Ein unerwarteter Brief im Briefkasten, der mehr als nur Freude bereitet? Eine Bußgeldzahlung ist selten willkommen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man gar nicht genau weiß, warum man zur Kasse gebeten wird. Ein Betrag von 60€ ist dabei keine Seltenheit. In diesem Artikel klären wir auf, für welche häufigen Vergehen diese Summe fällig werden kann und wie Sie sich davor schützen können.
Parken: Ein Klassiker unter den Bußgeldern
Parkverstöße sind eine der häufigsten Ursachen für Bußgelder. Gerade in Innenstädten und Wohngebieten mit Parkplatzmangel kommt es schnell zu Fehlern.
Parken im eingeschränkten Halteverbot
Ein Schild mit einem durchgestrichenen „P” ist ein klarer Hinweis: Hier ist das Parken verboten. Auch das Halten über drei Minuten ist untersagt. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld. Die Höhe kann je nach Dauer und Behinderung variieren, aber 60€ sind durchaus realistisch, wenn die Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer vorliegt.
Parken auf dem Gehweg
Gerade in engen Straßen verleitet der Gehweg oft dazu, das Auto „mal eben” abzustellen. Doch das Parken auf dem Gehweg ist grundsätzlich verboten und wird mit einem Bußgeld geahndet. 60€ sind hier schnell fällig, vor allem wenn dadurch Fußgänger, insbesondere mit Kinderwagen oder Rollatoren, behindert werden.
Parken vor einer Feuerwehrzufahrt
Die Feuerwehrzufahrt muss jederzeit freigehalten werden, um im Notfall schnell agieren zu können. Wer hier parkt, gefährdet nicht nur Menschenleben, sondern riskiert auch ein saftiges Bußgeld. Die 60€ sind dabei noch das geringste Übel – im schlimmsten Fall wird das Fahrzeug abgeschleppt, was zusätzliche Kosten verursacht.
Parken ohne Parkschein oder mit abgelaufener Parkuhr
Ein Klassiker unter den Parkverstößen: Das Vergessen des Parkscheins oder das Überschreiten der Parkzeit. Hier sind 60€ zwar eher die Ausnahme, aber je nach Stadt und Dauer der Überschreitung kann die Strafe schnell in diese Richtung gehen.
Geschwindigkeitsüberschreitungen: Schnell teuer
Geschwindigkeitsüberschreitungen sind eine weitere häufige Ursache für Bußgelder. Selbst geringe Überschreitungen können teuer werden.
Innerorts: Tempo 30 oder 50 überschritten
Wer innerorts die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mehr als 20 km/h überschreitet, muss mit einem Bußgeld von mindestens 70€ rechnen. Bei geringeren Überschreitungen kann die Strafe auch im Bereich um die 60€ liegen, insbesondere wenn weitere Faktoren hinzukommen.
Außerorts: Zu schnell auf Landstraße oder Autobahn
Auch außerorts können Geschwindigkeitsüberschreitungen teuer werden. Auf Landstraßen und Autobahnen gelten andere Regeln, aber auch hier können 60€ fällig werden, wenn man die zulässige Geschwindigkeit überschreitet. Dabei spielen nicht nur die Geschwindigkeit selbst, sondern auch die Art der Straße und die Sichtverhältnisse eine Rolle.
Weitere Verkehrsverstöße: Oft übersehen, aber teuer
Neben Park- und Geschwindigkeitsverstößen gibt es noch weitere Vergehen, die mit einem Bußgeld von rund 60€ geahndet werden können.
Handy am Steuer
Das Handy am Steuer ist ein absolutes No-Go. Wer während der Fahrt telefoniert oder das Handy anderweitig benutzt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Das Bußgeld dafür beträgt mindestens 100€ und kann bei Gefährdung anderer noch höher ausfallen. Allerdings, wenn man „nur” kurz abgelenkt war und dabei erwischt wird, kann das Bußgeld sich auch um die 60€ bewegen.
Fahren ohne Sicherheitsgurt
Das Anlegen des Sicherheitsgurtes ist Pflicht. Wer ohne Gurt erwischt wird, riskiert ein Bußgeld von 30€. Allerdings, wenn Kinder ungesichert im Auto mitfahren, kann das Bußgeld deutlich höher ausfallen und sogar Punkte in Flensburg nach sich ziehen.
Missachtung des Rechtsfahrgebots
Auf Autobahnen und mehrspurigen Straßen gilt das Rechtsfahrgebot. Wer unnötig auf der linken Spur fährt und dadurch andere behindert, riskiert ein Bußgeld. Die Höhe kann je nach Behinderung variieren, aber 60€ sind durchaus möglich.
Fahrradfahren ohne Licht
Auch Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer und müssen sich an die Regeln halten. Wer in der Dunkelheit ohne Licht fährt, gefährdet sich selbst und andere. Das Bußgeld dafür beträgt 20€. Allerdings, wenn es zu einem Unfall kommt, kann die Strafe deutlich höher ausfallen.
Unerwartete Bußgelder: Wenn der Müll zum Problem wird
Nicht nur im Straßenverkehr können Bußgelder drohen. Auch im Bereich der Ordnungswidrigkeiten können unerwartete Kosten entstehen.
Illegale Müllentsorgung
Das achtlose Wegwerfen von Müll oder die illegale Entsorgung von Sperrmüll kann teuer werden. Die Höhe des Bußgeldes hängt von der Art und Menge des Mülls ab. Für kleinere Vergehen können 60€ durchaus fällig werden.
Verstoß gegen die Leinenpflicht für Hunde
In vielen Städten und Gemeinden gilt eine Leinenpflicht für Hunde, insbesondere in Parks und öffentlichen Anlagen. Wer seinen Hund ohne Leine laufen lässt und dabei erwischt wird, riskiert ein Bußgeld. Die Höhe variiert je nach Kommune, aber 60€ sind keine Seltenheit.
Wie Sie Bußgelder vermeiden können
Vorbeugen ist besser als Nachzahlen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Bußgelder vermeiden können:
* **Achten Sie auf die Beschilderung:** Parkschilder, Verkehrsschilder und Hinweisschilder geben wichtige Informationen. Nehmen Sie sich die Zeit, diese zu lesen und zu verstehen.
* **Halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen:** Fahren Sie vorausschauend und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an.
* **Benutzen Sie das Handy nicht am Steuer:** Konzentrieren Sie sich voll und ganz auf den Straßenverkehr.
* **Legen Sie den Sicherheitsgurt an:** Das Anlegen des Sicherheitsgurtes ist lebenswichtig.
* **Entsorgen Sie Ihren Müll ordnungsgemäß:** Vermeiden Sie illegale Müllentsorgung.
* **Informieren Sie sich über die örtlichen Vorschriften:** Informieren Sie sich über die Leinenpflicht für Hunde und andere Ordnungswidrigkeiten.
Was tun, wenn ein Bußgeldbescheid im Briefkasten liegt?
Auch wenn Sie alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben, kann es passieren, dass ein Bußgeldbescheid im Briefkasten landet. In diesem Fall sollten Sie folgende Schritte unternehmen:
* **Prüfen Sie den Bescheid sorgfältig:** Achten Sie auf die Richtigkeit der Angaben (Name, Adresse, Kennzeichen, Tatvorwurf, etc.).
* **Prüfen Sie die Verjährungsfrist:** Ein Bußgeld kann verjähren. Informieren Sie sich über die geltenden Fristen.
* **Legen Sie gegebenenfalls Einspruch ein:** Wenn Sie der Meinung sind, dass der Bescheid unberechtigt ist, können Sie Einspruch einlegen. Beachten Sie dabei die Fristen und die formalen Anforderungen.
* **Zahlen Sie das Bußgeld fristgerecht:** Wenn Sie keinen Einspruch einlegen oder dieser abgelehnt wird, müssen Sie das Bußgeld fristgerecht bezahlen.
Fazit: Achtsamkeit und Information schützen vor Bußgeldern
Ein Bußgeld von 60€ mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, aber es ist ärgerlich und vermeidbar. Durch achtsames Verhalten im Straßenverkehr und die Beachtung der örtlichen Vorschriften können Sie sich vor unerwarteten Kosten schützen. Sollte dennoch ein Bußgeldbescheid im Briefkasten liegen, prüfen Sie diesen sorgfältig und legen Sie gegebenenfalls Einspruch ein.