Autsch! Der rote Blitz hat dich erwischt und du warst mit deinem Roller unterwegs? Keine Panik! Geblitzt zu werden ist erstmal ärgerlich, aber es bedeutet nicht automatisch den Weltuntergang. Dieser Artikel klärt dich umfassend darüber auf, welche Strafen dir tatsächlich drohen können, welche Rechte du hast und wie du dich im besten Fall gegen unberechtigte Vorwürfe wehren kannst. Denn auch wenn der Roller im Vergleich zum Auto klein wirkt, gelten hier ähnliche Regeln und Konsequenzen.
Warum werden Roller überhaupt geblitzt?
Viele denken, Roller seien aufgrund ihrer geringeren Größe oder Geschwindigkeit von Radarkontrollen ausgenommen. Das ist aber ein Irrtum. Roller sind, wie alle anderen motorisierten Fahrzeuge, an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gebunden und unterliegen der Straßenverkehrsordnung (StVO). Blitzer erfassen Fahrzeuge, die die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschreiten, unabhängig von der Art des Fahrzeugs. Die Gründe für Geschwindigkeitskontrollen mit Rollern sind vielfältig:
- Verkehrssicherheit: Überhöhte Geschwindigkeit ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Auch Rollerfahrer gefährden sich und andere Verkehrsteilnehmer, wenn sie zu schnell unterwegs sind.
- Lärmschutz: Gerade in Wohngebieten kann überhöhte Geschwindigkeit von Rollern zu erheblicher Lärmbelästigung führen.
- Einhaltung der StVO: Die Polizei ist verpflichtet, die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung zu überwachen und Verstöße zu ahnden.
Welche Strafen drohen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Roller?
Die Höhe der Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Roller richtet sich nach dem Ausmaß der Überschreitung und dem jeweiligen Bußgeldkatalog. Es ist wichtig zu wissen, dass der Bußgeldkatalog regelmäßig angepasst wird, daher können die hier genannten Angaben variieren. Generell gilt: Je höher die Geschwindigkeitsüberschreitung, desto höher das Bußgeld, desto mehr Punkte in Flensburg und im schlimmsten Fall droht sogar ein Fahrverbot.
Hier eine grobe Übersicht über die möglichen Strafen innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften (Stand: [aktuelles Datum]):
Innerorts:
- Bis 10 km/h zu schnell: Bußgeld (ca. 30 Euro)
- 11-15 km/h zu schnell: Bußgeld (ca. 50 Euro)
- 16-20 km/h zu schnell: Bußgeld (ca. 70 Euro)
- 21-25 km/h zu schnell: Bußgeld, 1 Punkt in Flensburg
- 26-30 km/h zu schnell: Bußgeld, 1 Punkt in Flensburg, ggf. Fahrverbot
- Über 30 km/h zu schnell: Deutliches Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg, Fahrverbot
Außerorts:
- Bis 10 km/h zu schnell: Bußgeld (ca. 20 Euro)
- 11-15 km/h zu schnell: Bußgeld (ca. 40 Euro)
- 16-20 km/h zu schnell: Bußgeld (ca. 60 Euro)
- 21-25 km/h zu schnell: Bußgeld, 1 Punkt in Flensburg
- 26-30 km/h zu schnell: Bußgeld, 1 Punkt in Flensburg
- 31-40 km/h zu schnell: Deutliches Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg, Fahrverbot
- Über 40 km/h zu schnell: Hohes Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg, Fahrverbot
Wichtig: Dies sind nur Richtwerte. Die tatsächlichen Strafen können je nach Bundesland und Einzelfall variieren. Zusätzlich zu den Bußgeldern und Punkten können noch Bearbeitungsgebühren anfallen.
Was tun, wenn der Bußgeldbescheid im Briefkasten landet?
Wenn du einen Bußgeldbescheid wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung mit dem Roller erhältst, solltest du Ruhe bewahren und folgende Schritte beachten:
- Fristen beachten: Im Bußgeldbescheid ist eine Frist angegeben, innerhalb derer du dich äußern oder Einspruch einlegen kannst. Diese Frist solltest du unbedingt einhalten.
- Bußgeldbescheid prüfen: Überprüfe den Bescheid sorgfältig auf Fehler. Stimmen deine Personalien? Ist das Kennzeichen korrekt? Entspricht die angegebene Geschwindigkeit der Realität? Gab es eventuell Gründe für die Geschwindigkeitsüberschreitung (z.B. Notfall)?
- Rechte kennen: Du hast das Recht, die Beweisfotos einzusehen und Akteneinsicht zu beantragen.
- Einspruch einlegen: Wenn du Zweifel an der Richtigkeit des Bußgeldbescheids hast oder der Meinung bist, dass die Messung fehlerhaft war, kannst du innerhalb der Frist Einspruch einlegen.
Wie kann man sich gegen einen Bußgeldbescheid wehren?
Es gibt verschiedene Gründe, aus denen ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid erfolgreich sein kann:
- Messfehler: Blitzer sind technische Geräte, die fehleranfällig sein können. Regelmäßige Wartung und Eichung sind daher unerlässlich. Du kannst überprüfen lassen, ob das Messgerät ordnungsgemäß geeicht war und ob die Messung korrekt durchgeführt wurde.
- Falsches Foto: Manchmal kommt es vor, dass das falsche Fahrzeug geblitzt wird. Prüfe genau, ob das Foto dich und deinen Roller eindeutig identifiziert.
- Verjährung: Bußgeldbescheide können verjähren. Die Verjährungsfrist beträgt in der Regel drei Monate ab dem Tag der Ordnungswidrigkeit.
- Rechtfertigungsgründe: In bestimmten Ausnahmesituationen kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung gerechtfertigt sein (z.B. Notfall).
Wann sollte man einen Anwalt einschalten?
Es kann sinnvoll sein, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren, wenn:
- Du dir unsicher bist, ob der Bußgeldbescheid rechtmäßig ist.
- Dir ein Fahrverbot droht.
- Du bereits Punkte in Flensburg hast und weitere Punkte vermeiden möchtest.
- Die Beweislage komplex ist.
Ein erfahrener Anwalt kann deine Rechte vertreten, Akteneinsicht beantragen, die Beweise prüfen und dich bei der Einlegung von Rechtsmitteln unterstützen. Er kann auch beurteilen, ob ein Einspruch Aussicht auf Erfolg hat und dir helfen, die bestmögliche Strategie zu entwickeln.
Wie kann man Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Roller vermeiden?
Die beste Möglichkeit, Ärger mit Blitzern und Bußgeldern zu vermeiden, ist natürlich, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Hier ein paar Tipps:
- Achte auf die Schilder: Informiere dich über die geltende Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke, die du fährst.
- Nutze den Tacho: Behalte deinen Tacho im Blick und passe deine Geschwindigkeit entsprechend an.
- Sei vorausschauend: Plane deine Route und berücksichtige mögliche Geschwindigkeitsbegrenzungen.
- Fahre defensiv: Passe deine Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen und dem Verkehrsaufkommen an.
- Moderne Technik nutzen: Navigationsgeräte und Apps können dich vor Blitzern warnen (beachte jedoch die rechtlichen Bestimmungen bezüglich der Nutzung von Blitzer-Warnern!).
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Geblitzt zu werden ist ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Informiere dich über deine Rechte, prüfe den Bußgeldbescheid sorgfältig und lege gegebenenfalls Einspruch ein. Die beste Strategie ist jedoch, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten und so von vornherein Ärger zu vermeiden. Eine umsichtige Fahrweise schützt dich und andere Verkehrsteilnehmer und sorgt für eine entspannte Fahrt mit deinem Roller.