Der Wechsel von DDR4 zu DDR5 RAM ist ein Thema, das viele PC-Enthusiasten und Gamer beschäftigt. Verspricht die neue Generation wirklich einen spürbaren Leistungsschub oder handelt es sich eher um Marketing-Hype? In diesem ausführlichen Testbericht nehmen wir den Kingston Fury Beast DDR5 RAM genauer unter die Lupe, beleuchten seine Vor- und Nachteile, vergleichen ihn mit der Konkurrenz und geben eine klare Empfehlung, ob sich die Investition lohnt.
Was ist der Kingston Fury Beast DDR5 RAM?
Der Kingston Fury Beast DDR5 RAM ist eine Speicherlösung, die speziell für anspruchsvolle Anwendungen wie Gaming, Videobearbeitung und andere ressourcenintensive Aufgaben entwickelt wurde. Er ist in verschiedenen Geschwindigkeiten, Kapazitäten und Konfigurationen erhältlich, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. Kingston verspricht mit der Fury Beast Serie eine Kombination aus hoher Leistung, Zuverlässigkeit und einem aggressiven, aber dennoch ansprechenden Design.
Technische Daten und Features
Bevor wir uns den praktischen Tests widmen, werfen wir einen Blick auf die technischen Daten des Kingston Fury Beast DDR5 RAM:
- Verfügbare Geschwindigkeiten: In der Regel von 4800 MHz bis 6000 MHz+ (je nach Modell)
- Verfügbare Kapazitäten: Einzelmodule von 8GB bis 32GB, Kits mit 16GB (2x8GB), 32GB (2x16GB), 64GB (2x32GB) und mehr.
- Latenzzeiten: CL36, CL38, CL40 (je nach Modell)
- Spannung: 1.1V bis 1.35V (je nach Geschwindigkeit)
- Intel XMP 3.0 Unterstützung: Ermöglicht einfaches Übertakten per Profil.
- On-Die ECC (Error Correction Code): Verbessert die Datenintegrität und Stabilität.
- Design: Schwarzer Heatspreader mit aggressivem Design, teilweise mit RGB-Beleuchtung erhältlich.
Einige der herausragenden Features des Kingston Fury Beast DDR5 RAM sind:
- Hohe Bandbreite: DDR5 bietet eine deutlich höhere Bandbreite als DDR4, was zu schnelleren Datenübertragungsraten führt.
- Verbesserte Energieeffizienz: DDR5 arbeitet mit einer geringeren Spannung als DDR4, was den Stromverbrauch senkt.
- On-Die ECC: Erhöht die Zuverlässigkeit des Systems, besonders wichtig für professionelle Anwendungen.
- XMP 3.0 Unterstützung: Ermöglicht es Nutzern, die maximale Leistung des RAMs mit wenigen Klicks zu entfesseln.
Testsystem und Methodik
Um die Leistung des Kingston Fury Beast DDR5 RAM objektiv zu beurteilen, haben wir ihn in einem Testsystem verbaut und verschiedenen Benchmarks unterzogen. Unser Testsystem bestand aus:
- Prozessor: Intel Core i9-12900K
- Mainboard: ASUS ROG Strix Z690-A Gaming WiFi D5
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 3080
- SSD: Samsung 980 Pro 1TB NVMe SSD
- Netzteil: Corsair RM850x
Wir haben den Kingston Fury Beast DDR5 RAM mit folgenden Benchmarks getestet:
- AIDA64 Extreme: Speichertests (Lesen, Schreiben, Kopieren, Latenz)
- Cinebench R23: CPU-Benchmark, der die Leistung des RAMs indirekt beeinflusst.
- 3DMark Time Spy: Gaming-Benchmark, der sowohl CPU- als auch GPU-Leistung testet.
- Gaming-Tests: Verschiedene Spiele (Cyberpunk 2077, Assassin’s Creed Valhalla, Forza Horizon 5) bei maximalen Einstellungen in 1440p.
Zum Vergleich haben wir auch DDR4 RAM (3600 MHz CL16) im gleichen System (mit entsprechendem Mainboard) getestet.
Testergebnisse: Leistung im Detail
Die Testergebnisse zeigen deutlich die Vorteile von DDR5 RAM gegenüber DDR4.
AIDA64 Extreme
In den AIDA64 Speichertests konnte der Kingston Fury Beast DDR5 RAM die DDR4 Konkurrenz deutlich schlagen. Die Lese-, Schreib- und Kopiergeschwindigkeiten waren signifikant höher, während die Latenzzeiten zwar höher waren als bei DDR4, aber die höhere Bandbreite diesen Nachteil kompensierte.
Cinebench R23
Auch im Cinebench R23 zeigte sich ein leichter Vorteil für den DDR5 RAM. Obwohl der Benchmark hauptsächlich die CPU belastet, profitiert er von der höheren Speicherbandbreite, was zu einem etwas höheren Score führte.
3DMark Time Spy
Im 3DMark Time Spy Benchmark gab es ebenfalls einen kleinen, aber messbaren Unterschied zugunsten des DDR5 RAM. Der CPU-Score war etwas höher, was auf eine bessere Leistung bei der Physikberechnung hindeutet.
Gaming-Tests
Die Gaming-Tests zeigten die deutlichsten Unterschiede. In anspruchsvollen Spielen wie Cyberpunk 2077 und Assassin’s Creed Valhalla konnte der Kingston Fury Beast DDR5 RAM die durchschnittliche Framerate um einige Bilder pro Sekunde erhöhen. Noch wichtiger war jedoch, dass die Frametimes stabiler waren, was zu einem flüssigeren Spielerlebnis führte. In Forza Horizon 5 war der Unterschied weniger ausgeprägt, da dieses Spiel stärker GPU-limitiert ist.
Übertaktungspotenzial
Der Kingston Fury Beast DDR5 RAM bietet ein gutes Übertaktungspotenzial. Mit dem XMP 3.0 Profil konnten wir die angegebene Geschwindigkeit problemlos erreichen. Darüber hinaus war es möglich, die Geschwindigkeit noch weiter zu erhöhen, indem wir die Spannung leicht erhöhten und die Timings manuell anpassten. Allerdings sollte man beim Übertakten vorsichtig sein und die Stabilität des Systems stets im Auge behalten.
Design und Verarbeitung
Der Kingston Fury Beast DDR5 RAM besticht durch sein aggressives, aber dennoch ansprechendes Design. Der schwarze Heatspreader sorgt für eine gute Wärmeableitung und verleiht dem RAM ein hochwertiges Aussehen. Die RGB-Varianten bieten zudem eine individuelle Anpassung der Beleuchtung, die sich nahtlos in das gesamte System integrieren lässt. Die Verarbeitung ist tadellos, und die Module fühlen sich robust und wertig an.
Vor- und Nachteile
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Vor- und Nachteile des Kingston Fury Beast DDR5 RAM:
Vorteile:
- Hohe Leistung: Deutlich höhere Bandbreite als DDR4.
- Verbesserte Energieeffizienz: Geringerer Stromverbrauch.
- On-Die ECC: Erhöht die Zuverlässigkeit.
- XMP 3.0 Unterstützung: Einfaches Übertakten.
- Ansprechendes Design: Attraktiver Heatspreader, optional mit RGB-Beleuchtung.
- Gutes Übertaktungspotenzial: Möglichkeiten zur weiteren Leistungssteigerung.
Nachteile:
- Höherer Preis: DDR5 ist teurer als DDR4.
- Höhere Latenzzeiten: Im Vergleich zu einigen DDR4 Modulen.
- Verfügbarkeit: Kann je nach Region schwieriger zu bekommen sein.
Alternativen
Auf dem Markt gibt es natürlich auch Alternativen zum Kingston Fury Beast DDR5 RAM. Einige beliebte Optionen sind:
- Corsair Vengeance DDR5: Bietet ähnliche Leistung und Features wie der Kingston Fury Beast.
- G.Skill Trident Z5 DDR5: Bekannt für sein extravagantes Design und hohe Übertaktungsfähigkeit.
- Crucial Ballistix DDR5: Eine preisgünstigere Alternative, die dennoch gute Leistung bietet.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Ob sich der Kauf des Kingston Fury Beast DDR5 RAM lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn du ein High-End-System mit einem Intel Alder Lake (12. Generation) oder neueren AMD Ryzen 7000 Prozessor (oder zukünftigen Generationen) planst und das Budget keine große Rolle spielt, dann ist der DDR5 RAM definitiv eine sinnvolle Investition. Die höhere Bandbreite und die verbesserte Energieeffizienz bieten spürbare Vorteile in anspruchsvollen Anwendungen und Spielen.
Allerdings sollte man bedenken, dass der Preis für DDR5 RAM immer noch relativ hoch ist. Wenn du ein begrenztes Budget hast oder bereits ein gutes DDR4 System besitzt, dann ist ein Upgrade möglicherweise nicht unbedingt notwendig. In diesem Fall kann es sinnvoller sein, das Geld in eine bessere Grafikkarte oder eine schnellere SSD zu investieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kingston Fury Beast DDR5 RAM ein exzellentes Produkt ist, das hohe Leistung, Zuverlässigkeit und ein ansprechendes Design vereint. Ob er sich für dich lohnt, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und deinem Budget ab.