Gaming-Bremse entdeckt: Warum ist dein PS5 Upload so miserabel und wie kannst du ihn beschleunigen?

Es ist ein Szenario, das viele von uns kennen: Man hat gerade eine epische Gaming-Session auf der PlayStation 5 hinter sich, möchte stolz seine neuesten Errungenschaften, Screenshots oder Videoclips in der Cloud speichern oder mit Freunden teilen, und dann beginnt das Warten. Ein winzig kleiner Fortschrittsbalken kriecht quälend langsam voran, während man sich fragt: „Warum ist mein PS5 Upload so unglaublich miserabel?“ Oder noch schlimmer: Im hitzigen Online-Multiplayer-Gefecht erlebt man plötzliche Ruckler und Verzögerungen, obwohl der Download pfeilschnell zu sein scheint. Diese frustrierende Erfahrung ist weit verbreitet und hat einen Namen: die Gaming-Bremse. Doch was steckt dahinter, und wie können wir sie lösen? Tauchen wir tief in die Welt der Netzwerktechnik ein, um die Gründe für Ihre langsame Upload-Geschwindigkeit zu beleuchten und Ihnen konkrete Lösungen an die Hand zu geben.

Upload vs. Download: Ein ungleiches Paar

Bevor wir uns den Problemen zuwenden, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Upload und Download zu verstehen. Die meisten Internetanbieter (ISPs) bewerben ihre Tarife mit beeindruckenden Download-Geschwindigkeiten – 100 Mbit/s, 250 Mbit/s oder sogar 1 Gbit/s sind heute keine Seltenheit. Download bedeutet, dass Daten von einem Server (z.B. einem Spieleserver, Netflix, YouTube) zu Ihnen nach Hause gelangen. Der Upload hingegen ist der umgekehrte Weg: Daten, die von Ihrem Gerät (in diesem Fall Ihrer PS5) an einen Server gesendet werden.

Für die meisten Heimanwender ist der Download weitaus wichtiger. Wir streamen Videos, laden Spiele herunter, surfen im Netz. Der Upload wird primär für das Senden von E-Mails, das Hochladen von Fotos in die Cloud oder eben für Spielstände und Kommunikation im Multiplayer benötigt. Aus diesem Grund bieten ISPs oft asymmetrische Verbindungen an, bei denen die Upload-Geschwindigkeit deutlich niedriger ist als die Download-Geschwindigkeit. Ein Tarif mit 250 Mbit/s Download hat beispielsweise oft nur 25 Mbit/s oder weniger Upload. Und genau hier beginnt das Problem für Gamer.

Eine niedrige Upload-Geschwindigkeit wirkt sich nicht nur auf das Teilen von Inhalten aus, sondern ist auch entscheidend für ein reibungsloses Online-Gaming. Jede Aktion, die Sie in einem Online-Spiel ausführen (Bewegungen, Schüsse, Interaktionen), muss an den Spielserver gesendet werden. Eine langsame Verbindung führt zu einer höheren Latenz (Ping) und damit zu den gefürchteten Verzögerungen, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können.

Die Hauptverdächtigen: Warum Ihr PS5 Upload lahmt

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die Ihre PS5 Upload-Geschwindigkeit beeinträchtigen können. Oft ist es eine Kombination aus mehreren dieser Punkte:

1. Ihr Internetanbieter (ISP) und Ihr Tarif

• Asymmetrische Tarife: Wie bereits erwähnt, sind die meisten Tarife stark auf den Download ausgelegt. Überprüfen Sie Ihren Vertrag genau. Manchmal ist die beworbene Upload-Geschwindigkeit bereits sehr niedrig, und Sie bekommen genau das, wofür Sie bezahlen.
• Netzwerkauslastung des ISPs: Zu Stoßzeiten kann das Netzwerk Ihres Anbieters überlastet sein, was sich auf alle Nutzer in Ihrer Region auswirkt, auch auf den Upload.
• Kabel vs. Glasfaser: Während Glasfaser oft symmetrische Geschwindigkeiten (Download = Upload) bietet, sind Kabelinternet-Anschlüsse (DOCSIS) oft stärker asymmetrisch.

2. Ihr Heimnetzwerk: Das Herzstück Ihrer Verbindung

• WLAN vs. Ethernet: Dies ist oft der größte Faktor. Eine WLAN-Verbindung ist bequem, aber anfällig für Störungen. Sie ist langsamer, hat eine höhere Latenz und ist weniger stabil als eine kabelgebundene Ethernet-Verbindung. Wände, andere Geräte, Mikrowellen – all das kann das WLAN-Signal schwächen.
• Der Router: Ihr Router ist der Dreh- und Angelpunkt Ihres Heimnetzwerks. Ein alter, überlasteter oder schlecht platzierter Router kann die Leistung massiv einschränken.
  • Alter und Spezifikationen: Ältere Router unterstützen möglicherweise nicht die neuesten WLAN-Standards (z.B. Wi-Fi 6/AX, das die PS5 unterstützt).
  • Platzierung: Je näher der Router an der PS5 ist und je weniger Hindernisse (Wände, Möbel) dazwischen liegen, desto besser das Signal.
  • Firmware: Veraltete Router-Firmware kann Leistungsprobleme verursachen.
• Netzwerküberlastung zu Hause: Wenn mehrere Geräte gleichzeitig Videos streamen, große Downloads starten oder Videokonferenzen abhalten, kann dies die verfügbare Bandbreite für Ihre PS5 stark reduzieren, insbesondere den Upload.

3. PS5-spezifische Einstellungen und Prozesse

• Hintergrund-Uploads: Die PS5 lädt automatisch Cloud-Speicher-Daten, Screenshots und Videoclips hoch. Wenn dies im Hintergrund geschieht, während Sie spielen oder etwas anderes hochladen möchten, kann es zu Verzögerungen kommen.
• Rest-Modus-Uploads: Obwohl der Rest-Modus praktisch ist, um Updates herunterzuladen, können Uploads im Ruhezustand ebenfalls langsam sein oder fehlschlagen, wenn der Router oder die PS5 selbst in einen Energiesparmodus wechselt.
• Software-Glitches: Manchmal können temporäre Softwarefehler auf der PS5 selbst zu Leistungsproblemen führen.

4. Serverseitige Probleme

• PlayStation Network (PSN): Gelegentlich kann das gesamte PSN überlastet sein oder Wartungsarbeiten unterliegen. Dies wirkt sich direkt auf Upload- und Download-Geschwindigkeiten aus.
• Spezifische Spieleserver: Wenn Sie Probleme nur in einem bestimmten Spiel haben, liegt es möglicherweise an den Servern dieses Spiels, die überlastet oder fehlerhaft sind.

Die Lösungen: So beschleunigen Sie Ihren PS5 Upload

Nachdem wir die Ursachen identifiziert haben, ist es Zeit für die guten Nachrichten: Es gibt zahlreiche Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihre PS5 Upload-Geschwindigkeit drastisch zu verbessern.

1. Die Grundlagen: Neu starten und Testen

• Modem und Router neu starten: Ziehen Sie für 30 Sekunden den Stecker von Modem und Router, stecken Sie sie wieder ein und warten Sie, bis alle Lichter stabil leuchten. Dies löscht temporäre Fehler und aktualisiert die Verbindung.
• PS5 neu starten: Ein einfacher Neustart kann viele temporäre Softwareprobleme beheben.
• Geschwindigkeitstest durchführen: Nutzen Sie den integrierten Geschwindigkeitstest der PS5 (Einstellungen > Netzwerk > Verbindungsstatus testen). Vergleichen Sie die Werte mit einem Test auf einem PC (z.B. speedtest.net), der idealerweise per Ethernet mit dem Router verbunden ist, um die maximale Leistung Ihrer Leitung zu ermitteln.

2. Das Heimnetzwerk optimieren: Ihre Basis stärken

• Wechsel zu einer Ethernet-Verbindung: Dies ist die wichtigste und effektivste Maßnahme. Verbinden Sie Ihre PS5 direkt über ein LAN-Kabel (mindestens Cat5e oder Cat6) mit Ihrem Router. Die Stabilität, Geschwindigkeit und geringere Latenz einer Ethernet-Verbindung sind unschlagbar für Gaming.
• Router-Upgrade: Wenn Ihr Router älter als 3-4 Jahre ist oder keine modernen Standards (wie Wi-Fi 6/AX) unterstützt, ist ein Upgrade ratsam. Achten Sie auf Modelle mit guten Prozessoren und ausreichenden Antennen.
• Optimale Router-Platzierung: Platzieren Sie Ihren Router so zentral wie möglich in Ihrem Zuhause, erhöht und fernab von großen Metallobjekten, Mikrowellen, schnurlosen Telefonen und anderen Störquellen.
• Powerline-Adapter in Betracht ziehen: Wenn eine direkte Ethernet-Verbindung nicht möglich ist, können Powerline-Adapter eine gute Alternative sein. Diese nutzen Ihr Stromnetz, um ein Netzwerksignal zu übertragen. Die Leistung kann variieren, ist aber oft besser als schlechtes WLAN.
• Mesh-WLAN-Systeme: Für größere Wohnungen oder Häuser, in denen der Router alleine keine ausreichende Abdeckung bietet, kann ein Mesh-System die WLAN-Qualität verbessern.

3. Router-Einstellungen anpassen: Feinjustierung für Gamer

• Quality of Service (QoS) aktivieren: Viele moderne Router verfügen über QoS-Einstellungen. Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, den Netzwerkverkehr zu priorisieren. Stellen Sie sicher, dass Ihre PS5 die höchste Priorität erhält, um sicherzustellen, dass ihre Datenpakete zuerst verarbeitet werden, insbesondere die Upload-Pakete.
• Port-Forwarding oder DMZ: Wenn Sie häufig NAT-Typ-Probleme haben, können Sie spezifische Ports für die PS5 weiterleiten. Die von Sony empfohlenen Ports sind:
  • TCP: 80, 443, 3478, 3479, 3480
  • UDP: 3478, 3479

  Alternativ können Sie die PS5 in die DMZ (Demilitarized Zone) stellen. Dies leitet den gesamten eingehenden Datenverkehr an die PS5 weiter und löst fast alle Verbindungsprobleme. Seien Sie jedoch vorsichtig: Dies macht die PS5 potenziell anfälliger für externe Angriffe. Verwenden Sie DMZ nur, wenn Sie die Risiken verstehen.

• UPnP aktivieren: UPnP (Universal Plug and Play) ist eine Funktion, die es Geräten wie der PS5 ermöglicht, automatisch die benötigten Ports im Router zu öffnen. Es ist bequemer als Port-Forwarding, kann aber aus Sicherheitsgründen manchmal deaktiviert werden. Wenn Ihre Verbindungsprobleme bestehen, stellen Sie sicher, dass UPnP aktiviert ist.
• Firmware-Update für den Router: Überprüfen Sie regelmäßig, ob für Ihren Router neue Firmware-Updates verfügbar sind. Diese können die Leistung verbessern und Sicherheitslücken schließen.
• WLAN-Frequenzband wechseln: Wenn Sie WLAN nutzen, versuchen Sie, das 5-GHz-Band zu bevorzugen. Es bietet höhere Geschwindigkeiten und weniger Interferenzen als das 2,4-GHz-Band, hat aber eine geringere Reichweite und kann Wände schlechter durchdringen. Stellen Sie sicher, dass Ihre PS5 mit dem 5-GHz-Netzwerk verbunden ist.

4. PS5-Systemeinstellungen optimieren

• Benutzerdefinierte DNS-Server verwenden: Die Standard-DNS-Einstellungen Ihres ISPs sind nicht immer die schnellsten. Das Ändern des DNS-Servers kann manchmal die Ladezeiten von Webseiten und die Reaktionsfähigkeit von Online-Diensten verbessern.
  • Google Public DNS: Primär: 8.8.8.8, Sekundär: 8.8.4.4
  • Cloudflare DNS: Primär: 1.1.1.1, Sekundär: 1.0.0.1

  Um die DNS-Einstellungen auf der PS5 zu ändern: Gehen Sie zu Einstellungen > Netzwerk > Einstellungen > Verbindung einrichten > Wi-Fi oder LAN auswählen > Manuell > DNS-Einstellungen Manuell eingeben.

• Hintergrund-Uploads verwalten: Gehen Sie in die PS5-Einstellungen und überprüfen Sie die Optionen für automatische Uploads (z.B. für Cloud-Speicher). Wenn Sie dringend Upload-Geschwindigkeit benötigen, können Sie diese Funktionen temporär deaktivieren.
• Regelmäßig PSN-Status prüfen: Bevor Sie stundenlang Ihr Heimnetzwerk debuggen, überprüfen Sie, ob das PSN selbst Probleme hat. Die offizielle Statusseite von PlayStation oder Community-Foren können hier Aufschluss geben.

5. Kontakt mit Ihrem Internetanbieter aufnehmen

• Geschwindigkeit prüfen und melden: Wenn Ihre gemessenen Geschwindigkeiten (insbesondere der Upload) deutlich unter dem liegen, was Ihr Tarif verspricht, kontaktieren Sie Ihren Internetanbieter.
• Tarif-Upgrade in Betracht ziehen: Falls Ihr aktueller Tarif einfach nicht genug Upload-Bandbreite bietet, erkundigen Sie sich nach Upgrademöglichkeiten. Manchmal gibt es kostengünstige Optionen, die den Upload deutlich erhöhen.

Fazit: Die Gaming-Bremse lösen

Eine langsame PS5 Upload-Geschwindigkeit ist frustrierend, aber selten ein unlösbares Problem. Oft ist es eine Kombination aus suboptimalen Netzwerkeinstellungen, veralteter Hardware und den Eigenheiten Ihres Internetanschlusses. Der wichtigste Schritt ist fast immer der Umstieg von WLAN auf eine stabile Ethernet-Verbindung. Darauf aufbauend können weitere Optimierungen an Ihrem Router und den PS5-Einstellungen Wunder wirken.

Gehen Sie systematisch vor: Beginnen Sie mit den einfachen Neustarts, überprüfen Sie Ihre Kabelverbindungen und testen Sie dann die Router-Einstellungen und DNS-Einstellungen. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Anpassungen können Sie die Gaming-Bremse lösen und Ihre PlayStation 5 endlich mit der vollen Leistung arbeiten lassen, die Sie sich wünschen – für blitzschnelle Uploads und ein ruckelfreies Multiplayer-Erlebnis.