The Legend of Zelda – ein Name, der bei Gamern weltweit für epische Abenteuer, knifflige Rätsel und unvergessliche Welten steht. Seit Jahrzehnten begleiten wir Link auf seinen heroischen Reisen, meist als einsamer Held, der das Schicksal Hyrules auf seinen Schultern trägt. Doch die Zelda-Reihe hat uns auch in einige einzigartige Gefilde entführt, in denen die Macht des Triforce nicht nur durch einen, sondern durch mehrere Links getragen wird. Diese sogenannten Multi-Link-Abenteuer stellen eine faszinierende Abkehr vom klassischen Einzelspieler-Erlebnis dar und fordern von den Spielern etwas ganz Besonderes: echtes Teamwork. Aber welches dieser kooperativen Meisterwerke hat das Zeug, euer Herz zu erobern? Tauchen wir ein in die Welt der vier, beziehungsweise drei, Links und erkunden, was diese Spiele so besonders macht.
Die Idee, mehrere Links zu haben, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Schließlich ist Link doch „der” Held. Doch in diesen speziellen Ablegern der Serie wird die Identität des Helden vervielfacht, meist durch die magische Kraft des Vier Schwertes (Four Sword), um eine Bedrohung zu besiegen, die ein einzelner Link nicht bewältigen könnte. Diese Mechanik zwingt die Spieler, nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten zu meistern, sondern auch eng mit ihren Mitspielern zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Es ist eine Feier der Kooperation, die die traditionelle Zelda-Formel auf spannende Weise erweitert.
Die Geburt des Multi-Link-Chaos: The Legend of Zelda: Four Swords (GBA)
Unsere Reise durch die Welt der Multi-Links beginnt im Jahr 2002 mit The Legend of Zelda: Four Swords für den Game Boy Advance. Dieses Spiel war bahnbrechend, denn es war das erste Mal, dass ein Hauptableger der Zelda-Reihe einen obligatorischen Mehrspielermodus bot. Vier Spieler konnten sich mittels Link-Kabel verbinden und gemeinsam eine Reihe von Dungeons durchqueren, um Prinzessin Zelda aus den Fängen des Windmagiers Vaati zu befreien. Der Clou: Jeder Spieler steuerte einen der vier Links, die sich in ihrer Farbe unterschieden – Grün, Rot, Blau und Violett.
Das Herzstück von Four Swords war die unbedingte Notwendigkeit von Kooperation. Viele Rätsel konnten nur gelöst werden, indem alle Links zusammenarbeiteten. Zum Beispiel mussten alle vier Links gleichzeitig einen Schalter betätigen oder einen großen Block verschieben. Gegenstände wie Bomben oder der Bumerang wurden gemeinsam genutzt, und es gab oft nur eine begrenzte Anzahl an Gegenständen pro Gebiet, was zu lustigen, aber manchmal auch frustrierenden Auseinandersetzungen unter den Spielern führen konnte. Wer schnappt sich das Herz? Wer nimmt den Bogen? Diese kleinen Konflikte waren Teil des Charmes und der Herausforderung.
Das Spiel war zwar kurz, bot aber einen hohen Wiederspielwert durch zufällig generierte Levelabschnitte und die Möglichkeit, neue Wege zu entdecken. Die einfache Grafik des GBA tat dem Spielspaß keinen Abbruch, denn die Dynamik zwischen den Spielern stand im Vordergrund. Der größte Haken war jedoch die Abhängigkeit von physischen Link-Kabeln und vier GBA-Konsolen, was die Zugänglichkeit stark einschränkte. Dennoch legte Four Swords den Grundstein für das, was ein kooperatives Zelda-Erlebnis sein konnte, und zeigte, dass Links Stärke nicht nur in seinem Schwert, sondern auch in der Einheit mit seinen Klonen liegen kann.
Größer, tiefer, vernetzter: The Legend of Zelda: Four Swords Adventures (GCN)
Einige Jahre später, im Jahr 2004, kehrte das Konzept der Multi-Links mit The Legend of Zelda: Four Swords Adventures für den GameCube zurück – und wie! Dieses Mal bot Nintendo ein wesentlich umfassenderes Abenteuer, das die Stärken des Vorgängers ausbaute und gleichzeitig dessen Schwächen adressierte. Wieder musste Vaati besiegt werden, doch die Geschichte war wesentlich ausgereifter und führte sogar einen neuen Antagonisten ein: den mysteriösen Schatten-Link.
Four Swords Adventures setzte auf eine faszinierende Verbindungstechnologie: GameCube-Konsolen wurden über spezielle Kabel mit Game Boy Advance-Handhelds verbunden. Auf dem Fernseher sahen die Spieler die Oberwelt und die allgemeinen Aktionen, während auf ihren GBA-Bildschirmen individuelle Menüs, Inventare oder besondere Bereiche wie Häuser und Höhlen angezeigt wurden. Diese asymmetrische Kooperation war damals revolutionär und sorgte für eine einzigartige Spielerfahrung. Jeder Link hatte zwar weiterhin die gleichen Fähigkeiten, aber die Aufteilung der Bildschirme erlaubte eine intimere und strategischere Interaktion.
Ein entscheidender Fortschritt war die Einführung eines robusten Einzelspieler-Modus. Hier steuerte der Spieler den grünen Link direkt, während die anderen drei Links als Schatten-Klone folgten und Befehle vom Spieler entgegennahmen. Man konnte sie zu einer Formation anordnen oder sie auf spezifische Punkte schicken, um Rätsel zu lösen. Dieser Modus war eine geniale Lösung für Spieler ohne Mitstreiter und bewies, dass die Multi-Link-Mechanik auch solo funktionieren konnte. Die Dungeons waren größer, die Rätsel komplexer, und die Kombination von Item-Nutzung und Gruppen-Manövern wurde auf ein neues Niveau gehoben. Ob das Bilden einer „Vier-Link-Kette”, um Schalter zu erreichen, oder das gleichzeitige Zerschmettern von Gegnern mit Wirbelattacken – Teamwork war hier in seiner reinsten Form gefragt und machte das Spiel zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die Möglichkeit, sich mit den anderen Links zusammenzutun und sie hochzuheben, um größere Abgründe zu überwinden oder höher gelegene Plattformen zu erreichen, wurde zu einem Markenzeichen des Gameplays. Auch das gemeinsame Tragen großer Gegenstände oder das Benutzen von „Gruppen-Items” wie dem Megaton-Hammer, der nur von allen vier Links gleichzeitig geschwungen werden konnte, forcierte die Zusammenarbeit. Trotz der Notwendigkeit der GBA-Hardware für den Multiplayer-Modus gilt Four Swords Adventures oft als Höhepunkt des Multi-Link-Konzepts, da es die Essenz von Zelda – Erkundung, Rätsel und Kampf – perfekt mit der Dynamik eines Koop-Spiels verband.
Modisch, totemisch, tri-tastisch: The Legend of Zelda: Tri Force Heroes (3DS)
Fast ein Jahrzehnt später, im Jahr 2015, wagte Nintendo einen weiteren Ausflug in die Welt der Multi-Links mit The Legend of Zelda: Tri Force Heroes für den Nintendo 3DS. Dieses Mal gab es eine entscheidende Änderung: Statt vier Links gab es nur noch drei! Das Spiel versetzte die Spieler in das modische Königreich Hytopia, wo Prinzessin Styla von einem Fluch belegt wurde, der sie in ein unansehnliches Outfit zwang. Nur ein Team von drei Links, bekannt als „Helden der Mode”, konnte den Fluch brechen.
Tri Force Heroes konzentrierte sich noch stärker auf Rätsel und Kooperation als seine Vorgänger. Das absolute Kernstück des Gameplays war die sogenannte „Totem-Mechanik”. Links konnten sich übereinanderstapeln, um eine Säule zu bilden, die es ihnen ermöglichte, höher gelegene Plattformen zu erreichen, entfernte Schalter zu betätigen oder Angriffe von oben auszuführen. Die Reihenfolge der Links im Totem war entscheidend, da der oberste Link seine ausgerüsteten Gegenstände verwenden konnte, während die unteren Links lediglich als menschlicher Sockel dienten. Dies erforderte ständige Kommunikation und strategische Planung, um die Levels erfolgreich zu meistern.
Eine weitere innovative Ergänzung war das „Fashion”-System. Links konnten verschiedene Outfits anlegen, die nicht nur ihr Aussehen veränderten, sondern auch spezielle Fähigkeiten oder Boni verliehen. Ein Bomben-Outfit gewährte unbegrenzte Bomben, ein Gorilla-Outfit erhöhte die Widerstandsfähigkeit, und so weiter. Dies führte zu einer zusätzlichen Ebene der Strategie: Welches Outfit sollte jeder Link für einen bestimmten Dungeon tragen? Wie können die Fähigkeiten der Outfits am besten kombiniert werden, um Rätsel zu lösen und Gegner zu besiegen? Diese Vielfalt an Optionen machte jede Dungeon-Erkundung zu einem neuen taktischen Erlebnis.
Tri Force Heroes bot sowohl lokalen als auch Online-Multiplayer. Die Kommunikation im Online-Modus wurde über ein System von Emoticons abgewickelt, da kein Voice-Chat vorhanden war. Das führte manchmal zu urkomischen Missverständnissen, aber auch zu einer universelleren Verständigung über Sprachbarrieren hinweg. Trotzdem konnte es frustrierend sein, wenn Mitspieler nicht verstanden, was zu tun war, oder absichtlich sabotierte. Für den Einzelspieler gab es eine Option, bei der der Spieler einen Link steuerte und zwischen zwei KI-gesteuerten „Doppelgängern” wechseln konnte. Diese Doppelgänger konnten im Totem verwendet werden, waren aber nicht so flexibel wie menschliche Mitspieler.
Die Level in Tri Force Heroes waren in kleine, abgeschlossene Arenen unterteilt, die jeweils ein oder zwei knifflige Rätsel enthielten, die oft alle drei Links und die Totem-Mechanik erforderten. Weniger Fokus auf Erkundung der Oberwelt, mehr Fokus auf reines Rätsel-Koop. Für manche Fans war dies eine willkommene Abwechslung, für andere fehlte der gewohnte Open-World-Charakter von Zelda. Dennoch bewies Tri Force Heroes, dass Teamwork in der Zelda-Reihe immer wieder neue, kreative Formen annehmen kann und dass drei Links ebenso spannend sein können wie vier.
Der anhaltende Reiz der Multi-Link-Abenteuer
Was macht diese Abenteuer mit mehreren Links so besonders und warum hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck in der riesigen Zelda-Historie? Es ist die Abkehr vom einsamen Heldenpfad und die Einführung eines sozialen Elements, das die Erfahrung grundlegend verändert. Diese Spiele zwingen uns, über den Tellerrand der individuellen Heldentaten hinauszublicken und die Macht der gemeinsamen Anstrengung zu erkennen. Sie lehren uns Geduld, Kommunikation und die Freude am gemeinsamen Erfolg.
Jedes dieser Spiele – Four Swords, Four Swords Adventures und Tri Force Heroes – bot eine einzigartige Interpretation des Multi-Link-Konzepts. Four Swords war der einfache, direkte Einstieg. Four Swords Adventures erweiterte die Vision mit einer komplexeren Geschichte, innovativer Hardware-Nutzung und einem spielbaren Einzelspieler-Modus. Und Tri Force Heroes verfeinerte das Rätseldesign, führte neue Mechaniken wie den Totem und die Outfits ein und setzte auf Online-Multiplayer. Sie alle teilten jedoch die gleiche Kernidee: Die Macht des Heldes wird vervielfacht, um größere Herausforderungen zu meistern.
Diese Titel sind nicht nur Erweiterungen der Zelda-Formel, sondern eigenständige Experimente, die zeigen, wie vielseitig das Zelda-Universum sein kann. Sie sind eine Hommage an die Freundschaft und die Freude am gemeinsamen Spielen. Sie haben bewiesen, dass selbst die größten Helden manchmal Unterstützung brauchen – und dass vier (oder drei) Links tatsächlich besser sind als einer, wenn es darum geht, die Welt zu retten und dabei eine Menge Spaß zu haben.
Fazit & Dein liebstes Multi-Link-Abenteuer?
Ob es die Retro-Kooperation von Four Swords, die epische Vernetzung von Four Swords Adventures oder die modische Rätselakrobatik von Tri Force Heroes ist – jedes dieser Multi-Link-Spiele hat seinen eigenen Charme und seine Berechtigung im Kanon der Zelda-Spiele. Sie fordern uns heraus, über den Tellerrand zu blicken und die Synergien zu nutzen, die sich ergeben, wenn mehrere Links Seite an Seite kämpfen. Sie sind Zeugnisse für Nintendos Mut, die Grenzen der Serie immer wieder neu auszuloten.
Für mich persönlich ragt The Legend of Zelda: Four Swords Adventures oft als das umfassendste und am besten ausgeführte Koop-Zelda-Erlebnis heraus. Die Mischung aus Einzelspieler-Option, tiefgehender Geschichte, genialer Hardware-Integration und der perfekten Balance zwischen Rätseln und Kämpfen macht es zu einem echten Meisterwerk der Kooperation.
Aber letztendlich liegt die Schönheit dieser Spiele in der Vielfalt ihrer Ansätze und in den Erinnerungen, die wir mit Freunden beim gemeinsamen Spielen geschaffen haben. Welches dieser einzigartigen Zelda-Abenteuer mit mehreren Links hat bei euch den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen? Welches hat euch am meisten herausgefordert und gleichzeitig am meisten Spaß gemacht? Teilt eure Favoriten in den Kommentaren und lasst uns über die Macht des Teamworks im Triforce diskutieren!