Das Herz klopft, der Magen krampft – ist dieser Zustand auch Ihnen vertraut, wenn der Termin zur **Hauptuntersuchung** (HU), besser bekannt als **TÜV-Prüfung**, näher rückt? Die gefürchtete „Plakette“ ist nicht nur ein bürokratisches Muss, sondern vor allem ein Gütesiegel für die **Verkehrssicherheit** Ihres Fahrzeugs. Sie bestätigt, dass Ihr Auto den strengen technischen Anforderungen genügt und somit keine Gefahr für Sie, Ihre Mitfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Doch die Ungewissheit, ob das geliebte Gefährt die Prüfung besteht, kann nervenaufreibend sein. Niemand möchte am Ende mit dem Stempel „erhebliche Mängel“ und der Aufforderung zur Nachprüfung dastehen, die nicht nur Zeit, sondern auch unnötige Kosten verursacht.
Die gute Nachricht: Sie müssen nicht blind in diese Prüfung gehen! Mit ein wenig Vorbereitung und den richtigen Handgriffen können Sie bereits im Vorfeld viele potenzielle **TÜV-Mängel** erkennen und beheben. Dieser Artikel ist Ihr persönlicher Fahrplan zum Erfolg bei der Hauptuntersuchung. Wir zeigen Ihnen **10 essenzielle Checks**, die Sie selbst zu Hause durchführen können, um Ihr Auto optimal auf den Termin vorzubereiten. Nehmen Sie das Zepter in die Hand und verwandeln Sie das Zittern vor der Plakette in ein ruhiges und sicheres Gefühl. Machen wir uns bereit für den **Auto-Sicherheitscheck**!
—
### Warum eine gründliche Vorbereitung so wichtig ist
Bevor wir ins Detail gehen, lassen Sie uns kurz die Vorteile einer guten Vorbereitung beleuchten:
* **Kostenersparnis:** Eine Nachprüfung kostet extra. Entdeckte Mängel vorab zu beheben, kann diese Zusatzkosten vermeiden.
* **Zeitersparnis:** Keine zweite Fahrt zur Prüfstelle.
* **Stressreduktion:** Mit dem Wissen, dass Sie die meisten Mängelquellen ausgeschlossen haben, gehen Sie entspannter zur Prüfung.
* **Sicherheit:** Das Wichtigste ist, dass Sie und Ihre Passagiere in einem technisch einwandfreien Fahrzeug unterwegs sind. Der TÜV ist eine hervorragende Gelegenheit, dies sicherzustellen.
Bereit? Dann legen wir los mit den **10 Checks**, die Ihr Auto fit für die TÜV-Plakette machen!
—
### Check 1: Die Beleuchtung und Signalanlagen – Seien Sie sichtbar und geben Sie Zeichen
Die **Beleuchtung** ist Ihre Visitenkarte im Straßenverkehr und entscheidend für Ihre Sicherheit und die Erkennbarkeit durch andere. Ein einziger defekter Scheinwerfer kann bereits zu einem „geringen Mangel“ führen, während nicht funktionierende Bremslichter oder Blinker als „erheblicher Mangel“ eingestuft werden können, da sie die Verkehrssicherheit direkt beeinflussen.
* **Was Sie prüfen sollten:** Schalten Sie nacheinander alle Lichter ein: Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Blinker (vorn, hinten, seitlich), Bremslichter (lassen Sie sich von einer zweiten Person helfen oder nutzen Sie eine reflektierende Fläche wie eine Garagenwand), Rückfahrscheinwerfer, Kennzeichenbeleuchtung und die Warnblinkanlage.
* **Worauf Sie achten müssen:** Funktionieren alle Lichter? Sind die Gläser sauber, unbeschädigt und nicht blind oder matt? Leuchten sie in der richtigen Farbe und Stärke? Sind sie richtig eingestellt (insbesondere das Abblendlicht – hierfür gibt es Markierungen an Garagenwänden oder Sie lassen es in einer Werkstatt prüfen)? Auch die **Hupe** muss einwandfrei funktionieren und gut zu hören sein.
* **Selbsthilfe-Tipp:** Defekte Glühbirnen lassen sich oft mit wenigen Handgriffen selbst austauschen. Achten Sie auf den richtigen Typ der Birne (steht im Handbuch). Reinigen Sie die Scheinwerfergläser von Schmutz und Insekten, um die Lichtausbeute zu optimieren. Matte Scheinwerfergläser können mit speziellen Poliersets wieder aufbereitet werden. Bei modernen LED-Leuchten ist der Austausch komplexer und meist nur in der Werkstatt möglich.
—
### Check 2: Die Bremsanlage – Ihre Lebensversicherung
Die **Bremsanlage** ist das wichtigste Sicherheitssystem Ihres Fahrzeugs. Hier gibt es absolut keinen Spielraum für Kompromisse. Der TÜV-Prüfer wird diese Komponenten besonders genau unter die Lupe nehmen.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Bremsflüssigkeit:** Überprüfen Sie den Füllstand im Behälter unter der Motorhaube. Er sollte zwischen den Min- und Max-Markierungen liegen. Ein zu niedriger Stand kann auf einen Defekt oder verschlissene Bremsbeläge hindeuten.
* **Bremsbeläge und Bremsscheiben:** Schauen Sie durch die Felgen auf die Beläge und Scheiben. Sind die Beläge noch dick genug (mindestens 2-3 mm Reststärke)? Sind die Scheiben rostfrei und ohne tiefe Rillen oder starke Ränder?
* **Handbremse:** Ziehen Sie die Handbremse im Stand an. Lässt sie sich auf etwa 3-5 Rasten festziehen und hält das Fahrzeug sicher? Ein zu weites Ziehen deutet auf Verschleiß hin.
* **Funktionstest bei langsamer Fahrt:** Bei langsamer Fahrt können Sie vorsichtig prüfen, ob das Fahrzeug beim Bremsen gleichmäßig zieht oder zu einer Seite neigt. Ein ungleichmäßiges Bremsverhalten ist ein ernster Mangel.
* **Worauf Sie achten müssen:** Ungewöhnliche Geräusche beim Bremsen (Quietschen, Rubbeln), ein weiches Bremspedal oder eine schwache Bremswirkung sind Alarmzeichen.
* **Wichtiger Hinweis:** Arbeiten an der Bremsanlage sollten Sie immer einer Fachwerkstatt überlassen, wenn Sie nicht über das nötige Fachwissen und Werkzeug verfügen. Hier geht es um Ihre Sicherheit!
—
### Check 3: Reifen und Räder – Der Kontakt zur Straße
Die **Reifen** sind die einzige Verbindung Ihres Fahrzeugs zur Fahrbahn. Ihr Zustand ist daher von entscheidender Bedeutung für Fahrstabilität, Bremsweg und Sicherheit.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Profiltiefe:** Messen Sie die Profiltiefe an mehreren Stellen des Reifens. Gesetzlich sind mindestens 1,6 mm vorgeschrieben, der ADAC empfiehlt jedoch aus Sicherheitsgründen 3-4 mm bei Sommerreifen und 4 mm bei Winterreifen. Die meisten Reifen haben kleine Verschleißindikatoren (Tread Wear Indicators), die bei Erreichen der Mindesttiefe sichtbar werden.
* **Beschädigungen:** Suchen Sie nach Rissen, Schnitten, Beulen oder eingefahrenen Gegenständen in der Lauffläche oder an den Seitenwänden. Auch poröse Stellen sind ein Mangel.
* **Alter:** Reifen altern auch bei geringer Nutzung. Nach sechs Jahren sollte man ihre weitere Verwendung kritisch prüfen, nach zehn Jahren sollten sie unabhängig von der Profiltiefe ersetzt werden. Das Alter erkennen Sie an der DOT-Nummer (z.B. „3220” bedeutet 32. Kalenderwoche 2020).
* **Luftdruck:** Ein korrekter **Luftdruck** ist wichtig für den Grip und den Reifenverschleiß. Prüfen Sie ihn am besten an einer Tankstelle. Die richtigen Werte finden Sie im Tankdeckel, im Türrahmen oder im Handbuch.
* **Felgen:** Sind die Felgen beschädigt, verbogen oder weisen sie tiefe Kratzer auf?
* **Radmuttern/-schrauben:** Sitzen alle fest? Ein kurzer Check mit dem Drehmomentschlüssel schadet nicht.
* **Wissenswertes:** Eine unsachgemäße Bereifung (z.B. falsche Dimensionen oder unterschiedliche Reifentypen auf einer Achse) führt ebenfalls zum Durchfallen.
—
### Check 4: Lenkung und Fahrwerk – Für Spurtreue und Komfort
Die **Lenkung** und das **Fahrwerk** sind entscheidend für die Fahrkontrolle, den Fahrkomfort und die sichere Spurhaltung. Mängel in diesem Bereich können das Fahrverhalten drastisch beeinträchtigen.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Lenkspiel:** Bei stehendem Fahrzeug (Motor läuft bei Servolenkung) sollten Sie das Lenkrad nur minimal bewegen können, ohne dass sich die Räder drehen. Zu viel **Lenkspiel** ist ein gravierender Mangel.
* **Stoßdämpfer:** Drücken Sie jede Ecke des Fahrzeugs kräftig nach unten. Das Auto sollte danach sofort wieder in seine Ausgangsposition zurückfedern und nicht nachschwingen. Ölspuren an den **Stoßdämpfern** sind ein klares Zeichen für Defekte.
* **Federn:** Überprüfen Sie die **Federn** auf Brüche oder Risse, besonders an den Enden.
* **Achsgelenke und Radlager:** Heben Sie das Fahrzeug mit einem Wagenheber an. Greifen Sie das Rad oben und unten und wackeln Sie kräftig daran. Spüren Sie ein Spiel, könnte ein Radlager oder ein Achsgelenk ausgeschlagen sein.
* **Manschetten:** Prüfen Sie die Gummimanschetten an den Gelenken der Lenkung und der Antriebswellen. Sind sie rissig oder undicht, können Schmutz und Wasser eindringen und zu teuren Schäden führen.
* **Worauf Sie achten müssen:** Ungewöhnliche Geräusche beim Fahren (Poltern, Knarzen), ein schwammiges Fahrgefühl oder ein ungleichmäßiger Reifenverschleiß können auf Fahrwerksmängel hindeuten.
—
### Check 5: Die Abgasanlage – Gut für Umwelt und Gesundheit
Die **Abgasanlage** ist nicht nur für die Reduzierung von Lärm, sondern auch für die Reinigung der Abgase zuständig. Undichtigkeiten oder Beschädigungen können die Umweltbilanz verschlechtern und sogar gefährliche Abgase ins Wageninnere gelangen lassen.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Sichtprüfung:** Suchen Sie nach Rost, Löchern oder undichten Stellen am Auspuffrohr, dem Katalysator und den Schalldämpfern. Achten Sie auf dunkle Rußspuren, die auf eine Undichtigkeit hindeuten.
* **Aufhängung:** Rütteln Sie leicht am **Endrohr**. Ist die gesamte Anlage stabil befestigt oder hängt sie durch? Gummihalterungen können porös werden und reißen.
* **Geräuschkulisse:** Starten Sie den Motor. Hören Sie ein lautes Zischen, Fauchen oder Klappern? Das deutet auf Lecks oder lose Teile hin.
* **Abgaswerte:** Während die genauen **Abgaswerte** vom Prüfer gemessen werden, können deutliche Rauchentwicklung (blau, weiß, schwarz) oder ein auffälliger Geruch bereits auf schwerwiegende Motorprobleme hindeuten.
* **Selbsthilfe-Tipp:** Kleinere Rostlöcher oder Risse können temporär mit speziellen Auspuffreparaturpasten oder -bandagen geflickt werden, aber für eine dauerhafte Lösung ist meist ein Austausch von Teilen nötig. Lose Gummiaufhängungen können oft selbst erneuert werden.
—
### Check 6: Sichtfeld und Scheiben – Klare Sicht voraus
Eine uneingeschränkte **Sicht** ist im Straßenverkehr unerlässlich. Schäden an Scheiben oder eine mangelhafte Scheibenreinigung sind daher häufige Gründe für Beanstandungen.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Windschutzscheibe:** Untersuchen Sie die **Windschutzscheibe** auf Steinschläge, Risse oder Kratzer, insbesondere im direkten Sichtfeld des Fahrers. Kleinere Steinschläge außerhalb des Sichtfeldes sind oft unkritisch, aber Risse oder Schäden im direkten Sichtbereich führen zum Durchfallen.
* **Alle Scheiben:** Prüfen Sie auch die Seiten- und Heckscheiben auf Beschädigungen. Sind nachträglich Folien angebracht, müssen diese eine Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) besitzen und korrekt angebracht sein.
* **Scheibenwischer:** Sind die **Scheibenwischerblätter** spröde, rissig oder ziehen sie Schlieren? Auch die Scheibenwaschanlage muss einwandfrei funktionieren und ausreichend Wischwasser im Behälter haben. Prüfen Sie die Einstellung der Spritzdüsen.
* **Spiegel:** Sind alle Rückspiegel (Innen- und Außenspiegel) vorhanden, intakt und fest montiert?
* **Selbsthilfe-Tipp:** Scheibenwischerblätter lassen sich einfach selbst austauschen. Auffüllen des Wischwasserbehälters ist auch kein Problem. Bei Steinschlägen sollte ein Fachbetrieb prüfen, ob eine Reparatur (oft von der Kaskoversicherung übernommen) möglich oder ein Scheibenaustausch nötig ist.
—
### Check 7: Karosserie und Unterboden – Stabilität und Rostfreiheit
Die **Karosserie** und der **Unterboden** bilden das strukturelle Gerüst Ihres Fahrzeugs. Rost und Beschädigungen können die Stabilität beeinträchtigen und sind daher ein ernstes Sicherheitsproblem.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Rost und Durchrostungen:** Schauen Sie sich die Karosserie, Kotflügel, Schweller, Radläufe, Türen und insbesondere den **Unterboden** genau an. **Rost** an tragenden Teilen oder **Durchrostungen** sind ein KO-Kriterium für den TÜV. Auch scharfe Kanten durch Rost sind gefährlich.
* **Sichtprüfung:** Nutzen Sie eine Taschenlampe und, wenn möglich, eine Hebebühne oder eine Grube, um den Unterboden zu inspizieren. Achten Sie auf lose Kabel, Schläuche oder Verkleidungen.
* **Beschädigungen:** Sind größere Dellen, Beulen oder Risse in der Karosserie vorhanden, die die Stabilität beeinträchtigen könnten? Sind Anbauteile wie Stoßfänger oder die Anhängerkupplung (falls vorhanden) fest montiert und unbeschädigt?
* **Motorraum:** Auch hier sollten keine offensichtlichen Roststellen an tragenden Teilen vorhanden sein.
* **Wissenswertes:** Kleine, oberflächliche Roststellen an nicht tragenden Teilen sind oft noch tolerabel. Sobald jedoch die Stabilität beeinträchtigt wird oder die Verkehrssicherheit durch scharfe Kanten gefährdet ist, müssen diese Mängel behoben werden.
—
### Check 8: Flüssigkeitsstände und Motorraumdichtheit – Das Herz des Autos
Der Motorraum birgt das Herz Ihres Fahrzeugs und benötigt die richtigen **Flüssigkeitsstände**, um reibungslos zu funktionieren. Undichtigkeiten können auf ernsthafte Probleme hindeuten.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Motoröl:** Überprüfen Sie den **Motoröl**stand mit dem Messstab (Motor sollte warm sein und das Fahrzeug auf ebener Fläche stehen, Messstab reinigen, wieder einführen und erneut ablesen). Der Stand sollte zwischen Min und Max liegen.
* **Kühlwasser:** Kontrollieren Sie den Füllstand im Ausgleichsbehälter. Auch hier zwischen Min und Max. Achtung: Nicht bei heißem Motor öffnen!
* **Bremsflüssigkeit:** Wie bereits erwähnt, der Stand im Behälter sollte stimmen.
* **Scheibenwischwasser:** Stellen Sie sicher, dass genügend Flüssigkeit im Behälter ist.
* **Servolenkungsöl (falls vorhanden):** Prüfen Sie den Stand im entsprechenden Behälter.
* **Dichtheit:** Suchen Sie im gesamten Motorraum und unter dem Fahrzeug nach frischen Ölflecken, Kühlwasserverlust oder anderen Flüssigkeitsaustritten. Ein deutlicher **Ölverlust** oder andere Leckagen sind ein erheblicher Mangel.
* **Selbsthilfe-Tipp:** Das Nachfüllen von Motoröl, Kühlwasser und Scheibenwischwasser ist unkompliziert. Achten Sie auf die korrekten Spezifikationen der Flüssigkeiten, die in Ihrem Fahrzeughandbuch angegeben sind. Bei größeren Leckagen sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen.
—
### Check 9: Sicherheitsausstattung und Gurte – Im Ernstfall unverzichtbar
Die **Sicherheitsausstattung** Ihres Fahrzeugs muss vollständig und funktionsfähig sein. Diese Dinge werden oft vergessen, sind aber für den Ernstfall unerlässlich und werden vom Prüfer kontrolliert.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Sicherheitsgurte:** Ziehen Sie jeden **Sicherheitsgurt** einmal ganz heraus und lassen Sie ihn wieder aufrollen. Er muss leichtgängig sein und die Aufrollautomatik einwandfrei funktionieren. Simulieren Sie eine Notbremsung, indem Sie den Gurt ruckartig herausziehen – die Blockierfunktion muss einsetzen. Beschädigungen oder Ausfransungen am Gurtband sind ein Mangel.
* **Warndreieck, Verbandskasten, Warnweste:** Diese drei Gegenstände müssen im Fahrzeug vorhanden sein. Prüfen Sie das Ablaufdatum des **Verbandskastens** (oft auf einem Aufkleber vermerkt). Ist es abgelaufen, muss er erneuert werden. Die **Warnweste** muss der Norm EN ISO 20471 entsprechen.
* **Airbags:** Achten Sie darauf, dass die Airbag-Kontrollleuchte nach dem Start erlischt. Bleibt sie an, liegt ein Defekt vor.
* **Wissenswertes:** Eine fehlende Warnweste oder ein abgelaufener Verbandskasten führen zwar nicht direkt zum Durchfallen, können aber als geringer Mangel vermerkt werden. Gurte sind jedoch ein wichtiger Sicherheitsaspekt und Mängel führen zur Verweigerung der Plakette.
—
### Check 10: Cockpit-Anzeigen und Elektronik – Was das Auto Ihnen sagt
Moderne Fahrzeuge kommunizieren viel über das Cockpit. Funktionsfähige Anzeigen und eine intakte **Elektronik** sind nicht nur für den Komfort, sondern auch für die Sicherheit wichtig.
* **Was Sie prüfen sollten:**
* **Kontrollleuchten:** Achten Sie beim Starten des Motors darauf, dass alle **Kontrollleuchten** (Öldruck, Batterie, Airbag, ABS, ESP, Motorkontrollleuchte etc.) kurz aufleuchten und dann wieder erlöschen. Bleibt eine wichtige Leuchte dauerhaft an (insbesondere die Motorkontrollleuchte oder die für Bremssysteme), ist dies ein erheblicher Mangel.
* **Hupe und Scheibenwischer:** Testen Sie die Funktionen noch einmal, da diese in Verbindung mit der Fahrzeugelektronik stehen.
* **Elektrische Fensterheber/Schiebedach:** Prüfen Sie die Funktion.
* **Heizung/Lüftung:** Auch diese sollte funktionsfähig sein.
* **Klimaanlage:** Sie muss nicht zwingend funktionieren, aber die Gebläse und Regler sollten tun, was sie sollen.
* **Tacho/Drehzahlmesser:** Eine einwandfreie Funktion ist obligatorisch.
* **Fehlerspeicher:** Auch wenn Sie ihn selbst nicht auslesen können, weiß der Prüfer, wie man auf ihn zugreift. Eine Manipulation des **Fehlerspeichers** kann gravierende Konsequenzen haben.
* **Wissenswertes:** Einige Prüforganisationen bieten auch einen Vorab-Check an, bei dem der Fehlerspeicher ausgelesen wird. Dies kann eine gute Investition sein, um versteckte elektronische Mängel aufzudecken.
—
### Und wenn doch Mängel entdeckt werden?
Keine Panik! Der Zweck dieser Vorab-Checks ist es, Mängel frühzeitig zu erkennen.
1. **Kleinere Mängel selbst beheben:** Glühbirnen wechseln, Wischwasser auffüllen, Reifendruck korrigieren, Verbandskasten erneuern – viele Punkte können Sie mit etwas Geschick selbst erledigen.
2. **Werkstatt aufsuchen:** Bei komplexeren oder sicherheitsrelevanten Mängeln (Bremsen, Fahrwerk, Motor, Elektronik) sollten Sie unbedingt eine Fachwerkstatt aufsuchen. Erklären Sie klar, dass es um die **TÜV-Vorbereitung** geht. Viele Werkstätten bieten auch einen „TÜV-Check“ an.
3. **Zeitpuffer einplanen:** Warten Sie nicht bis zum letzten Drücker mit der Vorbereitung. Planen Sie ausreichend Zeit ein, um eventuelle Reparaturen durchführen zu lassen.
—
### Fazit: Mit Sicherheit zur neuen TÜV-Plakette
Das Zittern vor der **TÜV-Plakette** muss keine feste Größe in Ihrem Autoleben sein. Mit diesen **10 Checks** haben Sie ein mächtiges Werkzeug an der Hand, um Ihr Fahrzeug nicht nur auf die Hauptuntersuchung vorzubereiten, sondern auch generell für mehr **Sicherheit** im Straßenverkehr zu sorgen. Denken Sie daran: Regelmäßige **Wartung** und eine aufmerksame Überprüfung Ihres Autos sind der Schlüssel zu einem sorgenfreien Fahrerlebnis.
Nehmen Sie sich die Zeit, gehen Sie die Punkte in Ruhe durch und beheben Sie, was Sie selbst können. Bei Unsicherheiten oder größeren Defekten zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der kleine Aufwand im Vorfeld zahlt sich vielfach aus – in Form von Zeitersparnis, weniger Kosten und vor allem einem guten Gefühl der Sicherheit. Gute Fahrt und viel Erfolg bei Ihrer nächsten Hauptuntersuchung! Sie sind bestens vorbereitet!