Seit über einem Jahrzehnt fesselt The Elder Scrolls V: Skyrim Millionen von Spielern weltweit. Das epische Rollenspiel von Bethesda Softworks hat sich einen festen Platz in der Videospielgeschichte gesichert und wird bis heute immer wieder neu entdeckt. Mit der Veröffentlichung der Skyrim Special Edition auf der PlayStation 4 (PS4) wurde die Möglichkeit geboten, dieses Meisterwerk mit verbesserter Grafik und allen DLCs auf einer neuen Konsolengeneration zu erleben. Doch wie schlägt sich das Spiel auf der mittlerweile betagten PS4 im Jahr 2024? Ist die Skyrim PS4 Performance noch zeitgemäß oder eine frustrierende Geduldsprobe? Wir tauchen tief ein, um diese Fragen umfassend zu beantworten.
Ein zeitloses Abenteuer auf moderner Hardware (fast)
Als die Skyrim Special Edition 2016 erschien, versprach sie eine überarbeitete Grafik-Engine, verbesserte Beleuchtung, volumetrische Nebel, dynamische Tiefenschärfe und natürlich die Unterstützung für Modifikationen – ein Novum für Konsolenversionen zu jener Zeit. Für viele war dies der perfekte Anlass, Himmelsrand erneut zu besuchen oder zum ersten Mal zu erkunden. Die Erwartungen an eine stabilere und flüssigere Erfahrung waren hoch. Aber gerade bei einem Spiel von Bethesdas Kaliber, bekannt für seine riesigen, detailreichen Welten, die oft mit technischen Eigenheiten einhergehen, ist die Performance immer ein heiß diskutiertes Thema.
Die nackten Zahlen: Framerate und Stabilität
Das erklärte Ziel der Skyrim Special Edition auf PS4 war eine Framerate von 30 Bildern pro Sekunde (fps). Auf den ersten Blick und in weniger anspruchsvollen Umgebungen wird dieses Ziel oft erreicht. Wenn man gemütlich durch die Wälder von Falkreath streift oder die majestätischen Berge erklimmt, wirkt das Spiel größtenteils flüssig und stabil. Doch der Schein trügt oft.
Sobald es in dichter besiedelte Gebiete geht, wie etwa die Städte Whiterun oder Solitude, oder wenn komplexe Kampfszenen mit vielen Effekten (Magie, Drachenatem) auf dem Bildschirm stattfinden, beginnt die Framerate zu schwanken. Diese Einbrüche können spürbar sein und das Spielerlebnis beeinträchtigen. Von gelegentlichen Rucklern bis hin zu deutlichen Slowdowns – insbesondere bei der Basis-PS4 – ist alles dabei. Die PS4 Pro schneidet hier etwas besser ab, da sie durch ihre leistungsfähigere Hardware in der Lage ist, die 30 fps stabiler zu halten und Einbrüche weniger drastisch ausfallen. Ein durchgehend butterweiches 60-fps-Erlebnis, wie es heute auf leistungsstärkeren Plattformen oder PCs üblich ist, sucht man auf der PS4 vergebens.
Bethesdas Spiele sind bekannt für ihre „Game-Engine“-Physik, die auch die Welt lebendig macht, aber gleichzeitig eine Belastung für die Hardware darstellt. Bei Skyrim merkt man, dass die Engine an ihre Grenzen stößt, wenn viele NPCs, Gegenstände und Effekte gleichzeitig berechnet werden müssen.
Ladezeiten – Der Fluch Himmelsrands?
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Spielerfahrung sind die Ladezeiten. Wer kennt sie nicht, die langen Wartezeiten beim Betreten einer Höhle, eines Hauses, beim Schnellreisen oder beim Übergang zwischen großen Gebieten. Auf der internen Festplatte der PS4 können diese Ladebildschirme quälend lang sein, oft über 30 Sekunden und in einigen Fällen sogar eine Minute erreichen. Dies zerreißt den Spielfluss massiv und kann die Immersion stark mindern.
Hier zeigt sich ein klarer Vorteil für Spieler, die ihre PS4 mit einer externen SSD aufgerüstet haben. Eine SSD kann die Ladezeiten dramatisch verkürzen, oft um 50% oder mehr. Was auf der internen HDD 40 Sekunden dauert, kann auf einer SSD in 15-20 Sekunden erledigt sein. Für passionierte Skyrim-Spieler auf der PS4 ist die Investition in eine externe SSD fast schon ein Muss, um die Wartezeiten auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und das Spielerlebnis deutlich angenehmer zu gestalten.
Visuelle Pracht vs. technische Kompromisse
Optisch hat die Special Edition auf der PS4 einiges zu bieten. Die überarbeitete Beleuchtung und die neuen Effekte lassen Himmelsrand in einem neuen Glanz erstrahlen. Besonders die Sonnenauf- und -untergänge oder die nebelverhangenen Wälder sehen beeindruckend aus. Die Texturen wurden ebenfalls verbessert, wenngleich sie nicht mit den Ultra-Settings einer High-End-PC-Version mithalten können.
Dennoch gibt es Kompromisse. Die Sichtweite, insbesondere von Objekten und Gras, ist auf der PS4 begrenzt, was gelegentlich zu Pop-ins führen kann, bei denen Objekte plötzlich ins Bild ploppen. Auch die Detaildichte in der Ferne ist reduziert, um die Performance nicht zu sehr zu belasten. Für ein Spiel dieses Alters und auf dieser Hardware ist die gebotene Optik aber immer noch respektabel und trägt maßgeblich zur Atmosphäre bei.
Bugs, Glitches und Abstürze – Eine bekannte Geschichte
Bethesda und Bugs – eine Liebe, die nie vergeht. Auch die Skyrim Special Edition auf der PS4 ist nicht frei von Fehlern. Viele der altbekannten Bugs und Glitches aus der ursprünglichen Version wurden zwar behoben, aber neue haben sich eingeschlichen oder hartnäckige Alte sind geblieben. Von Clipping-Fehlern über schwebende Objekte bis hin zu NPC-Pathfinding-Problemen – die kleinen Macken gehören irgendwie dazu.
Besonders ärgerlich sind jedoch Abstürze. Diese können ohne Vorwarnung auftreten und zum Verlust von Spielfortschritt führen, wenn nicht regelmäßig gespeichert wurde. Glücklicherweise sind diese Abstürze auf der PS4 zwar vorhanden, aber nicht übermäßig häufig. In einem typischen Spieldurchlauf muss man vielleicht ein paar Mal damit rechnen, was im Vergleich zu einigen früheren Bethesda-Titeln schon eine Verbesserung darstellt. Ein stabiles Spielgefühl ist dennoch nicht immer gegeben, und man sollte sich angewöhnen, häufig zu speichern, um Frustrationen zu vermeiden.
Der Einfluss von Mods: Eine zweischneidige Klinge
Die Unterstützung von Mods war ein großes Verkaufsargument für die Special Edition auf Konsolen. Doch auf der PS4 gab es von Anfang an eine entscheidende Einschränkung: Es dürfen nur Mods verwendet werden, die ausschließlich interne Spielinhalte nutzen. Das bedeutet, keine externen Assets wie neue Texturen, Modelle oder Sounds. Dies limitiert die Auswahl an Mods erheblich im Vergleich zu PC oder Xbox.
Dennoch gibt es eine Fülle nützlicher Mods, die das Spielerlebnis auf der PS4 verbessern können, sei es durch UI-Optimierungen, Bugfixes, neue Quests, Wetterverbesserungen oder Anpassungen des Schwierigkeitsgrades. Allerdings kann die Installation mehrerer Mods die Performance zusätzlich belasten. Einige Mods, die an sich gut funktionieren, können in Kombination miteinander zu weiteren Framerate-Einbrüchen oder sogar Abstürzen führen. Spieler müssen hier vorsichtig sein, testen und eine Balance finden zwischen gewünschten Anpassungen und der Stabilität des Spiels. Das Modding-Erlebnis auf PS4 ist daher immer noch ein Kompromiss.
Die PS4 Pro im Vergleich: Ein spürbarer Unterschied?
Für Besitzer einer PS4 Pro bietet Skyrim Special Edition ein deutlich angenehmeres Erlebnis. Die leistungsfähigere Hardware der Pro-Konsole ermöglicht nicht nur eine stabilere Framerate, sondern auch eine höhere Auflösung. Skyrim läuft auf der PS4 Pro in einem Checkerboard-4K, was ein schärferes Bild als auf der Standard-PS4 liefert, die bei 1080p bleibt. Die visuelle Klarheit ist merklich verbessert, und Details treten besser hervor.
Zwar gibt es auch auf der PS4 Pro noch Framerate-Einbrüche in sehr fordernden Szenarien, doch diese sind in der Regel weniger ausgeprägt und treten seltener auf. Zusammen mit der Möglichkeit, eine externe SSD anzuschließen, bietet die PS4 Pro die beste Skyrim-Erfahrung auf einer PlayStation 4 Konsole, die der Spieler heute bekommen kann. Wer die Wahl hat, sollte definitiv zur Pro-Version greifen.
Der aktuelle Stand 2024: Ist es noch spielbar?
Ja, absolut. Skyrim auf der PS4 ist im Jahr 2024 immer noch sehr gut spielbar. Trotz der technischen Einschränkungen und der nicht immer perfekten Performance bleibt der Zauber von Himmelsrand ungebrochen. Die schiere Größe der Welt, die fesselnden Quests, die einzigartige Atmosphäre und die Freiheit, das zu tun, was man möchte, sind immer noch überwältigend. Die PS4-Version bietet eine solide Möglichkeit, dieses Meisterwerk zu erleben, insbesondere für diejenigen, die keinen Gaming-PC oder eine modernere Konsole besitzen.
Man muss sich lediglich der Kompromisse bewusst sein: Gelegentliche Framerate-Drops, längere Ladezeiten (ohne SSD) und die Einschränkungen beim Modding gehören zum Paket. Wer diese akzeptiert oder sogar durch eine SSD-Aufrüstung abmildert, wird viele Stunden Freude in Himmelsrand verbringen.
Fazit: Eine Legende mit ihren Eigenheiten
Die Skyrim PS4 Performance ist heute eine Mischung aus Höhen und Tiefen. Sie ist nicht perfekt und hat ihre Schwächen, insbesondere im Vergleich zu neueren Plattformen. Die Basis-PS4 kämpft hin und wieder mit der Framerate und den Ladezeiten, während die PS4 Pro ein deutlich stabileres und optisch ansprechenderes Erlebnis bietet. Das Modding ist eingeschränkt, aber immer noch wertvoll für Anpassungen.
Dennoch bleibt Skyrim auf der PS4 ein fantastisches Spiel. Es ist ein Beweis für die zeitlose Qualität von Bethesdas Open-World-Formel. Wer bereit ist, über die technischen Macken hinwegzusehen oder sie durch gezielte Maßnahmen wie eine SSD zu mildern, wird mit einem der größten Rollenspiel-Abenteuer aller Zeiten belohnt. Himmelsrand ruft immer noch – und die PS4 ist bereit, dich dorthin zu bringen, wenn auch mit ein paar kleinen Stolpersteinen auf dem Weg.