Endlich 18, den Führerschein in der Tasche und der Wunsch nach einem eigenen Auto ist riesengroß. Doch gerade als Azubi ist das Budget oft begrenzt. Welche Autos kann man sich also wirklich leisten, ohne finanziell überfordert zu sein? Dieser Artikel hilft dir, eine realistische Kostenaufstellung zu erstellen und das passende Auto für deine Bedürfnisse zu finden.
Der Traum vom ersten eigenen Auto: Realität vs. Illusion
Der Gedanke an die Unabhängigkeit und Flexibilität, die ein eigenes Auto mit sich bringt, ist verlockend. Keine Fahrpläne mehr studieren, spontane Ausflüge mit Freunden oder einfach bequemer zur Arbeit kommen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Ein Auto ist nicht nur eine Anschaffung, sondern verursacht laufende Kosten, die man als Auszubildender unbedingt im Blick haben muss.
Viele junge Leute unterschätzen die tatsächlichen Ausgaben. Schnell hat man sich in ein schickes Modell verliebt, ohne zu bedenken, dass die monatlichen Raten, Versicherung, Steuern, Wartung und Reparaturen das Budget sprengen.
Was kostet ein Auto wirklich? Die vollständige Kostenaufstellung
Bevor du dich auf die Suche nach deinem ersten Auto machst, ist es wichtig, einen detaillierten Überblick über alle anfallenden Kosten zu bekommen. Diese lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
* **Einmalige Kosten:**
* **Kaufpreis:** Der offensichtlichste Kostenfaktor. Hier gilt: Je neuer und teurer das Auto, desto höher die monatliche Belastung.
* **Ummeldekosten:** Gebühren für die Zulassung des Fahrzeugs.
* **Laufende Kosten:**
* **Versicherung:** Ein wichtiger Punkt. Fahranfänger zahlen aufgrund des höheren Unfallrisikos deutlich mehr. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist Pflicht, eine Teil- oder Vollkaskoversicherung optional, aber empfehlenswert. Vergleiche unbedingt verschiedene Angebote!
* **Kfz-Steuer:** Die Höhe richtet sich nach Hubraum und Schadstoffklasse des Autos.
* **Kraftstoff:** Benzin, Diesel oder Strom – je nach Antriebsart fallen hier monatliche Kosten an, die sich je nach Fahrstrecke und Fahrweise stark unterscheiden.
* **Wartung und Reparaturen:** Ölwechsel, Inspektionen, Reifenwechsel – all das kostet Geld. Besonders bei älteren Autos können unerwartete Reparaturen ins Geld gehen.
* **Parkgebühren:** In vielen Städten fallen Parkgebühren an, die man nicht unterschätzen sollte.
* **Reinigung:** Auch die regelmäßige Reinigung des Autos kostet Zeit und Geld (Waschanlage, Pflegeprodukte).
Um eine realistische Einschätzung zu bekommen, erstelle eine detaillierte Tabelle mit allen Kostenpunkten. Recherchiere die Preise für Versicherung, Steuer und Kraftstoff für verschiedene Automodelle, die in Frage kommen. Denke auch an unvorhergesehene Ausgaben und plane einen Puffer ein.
Welche Autos sind für Azubis geeignet? Tipps zur Auswahl
Die beste Wahl für einen Azubi ist in der Regel ein gebrauchtes Auto. Hier einige Kriterien, die bei der Auswahl helfen:
* **Geringer Kaufpreis:** Logisch, je günstiger das Auto in der Anschaffung ist, desto weniger Kapital bindest du.
* **Geringe Betriebskosten:** Achte auf einen sparsamen Motor und niedrige Versicherungseinstufung. Kleine Benziner sind oft die beste Wahl.
* **Zuverlässigkeit:** Informiere dich im Internet über typische Schwachstellen und Probleme des Modells. Ein zuverlässiges Auto spart dir teure Reparaturen.
* **Sicherheitsausstattung:** Auch wenn du günstig fahren willst, solltest du nicht an der Sicherheit sparen. Airbags, ABS und ESP sind wichtige Ausstattungsmerkmale.
* **Reparaturfreundlichkeit:** Autos, die einfach zu reparieren sind, verursachen geringere Werkstattkosten.
**Konkrete Modelle, die für Azubis in Frage kommen könnten:**
* **VW Polo:** Ein Klassiker unter den Kleinwagen, der oft günstig zu bekommen ist und geringe Betriebskosten hat.
* **Ford Fiesta:** Ähnlich wie der Polo eine gute Wahl für Fahranfänger.
* **Opel Corsa:** Ein weiteres beliebtes Modell mit guter Verfügbarkeit und erschwinglichen Preisen.
* **Toyota Aygo/Citroen C1/Peugeot 107:** Diese Drillinge sind besonders sparsam und günstig in der Versicherung.
* **Skoda Fabia:** Bietet viel Platz für wenig Geld.
**Vermeide:**
* **Sportwagen und leistungsstarke Modelle:** Hohe Versicherungskosten, teure Reparaturen und hoher Spritverbrauch.
* **Luxusautos:** Deutlich höhere Anschaffungskosten und teure Ersatzteile.
* **Sehr alte Autos:** Auch wenn sie günstig zu bekommen sind, können teure Reparaturen drohen.
Finanzierungsmöglichkeiten für Azubis: Darauf solltest du achten
Nicht jeder Azubi hat das Geld für den Autokauf auf dem Konto. In diesem Fall kommt eine Finanzierung in Frage. Hier einige Möglichkeiten:
* **Autokredit:** Die Bank vergibt einen Kredit speziell für den Autokauf. Achte auf günstige Zinsen und flexible Rückzahlungsmodalitäten.
* **Privatkredit:** Ein Kredit von einer Bank, der nicht zweckgebunden ist. Die Zinsen können höher sein als bei einem Autokredit.
* **Eltern oder Familie:** Vielleicht können dir deine Eltern oder andere Familienmitglieder ein zinsgünstiges Darlehen gewähren.
**Wichtige Tipps zur Finanzierung:**
* **Vergleiche verschiedene Angebote:** Hol dir Angebote von verschiedenen Banken ein und vergleiche die Zinsen und Konditionen.
* **Leiste eine Anzahlung:** Je höher die Anzahlung, desto geringer die monatlichen Raten und die Zinskosten.
* **Wähle eine realistische Laufzeit:** Eine lange Laufzeit senkt die monatlichen Raten, aber erhöht die Zinskosten.
* **Achte auf versteckte Kosten:** Bearbeitungsgebühren, Restschuldversicherungen und andere Zusatzkosten können die Finanzierung verteuern.
* **Prüfe deine Kreditwürdigkeit:** Eine gute Bonität ist wichtig, um einen Kredit zu bekommen.
Alternativen zum eigenen Auto: Carsharing, ÖPNV & Co.
Bevor du dich für den Autokauf entscheidest, solltest du auch alternative Mobilitätsoptionen in Betracht ziehen.
* **Carsharing:** Eine gute Alternative, wenn du das Auto nur gelegentlich benötigst.
* **Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV):** Oft eine kostengünstige und umweltfreundliche Option, besonders in Städten.
* **Fahrrad:** Eine gute Möglichkeit, kurze Strecken zurückzulegen und gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun.
* **Mitfahrgelegenheiten:** Eine Möglichkeit, Benzinkosten zu sparen.
Fazit: Das eigene Auto als Azubi – eine Frage der Planung
Ein eigenes Auto kann für einen Azubi eine große Bereicherung sein, aber es ist wichtig, die Kosten realistisch einzuschätzen und die richtige Entscheidung zu treffen. Ein gebrauchtes Auto mit geringen Betriebskosten ist oft die beste Wahl. Plane deine Finanzen sorgfältig, vergleiche verschiedene Angebote und berücksichtige auch alternative Mobilitätsoptionen. So kannst du dir den Traum vom eigenen Auto erfüllen, ohne dich finanziell zu überlasten. Denk daran, dass der Autokauf gut überlegt sein sollte, um langfristig Freude daran zu haben.