Ob Umzug, Fahrzeugwechsel oder Verkauf – es gibt viele Gründe, warum Sie Ihr Fahrzeug abmelden oder anmelden müssen. Doch mit welchen Kosten müssen Sie aktuell rechnen? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über alle anfallenden Gebühren im Jahr 2024, damit Sie finanziell bestens vorbereitet sind.
Warum ein Fahrzeug abmelden oder anmelden?
Zunächst klären wir, wann eine Abmeldung oder Anmeldung erforderlich ist:
- Abmeldung:
- Fahrzeugverkauf
- Stilllegung (z.B. bei längerer Nichtnutzung)
- Verschrottung
- Umzug ins Ausland
- Anmeldung:
- Neuerwerb eines Fahrzeugs
- Umzug in einen anderen Zulassungsbezirk
- Wiederinbetriebnahme nach Stilllegung
- Änderung des Fahrzeughalters
Wo kann ich mein Fahrzeug ab- oder anmelden?
Für die Anmeldung und Abmeldung Ihres Fahrzeugs ist die zuständige Zulassungsbehörde (auch Kfz-Zulassungsstelle genannt) Ihres Wohnortes zuständig. In vielen Städten und Gemeinden gibt es auch Bürgerämter, die diesen Service anbieten. Informieren Sie sich am besten vorab online oder telefonisch, wo Sie den Vorgang durchführen können.
Welche Unterlagen benötige ich?
Die benötigten Unterlagen variieren je nach Vorgang (Anmeldung oder Abmeldung) und Situation (z.B. Neuwagen, Gebrauchtwagen). Hier eine Übersicht:
Benötigte Unterlagen zur Fahrzeugabmeldung:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Kennzeichenschilder (ggf. bei Online-Abmeldung nicht erforderlich)
- Personalausweis oder Reisepass mit Meldebescheinigung
- ggf. Vollmacht (wenn Sie im Auftrag handeln)
- ggf. Nachweis über die Verschrottung (falls das Fahrzeug verschrottet wurde)
Benötigte Unterlagen zur Fahrzeuganmeldung:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
- Kennzeichenschilder (wenn das Fahrzeug bereits zugelassen war und die Kennzeichen übernommen werden sollen)
- Personalausweis oder Reisepass mit Meldebescheinigung
- Elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer)
- Nachweis über die Hauptuntersuchung (HU) (falls erforderlich)
- Nachweis über die Abgasuntersuchung (AU) (falls erforderlich)
- SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
- ggf. Vollmacht (wenn Sie im Auftrag handeln)
- ggf. Übereinstimmungsbescheinigung (COC-Papier) (bei Neufahrzeugen)
Wichtiger Hinweis: Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch bei der Zulassungsbehörde auf deren Webseite oder telefonisch über die aktuell benötigten Unterlagen. Die Anforderungen können sich je nach Zulassungsstelle unterscheiden.
Die Kosten im Detail: Fahrzeugabmeldung
Die Kosten für die Fahrzeugabmeldung sind in der Regel geringer als die für die Anmeldung. Sie setzen sich im Wesentlichen aus den Gebühren der Zulassungsbehörde zusammen.
- Standard-Abmeldung: Die Gebühren liegen in der Regel zwischen 5 und 15 Euro.
- Online-Abmeldung (i-Kfz): Hier können die Gebühren etwas niedriger sein, oft zwischen 3 und 10 Euro. Beachten Sie, dass für die Online-Abmeldung ein Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion und ein Kartenlesegerät erforderlich sind.
Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn Sie beispielsweise eine Bescheinigung über die Abmeldung benötigen.
Die Kosten im Detail: Fahrzeuganmeldung
Die Kosten für die Fahrzeuganmeldung sind komplexer und setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen:
- Gebühren der Zulassungsbehörde: Diese Gebühren sind der größte Kostenfaktor und variieren je nach Zulassungsbezirk und Art der Anmeldung. Sie liegen in der Regel zwischen 25 und 60 Euro.
- Kennzeichenschilder: Die Kosten für die Kennzeichenschilder hängen vom Anbieter und der Art der Schilder ab. Sie liegen in der Regel zwischen 20 und 40 Euro pro Paar.
- Reservierung von Wunschkennzeichen: Wenn Sie ein Wunschkennzeichen reservieren möchten, fallen zusätzliche Gebühren an. Diese liegen bundesweit einheitlich bei 10,20 Euro für die Reservierung und 2,60 Euro für die Zuteilung des Wunschkennzeichens.
- Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU): Falls die HU und AU fällig sind, müssen Sie diese vor der Anmeldung durchführen lassen. Die Kosten hierfür variieren je nach Prüforganisation (z.B. TÜV, DEKRA) und Fahrzeugart. Rechnen Sie mit etwa 100 bis 150 Euro.
- Versicherung: Für die Anmeldung benötigen Sie eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Die Kosten hierfür hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Fahrzeugtyp, der Schadenfreiheitsklasse und dem gewählten Versicherungsumfang. Vergleichen Sie verschiedene Angebote, um die beste Versicherung für Ihre Bedürfnisse zu finden.
- Kfz-Steuer: Die Kfz-Steuer wird jährlich fällig und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Hubraum, der Schadstoffklasse und dem CO2-Ausstoß des Fahrzeugs. Die Höhe der Steuer kann online oder beim zuständigen Finanzamt erfragt werden.
Beispielrechnung Fahrzeuganmeldung:
Nehmen wir an, Sie möchten einen Gebrauchtwagen anmelden und haben folgende Situation:
- Gebühren der Zulassungsbehörde: 40 Euro
- Kennzeichenschilder: 30 Euro
- Reservierung Wunschkennzeichen: 12,80 Euro
- HU/AU: 120 Euro (falls fällig)
In diesem Fall würden die Kosten für die Fahrzeuganmeldung insgesamt etwa 202,80 Euro betragen, zuzüglich der Versicherungsprämie und der Kfz-Steuer.
Zusätzliche Kosten, die berücksichtigt werden sollten
Neben den oben genannten Gebühren können noch weitere Kosten entstehen:
- Vollmacht: Wenn Sie im Auftrag einer anderen Person ein Fahrzeug anmelden oder abmelden, benötigen Sie eine Vollmacht. Für die Beglaubigung der Vollmacht können Gebühren anfallen.
- Express-Service: Einige Zulassungsbehörden bieten einen Express-Service an, bei dem die Anmeldung oder Abmeldung schneller bearbeitet wird. Für diesen Service fallen in der Regel zusätzliche Gebühren an.
- Verwaltungsaufwand: Insbesondere bei komplexen Fällen (z.B. Importfahrzeuge) kann zusätzlicher Verwaltungsaufwand entstehen, der zu höheren Gebühren führt.
Sparen bei den Kosten: Tipps und Tricks
Obwohl die Gebühren der Zulassungsbehörde festgelegt sind, gibt es einige Möglichkeiten, um bei den Kosten für die Fahrzeuganmeldung zu sparen:
- Kennzeichen übernehmen: Wenn Sie ein Fahrzeug abmelden und kurz darauf ein neues Fahrzeug anmelden, können Sie die Kennzeichen des alten Fahrzeugs übernehmen. Dadurch sparen Sie die Kosten für neue Kennzeichenschilder.
- Online-Vergleich: Vergleichen Sie die Preise verschiedener Anbieter für Kennzeichenschilder, HU/AU und Versicherungen. So finden Sie das beste Angebot für Ihre Bedürfnisse.
- Wunschkennzeichen überdenken: Ein Wunschkennzeichen ist zwar schön, aber nicht unbedingt notwendig. Wenn Sie darauf verzichten, sparen Sie die Reservierungs- und Zuteilungsgebühren.
- eVB-Nummer online beantragen: Die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer) können Sie bequem online bei Ihrer Versicherung beantragen. Dies ist in der Regel kostenlos.
- Vorab informieren: Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch bei der Zulassungsbehörde über die benötigten Unterlagen und die voraussichtlichen Kosten. So vermeiden Sie unnötige Wartezeiten und zusätzliche Gebühren.
Die Online-Zulassung (i-Kfz): Eine Alternative?
Die Online-Zulassung (i-Kfz) ist eine bequeme Alternative zur persönlichen Vorsprache bei der Zulassungsbehörde. Allerdings ist die Online-Zulassung noch nicht für alle Vorgänge möglich. Ob Ihr Anliegen online bearbeitet werden kann, erfahren Sie auf der Webseite Ihrer Zulassungsbehörde. Die Online-Zulassung kann ggf. kostengünstiger sein und Zeit sparen.
Fazit
Die Kosten für die Fahrzeugabmeldung und -anmeldung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen und können je nach Situation und Zulassungsbezirk variieren. Informieren Sie sich vorab gründlich über die benötigten Unterlagen und die voraussichtlichen Gebühren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Nutzen Sie die genannten Tipps und Tricks, um bei den Kosten zu sparen und die für Sie beste Lösung zu finden.