Der Hyundai i30 ist aus dem deutschen Straßenbild kaum noch wegzudenken. Besonders die CRDi-Dieselvarianten erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht zuletzt aufgrund des Versprechens von Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit. Doch hält der i30 CRDi wirklich, was er verspricht? Wir haben uns dem koreanischen Kompaktwagen im Härtetest gestellt und beleuchten seine Stärken und Schwächen.
Der Hyundai i30 CRDi: Ein Überblick
Der i30 ist Hyundais Antwort auf den VW Golf, den Ford Focus und andere Platzhirsche im Kompaktwagensegment. Seit seiner Einführung hat sich der i30 stetig weiterentwickelt und bietet in den aktuellen Generationen moderne Technik, ein ansprechendes Design und eine solide Verarbeitung. Die CRDi-Motoren, also die Dieselvarianten, sind besonders für Vielfahrer interessant, da sie einen geringen Verbrauch mit guter Leistung kombinieren sollen.
Doch was steckt wirklich unter dem Blech? Und wie schlägt sich der i30 CRDi im Alltag, wenn er wirklich gefordert wird? Um das herauszufinden, haben wir verschiedene Aspekte unter die Lupe genommen:
- Motor und Getriebe
- Fahrwerk und Bremsen
- Elektronik und Assistenzsysteme
- Karosserie und Innenraum
- Langzeitqualität und typische Mängel
Motor und Getriebe: Kraftstoffsparen oder Power-Paket?
Die CRDi-Dieselmotoren des i30 sind in verschiedenen Leistungsstufen erhältlich. Die gängigsten Varianten leisten zwischen 90 und 136 PS. Im Test haben wir uns vor allem auf die Modelle mit 110 und 136 PS konzentriert, da diese am häufigsten auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen sind.
Positiv hervorzuheben ist die Laufruhe der Motoren. Auch bei höheren Drehzahlen bleiben sie angenehm leise. Der Verbrauch ist, wie von einem Diesel erwartet, gering. Im Durchschnitt konnten wir Werte zwischen 4,5 und 5,5 Litern auf 100 Kilometer erzielen – abhängig von Fahrweise und Streckenprofil.
Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Die Leistungsentfaltung wirkt teilweise etwas träge, besonders im unteren Drehzahlbereich. Das Ansprechverhalten könnte direkter sein. Bei den Getrieben gibt es sowohl manuelle als auch Automatikvarianten. Die manuellen Getriebe schalten präzise, die Automatikgetriebe könnten jedoch etwas schneller und sanfter agieren. Einige Besitzer berichten von Problemen mit dem Doppelkupplungsgetriebe (DCT), insbesondere bei älteren Modellen. Hier sollte man vor dem Kauf genau auf die Wartungshistorie achten.
Wichtiger Hinweis: Bei älteren CRDi-Modellen kann es zu Problemen mit dem Dieselpartikelfilter (DPF) kommen. Besonders bei Kurzstreckenbetrieb setzt sich der Filter schnell zu, was zu Leistungseinbußen und im schlimmsten Fall zu teuren Reparaturen führen kann. Hier hilft es, regelmäßig längere Strecken zu fahren, um den Filter freizubrennen.
Fahrwerk und Bremsen: Komfortabel oder sportlich?
Das Fahrwerk des i30 ist eher auf Komfort ausgelegt. Es bietet eine gute Balance zwischen Fahrstabilität und Federungskomfort. Auch auf schlechten Straßen federt der i30 Unebenheiten gut ab. Die Lenkung ist präzise, könnte aber etwas mehr Rückmeldung geben.
Die Bremsen sind ausreichend dimensioniert und verzögern den i30 zuverlässig. Allerdings gibt es Berichte über quietschende Bremsen, besonders bei älteren Modellen. Hier empfiehlt es sich, die Bremsen regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu erneuern.
Elektronik und Assistenzsysteme: Modern oder veraltet?
Der i30 bietet je nach Ausstattungslinie eine Vielzahl von Assistenzsystemen. Dazu gehören unter anderem ein Spurhalteassistent, ein Notbremsassistent und ein Tempomat. Die Systeme funktionieren im Großen und Ganzen zuverlässig, allerdings gibt es bei einigen Systemen Verbesserungspotenzial. Der Spurhalteassistent greift beispielsweise manchmal etwas zu früh ein.
Die Infotainmentsysteme sind einfach zu bedienen und bieten eine gute Konnektivität. Allerdings sind die Grafiken nicht mehr ganz zeitgemäß und die Reaktionszeiten könnten schneller sein. Bei älteren Modellen kann es zu Problemen mit dem Touchscreen kommen. Hier empfiehlt es sich, das System vor dem Kauf gründlich zu testen.
Karosserie und Innenraum: Solide oder billig?
Die Karosserie des i30 ist solide verarbeitet. Auch nach Jahren zeigen sich kaum Rostprobleme. Allerdings ist der Lack nicht besonders widerstandsfähig. Steinschläge und Kratzer sind keine Seltenheit.
Der Innenraum ist funktional gestaltet und bietet ausreichend Platz für Fahrer und Passagiere. Die Materialien wirken jedoch teilweise etwas billig. Das Hartplastik auf dem Armaturenbrett fühlt sich nicht besonders hochwertig an. Die Sitze sind bequem und bieten ausreichend Seitenhalt. Allerdings sind sie bei längeren Fahrten nicht optimal für den Rücken.
Langzeitqualität und typische Mängel: Worauf muss man achten?
Die Langzeitqualität des i30 CRDi ist im Großen und Ganzen gut. Allerdings gibt es einige typische Mängel, auf die man beim Kauf achten sollte:
- Probleme mit dem Dieselpartikelfilter (DPF)
- Quietschende Bremsen
- Probleme mit dem Doppelkupplungsgetriebe (DCT)
- Defekte Touchscreens
- Verschleiß an Fahrwerksteilen (z.B. Stoßdämpfer, Querlenker)
Um teuren Reparaturen vorzubeugen, empfiehlt es sich, den i30 regelmäßig zu warten und Verschleißteile rechtzeitig zu erneuern. Besonders wichtig ist ein regelmäßiger Ölwechsel und die Kontrolle des Dieselpartikelfilters.
Fazit: Ist der Hyundai i30 CRDi wirklich so zuverlässig?
Der Hyundai i30 CRDi ist ein solider Kompaktwagen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Er bietet einen geringen Verbrauch, ausreichend Platz und eine gute Ausstattung. Allerdings gibt es auch einige Schwächen, die man beim Kauf berücksichtigen sollte. Besonders wichtig ist es, auf die typischen Mängel zu achten und den Wagen regelmäßig zu warten.
Ob der i30 CRDi wirklich so zuverlässig ist, hängt letztendlich von der individuellen Nutzung und Wartung ab. Wer den Wagen pfleglich behandelt und regelmäßig warten lässt, wird sicherlich lange Freude daran haben. Wer jedoch nur Kurzstrecken fährt und die Wartung vernachlässigt, muss mit Problemen rechnen.
Insgesamt ist der Hyundai i30 CRDi eine gute Wahl für alle, die einen günstigen und sparsamen Kompaktwagen suchen. Allerdings sollte man sich vor dem Kauf gründlich informieren und den Wagen genau unter die Lupe nehmen.