Sommer, Sonne, Planschbecken-Zeit! Doch was ist das? Entsetzen macht sich breit, wenn man feststellt, dass das geliebte Planschbecken oder die neue Luftmatratze plötzlich Luft verliert und bei genauerer Betrachtung die Ventile regelrecht zerfetzt sind. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein ungebetener Gast seine Zähne im Spiel hatte: der Marder.
Der Marder – Ein ungebetener Gast mit Vorliebe für Gummi
Marder sind eigentlich scheue Wildtiere, die sich selten in direkter Nähe zum Menschen zeigen. Doch in den letzten Jahren haben sie sich immer mehr an das Leben in Städten und Dörfern angepasst und suchen dort nach Nahrung und Unterschlupf. Dabei können sie zu echten Plagegeistern werden.
Warum aber knabbern Marder an Planschbecken, Luftmatratzen und anderen Gegenständen aus Gummi oder Kunststoff? Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Spieltrieb: Junge Marder sind sehr verspielt und erkunden ihre Umgebung neugierig. Dabei nehmen sie alles in den Mund und testen es aus. Weiches Gummi oder Plastik mit Luftfüllung laden geradezu zum Spielen ein.
- Geruch: Gummi und bestimmte Kunststoffe können einen Geruch absondern, der Marder anzieht. Manchmal handelt es sich dabei um den Geruch von Lösungsmitteln, die bei der Herstellung verwendet wurden.
- Zahnpflege: Wie alle Nagetiere haben auch Marder einen natürlichen Drang, ihre Zähne zu wetzen. Weiche Materialien wie Gummi oder Plastik eignen sich dafür gut.
- Revierverhalten: Marder markieren ihr Revier mit Urin und Kot. Manchmal knabbern sie auch an Gegenständen, um ihre Duftmarke zu hinterlassen.
Schadensbild erkennen: Typische Marderspuren
Nicht immer ist der Täter sofort offensichtlich. Typische Marderspuren an Planschbecken und Luftmatratzen sind:
- Abgenagte Ventile: Dies ist das häufigste Schadensbild. Die Ventile sind oft regelrecht zerfetzt oder komplett abgebissen.
- Löcher und Risse: Neben den Ventilen können auch andere Stellen am Planschbecken oder der Luftmatratze Löcher oder Risse aufweisen.
- Kratzspuren: Manchmal hinterlassen Marder auch Kratzspuren am Material.
- Kotspuren: In der Nähe des beschädigten Gegenstands finden sich möglicherweise Kotspuren.
Was tun, wenn der Marder zugeschlagen hat? – Sofortmaßnahmen
Wenn Sie feststellen, dass ein Marder an Ihrem Planschbecken oder Ihrer Luftmatratze Schaden angerichtet hat, sollten Sie folgende Sofortmaßnahmen ergreifen:
- Schadensbegrenzung: Bringen Sie das beschädigte Objekt an einen sicheren Ort, wo der Marder keinen weiteren Schaden anrichten kann.
- Reinigung: Reinigen Sie die betroffene Stelle gründlich mit Wasser und Seife, um eventuelle Duftspuren des Marder zu entfernen.
- Reparatur: Je nach Art des Schadens können Sie versuchen, das Planschbecken oder die Luftmatratze zu reparieren. Kleine Löcher können oft mit einem Reparaturset für Schlauchboote oder Luftmatratzen geflickt werden. Abgenagte Ventile lassen sich manchmal ersetzen.
Langfristige Maßnahmen zur Marderabwehr
Um zukünftigen Marderschäden vorzubeugen, sind langfristige Maßnahmen erforderlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Marder fernzuhalten:
1. Präventive Maßnahmen: Schutz vor dem Zugriff
- Sichere Aufbewahrung: Lagern Sie Planschbecken, Luftmatratzen und andere gummierte Gegenstände, die für Marder interessant sein könnten, an einem sicheren Ort, beispielsweise in einer Garage, einem Schuppen oder einer verschlossenen Kiste.
- Abdeckung: Wenn eine Lagerung im Freien unvermeidlich ist, decken Sie die Gegenstände mit einer Plane oder einem Netz ab. Achten Sie darauf, dass die Abdeckung fest sitzt und keine Schlupflöcher bietet.
- Unzugänglichkeit schaffen: Vermeiden Sie es, Gegenstände auf dem Boden liegen zu lassen. Lagern Sie sie erhöht, beispielsweise auf einem Tisch oder Regal.
2. Abschreckung: Marder vertreiben
- Geruchsabwehr: Marder haben eine feine Nase und reagieren empfindlich auf bestimmte Gerüche. Sie können versuchen, Marder mit unangenehmen Gerüchen zu vertreiben. Geeignet sind beispielsweise:
- Hundehaare: Verteilen Sie Hundehaare in der Nähe des Planschbeckens oder der Luftmatratze. Der Geruch von Hunden signalisiert dem Marder Gefahr.
- WC-Steine: Platzieren Sie WC-Steine in der Nähe des gefährdeten Bereichs. Der starke Geruch wirkt abschreckend.
- Essig: Beträufeln Sie Lappen oder Schwämme mit Essig und legen Sie sie in die Nähe der Gegenstände.
- Ätherische Öle: Einige ätherische Öle wie Pfefferminze, Lavendel oder Zitronella können Marder ebenfalls vertreiben. Träufeln Sie die Öle auf Baumwolltücher und legen Sie sie aus.
- Akustische Abschreckung: Marder sind lärmempfindlich. Sie können versuchen, sie mit Ultraschallgeräten oder anderen Lärmquellen zu vertreiben. Achten Sie jedoch darauf, dass die Geräte nicht die Nachbarn stören.
- Visuelle Abschreckung: Blinkende Lichter oder flatternde Bänder können Marder ebenfalls abschrecken.
3. Professionelle Hilfe: Wenn nichts mehr hilft
Wenn alle Stricke reißen und der Marder immer wieder zurückkehrt, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Schädlingsbekämpfer kann Ihnen helfen, den Marder zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen. Er kann Ihnen auch Tipps geben, wie Sie Ihr Grundstück mardersicher machen können.
Vorbeugung ist besser als Nachsorge
Marder können nicht nur an Planschbecken und Luftmatratzen Schaden anrichten, sondern auch an Autos, Dächern und anderen Gebäudeteilen. Daher ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zur Marderabwehr zu ergreifen. Durch präventive Maßnahmen und regelmäßige Kontrollen können Sie das Risiko von Marderschäden deutlich reduzieren und sich vor unliebsamen Überraschungen schützen. Denken Sie daran, dass Marder Wildtiere sind und unter Naturschutz stehen. Es ist daher wichtig, bei der Marderabwehr humane Methoden anzuwenden und die Tiere nicht zu verletzen oder zu töten.
Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihr Planschbecken, Ihre Luftmatratze und Ihr Zuhause vor den zerstörerischen Kräften des Marder schützen und den Sommer unbeschwert genießen!