Hilfe, 2 mal im Monat geblitzt! Welche Strafen und Konsequenzen drohen Ihnen jetzt?

Oh je, das ist ärgerlich! Sie wurden innerhalb eines Monats gleich zweimal geblitzt? Keine Panik, aber es ist wichtig, die Situation ernst zu nehmen. In diesem Artikel klären wir umfassend auf, welche Strafen und Konsequenzen auf Sie zukommen können, und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie sich verhalten sollten.

Was passiert, wenn man geblitzt wird? Der Standardprozess

Bevor wir uns den spezifischen Fall von zwei Geschwindigkeitsübertretungen innerhalb eines Monats ansehen, werfen wir einen Blick auf den generellen Ablauf nach einem Blitzer-Ereignis:

1. Das Blitzerfoto: Eine Radarfalle (oder ein Lasergerät) erfasst Ihr Fahrzeug und Ihr Kennzeichen, während Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten.
2. Ermittlung des Fahrers: Die Behörde gleicht das Kennzeichen mit den Fahrzeugregisterdaten ab, um den Fahrzeughalter zu ermitteln.
3. Anhörungsbogen: Der Fahrzeughalter erhält einen Anhörungsbogen per Post. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich zu äußern oder den Fahrer (falls Sie es nicht waren) anzugeben.
4. Bußgeldbescheid: Wenn Sie als Fahrer identifiziert wurden (oder der Halter keine Angaben macht), erhalten Sie einen Bußgeldbescheid. Dieser enthält die genaue Geschwindigkeitsüberschreitung, das Bußgeld, eventuelle Punkte in Flensburg und gegebenenfalls ein Fahrverbot.
5. Einspruch: Sie haben die Möglichkeit, innerhalb einer bestimmten Frist (meistens 14 Tage) Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen.

Zwei Mal geblitzt in kurzer Zeit: Doppeltes Pech oder zusätzliche Konsequenzen?

Die Frage ist nun, ob die Tatsache, dass Sie innerhalb eines Monats zweimal geblitzt wurden, die Situation verschärft. Grundsätzlich gilt: Jede Geschwindigkeitsübertretung wird einzeln betrachtet und geahndet. Allerdings gibt es durchaus Situationen, in denen die Behörden die wiederholte Geschwindigkeitsübertretung berücksichtigen.

Wiederholungstäter: Die Rolle von Voreintragungen

Wenn Sie bereits Punkte in Flensburg haben, kann die zweite Geschwindigkeitsübertretung innerhalb eines Monats zu härteren Strafen führen. Die Behörden betrachten dann, ob Sie als „Wiederholungstäter” eingestuft werden. Dies ist besonders relevant, wenn die Geschwindigkeitsübertretungen gravierend waren.

Die Punktezahl in Flensburg spielt eine entscheidende Rolle:

• 1-3 Punkte: Keine direkten Auswirkungen auf die Strafe für die zweite Geschwindigkeitsübertretung.
• 4-5 Punkte: Die Behörde kann eine Ermahnung aussprechen.
• 6-7 Punkte: Die Behörde ordnet eine Verwarnung an.
• 8 Punkte: Der Führerschein wird entzogen.

Einfluss auf die Probezeit

Besonders kritisch ist die Situation für Fahranfänger in der Probezeit. Zwei Geschwindigkeitsübertretungen innerhalb eines Monats, die als A-Verstoß (schwerwiegender Verstoß) oder zwei B-Verstöße (weniger schwerwiegende Verstöße) gelten, führen unweigerlich zu einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre und der Anordnung eines Aufbauseminars. Ein einzelner A-Verstoß kann bereits zu diesen Konsequenzen führen. A-Verstöße sind beispielsweise erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlichtverstöße oder Trunkenheit am Steuer. B-Verstöße sind beispielsweise Parkverstöße oder das Fahren mit abgefahrenen Reifen.

Geringfügige Überschreitungen: Kann man Glück haben?

Wenn beide Geschwindigkeitsübertretungen sehr geringfügig waren (z.B. wenige km/h über dem Limit) und Sie keine Voreintragungen haben, ist es möglich, dass die Behörden die zweite Übertretung milder ahnden oder sogar von einer Verfolgung absehen. Dies ist jedoch nicht die Regel und hängt stark von den Umständen des Einzelfalls und der zuständigen Behörde ab.

Welche Strafen drohen konkret? Ein Überblick

Die Höhe der Bußgelder, die Anzahl der Punkte in Flensburg und die Möglichkeit eines Fahrverbots hängen von der Höhe der Geschwindigkeitsübertretung ab. Hier ein grober Überblick (Stand 2023, Änderungen sind möglich):

• Innerorts:
  • Bis 10 km/h zu schnell: 30 Euro
  • 11-15 km/h zu schnell: 50 Euro
  • 16-20 km/h zu schnell: 70 Euro
  • 21-25 km/h zu schnell: 115 Euro, 1 Punkt
  • 26-30 km/h zu schnell: 180 Euro, 1 Punkt
  • 31-40 km/h zu schnell: 260 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 41-50 km/h zu schnell: 400 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 51-60 km/h zu schnell: 560 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
  • Über 60 km/h zu schnell: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
• Außerorts:
  • Bis 10 km/h zu schnell: 20 Euro
  • 11-15 km/h zu schnell: 40 Euro
  • 16-20 km/h zu schnell: 60 Euro
  • 21-25 km/h zu schnell: 100 Euro, 1 Punkt
  • 26-30 km/h zu schnell: 150 Euro, 1 Punkt
  • 31-40 km/h zu schnell: 200 Euro, 1 Punkt
  • 41-50 km/h zu schnell: 320 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 51-60 km/h zu schnell: 480 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • Über 60 km/h zu schnell: 600 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot

Wichtig: Dies sind nur Beispiele. Die genauen Strafen können abweichen. Ausschlaggebend ist der Bußgeldbescheid.

Was tun, wenn der Bußgeldbescheid kommt? Ihr Handlungsspielraum

Sobald Sie den Bußgeldbescheid erhalten haben, sollten Sie ihn sorgfältig prüfen. Folgende Optionen stehen Ihnen offen:

1. Akzeptieren und bezahlen: Wenn Sie die Schuld eingestehen und mit den Konsequenzen einverstanden sind, bezahlen Sie das Bußgeld innerhalb der Frist.
2. Einspruch einlegen: Wenn Sie Zweifel an der Richtigkeit des Bußgeldbescheids haben (z.B. falsche Messung, fehlerhafte Zuordnung), können Sie innerhalb von 14 Tagen Einspruch einlegen.
3. Rechtlichen Rat einholen: Gerade bei drohendem Fahrverbot oder bei komplexen Sachverhalten (z.B. wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen) ist es ratsam, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren.

Gründe für einen Einspruch

Ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid kann in folgenden Fällen sinnvoll sein:

• Messfehler: Zweifel an der Genauigkeit des Messgeräts oder der Messmethode.
• Falsche Zuordnung: Sie waren nicht der Fahrer des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Geschwindigkeitsübertretung.
• Verjährung: Die Tat ist verjährt (in der Regel drei Monate nach der Begehung).
• Rechtfertigende Umstände: Es gab einen Notfall oder andere zwingende Gründe für die Geschwindigkeitsübertretung.

Achtung: Ein Einspruch sollte gut begründet sein. Ein unbegründeter Einspruch kann zu höheren Kosten führen, da im Falle einer Ablehnung des Einspruchs auch die Kosten des Verfahrens zu tragen sind.

Wie Sie zukünftig „Blitzerfallen” vermeiden

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen! Hier einige Tipps, wie Sie Geschwindigkeitsübertretungen und damit verbundene Strafen vermeiden können:

• Achten Sie auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen: Seien Sie sich der geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen bewusst und passen Sie Ihre Fahrweise entsprechend an.
• Nutzen Sie Navigationsgeräte mit Blitzerwarner: Viele Navigationsgeräte und Apps warnen vor fest installierten Blitzern. Beachten Sie jedoch, dass die Nutzung von Blitzerwarnern in einigen Ländern illegal sein kann.
• Tempomat nutzen: Ein Tempomat hilft, die Geschwindigkeit konstant zu halten und unbeabsichtigte Überschreitungen zu vermeiden.
• Vorausschauend fahren: Beobachten Sie den Verkehr und passen Sie Ihre Geschwindigkeit an die Gegebenheiten an.
• Gelassen bleiben: Lassen Sie sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern oder Zeitdruck zu überhöhter Geschwindigkeit verleiten.

Fazit: Ruhe bewahren und richtig handeln

Zwei Mal im Monat geblitzt zu werden, ist sicherlich keine angenehme Situation. Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, die Bußgeldbescheide sorgfältig zu prüfen und Ihre Optionen abzuwägen. Im Zweifelsfall sollten Sie rechtlichen Rat einholen. Und denken Sie daran: Vorausschauendes und regelkonformes Fahren ist der beste Weg, um Blitzer zu vermeiden und sicher ans Ziel zu kommen.