Motorradfahren ist Freiheit pur – das Gefühl des Windes, die Beschleunigung, die Verbindung zur Straße. Aber diese Freiheit kommt mit Verantwortung, vor allem in Sachen Sicherheit. Die richtige Schutzausrüstung kann im Falle eines Unfalls den Unterschied zwischen leichten Schrammen und schweren Verletzungen ausmachen. Und wenn es um umfassenden Schutz geht, ist die Lederkombi oft die erste Wahl vieler Biker.
Doch die Auswahl an Motorradkombis ist riesig. Verschiedene Materialien, Schnitte, Features und Preisklassen machen die Entscheidung nicht gerade einfach. Dieser Artikel soll dir helfen, den Durchblick zu behalten und die perfekte Lederkombi für deine Bedürfnisse zu finden. Wir stellen dir nicht nur empfehlenswerte Modelle vor, sondern erklären auch, worauf du beim Kauf achten solltest.
Warum eine Lederkombi? Die Vorteile auf einen Blick
Bevor wir uns den konkreten Empfehlungen widmen, wollen wir kurz die Vorteile einer Lederkombi gegenüber anderen Schutzbekleidungsoptionen hervorheben:
- Abriebfestigkeit: Leder ist extrem widerstandsfähig gegenüber Abrieb. Bei einem Sturz schützt es deine Haut effektiv vor Abschürfungen, die auf Asphalt schnell zu schweren Verletzungen führen können.
- Schlagschutz: Moderne Lederkombis verfügen über integrierte Protektoren an Schultern, Ellbogen, Knien und Hüfte. Diese Protektoren absorbieren die Aufprallenergie und reduzieren das Verletzungsrisiko.
- Passform: Eine gut sitzende Lederkombi schmiegt sich eng an den Körper an und bietet so optimalen Schutz. Sie verrutscht bei einem Sturz nicht und sorgt dafür, dass die Protektoren an der richtigen Stelle bleiben.
- Langlebigkeit: Hochwertige Lederkombis sind robust und langlebig. Bei guter Pflege können sie viele Jahre halten und dich zuverlässig schützen.
- Aerodynamik: Vor allem bei sportlichen Fahrten spielt die Aerodynamik eine Rolle. Eine Lederkombi kann den Luftwiderstand reduzieren und so die Fahrstabilität verbessern.
Worauf du beim Kauf einer Lederkombi achten solltest
Die Wahl der richtigen Lederkombi ist eine individuelle Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Hier sind einige wichtige Aspekte, die du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest:
1. Material und Verarbeitung
Nicht jedes Leder ist gleich. Achte auf hochwertiges Rindsleder oder Känguruleder. Rindsleder ist robust und preisgünstiger, während Känguruleder leichter, flexibler und noch abriebfester ist. Die Dicke des Leders sollte mindestens 1,2 mm betragen, idealerweise sogar mehr.
Auch die Verarbeitung spielt eine entscheidende Rolle. Achte auf saubere Nähte, hochwertige Reißverschlüsse und eine solide Konstruktion. Doppelte oder dreifache Nähte an besonders beanspruchten Stellen erhöhen die Reißfestigkeit im Falle eines Sturzes.
2. Passform und Komfort
Die Passform ist entscheidend für den Schutz und den Komfort. Die Lederkombi sollte eng am Körper anliegen, aber nicht einschnüren. Du solltest dich frei bewegen können, ohne dass die Kombi verrutscht oder Falten wirft. Probiere die Kombi am besten in Fahrposition auf einem Motorrad aus, um sicherzustellen, dass sie auch in dieser Haltung bequem sitzt.
Achte auf Stretch-Einsätze an strategischen Stellen, wie z.B. an den Armen, Beinen und im Schritt. Diese Einsätze sorgen für mehr Bewegungsfreiheit und Komfort. Auch perforiertes Leder oder Belüftungsöffnungen können bei warmem Wetter für eine bessere Luftzirkulation sorgen.
3. Protektoren und Sicherheit
Die Protektoren sind das Herzstück jeder Lederkombi. Achte darauf, dass die Kombi über zertifizierte Protektoren an Schultern, Ellbogen, Knien und Hüfte verfügt. Die Protektoren sollten der EN 1621-1 Norm (für Gelenkprotektoren) oder der EN 1621-2 Norm (für Rückenprotektoren) entsprechen.
Viele Lederkombis bieten die Möglichkeit, einen Rückenprotektor nachzurüsten. Ein Rückenprotektor ist eine sinnvolle Investition, da er die Wirbelsäule bei einem Sturz schützt. Achte darauf, dass der Rückenprotektor gut sitzt und nicht verrutscht.
Zusätzliche Sicherheitsfeatures wie Schleifer an Knien und Ellbogen können bei sportlichen Fahrten auf der Rennstrecke sinnvoll sein. Diese Schleifer schützen das Leder vor Abrieb, wenn du in Schräglage den Boden berührst.
4. Design und Stil
Neben den sicherheitstechnischen Aspekten spielt auch das Design eine Rolle. Die Lederkombi sollte dir gefallen und zu deinem Fahrstil passen. Es gibt Kombis in verschiedenen Farben, Designs und Schnitten – von klassisch-schwarz bis hin zu auffälligen Racing-Designs.
Überlege dir, ob du eine einteilige oder zweiteilige Kombi bevorzugst. Einteilige Kombis bieten in der Regel mehr Schutz, da sie keine Verbindungsstelle zwischen Jacke und Hose haben. Zweiteilige Kombis sind hingegen flexibler und lassen sich leichter an- und ausziehen.
5. Preis
Die Preise für Lederkombis variieren stark, je nach Material, Verarbeitung, Features und Marke. Eine hochwertige Lederkombi ist eine Investition in deine Sicherheit. Spare nicht am falschen Ende, sondern investiere in eine Kombi, die dich optimal schützt und lange hält.
Empfehlenswerte Lederkombi-Modelle
Nachdem wir die wichtigsten Kriterien für den Kauf einer Lederkombi besprochen haben, möchten wir dir einige empfehlenswerte Modelle vorstellen. Bitte beachte, dass die Verfügbarkeit und Preise variieren können.
- Alpinestars GP Plus R V3: Eine sportliche Lederkombi mit hervorragender Passform und Schutz. Bietet guten Komfort und Belüftung.
- Dainese Misano 2 D-Air: Eine High-End-Lederkombi mit integriertem D-Air Airbagsystem. Bietet maximalen Schutz bei Stürzen.
- Held Slade II: Eine hochwertige Lederkombi mit guter Verarbeitung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.
- Rev’it! Apex TL: Eine sportliche Lederkombi mit aggressivem Design und guter Belüftung.
- Kushitani EX-1219: Eine Premium Lederkombi, bekannt für ihr weiches und dennoch widerstandsfähiges Leder und hervorragende Verarbeitung.
Diese Liste ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem riesigen Angebot an Lederkombis. Es ist wichtig, verschiedene Modelle auszuprobieren und zu vergleichen, um die perfekte Lederkombi für deine individuellen Bedürfnisse zu finden.
Fazit
Die richtige Lederkombi ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Motorrad-Schutzausrüstung. Sie bietet optimalen Schutz bei Stürzen und sorgt für ein sicheres Fahrgefühl. Achte beim Kauf auf hochwertiges Material, eine gute Passform, zertifizierte Protektoren und eine solide Verarbeitung. Investiere in eine Kombi, die dich optimal schützt und lange hält. So kannst du deine Motorradtouren unbeschwert genießen.
Denke daran: Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen! Viel Spaß beim Motorradfahren!