Der AM Führerschein, auch bekannt als Rollerführerschein, ermöglicht es Jugendlichen ab 15 Jahren, Mopeds, Roller und Quads mit einer maximalen Geschwindigkeit von 45 km/h zu fahren. Der Weg zum Führerschein mag aufregend sein, aber es ist wichtig, sich über die tatsächlichen Kosten im Klaren zu sein. Denn neben den offensichtlichen Gebühren für die Fahrstunden und die Prüfungen kommen oft noch weitere, versteckte Kosten hinzu. In diesem Artikel decken wir alle Kostenfaktoren auf, damit du genau weißt, was dich erwartet und unangenehme Überraschungen vermeidest.
Was ist der AM Führerschein und wer braucht ihn?
Bevor wir uns den Kosten widmen, klären wir kurz, was der AM Führerschein genau ist. Er berechtigt zum Führen von:
* Mopeds und Roller mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und einem Hubraum von maximal 50 cm³ (bei Verbrennungsmotoren).
* Elektrofahrzeuge mit einer maximalen Nenndauerleistung von 4 kW.
* Quads und Trikes mit einer Leermasse von maximal 350 kg und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.
Der AM Führerschein ist obligatorisch für alle, die solche Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr führen möchten und keinen anderen Führerschein besitzen, der die Klasse AM einschließt (z.B. den Autoführerschein der Klasse B).
Die offensichtlichen Kosten: Fahrstunden und Prüfungsgebühren
Die grundlegenden Kosten für den AM Führerschein setzen sich aus den Fahrstunden und den Prüfungsgebühren zusammen.
* **Fahrstunden:** Die Anzahl der benötigten Fahrstunden ist individuell unterschiedlich und hängt von deinen Vorkenntnissen und deiner Lernfähigkeit ab. Gesetzlich vorgeschrieben sind keine Pflichtstunden, aber die meisten Fahrschulen empfehlen eine bestimmte Anzahl, um dich optimal auf die Prüfung vorzubereiten. Rechne mit 5 bis 15 Fahrstunden, wobei eine Fahrstunde in der Regel zwischen 40 und 60 Euro kostet. Dies ergibt eine Spanne von 200 bis 900 Euro für die Fahrstunden.
* **Theoriekurs:** Viele Fahrschulen bieten einen Theoriekurs an, der die relevanten Verkehrsregeln und -zeichen vermittelt. Dieser Kurs ist zwar nicht verpflichtend, aber sehr empfehlenswert, um sich optimal auf die theoretische Prüfung vorzubereiten. Die Kosten für einen Theoriekurs liegen meist zwischen 100 und 200 Euro.
* **Theoretische Prüfung:** Die Gebühr für die theoretische Prüfung beträgt in der Regel zwischen 20 und 30 Euro.
* **Praktische Prüfung:** Die Gebühr für die praktische Prüfung ist etwas höher und liegt meist zwischen 80 und 120 Euro.
**Zwischenfazit:** Rein rechnerisch musst du also mit Kosten zwischen 400 und 1250 Euro für Fahrstunden, Theoriekurs und Prüfungsgebühren rechnen.
Die versteckten Kosten: Anmeldegebühren, Lernmaterialien und mehr
Neben den offensichtlichen Kosten gibt es eine Reihe von versteckten Kosten, die du bei deiner Kalkulation berücksichtigen solltest.
* **Anmeldegebühr der Fahrschule:** Viele Fahrschulen erheben eine Anmeldegebühr, die zwischen 50 und 150 Euro liegen kann. Diese Gebühr deckt in der Regel die administrativen Aufwendungen der Fahrschule.
* **Lernmaterialien:** Um dich optimal auf die theoretische Prüfung vorzubereiten, benötigst du Lernmaterialien wie ein Lehrbuch, Übungsbögen und Zugang zu einer Online-Lernplattform. Diese Materialien kosten in der Regel zwischen 30 und 60 Euro.
* **Sehtest:** Vor der Anmeldung zur Prüfung benötigst du einen Sehtest, um nachzuweisen, dass du die Anforderungen an das Sehvermögen erfüllst. Die Kosten für einen Sehtest liegen bei etwa 5 bis 10 Euro.
* **Passbilder:** Für den Führerscheinantrag benötigst du biometrische Passbilder. Ein Satz Passbilder kostet in der Regel zwischen 5 und 15 Euro.
* **Erste-Hilfe-Kurs:** In einigen Bundesländern ist der Nachweis über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs Pflicht, bevor du den Führerschein beantragen kannst. Die Kosten für einen Erste-Hilfe-Kurs liegen meist zwischen 20 und 50 Euro.
* **Gebühren für den Führerscheinantrag:** Bei der zuständigen Führerscheinstelle musst du einen Antrag auf Erteilung des Führerscheins stellen. Für diesen Antrag fallen Gebühren an, die je nach Bundesland unterschiedlich sind, aber in der Regel zwischen 40 und 70 Euro liegen.
* **Zusätzliche Fahrstunden:** Es kann vorkommen, dass du mehr Fahrstunden benötigst als ursprünglich geplant, um dich sicher und kompetent im Straßenverkehr zu fühlen. Jede zusätzliche Fahrstunde erhöht natürlich die Gesamtkosten.
* **Wiederholungsprüfungen:** Solltest du die theoretische oder praktische Prüfung nicht beim ersten Mal bestehen, musst du sie wiederholen. Für jede Wiederholungsprüfung fallen erneut Gebühren an.
**Zwischenfazit:** Diese versteckten Kosten können sich schnell summieren und die Gesamtkosten für den AM Führerschein deutlich erhöhen. Rechne hier mit zusätzlichen 200 bis 500 Euro.
Rechenbeispiel: Was kostet der AM Führerschein wirklich?
Um dir einen besseren Überblick zu geben, hier ein Rechenbeispiel für die Gesamtkosten des AM Führerscheins:
* Fahrstunden (10 Stunden à 50 Euro): 500 Euro
* Theoriekurs: 150 Euro
* Theoretische Prüfung: 25 Euro
* Praktische Prüfung: 100 Euro
* Anmeldegebühr der Fahrschule: 80 Euro
* Lernmaterialien: 40 Euro
* Sehtest: 8 Euro
* Passbilder: 10 Euro
* Erste-Hilfe-Kurs: 30 Euro
* Gebühren für den Führerscheinantrag: 50 Euro
**Gesamtkosten:** 993 Euro
Wie du siehst, können die tatsächlichen Kosten für den AM Führerschein schnell die 1000-Euro-Marke übersteigen.
Tipps, um Kosten zu sparen
Es gibt einige Möglichkeiten, um die Kosten für den AM Führerschein zu reduzieren:
* **Fahrschulen vergleichen:** Hole dir Angebote von verschiedenen Fahrschulen ein und vergleiche die Preise für Fahrstunden, Theoriekurse und Anmeldegebühren.
* **Frühzeitig anmelden:** Melde dich frühzeitig bei einer Fahrschule an, um von eventuellen Frühbucherrabatten zu profitieren.
* **Intensivkurs:** Ein Intensivkurs kann dir helfen, die Anzahl der benötigten Fahrstunden zu reduzieren.
* **Online-Lernmaterialien:** Nutze Online-Lernmaterialien, um dich kostengünstig auf die theoretische Prüfung vorzubereiten.
* **Theorieprüfung üben:** Übe die Theorieprüfung so oft wie möglich, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, sie beim ersten Mal zu bestehen.
* **Freunde und Familie fragen:** Frage Freunde und Familie, ob sie dir beim Üben des Fahrens helfen können (auf einem geeigneten Übungsgelände!). Dies kann dir helfen, Fahrstunden zu sparen.
* **Sichere Fahrweise:** Vermeide Unfälle und Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, um zusätzliche Kosten durch Bußgelder und Nachschulungen zu vermeiden.
Fazit: Gut informiert zum AM Führerschein
Der AM Führerschein ist eine tolle Möglichkeit für Jugendliche, mobil zu sein. Allerdings solltest du dich vorab umfassend über die Kosten informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Berücksichtige sowohl die offensichtlichen als auch die versteckten Kosten und nutze die Tipps, um Kosten zu sparen. Mit einer guten Vorbereitung und einer realistischen Kalkulation steht deinem Weg zum AM Führerschein nichts mehr im Wege. So kannst du deine neue Freiheit genießen, ohne dein Budget zu sprengen. Viel Erfolg!