Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, ein Tritt aufs Gaspedal zu viel, und plötzlich blitzt es rot: Sie wurden geblitzt! Ein Schreck fährt durch den Körper und die bange Frage kommt auf: Was passiert jetzt? Welche Strafen kommen auf mich zu? In diesem umfassenden Ratgeber klären wir alle Fragen rund um das Thema „Geschwindigkeitsüberschreitung” und die daraus resultierenden Konsequenzen. Wir erklären Ihnen detailliert, welche Strafen drohen, wie das Bußgeldverfahren abläuft und welche Möglichkeiten Sie haben, sich gegen einen Bußgeldbescheid zu wehren.
Geblitzt – Was nun? Der Ablauf des Bußgeldverfahrens
Nachdem Sie geblitzt wurden, leitet die zuständige Behörde ein Bußgeldverfahren ein. Der Ablauf ist in der Regel wie folgt:
- Anhörungsbogen: Zunächst erhalten Sie einen Anhörungsbogen per Post. Dieser dient dazu, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu dem Vorwurf der Geschwindigkeitsüberschreitung zu äußern. Sie sind nicht verpflichtet, Angaben zur Sache zu machen, aber Sie müssen die Angaben zu Ihrer Person (Name, Adresse, Geburtsdatum) überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.
- Bußgeldbescheid: Wenn die Behörde nach Auswertung des Anhörungsbogens und der Beweismittel (Foto, Messprotokoll) zu dem Schluss kommt, dass Sie die Geschwindigkeitsüberschreitung begangen haben, erhalten Sie einen Bußgeldbescheid. Dieser enthält alle relevanten Informationen, wie die Höhe des Bußgeldes, eventuelle Punkte in Flensburg, ein mögliches Fahrverbot und die Begründung für den Vorwurf.
- Einspruch: Wenn Sie mit dem Bußgeldbescheid nicht einverstanden sind, haben Sie in der Regel 14 Tage Zeit, Einspruch einzulegen. Der Einspruch muss schriftlich bei der zuständigen Behörde eingehen.
- Gerichtsverfahren: Wenn die Behörde Ihren Einspruch ablehnt, wird der Fall an das zuständige Amtsgericht weitergeleitet. Dort findet eine Verhandlung statt, in der Sie Ihre Sicht der Dinge darlegen können.
Die Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen: Bußgelder, Punkte und Fahrverbote
Die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen sind im Bußgeldkatalog festgelegt und richten sich nach der Höhe der Überschreitung und dem Ort (innerorts oder außerorts). Grundsätzlich gilt: Je höher die Überschreitung, desto höher das Bußgeld, desto mehr Punkte in Flensburg und desto wahrscheinlicher ein Fahrverbot. Hier ein Überblick:
Bußgelder
Die Höhe des Bußgeldes variiert je nach Geschwindigkeitsüberschreitung und ob diese innerorts oder außerorts begangen wurde. Die Bußgelder sind in der Regel gestaffelt.
Punkte in Flensburg
Ab einer gewissen Geschwindigkeitsüberschreitung werden Punkte in Flensburg vergeben. Diese Punkte werden in das Fahreignungsregister eingetragen und können bei Erreichen einer bestimmten Anzahl (aktuell 8 Punkte) zum Entzug der Fahrerlaubnis führen. Die Anzahl der Punkte hängt ebenfalls von der Höhe der Überschreitung und dem Ort ab.
Fahrverbot
Ein Fahrverbot wird in der Regel bei schwereren Geschwindigkeitsüberschreitungen verhängt. Es bedeutet, dass Sie für einen bestimmten Zeitraum (meist zwischen einem und drei Monaten) nicht mehr Auto fahren dürfen. Die Dauer des Fahrverbots hängt von der Höhe der Überschreitung und eventuellen Voreintragungen im Fahreignungsregister ab. Ein Fahrverbot kann auch verhängt werden, wenn Sie innerhalb eines Jahres zweimal eine erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung begangen haben.
Besondere Regelungen für Fahranfänger
Für Fahranfänger in der Probezeit gelten besondere Regelungen. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung, die mit einem Bußgeld von 60 Euro oder mehr geahndet wird oder mit Punkten in Flensburg verbunden ist, wird die Probezeit um zwei Jahre verlängert und die Teilnahme an einem Aufbauseminar angeordnet. Bei wiederholten Verstößen kann sogar die Fahrerlaubnis entzogen werden.
Wie kann man sich gegen einen Bußgeldbescheid wehren?
Nicht jeder Bußgeldbescheid ist korrekt. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid sinnvoll sein kann:
- Messfehler: Messgeräte sind nicht unfehlbar. Es kann zu Fehlern bei der Messung der Geschwindigkeit kommen.
- Falsche Zuordnung: Es kann vorkommen, dass das Foto nicht eindeutig ist und Sie fälschlicherweise als Fahrer identifiziert werden.
- Verjährung: Die Verfolgungsverjährung beträgt in der Regel drei Monate ab dem Zeitpunkt der Geschwindigkeitsüberschreitung. Nach Ablauf dieser Frist kann Ihnen kein Bußgeldbescheid mehr zugestellt werden.
- Formfehler: Der Bußgeldbescheid muss bestimmte formale Anforderungen erfüllen. Fehlen wichtige Angaben oder sind diese fehlerhaft, kann der Bescheid unwirksam sein.
Wenn Sie Zweifel an der Richtigkeit des Bußgeldbescheides haben, sollten Sie sich von einem Anwalt für Verkehrsrecht beraten lassen. Dieser kann die Beweismittel prüfen und Ihnen bei der Entscheidung helfen, ob ein Einspruch sinnvoll ist. Beachten Sie aber, dass ein Einspruch auch Kosten verursachen kann (Anwaltskosten, Gerichtskosten), die Sie im Falle einer Niederlage tragen müssen.
Tipps zur Vermeidung von Geschwindigkeitsüberschreitungen
Die beste Möglichkeit, Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen zu vermeiden, ist, sich an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Hier einige Tipps:
- Achten Sie auf die Schilder: Achten Sie auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen und passen Sie Ihre Geschwindigkeit entsprechend an.
- Nutzen Sie den Tempomat: Verwenden Sie den Tempomat, um Ihre Geschwindigkeit konstant zu halten und versehentliche Geschwindigkeitsüberschreitungen zu vermeiden.
- Seien Sie aufmerksam: Konzentrieren Sie sich auf den Verkehr und lassen Sie sich nicht ablenken.
- Planen Sie Ihre Fahrten: Planen Sie Ihre Fahrten sorgfältig, um Zeitdruck zu vermeiden und entspannter fahren zu können.
- Denken Sie an die Folgen: Machen Sie sich bewusst, welche Konsequenzen eine Geschwindigkeitsüberschreitung haben kann (Bußgeld, Punkte, Fahrverbot).
Fazit: Achten Sie auf Ihre Geschwindigkeit!
Geschwindigkeitsüberschreitungen können teuer werden und im schlimmsten Fall sogar zu einem Fahrverbot führen. Achten Sie daher stets auf Ihre Geschwindigkeit und halten Sie sich an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sollten Sie dennoch geblitzt werden, informieren Sie sich über Ihre Rechte und Möglichkeiten. Im Zweifelsfall ist die Beratung durch einen Anwalt für Verkehrsrecht ratsam. Denken Sie daran: Sicherheit geht vor Schnelligkeit!