Der 3DMark ist für viele PC-Enthusiasten das Maß aller Dinge, wenn es um die Bewertung der Grafikleistung geht. Egal, ob Sie Ihren neuen Gaming-PC testen, Ihre Übertaktungsfähigkeiten unter Beweis stellen oder einfach nur sehen wollen, wie Ihre Hardware im Vergleich zu anderen abschneidet – der 3DMark bietet eine Vielzahl von Benchmarks, die Ihnen dabei helfen. Aber was tun, wenn Ihre Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben? Insbesondere das Phänomen, dass der 3DMark eine viel zu niedrige Anzahl an Max Threads anzeigt und verwendet, kann zu Frustration führen. In diesem Artikel gehen wir der Sache auf den Grund und zeigen Ihnen, wie Sie dieses Problem beheben und Ihre Punktzahl im 3DMark in die Höhe treiben können!
Das Problem: Niedrige Max Threads im 3DMark
Ein häufiges Problem, das viele Benutzer im 3DMark beobachten, ist, dass der Benchmark nicht die maximale Anzahl an CPU-Threads erkennt und nutzt. Stattdessen wird eine deutlich niedrigere Zahl angezeigt, was sich negativ auf die Gesamtpunktzahl auswirken kann, insbesondere in CPU-lastigen Tests wie dem Time Spy CPU Test oder dem Fire Strike Physics Test. Dies kann zu einer ungenauen Darstellung der tatsächlichen Leistungsfähigkeit Ihres Systems führen.
Warum passiert das?
Es gibt mehrere Gründe, warum der 3DMark möglicherweise nicht alle Ihre CPU-Threads erkennt:
* **BIOS-Einstellungen:** Einige BIOS-Einstellungen können die Anzahl der verfügbaren Kerne und Threads einschränken.
* **Windows-Energieeinstellungen:** Aggressive Energiesparpläne können die CPU-Leistung drosseln und die Thread-Erkennung beeinträchtigen.
* **Treiberprobleme:** Veraltete oder fehlerhafte Treiber, insbesondere Chipsatz-Treiber, können zu Problemen bei der CPU-Erkennung führen.
* **Hintergrundprozesse:** Zu viele Hintergrundprozesse können die CPU-Ressourcen beanspruchen und die Thread-Verfügbarkeit für den 3DMark reduzieren.
* **CPU-Affinität:** In seltenen Fällen kann die CPU-Affinität des 3DMark-Prozesses falsch eingestellt sein, sodass er nur bestimmte Kerne und Threads verwendet.
* **Hardware-Probleme:** In extrem seltenen Fällen können Hardware-Probleme mit der CPU selbst oder dem Mainboard zu einer fehlerhaften Erkennung der Threads führen.
Die Lösung: So beheben Sie das Problem und maximieren Ihre Punktzahl
Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Problem der niedrigen Max Threads im 3DMark zu beheben und Ihre Punktzahl zu verbessern:
1. BIOS-Einstellungen überprüfen und optimieren
Der erste Schritt sollte immer ein Blick in Ihr BIOS sein. Stellen Sie sicher, dass alle Kerne und Threads Ihrer CPU aktiviert sind. Suchen Sie nach Optionen wie „Core Multiplier”, „Hyper-Threading” (bei Intel) oder „Simultaneous Multithreading (SMT)” (bei AMD) und stellen Sie sicher, dass diese aktiviert sind.
* **XMP-Profil aktivieren:** Aktivieren Sie das XMP-Profil (Extreme Memory Profile) für Ihren RAM, um sicherzustellen, dass er mit der optimalen Geschwindigkeit und Timings läuft. Dies kann sich positiv auf die CPU-Leistung auswirken.
* **CPU-Stromsparfunktionen deaktivieren:** Deaktivieren Sie CPU-Stromsparfunktionen wie „C-States” und „EIST” (Enhanced Intel SpeedStep Technology) während des Benchmarks, um sicherzustellen, dass die CPU immer mit maximaler Leistung läuft. Beachten Sie jedoch, dass dies den Stromverbrauch erhöhen kann.
* **Firmware-Update:** Überprüfen Sie, ob für Ihr Mainboard ein BIOS-Update verfügbar ist. Ein aktuelles BIOS kann die Stabilität und Kompatibilität verbessern und möglicherweise Probleme mit der CPU-Erkennung beheben.
2. Windows-Energieeinstellungen anpassen
Windows-Energieeinstellungen können einen erheblichen Einfluss auf die CPU-Leistung haben. Stellen Sie sicher, dass Sie den „Höchstleistung”-Energieplan verwenden.
* **Energieplan ändern:** Gehen Sie zu „Systemsteuerung” -> „Hardware und Sound” -> „Energieoptionen” und wählen Sie den „Höchstleistung”-Plan aus. Wenn dieser Plan nicht verfügbar ist, klicken Sie auf „Zusätzliche Pläne anzeigen” und wählen Sie ihn dort aus.
* **Erweiterte Energieeinstellungen:** Klicken Sie neben dem „Höchstleistung”-Plan auf „Planeinstellungen ändern” und dann auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern”.
* Stellen Sie sicher, dass „Minimaler Prozessorleistungszustand” und „Maximaler Prozessorleistungszustand” beide auf 100% eingestellt sind.
* Deaktivieren Sie „USB Selective Suspend Setting”, um sicherzustellen, dass USB-Geräte nicht in den Energiesparmodus wechseln.
3. Treiber aktualisieren
Veraltete oder fehlerhafte Treiber können zu einer Vielzahl von Problemen führen, einschließlich Problemen mit der CPU-Erkennung.
* **Chipsatz-Treiber:** Laden Sie die neuesten Chipsatz-Treiber von der Website des Mainboard-Herstellers herunter und installieren Sie sie. Diese Treiber sind entscheidend für die Kommunikation zwischen CPU, Mainboard und anderen Komponenten.
* **Grafikkartentreiber:** Aktualisieren Sie Ihre Grafikkartentreiber auf die neueste Version von der Website von NVIDIA oder AMD.
* **Andere Treiber:** Stellen Sie sicher, dass alle anderen Treiber, wie z. B. Netzwerkkarten- und Audiotreiber, ebenfalls auf dem neuesten Stand sind.
4. Hintergrundprozesse reduzieren
Je weniger Hintergrundprozesse laufen, desto mehr Ressourcen stehen dem 3DMark zur Verfügung.
* **Task-Manager:** Öffnen Sie den Task-Manager (Strg+Umschalt+Esc) und schließen Sie alle unnötigen Programme und Prozesse, die im Hintergrund laufen. Achten Sie besonders auf ressourcenintensive Anwendungen wie Antivirenprogramme, Cloud-Speicherdienste und automatische Update-Dienste.
* **Autostart-Programme deaktivieren:** Deaktivieren Sie unnötige Autostart-Programme, um die Systemressourcen beim Start zu schonen. Gehen Sie dazu im Task-Manager auf den Tab „Autostart” und deaktivieren Sie alle Programme, die Sie nicht unbedingt benötigen.
* **Clean Boot:** Führen Sie einen „Clean Boot” durch, um Windows mit einem minimalen Satz an Treibern und Autostartprogrammen zu starten. Dies kann helfen, Konflikte zu identifizieren, die die CPU-Leistung beeinträchtigen könnten. Um einen Clean Boot durchzuführen, geben Sie „msconfig” in die Windows-Suche ein, öffnen Sie die Systemkonfiguration, wählen Sie den Tab „Dienste” aus, aktivieren Sie „Alle Microsoft-Dienste ausblenden” und klicken Sie dann auf „Alle deaktivieren”. Wechseln Sie zum Tab „Systemstart” und klicken Sie auf „Task-Manager öffnen”, deaktivieren Sie alle Autostart-Elemente und starten Sie den Computer neu.
5. CPU-Affinität überprüfen (Fortgeschritten)
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der 3DMark-Prozess nur bestimmte Kerne und Threads verwendet. Dies kann durch eine falsche CPU-Affinität verursacht werden.
* **Task-Manager:** Starten Sie den 3DMark-Benchmark und öffnen Sie den Task-Manager.
* **Details:** Gehen Sie zum Tab „Details”, suchen Sie den 3DMark-Prozess (z.B. „3DMark.exe”), klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Affinität festlegen”.
* **Alle Kerne auswählen:** Stellen Sie sicher, dass alle CPU-Kerne ausgewählt sind.
6. Übertaktung (mit Vorsicht!)
Wenn Sie sich damit auskennen, können Sie Ihre CPU und Ihren RAM übertakten, um die Leistung weiter zu steigern. Seien Sie jedoch vorsichtig und informieren Sie sich gründlich, bevor Sie dies tun, da Übertaktung die Lebensdauer Ihrer Hardware verkürzen und zu Instabilität führen kann.
* **CPU-Übertaktung:** Erhöhen Sie den CPU-Takt (Multiplier) und die CPU-Spannung (Vcore) im BIOS. Achten Sie darauf, die Temperatur der CPU im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass sie nicht zu hoch wird.
* **RAM-Übertaktung:** Stellen Sie die RAM-Geschwindigkeit und Timings manuell im BIOS ein oder verwenden Sie das XMP-Profil.
7. Hardware überprüfen
In sehr seltenen Fällen kann das Problem durch defekte Hardware verursacht werden.
* **CPU-Test:** Führen Sie einen Stabilitätstest für Ihre CPU durch, z. B. mit Prime95 oder OCCT, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktioniert und keine Fehler aufweist.
* **RAM-Test:** Führen Sie einen RAM-Test durch, z. B. mit Memtest86+, um sicherzustellen, dass Ihr RAM fehlerfrei ist.
8. 3DMark Neuinstallation
Als letzten Ausweg kann eine Neuinstallation des 3DMark helfen, um eventuelle beschädigte Dateien zu entfernen und sicherzustellen, dass die Software korrekt installiert ist.
Fazit
Niedrige Max Threads im 3DMark können frustrierend sein, aber in den meisten Fällen lässt sich das Problem mit den oben genannten Schritten beheben. Durch die Optimierung Ihrer BIOS-Einstellungen, Windows-Energieeinstellungen, Treiber und Hintergrundprozesse können Sie sicherstellen, dass der 3DMark die maximale Anzahl an CPU-Threads erkennt und nutzt, was zu einer höheren Punktzahl und einer genaueren Darstellung der Leistungsfähigkeit Ihres Systems führt. Denken Sie daran, bei Übertaktungsversuchen vorsichtig zu sein und Ihre Hardware immer im Auge zu behalten. Mit den richtigen Einstellungen können Sie Ihre 3DMark-Punktzahl in die Höhe treiben und das volle Potenzial Ihres Gaming-PCs entfesseln!