Der Error 20 Bootloop – allein der Name lässt IT-Herzen höher schlagen, allerdings nicht vor Freude. Er tritt oft auf, wenn ein Computer, insbesondere Desktops, Probleme mit dem Arbeitsspeicher (RAM) hat, und zwar genauer gesagt, wenn dieser nur teilweise erkannt wird. Das bedeutet, dass Ihr System zwar erkennt, dass RAM vorhanden ist, aber nicht die vollständige Kapazität erkennt, was zu einem ständigen Neustart-Kreislauf führt. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Diagnose und vor allem Lösungen für dieses frustrierende Problem untersuchen.
Was ist der Error 20 Bootloop eigentlich?
Stellen Sie sich vor, Ihr Computer versucht, ein komplexes Puzzle zusammenzusetzen, aber einige Puzzleteile fehlen. Er versucht es immer wieder, kommt aber nie ans Ziel und startet von vorn. Das ist im Wesentlichen das, was beim Error 20 Bootloop passiert. Der Computer versucht, auf den gesamten installierten RAM zuzugreifen, scheitert aber, weil nicht der gesamte Speicher verfügbar oder lesbar ist. Daraufhin startet er neu, versucht es erneut, scheitert erneut und so weiter. Der berüchtigte „Error 20” ist oft eine spezifische Fehlermeldung, die auf diesen RAM-Fehler hinweist, kann aber je nach Motherboard-Hersteller und BIOS-Version auch anders benannt sein.
Ursachen für einen teilweise erkannten RAM und den Error 20
Es gibt verschiedene Gründe, warum Ihr Computer RAM möglicherweise nur teilweise erkennt. Hier sind einige der häufigsten:
- Inkompatibler RAM: Nicht alle RAM-Module sind gleich. Die Verwendung von RAM-Modulen, die nicht mit Ihrem Motherboard oder untereinander kompatibel sind (verschiedene Geschwindigkeiten, Latenzen oder Spannungen), kann zu Erkennungsproblemen führen.
- Defekter RAM: Ein oder mehrere RAM-Module können schlichtweg defekt sein. Defekte Chips oder beschädigte Leiterbahnen können dazu führen, dass der RAM nicht richtig funktioniert oder vollständig erkannt wird.
- Falsch eingesetzter RAM: Manchmal ist das Problem so einfach wie ein RAM-Modul, das nicht richtig in seinem Steckplatz sitzt. Staub, Schmutz oder Korrosion in den RAM-Steckplätzen können ebenfalls die Verbindung beeinträchtigen.
- BIOS-Probleme: Eine veraltete oder beschädigte BIOS-Version kann Probleme bei der korrekten Erkennung und Verwaltung des RAM verursachen. Falsche BIOS-Einstellungen können ebenfalls dazu führen.
- Probleme mit dem Motherboard: In selteneren Fällen kann das Problem im Motherboard selbst liegen. Defekte RAM-Steckplätze oder ein beschädigter Speichercontroller können dazu führen, dass der RAM nicht richtig erkannt wird.
- Statische Elektrizität: Statische Elektrizität kann RAM-Module beschädigen und zu Erkennungsproblemen führen.
- Übertaktung: Das Übertakten des RAMs über die spezifizierten Grenzen hinaus kann zu Instabilität und Erkennungsproblemen führen.
Diagnose: Den Übeltäter finden
Bevor Sie mit dem Beheben des Problems beginnen können, müssen Sie herausfinden, was die Ursache dafür ist. Hier sind einige Schritte zur Fehlerbehebung:
- Sichtprüfung: Schalten Sie den Computer aus und trennen Sie ihn vom Stromnetz. Öffnen Sie das Gehäuse und überprüfen Sie die RAM-Module visuell. Sitzen sie fest in ihren Steckplätzen? Gibt es Anzeichen von Beschädigungen wie verbrannte Stellen oder abgebrochene Komponenten?
- RAM neu einsetzen: Nehmen Sie die RAM-Module vorsichtig heraus und setzen Sie sie wieder ein. Stellen Sie sicher, dass sie richtig eingerastet sind. Manchmal löst dies das Problem, wenn die Module einfach nur locker sitzen.
- Einzeln testen: Wenn Sie mehrere RAM-Module haben, entfernen Sie alle außer einem. Starten Sie den Computer. Wenn er startet, schalten Sie ihn wieder aus und tauschen Sie das Modul gegen ein anderes aus. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie das defekte Modul identifiziert haben. Wenn der Computer mit keinem der Module startet, könnte das Problem am Motherboard oder an Inkompatibilität liegen.
- RAM-Steckplätze testen: Wenn Sie das Gefühl haben, dass ein RAM-Steckplatz defekt sein könnte, testen Sie jedes RAM-Modul in jedem Steckplatz. Dies hilft Ihnen festzustellen, ob ein bestimmter Steckplatz das Problem verursacht.
- Memtest86 ausführen: Memtest86 ist ein kostenloses Speicherdiagnosetool, das Sie von einer CD oder einem USB-Laufwerk booten können. Es führt eine Reihe von Tests durch, um RAM-Fehler zu identifizieren. Lassen Sie Memtest86 mehrere Stunden laufen, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Probleme erkannt werden.
- BIOS überprüfen: Starten Sie Ihr BIOS (normalerweise durch Drücken von Entf, F2 oder F12 beim Start – die genaue Taste hängt von Ihrem Motherboard ab) und überprüfen Sie, ob das BIOS den RAM korrekt erkennt. Überprüfen Sie auch die RAM-Geschwindigkeit und -Timings im BIOS. Stellen Sie sicher, dass sie mit den Spezifikationen Ihrer RAM-Module übereinstimmen.
Lösungen: Die Schleife durchbrechen
Nachdem Sie die Ursache des Error 20 Bootloops identifiziert haben, können Sie mit der Behebung des Problems beginnen.
- RAM ersetzen: Wenn Sie ein defektes RAM-Modul identifiziert haben, ist die offensichtlichste Lösung, es zu ersetzen. Achten Sie beim Kauf von neuem RAM darauf, dass er mit Ihrem Motherboard kompatibel ist (Geschwindigkeit, Typ und Kapazität).
- BIOS aktualisieren: Besuchen Sie die Website des Motherboard-Herstellers und laden Sie die neueste BIOS-Version für Ihr Motherboard herunter. Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers sorgfältig, um das BIOS zu aktualisieren. Ein falsches BIOS-Update kann Ihr Motherboard unbrauchbar machen.
- BIOS-Einstellungen zurücksetzen: Wenn Sie kürzlich BIOS-Einstellungen geändert haben, versuchen Sie, die Einstellungen auf die Standardwerte zurückzusetzen. Dies kann über das BIOS-Menü erfolgen, indem Sie die Option „Load Optimized Defaults” oder eine ähnliche Option auswählen.
- RAM-Geschwindigkeit anpassen: Im BIOS können Sie die RAM-Geschwindigkeit manuell auf eine niedrigere Geschwindigkeit einstellen. Dies kann helfen, wenn Ihr RAM übertaktet ist oder wenn Ihr Motherboard die vom RAM angegebene Geschwindigkeit nicht unterstützt.
- XMP/DOCP deaktivieren: XMP (Intel) oder DOCP (AMD) sind Profile, die es dem RAM ermöglichen, mit höheren Geschwindigkeiten zu laufen. Das Deaktivieren dieser Profile kann helfen, wenn sie Instabilität verursachen.
- RAM-Steckplätze reinigen: Verwenden Sie eine Dose Druckluft, um Staub und Schmutz aus den RAM-Steckplätzen zu entfernen. Sie können auch vorsichtig einen sauberen, trockenen Pinsel verwenden, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen.
- Motherboard-Austausch: Wenn Sie alle anderen Optionen ausprobiert haben und das Problem weiterhin besteht, liegt möglicherweise ein Defekt am Motherboard vor. In diesem Fall müssen Sie möglicherweise das Motherboard austauschen.
Prävention ist besser als Heilung
Während es nicht immer möglich ist, RAM-Probleme zu verhindern, gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Risiko eines Error 20 Bootloops zu minimieren:
- Kompatiblen RAM kaufen: Bevor Sie RAM kaufen, überprüfen Sie die Kompatibilitätsliste des Motherboard-Herstellers, um sicherzustellen, dass der RAM mit Ihrem Motherboard kompatibel ist.
- RAM richtig einsetzen: Achten Sie beim Einsetzen von RAM darauf, dass er richtig in den Steckplätzen sitzt und sicher eingerastet ist.
- Regelmäßige Reinigung: Reinigen Sie Ihren Computer regelmäßig, um Staub und Schmutzansammlungen zu vermeiden.
- Statische Elektrizität vermeiden: Tragen Sie beim Umgang mit Computerkomponenten ein Antistatikarmband.
- Nicht übertakten, wenn Sie sich nicht auskennen: Übertakten Sie Ihren RAM nicht, es sei denn, Sie wissen genau, was Sie tun.
Fazit
Der Error 20 Bootloop kann frustrierend sein, aber mit Geduld und den richtigen Schritten zur Fehlerbehebung können Sie die Ursache des Problems identifizieren und die Schleife durchbrechen. Denken Sie daran, systematisch vorzugehen, die verschiedenen Komponenten zu testen und die oben genannten Lösungen auszuprobieren. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie etwas tun sollen, suchen Sie die Hilfe eines qualifizierten Computertechnikers.