Jeder, der schon einmal etwas transportiert hat, kennt das Problem: Wie sichere ich die Ladung richtig, damit sie nicht verrutscht, herunterfällt oder sogar andere Verkehrsteilnehmer gefährdet? Ein besonders wichtiger Aspekt ist die seitliche Ladung, also die Ladung, die über die Fahrzeugseiten hinausragt. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die zulässige seitliche Ladung bei Pkw und Anhängern wissen müssen, um Bußgelder zu vermeiden und vor allem sicher unterwegs zu sein.
Warum ist die seitliche Ladung so wichtig?
Die Ladungssicherung ist nicht nur eine lästige Pflicht, sondern dient in erster Linie der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Eine ungesicherte oder überstehende Ladung kann sich während der Fahrt lösen und zu gefährlichen Situationen führen. Herabfallende Gegenstände können nachfolgende Fahrzeuge beschädigen oder sogar schwere Unfälle verursachen. Darüber hinaus kann eine überstehende Ladung die Fahreigenschaften des Fahrzeugs negativ beeinflussen, insbesondere bei Kurvenfahrten oder starkem Wind.
Die Einhaltung der Vorschriften zur seitlichen Ladung ist daher von entscheidender Bedeutung, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit auf unseren Straßen zu gewährleisten. Außerdem drohen bei Verstößen empfindliche Bußgelder und im schlimmsten Fall sogar Punkte in Flensburg.
Gesetzliche Bestimmungen zur seitlichen Ladung
Die gesetzlichen Bestimmungen zur seitlichen Ladung sind in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) festgelegt. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:
1. Zulässige Breite des Fahrzeugs inklusive Ladung
Die maximale zulässige Breite eines Pkw oder Anhängers beträgt in Deutschland grundsätzlich 2,55 Meter. Das bedeutet, dass die Gesamtbreite des Fahrzeugs inklusive der seitlichen Ladung diesen Wert nicht überschreiten darf. Bei Kühlfahrzeugen sind es in der Regel 2,60 Meter. Es ist wichtig, die Breite des Fahrzeugs ohne Ladung zu kennen, um die maximal zulässige seitliche Ausladung korrekt berechnen zu können.
2. Seitlicher Überstand der Ladung
Die seitliche Ausladung der Ladung darf nicht mehr als 20 Zentimeter über die Fahrzeugleuchten hinausragen. Das bedeutet, dass die Ladung maximal 20 cm über die äußersten Punkte der Begrenzungsleuchten auf jeder Seite des Fahrzeugs hinausragen darf. Es ist entscheidend, die Position der Begrenzungsleuchten genau zu bestimmen, um diesen Wert korrekt einzuhalten.
3. Kennzeichnung überstehender Ladung
Wenn die Ladung seitlich über die Fahrzeugleuchten hinausragt, muss sie entsprechend gekennzeichnet werden. Dies gilt insbesondere bei Dunkelheit oder schlechter Sicht. Die Kennzeichnung muss folgendermaßen erfolgen:
- Am Tag: Durch eine hellrote, nicht reflektierende Fahne oder ein Schild von mindestens 30 x 30 cm Größe.
- Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht: Durch eine rote Leuchte und einen roten Rückstrahler.
Die Kennzeichnung muss so angebracht sein, dass sie von anderen Verkehrsteilnehmern gut sichtbar ist. Es ist ratsam, die Kennzeichnung auch tagsüber anzubringen, um die Aufmerksamkeit auf die überstehende Ladung zu lenken.
4. Ausnahmen von den Vorschriften
Es gibt einige Ausnahmen von den oben genannten Vorschriften, beispielsweise für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge oder für den Transport von unteilbaren Gütern. In solchen Fällen können gesonderte Genehmigungen erforderlich sein. Es ist ratsam, sich vor dem Transport solcher Güter bei den zuständigen Behörden zu informieren.
Ladungssicherung: So geht’s richtig!
Neben der Einhaltung der Vorschriften zur seitlichen Ladung ist auch die korrekte Ladungssicherung von entscheidender Bedeutung. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Ladung richtig sichern:
- Geeignete Zurrmittel verwenden: Verwenden Sie Zurrgurte, Netze oder andere geeignete Ladungssicherungsmittel, die für die Art und das Gewicht der Ladung geeignet sind. Achten Sie auf die Tragfähigkeit der Zurrmittel und überprüfen Sie sie regelmäßig auf Beschädigungen.
- Ladung formschlüssig verstauen: Verstauen Sie die Ladung möglichst formschlüssig, d.h. lückenlos aneinander. Füllen Sie eventuelle Hohlräume mit geeignetem Füllmaterial aus, um ein Verrutschen der Ladung zu verhindern.
- Kraftschlüssige Sicherung: Sichern Sie die Ladung kraftschlüssig, d.h. durch Niederzurren. Durch das Niederzurren wird die Ladung auf die Ladefläche gepresst und somit ein Verrutschen verhindert. Achten Sie darauf, die Zurrgurte ausreichend fest anzuziehen.
- Rutschhemmende Matten verwenden: Verwenden Sie rutschhemmende Matten unter der Ladung, um die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche zu erhöhen. Dies reduziert das Risiko des Verrutschens der Ladung.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie während der Fahrt regelmäßig die Ladungssicherung. Insbesondere nach dem Anfahren und nach längeren Fahrten sollten Sie die Gurte nachziehen und sicherstellen, dass die Ladung noch korrekt positioniert ist.
Bußgelder bei Verstößen
Verstöße gegen die Vorschriften zur seitlichen Ladung können teuer werden. Die Höhe des Bußgeldes hängt von der Art und Schwere des Verstoßes ab. Hier einige Beispiele:
- Ungesicherte Ladung: Ab 60 Euro
- Überladung des Fahrzeugs: Ab 80 Euro
- Überstehende Ladung ohne Kennzeichnung: Ab 25 Euro
- Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch ungesicherte Ladung: Deutlich höhere Bußgelder und Punkte in Flensburg sind möglich.
Es ist also ratsam, sich vor dem Transport über die geltenden Vorschriften zu informieren und die Ladung sorgfältig zu sichern, um Bußgelder und vor allem Unfälle zu vermeiden.
Zusammenfassung
Die seitliche Ladung bei Pkw und Anhängern ist ein wichtiger Aspekt der Ladungssicherung. Die maximale zulässige Breite des Fahrzeugs inklusive Ladung beträgt 2,55 Meter. Die seitliche Ausladung der Ladung darf nicht mehr als 20 Zentimeter über die Fahrzeugleuchten hinausragen. Überstehende Ladung muss entsprechend gekennzeichnet werden. Durch die Einhaltung der Vorschriften und eine sorgfältige Ladungssicherung tragen Sie zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer bei und vermeiden Bußgelder.
Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Ladung sicher ist – für Sie und für alle anderen!