Wer kennt das nicht? Man ist im Stress, achtet einen Moment nicht genau auf den Tacho und plötzlich blitzt es. Die bange Frage: War ich zu schnell? Und vor allem: Was passiert jetzt? Besonders knifflig wird es, wenn man gefühlt nur minimal über der erlaubten Geschwindigkeit lag – also beispielsweise 5 km/h zu schnell. Ist die Toleranz da schon aufgebraucht? Und welche Strafe droht wirklich?
Dieser Artikel nimmt das Thema „Blitzer-Toleranz” genauer unter die Lupe. Wir klären auf, wie die Messtoleranz funktioniert, welche Bußgelder bei geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen und was Autofahrer wissen sollten, um sich vor unnötigen Strafen zu schützen.
Die berüchtigte Blitzer-Toleranz: Was ist das eigentlich?
Die Blitzer-Toleranz ist keine offizielle „Erlaubnis”, schneller zu fahren. Sie ist vielmehr ein rechnerischer Abzug, der bei jeder Geschwindigkeitsmessung vorgenommen wird. Dieser Abzug berücksichtigt mögliche Messungenauigkeiten des Blitzgerätes. Denn kein technisches Gerät ist perfekt und liefert zu 100 Prozent exakte Ergebnisse.
Die Höhe der Toleranz hängt von der Art des Messgeräts und der gemessenen Geschwindigkeit ab:
- Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h: Werden in der Regel 3 km/h abgezogen.
- Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h: Werden meist 3 Prozent der gemessenen Geschwindigkeit abgezogen.
Beispiel: Sie fahren innerorts 60 km/h. Das Blitzgerät misst 60 km/h. Nach Abzug der Toleranz von 3 km/h werden Ihnen 57 km/h angelastet. Da Sie innerorts nur 50 km/h fahren durften, haben Sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 7 km/h überschritten.
Was passiert, wenn ich 5 km/h zu schnell war?
Die Frage, was passiert, wenn man 5 km/h zu schnell war, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt auf den konkreten Fall an: War man innerorts oder außerorts unterwegs? Und wie hoch war die gemessene Geschwindigkeit vor Abzug der Toleranz?
Innerorts:
Innerorts sind die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Regel höher als außerorts. Hier ein Überblick, was bei 5 km/h zu schnell (nach Toleranzabzug) droht:
- Bußgeld: In der Regel ein Verwarnungsgeld von 30 Euro.
- Punkte in Flensburg: Keine.
- Fahrverbot: Kein Fahrverbot.
Außerorts:
Auch außerorts gilt: 5 km/h zu schnell (nach Toleranzabzug) ziehen in der Regel ein Verwarnungsgeld nach sich:
- Bußgeld: In der Regel ein Verwarnungsgeld von 20 Euro.
- Punkte in Flensburg: Keine.
- Fahrverbot: Kein Fahrverbot.
Wichtig: Diese Angaben gelten für „normale” Umstände. Bei besonderen Gefahrenlagen (z.B. Baustellen, schlechte Sichtverhältnisse) können die Strafen höher ausfallen.
Geblitzt! Was nun? Der Ablauf nach dem Blitzerfoto
Nachdem Sie geblitzt wurden, passiert folgendes:
- Auswertung des Fotos: Die zuständige Behörde wertet das Blitzerfoto aus und identifiziert den Fahrer.
- Anhörungsbogen: Der Fahrzeughalter erhält einen Anhörungsbogen. Hier hat er die Möglichkeit, sich zu dem Vorwurf zu äußern oder Angaben zum Fahrer zu machen.
- Bußgeldbescheid: Wenn die Behörde davon ausgeht, dass Sie die Geschwindigkeitsüberschreitung begangen haben, erhalten Sie einen Bußgeldbescheid. Dieser enthält die Höhe des Bußgeldes, eventuelle Punkte in Flensburg und gegebenenfalls ein Fahrverbot.
- Einspruch: Gegen den Bußgeldbescheid können Sie innerhalb von 14 Tagen Einspruch einlegen.
Lohnt sich ein Einspruch bei geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen?
Ob sich ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid bei geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen lohnt, ist eine individuelle Entscheidung. Grundsätzlich gilt:
Vorteile eines Einspruchs:
- Fehlerhafte Messung: Es besteht die Möglichkeit, dass die Messung fehlerhaft war. Ein Anwalt kann die Messprotokolle einsehen und die Messung überprüfen lassen.
- Verfahrensfehler: Auch Verfahrensfehler können zu einem Freispruch führen. Beispielsweise, wenn der Anhörungsbogen nicht korrekt zugestellt wurde.
- Verjährung: In bestimmten Fällen kann die Verjährung eintreten.
Nachteile eines Einspruchs:
- Kosten: Ein Einspruch verursacht Kosten (Anwaltskosten, Gerichtskosten).
- Zeitaufwand: Ein Einspruch ist mit Zeitaufwand verbunden.
- Unsicherheit: Es besteht keine Garantie, dass der Einspruch erfolgreich ist. Im schlimmsten Fall werden die Kosten höher als das ursprüngliche Bußgeld.
Empfehlung: Bei geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen (z.B. 5 km/h zu schnell) lohnt sich ein Einspruch in der Regel nicht, da die Kosten und der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Wenn Sie jedoch Zweifel an der Messung haben oder vermuten, dass ein Verfahrensfehler vorliegt, sollten Sie sich von einem Anwalt beraten lassen.
Tipps, um nicht geblitzt zu werden
Die beste Möglichkeit, um sich vor Bußgeldern und Punkten in Flensburg zu schützen, ist es, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Hier einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können:
- Achten Sie auf die Beschilderung: Achten Sie auf die Verkehrszeichen, die die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigen.
- Nutzen Sie den Tempomat: Ein Tempomat kann Ihnen helfen, die Geschwindigkeit konstant zu halten und nicht unbemerkt zu schnell zu fahren.
- Seien Sie aufmerksam: Konzentrieren Sie sich auf den Straßenverkehr und lassen Sie sich nicht ablenken.
- Achten Sie auf Baustellen: In Baustellen gelten oft reduzierte Geschwindigkeitsbegrenzungen.
- Seien Sie besonders vorsichtig in unbekanntem Terrain: Fahren Sie in unbekannten Gebieten besonders aufmerksam und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Gegebenheiten an.
- Navigationsgeräte mit Blitzerwarner: Auch wenn der Einsatz umstritten ist, können Navigationsgeräte mit Blitzerwarner helfen, die Aufmerksamkeit zu schärfen (Beachte: Nutzung kann untersagt sein!).
Fazit: 5 km/h zu schnell ist meist harmlos, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 5 km/h zu schnell (nach Toleranzabzug) in der Regel mit einem geringen Verwarnungsgeld geahndet werden und keine Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot nach sich ziehen. Dennoch sollte man sich nicht darauf verlassen, da die Strafen bei besonderen Gefahrenlagen höher ausfallen können. Außerdem ist es wichtig zu bedenken, dass die Toleranz kein Freifahrtschein ist, um schneller zu fahren. Die beste Strategie ist immer noch, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten und aufmerksam am Straßenverkehr teilzunehmen.
Dieser Artikel dient der Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Im Zweifelsfall sollten Sie sich von einem Anwalt beraten lassen.