Wer mit dem Mofa unterwegs ist, genießt oft die Freiheit und Flexibilität, die dieses kleine motorisierte Zweirad bietet. Doch Vorsicht! Die Regeln sind klar definiert, und wer sich nicht daran hält, muss mit Konsequenzen rechnen. Besonders heikel wird es, wenn man zu schnell fährt und nicht die erforderlichen Dokumente im Original vorzeigen kann. In diesem Artikel beleuchten wir die Problematik des Fahrens mit überhöhter Geschwindigkeit auf dem Mofa und was passiert, wenn man statt der Prüfbescheinigung nur ein Foto davon mitführt.
Mofa: Was ist erlaubt und was nicht?
Ein Mofa ist definiert als ein einspuriges, zweirädriges Kraftfahrzeug mit einem Hubraum von maximal 50 ccm und einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Diese Definition ist entscheidend, denn sie legt fest, welche Regeln und Gesetze für Mofas gelten.
Wichtig: Wer vor dem 1. April 1965 geboren wurde, benötigt keinen Führerschein oder eine Prüfbescheinigung, um ein Mofa zu fahren. Alle anderen müssen eine Prüfbescheinigung vorweisen können, die nach einer theoretischen und praktischen Ausbildung erworben wird.
31 km/h auf dem Tacho: Schon zu schnell?
Die Frage, ob 31 km/h auf dem Tacho bereits eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit darstellen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Es gibt nämlich eine gewisse Toleranz.
* **Toleranz:** Bei Geschwindigkeitsmessungen wird in der Regel eine Toleranz abgezogen. Diese liegt meist bei 3 km/h. Das bedeutet, dass bei einer gemessenen Geschwindigkeit von 31 km/h eine Toleranz von 3 km/h abgezogen wird, sodass die tatsächlich angerechnete Geschwindigkeit 28 km/h beträgt.
* **Realität vs. Tacho:** Der Tacho eines Mofas zeigt oft eine höhere Geschwindigkeit an als die tatsächliche. Das liegt an produktionstechnischen Ungenauigkeiten und der Bauart des Tachos. Eine Abweichung von einigen Kilometern pro Stunde ist daher üblich.
Auch wenn nach Abzug der Toleranz eine Geschwindigkeit von 28 km/h bleibt, ist dies eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h.
Welche Strafen drohen bei Geschwindigkeitsüberschreitung?
Die Strafen für das Fahren mit einem Mofa, das schneller als erlaubt ist, hängen von der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung ab und ob es sich um eine einmalige oder wiederholte Tat handelt.
* **Geringfügige Überschreitung (bis 10 km/h):** Hier droht in der Regel ein Verwarnungsgeld. Dieses liegt im Bereich von 15 bis 30 Euro.
* **Erhebliche Überschreitung (über 10 km/h):** Wenn die Geschwindigkeit deutlich über 25 km/h liegt, kann dies als Fahren ohne Fahrerlaubnis gewertet werden, insbesondere wenn das Mofa so manipuliert wurde, dass es schneller fährt. In diesem Fall drohen deutlich höhere Strafen, bis hin zu einer Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der Einleitung eines Strafverfahrens.
* **Manipulation des Mofas:** Ist das Mofa technisch manipuliert, um schneller zu fahren, wird dies als eine schwerwiegende Ordnungswidrigkeit oder sogar als Straftat geahndet. Die Konsequenzen können Geldstrafen, Punkte in Flensburg (falls ein Führerschein vorhanden ist) und die Stilllegung des Mofas umfassen.
Die Prüfbescheinigung: Das Original muss her!
Die Prüfbescheinigung ist der Nachweis, dass man berechtigt ist, ein Mofa zu fahren. Sie muss bei jeder Fahrt mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden. Aber was passiert, wenn man statt des Originals nur ein Foto der Prüfbescheinigung dabei hat?
* **Rechtliche Lage:** Ein Foto der Prüfbescheinigung ist rechtlich nicht ausreichend. Die Prüfbescheinigung ist ein amtliches Dokument, und von solchen Dokumenten muss grundsätzlich das Original vorgelegt werden können. Ein Foto gilt nicht als Original und beweist nicht zweifelsfrei, dass man tatsächlich im Besitz der Prüfbescheinigung ist.
* **Was droht bei Nichtvorlage?** Wer die Prüfbescheinigung nicht im Original vorzeigen kann, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Hierfür wird in der Regel ein Verwarnungsgeld fällig.
* **Nachreichung:** In vielen Fällen hat man die Möglichkeit, die Prüfbescheinigung innerhalb einer bestimmten Frist bei der Polizei nachzureichen. Wenn dies geschieht, kann das Verwarnungsgeld reduziert oder sogar ganz erlassen werden. Allerdings liegt dies im Ermessen der Beamten.
Kombination aus Geschwindigkeit und fehlender Prüfbescheinigung: Ein Teufelskreis
Die Situation verschärft sich erheblich, wenn man nicht nur zu schnell fährt, sondern auch nur ein Foto der Prüfbescheinigung vorzeigen kann. In diesem Fall kommen mehrere Verstöße zusammen:
1. **Geschwindigkeitsüberschreitung:** Je nach Höhe der Überschreitung droht ein Verwarnungsgeld oder eine Anzeige.
2. **Nichtvorlage der Prüfbescheinigung:** Hierfür wird ebenfalls ein Verwarnungsgeld fällig.
3. **Möglicher Verdacht der Manipulation:** Bei deutlicher Geschwindigkeitsüberschreitung kann der Verdacht aufkommen, dass das Mofa manipuliert wurde. Dies kann zu einer technischen Überprüfung des Mofas führen.
Die Kombination dieser Verstöße kann zu einer empfindlichen Strafe führen, die deutlich höher ausfällt als bei einem einzelnen Verstoß.
Was tun im Falle einer Kontrolle?
Sollte man in eine Verkehrskontrolle geraten, ist es wichtig, ruhig und kooperativ zu bleiben.
* **Höflichkeit:** Zeigen Sie sich höflich und respektvoll gegenüber den Beamten.
* **Ehrlichkeit:** Machen Sie ehrliche Angaben zu Ihrer Person und dem Sachverhalt.
* **Rechte kennen:** Sie haben das Recht, zu schweigen und einen Anwalt zu konsultieren.
* **Nachreichung anbieten:** Bieten Sie an, die Prüfbescheinigung schnellstmöglich nachzureichen.
* **Protokoll prüfen:** Lesen Sie das Protokoll der Kontrolle sorgfältig durch, bevor Sie es unterschreiben.
Wie kann man Ärger vermeiden?
Um Ärger mit der Polizei und hohe Strafen zu vermeiden, sollten folgende Tipps beachtet werden:
* **Geschwindigkeit einhalten:** Halten Sie sich strikt an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h.
* **Prüfbescheinigung mitführen:** Führen Sie die Prüfbescheinigung immer im Original mit sich.
* **Mofa nicht manipulieren:** Verzichten Sie auf jegliche Manipulationen, die die Geschwindigkeit des Mofas erhöhen.
* **Regelmäßige Wartung:** Sorgen Sie für eine regelmäßige Wartung des Mofas, um technische Defekte zu vermeiden.
Fazit: Lieber vorsichtig sein!
Wer mit dem Mofa unterwegs ist, sollte sich der Verantwortung bewusst sein und sich an die geltenden Regeln halten. Eine Geschwindigkeitsüberschreitung, kombiniert mit der Nichtvorlage der Prüfbescheinigung, kann teuer werden. Es ist daher ratsam, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, die Prüfbescheinigung immer im Original mitzuführen und das Mofa nicht zu manipulieren. So können Sie die Fahrt mit Ihrem Mofa unbeschwert genießen und Ärger mit der Polizei vermeiden.
Denken Sie daran: Sicherheit geht vor!