Herzlichen Glückwunsch zum Führerschein! Endlich mobil und die Welt steht offen. Doch gerade am Anfang, in der Probezeit, ist besondere Vorsicht geboten. Ein Moment der Unaufmerksamkeit, und schon blitzt es in der 30er Zone. Was nun? Keine Panik, wir erklären Ihnen, welche Konsequenzen Ihnen drohen und wie Sie sich am besten verhalten.
Was passiert, wenn man in der Probezeit geblitzt wird?
Die Probezeit ist eine Art Bewährungsphase für Fahranfänger. Sie dauert in der Regel zwei Jahre. In dieser Zeit werden Verkehrsverstöße, insbesondere Geschwindigkeitsüberschreitungen, strenger geahndet als nach Ablauf der Probezeit. Das liegt daran, dass Fahranfänger statistisch gesehen häufiger in Unfälle verwickelt sind, die auf Fehlverhalten im Straßenverkehr zurückzuführen sind. Ein Blitzerfoto in der 30er Zone kann daher weitreichende Folgen haben.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Verstößen: A-Verstöße und B-Verstöße. A-Verstöße sind schwerwiegende Zuwiderhandlungen, die sich direkt auf die Verkehrssicherheit auswirken. B-Verstöße sind weniger schwerwiegend, werden aber dennoch geahndet.
A-Verstoß oder B-Verstoß bei Geschwindigkeitsüberschreitung in der 30er Zone?
Ob eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der 30er Zone als A- oder B-Verstoß gewertet wird, hängt von der Höhe der Überschreitung ab. Hier eine Übersicht:
- Überschreitung bis 20 km/h: In der Regel ein B-Verstoß.
- Überschreitung ab 21 km/h: Ein A-Verstoß.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Einteilung sich auf die Überschreitung nach Abzug des Toleranzwertes bezieht. Bei Geschwindigkeitsmessungen werden in der Regel 3 km/h Toleranz abgezogen, um Messungenauigkeiten zu berücksichtigen. Bei höheren Geschwindigkeiten kann die Toleranz auch höher sein (bis zu 5 km/h bei Messungen mit Lasergeräten).
Welche konkreten Konsequenzen drohen?
B-Verstoß (bis 20 km/h zu schnell):
Auch wenn es sich „nur” um einen B-Verstoß handelt, sollten Sie die Situation ernst nehmen. Die Konsequenzen können sein:
- Bußgeld: Die Höhe des Bußgeldes richtet sich nach der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung. Die aktuellen Bußgelder können Sie dem Bußgeldkatalog entnehmen.
- Punkte in Flensburg: Auch bei einem B-Verstoß können Punkte in Flensburg vergeben werden.
- Verlängerung der Probezeit: Bei zwei B-Verstößen wird die Probezeit um zwei Jahre verlängert und eine Teilnahme an einem Aufbauseminar angeordnet.
A-Verstoß (ab 21 km/h zu schnell):
Ein A-Verstoß ist deutlich gravierender und hat folgende Konsequenzen:
- Bußgeld: Deutlich höhere Bußgelder als bei B-Verstößen.
- Punkte in Flensburg: Deutlich mehr Punkte in Flensburg als bei B-Verstößen.
- Aufbauseminar: Die Teilnahme an einem Aufbauseminar ist verpflichtend. Dieses Seminar soll dazu dienen, das Fahrverhalten zu verbessern und das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen.
- Verlängerung der Probezeit: Die Probezeit wird um zwei Jahre verlängert.
- Fahrverbot: Bei besonders schweren Fällen kann auch ein Fahrverbot verhängt werden. Dies bedeutet, dass Sie für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel zwischen einem und drei Monaten) nicht mehr Auto fahren dürfen.
Das Aufbauseminar – Was erwartet Sie?
Das Aufbauseminar ist eine Pflichtveranstaltung, wenn Sie während der Probezeit einen A-Verstoß oder zwei B-Verstöße begangen haben. Es besteht aus mehreren Sitzungen, in denen Sie sich mit Ihrem Fehlverhalten auseinandersetzen und lernen sollen, wie Sie zukünftig ähnliche Situationen vermeiden können. Themen sind unter anderem:
- Analyse des eigenen Fahrverhaltens
- Ursachen von Verkehrsverstößen
- Gefahrenwahrnehmung und Risikobewertung
- Verkehrsregeln und Gesetze
- Strategien zur Verbesserung des Fahrverhaltens
Die Teilnahme am Aufbauseminar ist verpflichtend. Wenn Sie das Seminar nicht besuchen, wird Ihnen die Fahrerlaubnis entzogen.
Was passiert, wenn man nach der Verlängerung der Probezeit erneut geblitzt wird?
Auch nach der Verlängerung der Probezeit ist Vorsicht geboten. Wenn Sie erneut einen A-Verstoß begehen oder zwei weitere B-Verstöße ansammeln, erhalten Sie eine Verwarnung und werden zur Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Beratung aufgefordert. Diese Beratung soll Ihnen helfen, die Ursachen für Ihr Fehlverhalten zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um es zu ändern.
Wenn Sie auch nach der verkehrspsychologischen Beratung erneut auffällig werden, wird Ihnen die Fahrerlaubnis entzogen.
Wie sollte man sich verhalten, wenn man geblitzt wurde?
- Ruhe bewahren: Auch wenn es schwerfällt, versuchen Sie ruhig zu bleiben. Panik hilft Ihnen nicht weiter.
- Anhörungsbogen ausfüllen: Sie erhalten in der Regel einen Anhörungsbogen von der Behörde. Füllen Sie diesen sorgfältig und wahrheitsgemäß aus. Sie sind nicht verpflichtet, sich selbst zu belasten.
- Rechtliche Beratung einholen: Wenn Sie sich unsicher sind oder befürchten, dass Ihnen schwerwiegende Konsequenzen drohen, sollten Sie sich von einem Anwalt für Verkehrsrecht beraten lassen. Ein Anwalt kann Ihre Rechte und Pflichten erläutern und Ihnen helfen, die bestmögliche Strategie zu entwickeln.
- Einspruch prüfen: Wenn Sie der Meinung sind, dass die Messung fehlerhaft war oder andere Gründe vorliegen, die den Vorwurf entkräften, können Sie Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.
Kann man ein Fahrverbot umgehen?
In bestimmten Fällen ist es möglich, ein Fahrverbot zu umgehen. Dies ist jedoch von den individuellen Umständen abhängig und liegt im Ermessen der Behörde. Gründe, die gegen ein Fahrverbot sprechen könnten, sind beispielsweise:
- Berufliche Abhängigkeit vom Führerschein
- Pflege von Angehörigen
- Besondere Härtefälle
Es ist ratsam, sich in solchen Fällen von einem Anwalt für Verkehrsrecht beraten zu lassen, um die Chancen auf eine Umgehung des Fahrverbots zu erhöhen.
Wie kann man zukünftige Verstöße vermeiden?
Der beste Weg, um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden, ist, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Hier einige Tipps:
- Achten Sie auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen: Gerade in 30er Zonen ist es wichtig, die Geschwindigkeit genau einzuhalten.
- Fahren Sie defensiv und vorausschauend: Vermeiden Sie unnötige Risiken und passen Sie Ihre Fahrweise den Verkehrsbedingungen an.
- Seien Sie aufmerksam: Lassen Sie sich nicht ablenken, beispielsweise durch das Smartphone.
- Nehmen Sie regelmäßig an Fahrsicherheitstrainings teil: Dort können Sie Ihre Fahrkenntnisse verbessern und lernen, wie Sie in kritischen Situationen richtig reagieren.
Fazit
Ein Blitzerfoto in der 30er Zone während der Probezeit kann unangenehme Konsequenzen haben. Die Höhe der Strafe hängt von der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung ab. Im schlimmsten Fall drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg, die Teilnahme an einem Aufbauseminar, die Verlängerung der Probezeit und sogar ein Fahrverbot. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen. Am besten ist es natürlich, sich an die Verkehrsregeln zu halten und Geschwindigkeitsüberschreitungen von vornherein zu vermeiden.
Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen geholfen, die Situation besser einzuschätzen und die richtigen Schritte zu unternehmen. Gute Fahrt!