Die Welt des taktischen Shooters ist hart, unerbittlich und verlangt präzise Koordination. Spiele wie Ready or Not haben sich in den letzten Jahren als Goldstandard für realistische Polizeieinsätze etabliert, bei denen jeder Schritt, jede Entscheidung über Leben und Tod entscheidet. Traditionell war dieses Erlebnis an den heimischen PC gebunden, doch mit dem Aufkommen von Handheld-Gaming-PCs wie dem Steam Deck verschwimmt die Grenze zwischen stationärem und mobilem Spielen immer mehr. Die Frage, die sich viele stellen: Wie gut funktioniert Ready or Not auf dem Steam Deck, und können Spieler tatsächlich von unterwegs aus nahtlos mit ihren Freunden auf dem Desktop-PC taktische Operationen durchführen? Die Antwort ist erfreulich komplex und zugleich einfach: Ja, die **PC-Multiplayer-Erfahrung** ist auf dem Steam Deck hervorragend integriert, auch wenn der Begriff „Crossplay” hier eine besondere Nuance erhält.
Taktik trifft Mobilität: Die Faszination von Ready or Not auf dem Steam Deck
Ready or Not ist nicht einfach nur ein Shooter. Es ist eine Simulation, die den Spieler in die Rolle eines SWAT-Officers versetzt, der sich in hochriskante Szenarien wie Geiselnahmen, Terrorismus oder Drogenrazzien begeben muss. Das Spiel zeichnet sich durch seinen extremen Realismus, seine komplexen taktischen Optionen und die Notwendigkeit präziser Kommunikation aus. Teamwork ist hier nicht optional, sondern absolut essenziell. Jede Entscheidung hat Konsequenzen, und ein unvorsichtiger Schritt kann das Scheitern der gesamten Mission bedeuten. Diese Intensität macht Ready or Not zu einem fesselnden Erlebnis, das am besten in der Kooperation mit Freunden genossen wird.
Auf der anderen Seite haben wir das **Steam Deck**, Valves ambitionierten Vorstoß in den Bereich des Handheld-PC-Gamings. Das Steam Deck ist im Grunde ein tragbarer PC, der es Spielern ermöglicht, ihre gesamte Steam-Bibliothek – und damit Tausende von PC-Spielen – unterwegs zu spielen. Es kombiniert die Leistungsfähigkeit eines Gaming-PCs mit der Ergonomie eines Handhelds und bietet eine einzigartige Mischung aus Hardware und Software, die ein reibungsloses Spielerlebnis ermöglichen soll. Die Kombination aus einem anspruchsvollen, kooperativen Spiel wie Ready or Not und der Mobilität des Steam Decks weckt große Erwartungen.
Ready or Not: Ein Blick auf das Herz des Spiels
Der Kern von Ready or Not liegt in seiner kompromisslosen Darstellung polizeilicher Taktik. Spieler müssen sich auf eine Vielzahl von Werkzeugen und Waffen verlassen, von nicht-tödlichen Optionen wie Taser und Blendgranaten bis hin zu Sturmgewehren und Schrotflinten. Die Umgebungen sind detailliert und fordern von den Teams, jeden Raum sorgfältig zu sichern, potenzielle Bedrohungen zu identifizieren und Zivilisten zu schützen. Das Spiel belohnt Geduld, Planung und eine disziplinierte Vorgehensweise.
Diese Eigenschaften machen Ready or Not zu einem Paradebeispiel für ein Spiel, das seine volle Wirkung erst im **Multiplayer** entfaltet. Die Koordination von Deckungsfeuer, das simultane Betreten von Räumen, die Kommunikation von Sichtlinien und die Entscheidungsfindung unter Druck – all das sind Elemente, die ein eingespieltes Team auf die Probe stellen und ungemein befriedigend sein können. Die Vorstellung, diese tiefgehende taktische Erfahrung jederzeit und überall mit seinen Freunden teilen zu können, ist äußerst verlockend.
Das Steam Deck: Der PC im Taschenformat
Das Steam Deck ist mehr als nur eine Konsole; es ist ein vollwertiger PC, der auf SteamOS (einer Linux-Distribution) läuft und dank der Kompatibilitätsschicht Proton auch Windows-Spiele ausführen kann. Es verfügt über eine leistungsstarke AMD APU, ein 7-Zoll-Touchscreen und eine Vielzahl von Eingabemöglichkeiten, darunter präzise Joysticks, Trackpads, Gyroskope und konfigurierbare Rücktasten. Diese Flexibilität macht es zu einer idealen Plattform für eine breite Palette von PC-Spielen, von Indie-Titeln bis hin zu anspruchsvollen AAA-Produktionen.
Für Ready or Not ist besonders wichtig, dass das Steam Deck in der Lage ist, die PC-Version des Spiels auszuführen. Das bedeutet, es handelt sich nicht um eine separate, heruntergestufte Portierung, sondern um das exakt gleiche Spiel, das auch auf einem Desktop-PC läuft. Dies ist der Schlüssel zum Verständnis des „Crossplay”-Aspekts.
Ready or Not auf dem Steam Deck: Eine technische Analyse
Die erste Frage, die sich stellt, ist die nach der **Performance**. Ready or Not ist bekannt dafür, anspruchsvoll zu sein. Auf dem Steam Deck läuft das Spiel überraschend gut, wenn man die richtigen Einstellungen wählt. Valve hat das Spiel als „Spielbar” eingestuft, was bedeutet, dass es funktionieren sollte, aber möglicherweise Anpassungen an den Grafikeinstellungen erfordert. Typischerweise können Spieler mit mittleren bis niedrigen Grafikeinstellungen eine stabile Framerate von 30-40 FPS erreichen, was für ein taktisches Spiel durchaus spielbar ist. Einige Optimierungen wie das Anpassen des FSR (FidelityFX Super Resolution) können ebenfalls helfen, die Bildrate zu verbessern, ohne die visuelle Qualität zu stark zu beeinträchtigen.
Die **Steuerung und Ergonomie** sind weitere kritische Punkte. Ready or Not ist auf Maus und Tastatur ausgelegt, mit zahlreichen Tastenkombinationen für Befehle, Ausrüstungswechsel und Interaktionen. Das Steam Deck bietet hier jedoch eine herausragende Lösung: **Steam Input**. Dieses leistungsstarke Tool ermöglicht eine umfassende Anpassung der Steuerung. Spieler können die Joysticks, Trackpads und Gyroskope nutzen, um eine mausähnliche Präzision zu erreichen. Die hinteren Tasten können mit wichtigen Befehlen belegt werden, und Radialmenüs können komplexe Aktionen vereinfachen. Mit etwas Eingewöhnung und Anpassung lässt sich eine sehr funktionale Controller-Belegung erstellen, die auch in intensiven Situationen präzise Kontrolle ermöglicht. Gyro-Zielen ist hier ein echter Game-Changer, da es die Präzision eines Gamepads deutlich erhöht und das Zielen mit einem Maus-ähnlichen Gefühl ermöglicht.
Die allgemeine **Benutzererfahrung** ist ein zweischneidiges Schwert. Die Mobilität ist unschlagbar; ein vollwertiges taktisches PC-Spiel im Zug, im Bett oder auf der Couch zu spielen, ist eine Offenbarung. Der kleinere Bildschirm kann jedoch die Übersicht über komplexe UIs oder weitläufige Umgebungen erschweren. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls ein Faktor, da anspruchsvolle Spiele wie Ready or Not den Akku des Steam Decks schnell entleeren können. Ein externer Akku oder die Nähe zu einer Steckdose sind oft ratsam für längere Spielsessions.
„Crossplay” im Kontext von Ready or Not und Steam Deck: Eine Klarstellung
Der Begriff „Crossplay” bezieht sich üblicherweise auf die Möglichkeit, dass Spieler auf verschiedenen Plattformen (z.B. PC, Xbox, PlayStation) miteinander spielen können. Im Fall von Ready or Not ist dies ein sehr spezifisches Thema, da das Spiel zum aktuellen Zeitpunkt **ausschließlich für den PC** verfügbar ist. Es gibt keine offiziellen Konsolenversionen für Xbox oder PlayStation.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es **kein traditionelles Crossplay** für Ready or Not gibt, das die Grenzen zwischen PC und Konsolen überbrückt. Diese Unterscheidung ist wichtig, um falsche Erwartungen zu vermeiden.
Wenn jedoch die Rede von „Ready or Not Crossplay auf dem Steam Deck” ist, impliziert dies in der Regel die Frage: „Kann ich mit meinem Steam Deck Ready or Not mit meinen Freunden spielen, die auf normalen Desktop-PCs spielen?” Und hier lautet die Antwort ein klares und lautes **Ja!**
Das **Steam Deck ist ein PC**. Es greift auf dieselbe Steam-Bibliothek, dieselben Steam-Server und dieselbe Spielversion zu wie jeder andere PC-Spieler. Wenn Sie Ready or Not auf Ihrem Steam Deck starten, spielen Sie die exakt gleiche PC-Version des Spiels, die auch auf einem High-End-Gaming-Rig läuft. Es gibt keine separaten Server, keine separaten Lobbys oder eingeschränkte Funktionen für Steam Deck-Spieler. Sie sind einfach ein weiterer PC-Spieler im Steam-Ökosystem.
Dies ist der eigentliche Kern dessen, was viele unter „Crossplay” im Kontext des Steam Decks verstehen: die Fähigkeit, nahtlos mit der bestehenden PC-Gaming-Community zu interagieren, unabhängig davon, ob man an einem Schreibtisch oder unterwegs ist. Es ist nicht Crossplay zwischen Plattformtypen, sondern eine **plattformübergreifende Erfahrung innerhalb der PC-Gaming-Welt**.
So funktioniert die Multiplayer-Verbindung auf dem Steam Deck
Die Verbindung zu Freunden für eine kooperative Ready or Not-Sitzung auf dem Steam Deck ist denkbar einfach und identisch mit der Vorgehensweise auf einem Desktop-PC:
1. **Steam-Freundesliste:** Stellen Sie sicher, dass Ihre Freunde in Ihrer Steam-Freundesliste sind.
2. **Spiel starten:** Starten Sie Ready or Not auf Ihrem Steam Deck.
3. **Einladen oder Beitreten:** Über das In-Game-Menü oder direkt über die Steam-Oberfläche (die über die Steam-Taste aufrufbar ist) können Sie Ihre Freunde zu Ihrer Lobby einladen oder einer bestehenden Lobby beitreten.
4. **Identische Spielversion:** Da das Steam Deck die offizielle PC-Version des Spiels ausführt, gibt es keine Kompatibilitätsprobleme oder Versionskonflikte. Alle Spieler greifen auf die gleichen Server und Inhalte zu.
Für die **Voice-Chat-Kommunikation**, die in Ready or Not von entscheidender Bedeutung ist, gibt es ebenfalls mehrere Optionen:
* **In-Game-Voice-Chat:** Ready or Not verfügt über einen integrierten Voice-Chat, der auf dem Steam Deck problemlos funktioniert, solange ein Headset angeschlossen ist.
* **Steam Voice Chat:** Die Steam-Plattform selbst bietet einen robusten Voice-Chat, der auch während des Spiels genutzt werden kann.
* **Discord:** Viele Teams nutzen externe Kommunikationslösungen wie Discord. Das Steam Deck kann Discord im Hintergrund laufen lassen, sodass Sie weiterhin mit Ihrem Team kommunizieren können. Ein gutes Headset mit Mikrofon ist hierbei unerlässlich.
Die **Netzwerkstabilität** ist ein wichtiger Faktor für ein reibungsloses Multiplayer-Erlebnis. Eine stabile Wi-Fi-Verbindung ist für Ready or Not auf dem Steam Deck ausreichend. Für die bestmögliche Leistung und geringste Latenz kann das Steam Deck über ein Dock auch per Ethernet-Kabel an das Netzwerk angeschlossen werden, was besonders in kompetitiven oder anspruchsvollen Szenarien von Vorteil sein kann.
Optimierung des taktischen Einsatzes unterwegs
Um das Beste aus Ready or Not auf dem Steam Deck herauszuholen und die mobile taktische Kooperation so reibungslos wie möglich zu gestalten, gibt es einige Tipps:
* **Grafikeinstellungen für Leistung und Akku:** Experimentieren Sie mit den Grafikeinstellungen. Reduzieren Sie Schattenqualität, Anti-Aliasing und Texturdetails, um eine stabile Framerate und eine längere Akkulaufzeit zu gewährleisten. FSR ist eine großartige Option, um die Auflösung hochzuskalieren und gleichzeitig die Leistung zu steigern.
* **Controller-Anpassungen mit Steam Input:** Nehmen Sie sich Zeit, eine personalisierte Controller-Belegung zu erstellen. Nutzen Sie die hinteren Tasten für schnelle Aktionen wie das Wechseln des Feuermodus oder das Werfen von Granaten. Die Gyro-Steuerung kann das Zielen präziser machen und ist ein Muss für ernsthafte Spieler. Radialmenüs können helfen, komplexe Befehlsstrukturen zu vereinfachen.
* **Peripheriegeräte:** Für ein stationäreres Erlebnis können Sie das Steam Deck an ein Dock anschließen. Dadurch können Sie einen externen Monitor, eine Maus und eine Tastatur verwenden. Dies verwandelt Ihr Steam Deck effektiv in einen vollwertigen Desktop-PC und ermöglicht eine traditionellere Steuerung für die anspruchsvollsten Missionen.
* **Kommunikationstools:** Investieren Sie in ein gutes Gaming-Headset, das bequem ist und eine klare Sprachübertragung bietet. Dies ist entscheidend für die taktische Kommunikation in Ready or Not.
Herausforderungen und Lösungen
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen beim Spielen von Ready or Not auf dem Steam Deck:
* **Bildschirmgröße und UI:** Der 7-Zoll-Bildschirm kann für die detaillierten Menüs und die Spielübersicht herausfordernd sein. Hier hilft es, die UI-Skalierung im Spiel anzupassen, falls möglich, oder die wichtigen Informationen wie das Fadenkreuz und die Munitionsanzeige an zentralen Stellen zu positionieren.
* **Akkulaufzeit:** Wie erwähnt, ist die Akkulaufzeit bei anspruchsvollen Spielen begrenzt. Lösungen sind Powerbanks, Power-Management-Profile, die die TDP (Thermal Design Power) des Steam Decks reduzieren, oder das Spielen in der Nähe einer Steckdose.
* **Hitzeentwicklung:** Bei langen Sessions kann das Steam Deck warm werden. Dies ist normal und das Gerät ist dafür ausgelegt. Eine gute Luftzirkulation und regelmäßige Pausen helfen, die Gerätetemperatur im Rahmen zu halten.
* **Eingabe-Latenz (Wireless):** Obwohl die drahtlose Steuerung auf dem Steam Deck sehr gut ist, kann für Maus und Tastatur über Bluetooth oder 2.4 GHz eine minimale Latenz entstehen. Für absolut kritische taktische Situationen könnte ein Dock mit kabelgebundener Maus/Tastatur und LAN-Verbindung die bevorzugte Option sein.
Fazit: Taktik in der Tasche – Ready or Not auf dem Steam Deck
Ready or Not auf dem Steam Deck ist eine beeindruckende Demonstration der Leistungsfähigkeit von Handheld-Gaming-PCs. Obwohl der Begriff „Crossplay” im traditionellen Sinne (PC vs. Konsole) hier nicht zutrifft, ermöglicht das Steam Deck eine **nahtlose und vollwertige PC-Multiplayer-Erfahrung** mit Freunden, die auf Desktop-Computern spielen. Es ist die gleiche Version des Spiels, die gleichen Server und die gleiche Community – nur in einem tragbaren Formfaktor.
Mit einigen Anpassungen an den Grafikeinstellungen und einer durchdachten Controller-Belegung mit **Steam Input** wird das Steam Deck zu einem überraschend fähigen Gerät für diesen anspruchsvollen taktischen Shooter. Die Möglichkeit, komplexe taktische Einsätze unterwegs zu koordinieren und durchzuführen, ist eine große Bereicherung für Fans von Ready or Not. Ob Sie eine schnelle Runde einlegen oder sich für eine lange Mission mit Ihrem Team einloggen möchten, das Steam Deck liefert eine solide und unterhaltsame Plattform für **taktische Einsätze unterwegs**. Es beweist eindrucksvoll, dass das Zeitalter des mobilen PC-Gamings nun endgültig angebrochen ist, und mit ihm die Freiheit, Ihr Lieblingsspiel überallhin mitzunehmen, ohne dabei auf die Kooperation mit Ihren Freunden verzichten zu müssen.