Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, ein zu schwerer Fuß auf dem Gaspedal und schon blitzt es rot. Wer am 09. Juni in die Radarfalle getappt ist, fragt sich natürlich: Wann kommt der Bußgeldbescheid? Und was erwartet mich dann?
Die Ungewissheit nach dem Blitzer: Eine Geduldsprobe
Die Zeit nach einem Blitzerfoto ist oft eine nervenaufreibende Geduldsprobe. Man erinnert sich an die Situation, grübelt über die gefahrene Geschwindigkeit und rechnet im Kopf bereits das mögliche Bußgeld, Punkte in Flensburg oder sogar ein Fahrverbot aus. Doch wann kommt der unliebsame Brief wirklich? Die Antwort ist leider nicht pauschal, da verschiedene Faktoren die Bearbeitungszeit beeinflussen.
Gesetzliche Fristen: Was ist erlaubt?
Rein rechtlich gesehen, gibt es keine konkrete Frist, innerhalb derer der Bußgeldbescheid zugestellt sein muss. Allerdings gilt das Opportunitätsprinzip. Das bedeutet, dass die Behörden zügig handeln müssen. In der Praxis hat sich ein Zeitraum von drei Monaten etabliert. Nach Ablauf dieser Frist tritt die sogenannte Verfolgungsverjährung ein. Das bedeutet, dass die Ordnungswidrigkeit nicht mehr geahndet werden kann.
Wichtig: Die Verjährung beginnt mit dem Tattag (in diesem Fall der 09. Juni). Wird innerhalb der drei Monate ein Anhörungsbogen verschickt oder der Bußgeldbescheid zugestellt, wird die Verjährung unterbrochen und beginnt von neuem.
Faktoren, die die Bearbeitungszeit beeinflussen
Die tatsächliche Bearbeitungszeit kann stark variieren. Hier sind einige Faktoren, die eine Rolle spielen:
- Auslastung der Behörde: Je nach Region und Jahreszeit kann die Auslastung der zuständigen Behörde unterschiedlich sein. In Urlaubszeiten oder nach Feiertagen kann es zu Verzögerungen kommen.
- Komplexität des Falls: Handelt es sich um einen einfachen Fall von Geschwindigkeitsüberschreitung oder um eine kompliziertere Situation mit mehreren Beteiligten oder besonderen Umständen? Komplexe Fälle benötigen mehr Zeit für die Bearbeitung.
- Art der Messung: Wurde die Geschwindigkeit mit einem stationären Blitzer, einem mobilen Blitzer oder einem Lasergerät gemessen? Die Auswertung der Daten kann je nach Messtechnik unterschiedlich lange dauern.
- Qualität des Blitzerfotos: Ist das Foto klar und deutlich? Kann der Fahrer eindeutig identifiziert werden? Ein unscharfes oder schlecht belichtetes Foto kann die Bearbeitungszeit verlängern, da eventuell weitere Ermittlungen erforderlich sind.
- Technische Probleme: Auch technische Probleme bei der Auswertung der Daten oder bei der Zustellung des Bußgeldbescheids können zu Verzögerungen führen.
Was passiert, wenn der Bußgeldbescheid kommt?
Sobald der Bußgeldbescheid eintrifft, sollten Sie ihn sorgfältig prüfen. Folgende Punkte sind besonders wichtig:
- Korrekte Angaben: Sind Ihre persönlichen Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum) korrekt?
- Tatvorwurf: Entspricht der Tatvorwurf dem, was Sie sich erinnern? Stimmen Datum, Uhrzeit und Ort der Ordnungswidrigkeit?
- Messwerte: Sind die gemessene Geschwindigkeit und die zulässige Geschwindigkeit korrekt angegeben?
- Beweismittel: Werden Beweismittel (z.B. ein Foto) aufgeführt?
- Rechtsbehelfsbelehrung: Ist eine korrekte Rechtsbehelfsbelehrung enthalten, die Ihnen erklärt, wie Sie Einspruch einlegen können?
Einspruch gegen den Bußgeldbescheid: Wann lohnt es sich?
Sie haben das Recht, innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen. Ein Einspruch kann sich lohnen, wenn:
- Sie sich zu Unrecht beschuldigt fühlen.
- Es Zweifel an der Richtigkeit der Messung gibt.
- Formale Fehler im Bußgeldbescheid enthalten sind.
- Die Verjährung eingetreten ist.
Wichtig: Ein Einspruch sollte gut begründet sein. Sammeln Sie Beweise, die Ihre Argumentation unterstützen können. Im Zweifelsfall sollten Sie sich von einem Anwalt für Verkehrsrecht beraten lassen.
Was kostet die Geschwindigkeitsüberschreitung?
Die Kosten für eine Geschwindigkeitsüberschreitung hängen von der Höhe der Überschreitung ab. Innerhalb geschlossener Ortschaften sind die Strafen in der Regel höher als außerhalb. Die aktuellen Bußgeldsätze können Sie dem Bußgeldkatalog entnehmen. Neben dem Bußgeld können auch Punkte in Flensburg und im schlimmsten Fall ein Fahrverbot drohen.
Wie kann ich mich vor einem Blitzer schützen?
Der beste Schutz vor einem Blitzer ist natürlich, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Darüber hinaus können Sie folgende Tipps beachten:
- Achten Sie auf Verkehrsschilder: Seien Sie aufmerksam und beachten Sie die angezeigten Geschwindigkeitsbegrenzungen.
- Nutzen Sie Navigationsgeräte: Viele Navigationsgeräte warnen vor Blitzern. Allerdings sind solche Warnungen nicht immer zuverlässig und können auch ablenken.
- Fahren Sie defensiv: Passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an und halten Sie ausreichend Abstand zum Vordermann.
- Vermeiden Sie Ablenkungen: Konzentrieren Sie sich auf das Fahren und vermeiden Sie Ablenkungen wie das Telefonieren oder das Bedienen des Navigationsgeräts während der Fahrt.
Fazit: Geduld und Sorgfalt sind gefragt
Wer am 09. Juni geblitzt wurde, muss sich in Geduld üben. Die Bearbeitungszeit kann variieren, liegt aber in der Regel innerhalb von drei Monaten. Sobald der Bußgeldbescheid eintrifft, sollten Sie ihn sorgfältig prüfen und gegebenenfalls Einspruch einlegen. Achten Sie in Zukunft auf die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen, um weiteren Ärger und Kosten zu vermeiden.
Und denken Sie daran: Sicherheit geht vor! Fahren Sie vorsichtig und rücksichtsvoll.