registry (Datei -> Exportieren).
- Geben Sie im Windows-Suchfeld
- Neustart und Neuinstallation: Starten Sie Ihren PC neu und laden Sie die neueste CPU-Z-Version von der offiziellen Website herunter. Installieren Sie sie erneut, idealerweise als Administrator.
8. Wenn alles fehlschlägt: Alternativen in Betracht ziehen
In seltenen Fällen kann es sein, dass CPU-Z auf Ihrem spezifischen System einfach nicht richtig laufen will, vielleicht aufgrund einer einzigartigen Hardware-Konfiguration oder eines tief sitzenden Systemproblems. Wenn Sie alle Schritte befolgt haben und immer noch keinen Erfolg haben, gibt es hervorragende Alternativen, die ähnliche Systeminformationen liefern:
- HWMonitor: Ebenfalls von CPUID, bietet es zusätzlich zur Hardware-Erkennung detaillierte Informationen über Sensoren, Temperaturen, Lüftergeschwindigkeiten und Spannungen.
- HWiNFO: Ein sehr umfassendes Tool, das extrem detaillierte Informationen über jede Komponente liefert und ebenfalls Sensordaten überwachen kann. Oft die erste Wahl für Enthusiasten.
- Speccy: Eine benutzerfreundlichere Oberfläche von Piriform (den Machern von CCleaner), die eine gute Übersicht über die Systemhardware bietet.
Diese Tools können Ihnen helfen, die benötigten Informationen zu erhalten, auch wenn CPU-Z streikt.
Tipps zur Vermeidung zukünftiger CPU-Z Fehler
Einige Vorsichtsmaßnahmen können dazu beitragen, dass CPU-Z (und andere Programme) in Zukunft reibungslos laufen:
- Regelmäßige Windows-Updates: Halten Sie Ihr Betriebssystem und wichtige Komponenten wie .NET Framework stets aktuell.
- Offizielle Downloads: Laden Sie Software immer von den offiziellen Websites der Entwickler herunter, um manipulierte oder fehlerhafte Installationsdateien zu vermeiden.
- Antivirus-Einstellungen prüfen: Überprüfen Sie regelmäßig die Einstellungen Ihres Antivirus-Programms und fügen Sie vertrauenswürdige Programme zu den Ausnahmen hinzu, wenn nötig.
- Keine unnötigen „System-Optimierer”: Manche „Optimierungs-Tools” können Systemdateien oder Registry-Einträge manipulieren und so Programme stören.
Fazit
Ein streikendes CPU-Z kann frustrierend sein, aber mit einer systematischen Herangehensweise lassen sich die meisten CPU-Z Fehler erfolgreich beheben. Ob es an einem blockierten Treiber, beschädigten Dateien oder einem Konflikt mit Sicherheitsprogrammen liegt – die oben genannten Schritte decken die gängigsten Szenarien ab. Nehmen Sie sich die Zeit, die Schritte sorgfältig durchzugehen, und Sie werden bald wieder vollen Zugriff auf die wertvollen Hardware-Details Ihres Systems haben. Und denken Sie daran: Falls CPU-Z sich hartnäckig weigert, gibt es immer noch zuverlässige Alternativen, die Ihnen die benötigten Informationen liefern können. Viel Erfolg bei der Fehlersuche!