In einer Welt, in der Online-Werbung allgegenwärtig ist und unsere Privatsphäre zunehmend bedroht, suchen immer mehr Menschen nach Wegen, die Kontrolle über ihr digitales Zuhause zurückzugewinnen. Eine der populärsten und effektivsten Lösungen hierfür ist PiHole. Dieses geniale Stück Software fungiert als DNS-Server für dein gesamtes Netzwerk und blockiert Werbung, Tracker und schädliche Inhalte, bevor sie überhaupt auf deinen Geräten ankommen. Aber welche Hardware ist die beste Wahl, um PiHole zu hosten, besonders wenn du auf der Suche nach der absolut günstigsten Plattform bist? Und wie passt DietPi in dieses Bild? Tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Mini-Computer und der Netzwerk-Kontrolle!
### Warum PiHole? Die Vorteile auf einen Blick
Bevor wir uns der Hardware widmen, lass uns kurz rekapitulieren, warum PiHole für viele Heimnetzwerke unverzichtbar geworden ist:
* Netzwerkweites Ad-Blocking: Einmal eingerichtet, blockiert PiHole Werbung auf *allen* Geräten in deinem Netzwerk – von deinem Smartphone über den Smart-TV bis hin zum IoT-Gerät. Keine zusätzlichen Browser-Erweiterungen nötig.
* Erhöhte Privatsphäre: Es blockiert nicht nur Werbung, sondern auch viele bekannte Tracker, die deine Online-Aktivitäten überwachen.
* Bessere Performance: Weniger Werbung bedeutet schnellere Ladezeiten für Webseiten und Apps.
* Schutz vor Malware und Phishing: PiHole kann Listen von bekannten bösartigen Domains nutzen, um deine Geräte vor dem Zugriff auf schädliche Seiten zu schützen.
* Anpassbarkeit: Du hast die volle Kontrolle über deine Blacklists und Whitelists, kannst spezifische Domains blockieren oder zulassen.
* Übersichtliche Statistiken: Das Web-Interface bietet detaillierte Einblicke, welche Domains blockiert wurden und welche Geräte am aktivsten waren.
PiHole ist also weit mehr als nur ein Werbeblocker; es ist ein mächtiges Tool zur Verbesserung der Netzwerksicherheit und -leistung.
### DietPi: Der ideale Begleiter für PiHole
Wenn es um das Hosting von PiHole auf kleinen, ressourcenschonenden Geräten geht, ist DietPi die erste Wahl für viele Enthusiasten. Aber warum eigentlich?
* Minimalistisches Design: DietPi ist ein extrem schlankes und optimiertes Debian-basiertes Betriebssystem, das speziell für Single Board Computer (SBCs) wie den Raspberry Pi entwickelt wurde. Es verzichtet auf unnötigen Ballast und läuft selbst auf Hardware mit wenig RAM und geringer CPU-Leistung hervorragend.
* Einfache Installation: Die Installation von PiHole (und vielen anderen beliebten Anwendungen) ist mit DietPi ein Kinderspiel. Das System bietet eine intuitive Oberfläche, um Software-Pakete mit wenigen Klicks zu installieren.
* Optimierte Leistung: Da es so schlank ist, verbraucht DietPi selbst nur sehr wenig Ressourcen. Das bedeutet, dass die meiste Rechenleistung für PiHole und andere von dir installierte Dienste zur Verfügung steht.
* Geringer Stromverbrauch: Die Kombination aus einem sparsamen SBC und einem ressourcenschonenden Betriebssystem führt zu einem extrem niedrigen Stromverbrauch, was für ein 24/7 laufendes Gerät entscheidend ist.
* Flexibilität: Neben PiHole kannst du auf DietPi problemlos weitere Dienste wie Unbound (für DNS-Verschlüsselung), WireGuard (für VPN), Home Assistant oder Nextcloud installieren – vorausgesetzt, deine Hardware bietet genügend Reserven.
DietPi ist also die perfekte Basis, um PiHole effizient und kostengünstig zu betreiben. Es minimiert den Overhead und maximiert die Leistung der oft bescheidenen Hardware.
### Die Suche nach der „absolut günstigsten” Plattform: Was ist wichtig?
Die Definition von „günstig” kann variieren. Geht es nur um den Anschaffungspreis? Oder zählt auch der langfristige Stromverbrauch? Ist Zuverlässigkeit und Wartungsfreiheit ein Faktor? Lass uns die wichtigsten Kriterien für unsere Suche festlegen:
1. Anschaffungspreis: Der reine Kaufpreis der Hardware.
2. Stromverbrauch: Ein 24/7-Gerät kann über das Jahr hinweg beträchtliche Stromkosten verursachen. Jedes Watt zählt!
3. Performance: Für PiHole allein sind die Anforderungen gering. Aber was, wenn du später Unbound oder ein VPN hinzufügen möchtest?
4. Zuverlässigkeit: SD-Karten können ausfallen. Ist eine Alternative wie eine SSD sinnvoll, auch wenn sie teurer ist?
5. Größe und Formfaktor: Passt das Gerät unauffällig neben den Router?
6. Konnektivität: Eine stabile Ethernet-Verbindung ist für einen DNS-Server fast immer einem WLAN vorzuziehen.
Mit diesen Kriterien im Hinterkopf werfen wir einen Blick auf die Hauptkandidaten.
### Die Kandidaten für die günstigste PiHole-Plattform
#### 1. Der Klassiker: Raspberry Pi (verschiedene Modelle)
Der Raspberry Pi ist der unangefochtene König der Single Board Computer und oft die erste Wahl für PiHole. Aber welche Version ist die günstigste und beste?
* Raspberry Pi Zero 2 W:
* Anschaffungspreis: Einer der günstigsten Raspberries (ca. 15-20 €).
* Stromverbrauch: Extrem niedrig, oft unter 1 Watt im Leerlauf. Das macht ihn langfristig sehr kostengünstig.
* Performance: Mit seinem Quad-Core 64-Bit ARM-Prozessor und 512 MB RAM ist er für PiHole allein mehr als ausreichend. Für zusätzliche Dienste wie Unbound reicht es auch noch.
* Konnektivität: Hauptsächlich WLAN, aber via USB-OTG-Adapter kann ein USB-Ethernet-Dongle angeschlossen werden – eine zusätzliche Ausgabe und Fehlerquelle.
* Fazit: Der RPi Zero 2 W ist ein heißer Anwärter für die „absolut günstigste” Lösung, besonders wenn du den Stromverbrauch priorisierst. Die geringe Konnektivität (kein direktes Ethernet) und die Abhängigkeit von SD-Karten sind kleine Nachteile.
* Raspberry Pi 3B / 3B+:
* Anschaffungspreis: Gebraucht oft sehr günstig zu finden (ca. 20-30 €), neu kaum noch.
* Stromverbrauch: Deutlich höher als beim Zero 2 W (ca. 2-3 Watt im Leerlauf).
* Performance: Mehr als genug für PiHole und mehrere Zusatzdienste.
* Konnektivität: Integriertes 100 MBit/s Ethernet, was für einen DNS-Server absolut ausreichend ist und für Stabilität sorgt.
* Fazit: Ein solider und günstiger Allrounder, wenn du einen gebrauchten findest. Bietet gute Performance und eine stabile Ethernet-Verbindung.
* Raspberry Pi 4B (2 GB RAM):
* Anschaffungspreis: Neu zwischen 40-60 €. Deutlich teurer als die Zero-Modelle.
* Stromverbrauch: Rund 3-4 Watt im Leerlauf, immer noch sehr sparsam, aber mehr als der Zero.
* Performance: Ein echtes Arbeitstier mit Gigabit-Ethernet und viel RAM. Für PiHole *allein* definitiv überdimensioniert. Bietet aber enorme Reserven für Unbound, WireGuard, Home Assistant und vieles mehr.
* Fazit: Wenn du langfristig planst und PiHole nur der Anfang deines Smart-Home-Servers ist, bietet der RPi 4B das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Erweiterbarkeit, ist aber nicht die *absolut günstigste* Option für PiHole pur.
#### 2. Die Exoten: Alternative Single Board Computer (SBCs)
Abseits der Raspberry Pis gibt es eine Fülle anderer SBCs, die oft noch günstiger sind.
* Orange Pi Zero 2 / 3, NanoPi NEO / Air:
* Anschaffungspreis: Oft schon ab 10-25 € erhältlich.
* Stromverbrauch: Vergleichbar mit dem RPi Zero 2 W, also extrem niedrig.
* Performance: Ähnlich dem RPi Zero 2 W, meist ausreichend für PiHole und Unbound.
* Konnektivität: Viele Modelle bieten integriertes Ethernet (oft 100 MBit/s), was ein großer Vorteil ist.
* Fazit: Diese Boards sind oft die absolute Preisbrecher im Anschaffungspreis. Der Kompromiss liegt in der geringeren Community-Unterstützung und manchmal in der Verfügbarkeit oder Qualität der Software-Images (wobei DietPi hier oft gute Arbeit leistet, viele dieser Boards zu unterstützen). Wenn du bereit bist, dich etwas mehr einzuarbeiten, findest du hier unschlagbar günstige Optionen. Achte auf Modelle mit integriertem Ethernet!
#### 3. Die Überraschungs-Wiederverwerter: Gebrauchte Mini-PCs und Thin Clients
Hier wird es interessant, wenn man über den Tellerrand der SBCs hinausblickt. Gebrauchte Thin Clients oder Mini-PCs können eine erstaunlich kostengünstige und leistungsstarke Plattform sein.
* Fujitsu Futro SXXX, HP TXXX, Dell Wyse Thin Clients:
* Anschaffungspreis: Auf Plattformen wie eBay oder Kleinanzeigen oft für 30-80 € zu finden.
* Stromverbrauch: Höher als bei SBCs, aber immer noch moderat. Viele Modelle verbrauchen im Leerlauf zwischen 5 und 15 Watt. Das kann sich über das Jahr aufsummieren (siehe Rechnung unten).
* Performance: Deutlich leistungsstärker als jeder Raspberry Pi. Ein Intel Atom, Celeron oder AMD GX-Prozessor reicht für PiHole, Unbound, VPN, Home Assistant und sogar kleine NAS-Funktionen spielend aus.
* Konnektivität: Gigabit-Ethernet ist Standard. Oft auch mehrere USB-Ports, Videoausgänge etc.
* Zuverlässigkeit: Diese Geräte sind für den Dauerbetrieb ausgelegt und verwenden oft eMMC-Speicher oder sogar SATA-SSDs, was die Zuverlässigkeit gegenüber SD-Karten drastisch erhöht.
* Fazit: Wenn dein Budget etwas höher liegt (aber immer noch „günstig”) und du maximale Zuverlässigkeit, Erweiterbarkeit und Leistung für zukünftige Projekte suchst, sind gebrauchte Thin Clients eine hervorragende Wahl. Die etwas höheren Stromkosten sind der Hauptnachteil. Du kannst hier DietPi, aber auch andere vollwertige Linux-Distributionen wie Ubuntu Server installieren.
### Der heimliche Gewinner: Deine bereits vorhandene Hardware
Bevor du Geld ausgibst, frage dich: Besitze ich bereits einen Server, einen alten Laptop oder einen NAS, der 24/7 läuft?
* Wenn ja, könntest du PiHole einfach in einer virtuellen Maschine oder als Docker-Container darauf installieren. Die „Kosten” für die Hardware wären dann null, da sie bereits vorhanden ist und die Stromkosten ohnehin anfallen. Dies ist die *absolute Null-Kosten-Lösung* für die Hardware selbst. Allerdings ist es keine „Plattform” im Sinne eines eigenständigen Geräts.
### Stromverbrauch im Detail: Die versteckten Kosten
Der Anschaffungspreis ist nur die halbe Miete. Ein 24/7-Gerät summiert sich beim Stromverbrauch.
Nehmen wir einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent/kWh an:
* Raspberry Pi Zero 2 W (<1 Watt):
* 0,5 Watt * 24 Stunden * 365 Tage = 4.380 Wh = 4,38 kWh
* Kosten pro Jahr: 4,38 kWh * 0,30 €/kWh = ca. 1,31 €
* Raspberry Pi 3B+ (2-3 Watt):
* 2,5 Watt * 24 Stunden * 365 Tage = 21.900 Wh = 21,9 kWh
* Kosten pro Jahr: 21,9 kWh * 0,30 €/kWh = ca. 6,57 €
* Raspberry Pi 4B (3-4 Watt):
* 3,5 Watt * 24 Stunden * 365 Tage = 30.660 Wh = 30,66 kWh
* Kosten pro Jahr: 30,66 kWh * 0,30 €/kWh = ca. 9,20 €
* Gebrauchter Thin Client (5-15 Watt):
* Durchschnittlich 10 Watt * 24 Stunden * 365 Tage = 87.600 Wh = 87,6 kWh
* Kosten pro Jahr: 87,6 kWh * 0,30 €/kWh = ca. 26,28 €
Wie du siehst, sind die Stromkosten bei den kleinen SBCs extrem gering, während ein Thin Client jährlich schon eine kleine dreistellige Summe erreichen kann – dennoch immer noch sehr überschaubar für ein 24/7-Gerät. Berücksichtige dies bei deiner Entscheidung für die absolut günstigste PiHole-Plattform.
### Empfehlungen basierend auf deinen Prioritäten
1. **Priorität: Absolut niedrigster Anschaffungspreis & niedrigster Stromverbrauch:**
* Der Raspberry Pi Zero 2 W ist hier schwer zu schlagen. Wenn du mit WLAN leben kannst oder einen günstigen USB-Ethernet-Adapter hast, ist er die Top-Wahl.
* Alternativ: Ein Orange Pi Zero 2/3 oder NanoPi NEO mit Ethernet-Anschluss, wenn du bereit bist, die eventuell geringere Dokumentation in Kauf zu nehmen.
2. **Priorität: Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis für PiHole & leichte Erweiterbarkeit:**
* Ein gebrauchter Raspberry Pi 3B+ oder ein neuer Raspberry Pi 4B (2GB). Diese bieten eine gute Balance aus Preis, Leistung und Konnektivität. Sie sind leistungsstark genug für PiHole, Unbound und vielleicht noch ein VPN oder Home Assistant, ohne zu viel Strom zu verbrauchen.
3. **Priorität: Maximale Zuverlässigkeit & Erweiterbarkeit (auch für größere Projekte) bei geringen Gesamtkosten:**
* Ein gebrauchter Thin Client (z.B. Fujitsu Futro S920, HP T610/T620, Dell Wyse 5010/5020). Der Anschaffungspreis ist etwas höher, aber die Zuverlässigkeit, die Möglichkeit einer SSD und die Leistungsreserven sind unschlagbar. Auch wenn der Stromverbrauch höher ist, ist der Gesamtpreis über mehrere Jahre oft immer noch sehr gut, vor allem wenn du weitere Dienste hosten möchtest.
### Fazit: Die Qual der Wahl, aber immer eine gute Entscheidung mit DietPi
Die Suche nach der absolut günstigsten PiHole-Plattform mit DietPi führt uns zu einer Reihe exzellenter Optionen. Es gibt keine universelle „beste” Lösung, da deine persönlichen Prioritäten – sei es der Anschaffungspreis, der Stromverbrauch, die Zuverlässigkeit oder die Möglichkeit zur Erweiterung – die Entscheidung beeinflussen.
Egal, für welche Hardware du dich entscheidest, mit DietPi hast du eine exzellente Basis. Es macht die Installation und Wartung von PiHole so einfach und effizient wie möglich, selbst auf den kleinsten und günstigsten Geräten.
Starte noch heute dein eigenes PiHole-Projekt. Es ist nicht nur ein spannendes DIY-Erlebnis, sondern auch ein großer Schritt zu mehr Online-Privatsphäre und einem werbefreien Interneterlebnis in deinem Zuhause. Viel Erfolg bei deiner Wahl und viel Spaß beim Werbeblocken!