Der Führerschein ist in der Tasche, die Freiheit lockt – doch für Fahranfänger kann die erste Zeit im Straßenverkehr schnell zum Albtraum werden. Besonders bitter wird es, wenn man in der Probezeit geblitzt wird. Und wenn dann noch eine erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung hinzukommt, wie im Fall einer Person, die mit 34 km/h zu schnell vor dem Aufbauseminar erwischt wurde, dann drohen ernsthafte Konsequenzen. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Folgen und gibt Tipps, wie man sich jetzt am besten verhält.
Was bedeutet die Probezeit?
Die Probezeit ist eine Bewährungsphase für frischgebackene Führerscheinbesitzer. Sie dauert in der Regel zwei Jahre und soll sicherstellen, dass junge Fahrer sich verantwortungsbewusst im Straßenverkehr verhalten. Während dieser Zeit werden Verkehrsverstöße strenger geahndet als bei erfahrenen Fahrern. Das Ziel ist, das Unfallrisiko zu senken, das bei jungen Fahrern statistisch höher liegt.
In der Probezeit gibt es zwei Arten von Verstößen: A-Verstöße und B-Verstöße. A-Verstöße sind schwerwiegende Vergehen, die die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigen, wie beispielsweise eine erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung, das Überfahren einer roten Ampel oder Alkohol am Steuer. B-Verstöße sind weniger gravierend, wie zum Beispiel das Fahren mit abgefahrenen Reifen oder das Parken im Halteverbot.
34 km/h zu schnell in der Probezeit: Ein A-Verstoß!
Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 34 km/h außerhalb geschlossener Ortschaften stellt in der Regel einen A-Verstoß dar. Das bedeutet, dass die Konsequenzen für Fahranfänger besonders hart sind. Denn bereits ein A-Verstoß während der Probezeit hat weitreichende Folgen.
Die Konsequenzen im Detail:
- Verlängerung der Probezeit: Die Probezeit verlängert sich um zwei Jahre auf insgesamt vier Jahre.
- Anordnung eines Aufbauseminars: Die Teilnahme an einem Aufbauseminar ist verpflichtend.
- Bußgeld und Punkte in Flensburg: Es drohen ein Bußgeld (in der Regel im Bereich von 180-240 Euro) und Punkte in Flensburg. Die genaue Höhe hängt vom Tatort (innerorts oder außerorts) ab.
Das Aufbauseminar: Inhalte und Ablauf
Das Aufbauseminar ist ein Kurs, der speziell für auffällig gewordene Fahranfänger konzipiert wurde. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen und das Fahrverhalten positiv zu beeinflussen. Das Seminar besteht aus mehreren Sitzungen, in denen die Teilnehmer über ihre Verstöße reflektieren, Risikosituationen analysieren und alternative Verhaltensweisen entwickeln.
Die Kosten für ein Aufbauseminar liegen in der Regel zwischen 250 und 500 Euro. Es ist wichtig, sich rechtzeitig um einen Platz in einem Aufbauseminar zu kümmern, da die Plätze oft begrenzt sind. Wer das Aufbauseminar nicht innerhalb der vorgegebenen Frist absolviert, dem droht der Entzug der Fahrerlaubnis.
Vor dem Aufbauseminar geblitzt: Was nun?
Der Fall, dass jemand vor dem geplanten Aufbauseminar erneut geblitzt wird, verschärft die Situation erheblich. Die gute Nachricht ist: Die bereits angeordnete Teilnahme am Aufbauseminar bleibt bestehen. Die schlechte Nachricht: Der zweite Verstoß führt zu weiteren Konsequenzen.
Da die Person bereits einen A-Verstoß begangen hat, wird der zweite Verstoß nun als Wiederholungsverstoß gewertet. Die Konsequenzen sind:
- Verwarnung: Es erfolgt eine schriftliche Verwarnung.
- Empfehlung zur Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Beratung: Die Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Beratung wird dringend empfohlen. Obwohl sie nicht verpflichtend ist, kann sie sich positiv auf die zukünftige Fahrerlaubnis auswirken.
- Bei erneutem Verstoß: Entzug der Fahrerlaubnis: Sollte es zu einem dritten Verstoß während der Probezeit kommen, wird die Fahrerlaubnis entzogen.
Die verkehrspsychologische Beratung: Eine Chance zur Verbesserung
Die verkehrspsychologische Beratung ist ein individuelles Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. Ziel ist es, die Ursachen für das Fehlverhalten zu analysieren und Strategien zu entwickeln, um zukünftige Verstöße zu vermeiden. Die Beratung kann dabei helfen, das eigene Fahrverhalten kritisch zu hinterfragen und ein verantwortungsbewussteres Verhalten im Straßenverkehr zu entwickeln.
Die Kosten für eine verkehrspsychologische Beratung variieren, liegen aber in der Regel zwischen 150 und 300 Euro pro Sitzung. Auch wenn die Teilnahme nicht verpflichtend ist, kann sie sich positiv auf die Beurteilung der Fahreignung auswirken, falls es zu einem Entzug der Fahrerlaubnis kommt.
Fahrverbot trotz Probezeit?
Ein Fahrverbot wird in der Regel erst bei schwerwiegenden Verstößen ausgesprochen, die mit hohen Bußgeldern und Punkten in Flensburg einhergehen. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 34 km/h außerorts wird in der Regel kein Fahrverbot verhängt. Innerorts kann es aber durchaus zu einem Fahrverbot kommen, wenn die Geschwindigkeitsüberschreitung höher ist.
Auch wenn kein Fahrverbot verhängt wird, sollte man sich bewusst sein, dass die Probezeit eine besondere Bewährungsprobe darstellt. Jeder weitere Verstoß kann den Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge haben.
Wie verhalte ich mich jetzt richtig?
Nachdem man mit 34 km/h zu schnell geblitzt wurde, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die folgenden Schritte zu beachten:
- Bußgeldbescheid prüfen: Überprüfen Sie den Bußgeldbescheid sorgfältig auf Fehler. Stimmen die Angaben zum Fahrer, Fahrzeug und Tatort? Wenn Sie Zweifel haben, sollten Sie einen Anwalt für Verkehrsrecht konsultieren.
- Fristen beachten: Achten Sie auf die Fristen für die Einlegung eines Einspruchs.
- Aufbauseminar absolvieren: Melden Sie sich so schnell wie möglich für ein Aufbauseminar an und absolvieren Sie es innerhalb der vorgegebenen Frist.
- Verkehrspsychologische Beratung in Erwägung ziehen: Auch wenn sie nicht verpflichtend ist, kann eine verkehrspsychologische Beratung helfen, das eigene Fahrverhalten zu verbessern und zukünftige Verstöße zu vermeiden.
- Verhalten im Straßenverkehr anpassen: Seien Sie besonders vorsichtig und halten Sie sich an die Verkehrsregeln. Vermeiden Sie riskante Fahrmanöver und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den jeweiligen Bedingungen an.
Fazit: Probezeit ist kein Freifahrtschein
Die Probezeit ist eine ernstzunehmende Phase für Fahranfänger. Ein Verstoß wie eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 34 km/h kann weitreichende Konsequenzen haben, von der Verlängerung der Probezeit über die Teilnahme an einem Aufbauseminar bis hin zum Entzug der Fahrerlaubnis. Es ist wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein und sich an die Verkehrsregeln zu halten. Nur so kann man sicherstellen, dass die Fahrtüchtigkeit erhalten bleibt und die Freude am Autofahren nicht getrübt wird.
Die Situation, vor dem Aufbauseminar erneut geblitzt zu werden, ist besonders ungünstig. Sie zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend waren, um das Fahrverhalten positiv zu beeinflussen. In diesem Fall ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich einer verkehrspsychologischen Beratung zu unterziehen. Nur so kann man sicherstellen, dass man die Chance auf eine weiterhin gültige Fahrerlaubnis nicht verspielt.
Denken Sie daran: Sicherheit geht vor. Passen Sie Ihre Fahrweise an die Verkehrsbedingungen an, halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und vermeiden Sie riskante Fahrmanöver. So können Sie nicht nur Bußgelder und Punkte in Flensburg vermeiden, sondern auch sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer schützen.