Ein Durchgang zwischen den Polen einer Autobatterie ist ein Zustand, der viele Autofahrer verunsichert. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich damit auseinandersetzen, was Durchgang bedeutet, warum er kein normales Phänomen ist, welche Ursachen er haben kann und wie man damit umgeht. Ziel ist es, Ihnen ein umfassendes Verständnis zu vermitteln, damit Sie im Fall der Fälle richtig reagieren können.
Was bedeutet Durchgang bei einer Autobatterie?
Im Grunde bedeutet Durchgang, dass Strom ungehindert zwischen dem positiven (+) und dem negativen (-) Pol der Batterie fließt. In einem normalen Zustand sollte eine Autobatterie keinen direkten Durchgang haben. Die Energie, die die Batterie speichert, ist dafür da, das Auto zu starten und die elektrischen Komponenten zu betreiben. Dieser Stromfluss sollte kontrolliert und geleitet werden, beispielsweise durch den Anlasser oder die Scheinwerfer.
Wenn ein Durchgang vorliegt, fließt der Strom ungehindert. Das bedeutet, dass die gesamte Energie der Batterie sehr schnell entladen wird. Dieser unkontrollierte Stromfluss erzeugt zudem Hitze, was gefährliche Folgen haben kann.
Warum ist ein Durchgang kein normaler Zustand?
Eine Autobatterie ist ein komplexes chemisches Energiespeichersystem. Sie besteht aus mehreren Zellen, die in Reihe geschaltet sind, um die gewünschte Spannung (meistens 12 Volt) zu erzeugen. Jede Zelle enthält positive und negative Platten, die durch einen Elektrolyten getrennt sind. Der Elektrolyt ermöglicht den Ionentransport und somit die Stromerzeugung, wenn ein Stromkreis geschlossen wird.
Im Normalbetrieb fließt der Strom nur dann, wenn ein Verbraucher (z.B. der Anlasser, das Radio, die Beleuchtung) eingeschaltet wird und somit ein geschlossener Stromkreis entsteht. Der Strom fließt vom Pluspol der Batterie, durch den Verbraucher zum Minuspol.
Ein Durchgang unterbricht diesen normalen Betrieb. Statt durch den dafür vorgesehenen Pfad zu fließen, nimmt der Strom den direkten Weg von Plus zu Minus. Dies führt zu:
- Entladung der Batterie: Die Batterie verliert ihre Ladung sehr schnell, was dazu führt, dass das Auto nicht mehr startet.
- Überhitzung: Der hohe Stromfluss erzeugt erhebliche Wärme, die die Batterie beschädigen und im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann.
- Beschädigung der Batterie: Die internen Komponenten der Batterie können durch den unkontrollierten Stromfluss beschädigt werden.
Daher ist ein Durchgang ein klares Anzeichen für ein Problem und sollte umgehend behoben werden.
Mögliche Ursachen für einen Durchgang
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Durchgang in einer Autobatterie auftreten kann. Einige der häufigsten Ursachen sind:
- Interne Beschädigung der Batterie: Dies ist oft die häufigste Ursache. Im Laufe der Zeit können die Platten innerhalb der Batterie korrodieren, sich verbiegen oder brechen. Wenn sie sich berühren, entsteht ein direkter Durchgang. Dies kann durch Vibrationen, extreme Temperaturen oder einfach durch das Alter der Batterie verursacht werden.
- Beschädigte oder fehlerhafte Verkabelung: Ein beschädigtes Kabel, das den Plus- und Minuspol der Batterie berührt, kann ebenfalls einen Durchgang verursachen. Dies kann durch Scheuerstellen, Alterung oder unsachgemäße Installationen entstehen.
- Fehlerhafte elektronische Komponenten: Ein defekter Anlasser, ein Kurzschluss in einem anderen elektrischen Bauteil oder ein fehlerhaftes Relais können einen Durchgang verursachen, der sich auf die Batterie auswirkt.
- Flüssigkeitsbrücke: Wenn sich leitfähige Flüssigkeit (z.B. Elektrolyt aus der Batterie oder Wasser mit Verunreinigungen) zwischen den Polen bildet, kann dies ebenfalls einen Durchgang verursachen.
- Überladung: Eine Batterie, die überladen wird, kann intern beschädigt werden und einen Durchgang entwickeln.
Wie man einen Durchgang erkennt und testet
Die Anzeichen eines Durchgangs in der Autobatterie können vielfältig sein. Einige der häufigsten Symptome sind:
- Schnelle Entladung der Batterie: Die Batterie entlädt sich über Nacht oder innerhalb weniger Stunden, obwohl keine Verbraucher eingeschaltet sind.
- Schwierigkeiten beim Starten des Autos: Das Auto springt schlecht oder gar nicht an, obwohl die Batterie gerade erst geladen wurde.
- Überhitzung der Batterie: Die Batterie fühlt sich heiß an, auch wenn das Auto nicht gefahren wurde.
- Sichtbare Schäden an der Batterie: Risse, Ausbeulungen oder auslaufende Flüssigkeit können auf einen internen Schaden hinweisen.
- Seltsamer Geruch: Ein stechender Geruch, ähnlich dem von Schwefel, kann auf eine beschädigte Batterie hindeuten.
Um einen Durchgang zu testen, benötigen Sie ein Multimeter. Hier ist eine einfache Anleitung:
- Sicherheitshinweise: Tragen Sie Schutzbrille und Handschuhe. Stellen Sie sicher, dass das Auto ausgeschaltet ist und der Zündschlüssel abgezogen ist.
- Multimeter vorbereiten: Stellen Sie das Multimeter auf den Widerstandsmessbereich (Ohm, Ω) mit dem niedrigsten Messbereich ein.
- Batterie abklemmen: Klemmen Sie beide Pole der Batterie ab, um sicherzustellen, dass keine anderen Stromkreise das Ergebnis beeinflussen.
- Messen: Berühren Sie mit den Messspitzen des Multimeters die beiden Pole der Batterie.
- Interpretation:
- Niedriger Widerstand (nahe Null): Ein sehr niedriger Widerstandswert deutet auf einen direkten Durchgang hin. Das Multimeter wird fast keinen Widerstand messen, was bedeutet, dass der Strom ungehindert fließen kann.
- Hoher Widerstand: Ein hoher Widerstandswert deutet darauf hin, dass kein Durchgang vorliegt.
Wichtig: Beachten Sie, dass einige Batterien auch im Ruhezustand einen sehr geringen Stromfluss haben können. Dieser Stromfluss ist jedoch minimal und sollte nicht mit einem vollständigen Durchgang verwechselt werden. Konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Fachmann.
Was tun, wenn ein Durchgang festgestellt wird?
Wenn Sie einen Durchgang in Ihrer Autobatterie feststellen, sollten Sie umgehend handeln. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:
- Batterie abklemmen: Klemmen Sie die Batterie sofort ab, um weitere Schäden und Gefahren zu vermeiden.
- Sichtprüfung: Überprüfen Sie die Batterie und die Verkabelung auf sichtbare Schäden.
- Professionelle Inspektion: Lassen Sie die Batterie und das gesamte elektrische System des Autos von einem qualifizierten Mechaniker überprüfen.
- Batterie ersetzen: Wenn die Batterie intern beschädigt ist, muss sie wahrscheinlich ersetzt werden.
- Ursache beheben: Bevor Sie eine neue Batterie einbauen, stellen Sie sicher, dass die Ursache für den Durchgang behoben wurde. Andernfalls riskieren Sie, dass die neue Batterie ebenfalls beschädigt wird.
Prävention ist besser als Heilung
Es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko eines Durchgangs in Ihrer Autobatterie zu minimieren:
- Regelmäßige Wartung: Lassen Sie Ihre Batterie regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie in gutem Zustand ist.
- Saubere Pole: Halten Sie die Batteriepole sauber und frei von Korrosion. Verwenden Sie dazu eine Drahtbürste und Batteriesäureneutralisator.
- Sichere Befestigung: Stellen Sie sicher, dass die Batterie sicher befestigt ist, um Vibrationen zu minimieren.
- Richtige Ladung: Vermeiden Sie Überladung und Tiefentladung der Batterie. Verwenden Sie ein intelligentes Ladegerät, das den Ladevorgang automatisch beendet, wenn die Batterie voll ist.
- Qualitätsbatterie: Investieren Sie in eine hochwertige Batterie von einem renommierten Hersteller.
Fazit
Ein Durchgang zwischen den Polen einer Autobatterie ist ein ernstes Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Es ist kein normaler Zustand und deutet auf eine interne Beschädigung, fehlerhafte Verkabelung oder andere elektrische Probleme hin. Durch regelmäßige Wartung, sorgfältige Inspektion und schnelles Handeln im Falle eines Problems können Sie die Lebensdauer Ihrer Batterie verlängern und teure Reparaturen vermeiden. Wenn Sie sich unsicher sind, zögern Sie nicht, einen Fachmann zu konsultieren. Die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.