Die Welt von ARK: Survival Evolved ist riesig, faszinierend und voller Gefahren – ein perfekter Ort, um mit Freunden oder einer Community zu spielen. Während offizielle Server eine einfache Einstiegsmöglichkeit bieten, wünschen sich viele Spieler mehr Kontrolle, individuelle Einstellungen und eine maßgeschneiderte Spielerfahrung. Hier kommen inoffizielle ARK Server ins Spiel. Doch einen solchen Server zu betreiben, ist oft eine Herausforderung, die weit über das bloße Starten hinausgeht. Als ARK Admin sind Sie der Kapitän des Schiffs, derjenige, der die Segel setzt, den Kurs hält und bei Stürmen das Ruder fest in der Hand hat.
Ob Sie nun mit Leistungsproblemen kämpfen, Mods nicht richtig funktionieren oder Ihre Community nach einer besseren Spielerfahrung ruft – diese ultimative Checkliste soll Ihnen als umfassender Leitfaden dienen. Sie deckt alles ab, von den Grundlagen der Servereinrichtung bis hin zu fortgeschrittenen Optimierungstechniken und der Pflege Ihrer Spielergemeinschaft. Machen Sie sich bereit, Ihr ARK-Admin-Wissen auf die nächste Stufe zu heben und einen Server zu betreiben, der Ihre Spieler lieben werden!
### 1. Die Grundlagen legen: Fundament Ihres ARK Servers
Bevor Sie sich in die Tiefen der Konfigurationsdateien stürzen, ist es entscheidend, ein solides Fundament zu schaffen. Ein gut geplanter und eingerichteter Server erspart Ihnen später viel Kopfzerbrechen.
#### a) Hosting-Optionen verstehen
Die erste Entscheidung ist, wo und wie Ihr Server läuft. Jede Option hat Vor- und Nachteile:
* **Self-Hosted (Eigener PC/Server)**: Bietet maximale Kontrolle, erfordert jedoch dedizierte Hardware, eine stabile Internetverbindung mit ausreichender Upload-Geschwindigkeit und technisches Know-how für Netzwerk- und Systemadministration.
* **Virtual Private Server (VPS) / Dedicated Server**: Eine gute Balance zwischen Kontrolle und Komfort. Sie mieten einen virtuellen oder physischen Server und installieren ARK selbst. Erfordert weiterhin technisches Wissen, aber die Infrastruktur wird vom Anbieter verwaltet.
* **Game Server Host (GSH)**: Die bequemste Option. Anbieter wie G-Portal, Nitrado oder ArkServers.io bieten vorkonfigurierte ARK-Server mit benutzerfreundlichen Webinterfaces an. Ideal für Anfänger oder Admins, die sich auf das Gameplay konzentrieren möchten.
Wählen Sie die Option, die am besten zu Ihrem Budget, Ihrem technischen Können und den Anforderungen Ihrer geplanten Spielerzahl passt.
#### b) Hardware- und Netzwerk-Anforderungen
ARK ist bekannt dafür, ressourcenintensiv zu sein. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende:
* **Prozessor (CPU)**: ARK profitiert stark von hoher Single-Core-Leistung. Ein moderner Intel i7/i9 oder AMD Ryzen 7/9 ist ideal. Je mehr Spieler und Dinos, desto leistungsfähiger sollte die CPU sein.
* **Arbeitsspeicher (RAM)**: Ein ARK Server benötigt mindestens 8 GB RAM, aber 16 GB oder mehr sind dringend empfohlen, besonders mit vielen Mods oder einem Cluster. Jeder zusätzliche Gigabyte zählt!
* **Speicher (SSD)**: Eine schnelle SSD ist absolut entscheidend für Ladezeiten und die Vermeidung von Lags, besonders beim Speichern der Welt. Eine NVMe-SSD ist die beste Wahl.
* **Netzwerk**: Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist essenziell. Achten Sie auf ausreichend Upload-Bandbreite, besonders bei Self-Hosting. Für gehostete Server ist dies weniger ein Problem, aber überprüfen Sie die Bandbreitenbeschränkungen.
* **Port-Forwarding & Firewall**: Wenn Sie selbst hosten, stellen Sie sicher, dass die benötigten Ports (Standard: 7777 UDP, 27015 UDP, 27020 UDP für RCON) in Ihrem Router weitergeleitet und in Ihrer Server-Firewall freigegeben sind.
#### c) Server-Installation und Backups
Die Installation erfolgt in der Regel über SteamCMD oder einen dedizierten Server-Manager wie den ARK Server Manager (ASM). Unabhängig von der Methode:
* **Regelmäßige Backups**: Dies ist der wichtigste Tipp überhaupt! Implementieren Sie eine automatische Backup-Strategie, die täglich oder sogar stündlich vollständige Server-Backups erstellt. Speichern Sie diese Backups an einem externen Ort. Ein defektes Update, eine korrupte Speicherung oder ein Serverabsturz kann Ihre gesamte Welt zerstören. Backups sind Ihre Lebensversicherung.
### 2. Die Kunst der Konfiguration: Ihren Server personalisieren
Hier können Sie die Spielerfahrung nach Ihren Wünschen gestalten. Die Konfiguration erfolgt hauptsächlich über die Dateien `GameUserSettings.ini` und `Game.ini`.
#### a) Die INI-Dateien meistern
Diese Dateien befinden sich normalerweise unter `ARKShooterGameSavedConfigWindowsServer` (oder LinuxServer).
* **`GameUserSettings.ini`**: Hier finden Sie allgemeine Einstellungen wie Servername, Passwort, Admin-Passwort, maximale Spieler, RCON-Port, sowie spezifische Gameplay-Einstellungen wie XP-Multiplikatoren, Ernte-Raten, Dino-Spawns, Breeding-Einstellungen und mehr. Nehmen Sie sich Zeit, jede Einstellung zu verstehen.
* **`Game.ini`**: Diese Datei steuert detailliertere Spielmechaniken, Dino-Statistiken, Engramme und Mod-spezifische Einstellungen. Hier können Sie beispielsweise die Schwierigkeit anpassen (`DifficultyOffset`) oder bestimmte Gegenstände vom Spawnen ausschließen.
Verwenden Sie Tools wie den ARK Server Manager, der eine grafische Oberfläche für viele dieser Einstellungen bietet, oder Online-INI-Generatoren, um Fehler zu vermeiden.
#### b) Mod-Management
Mods sind ein Eckpfeiler vieler inoffizieller ARK-Server, aber auch eine häufige Quelle für Probleme.
* **Auswahl**: Wählen Sie Mods sorgfältig aus. Weniger ist oft mehr. Achten Sie auf die Kompatibilität untereinander und auf die Performance-Auswirkungen. Lesen Sie die Beschreibungen und Kommentare im Steam Workshop.
* **Installation**: Fügen Sie die Workshop-IDs in Ihre `GameUserSettings.ini` unter `ActiveMods=` ein (oder nutzen Sie ASM).
* **Ladereihenfolge**: Einige Mods erfordern eine spezifische Ladereihenfolge, um Konflikte zu vermeiden. Dies ist oft in der Mod-Beschreibung vermerkt.
* **Updates**: Halten Sie Ihre Mods aktuell! Veraltete Mods können Abstürze oder Bugs verursachen. Planen Sie regelmäßige Mod-Updates, am besten in Abstimmung mit der Community.
* **Kompatibilität**: Testen Sie neue Mods zuerst auf einem separaten Testserver, falls möglich, bevor Sie sie auf Ihrem Hauptserver implementieren.
#### c) Cluster- und Event-Steuerung
* **Cross-ARK Cluster**: Ermöglichen Sie Spielern, Charaktere und Dinos zwischen verschiedenen Maps (z.B. The Island, Ragnarok, Extinction) auf Ihrem Server-Verbund zu transferieren. Dies erfordert eine korrekte Konfiguration der Cluster-ID in den INI-Dateien.
* **Events**: Schalten Sie saisonale Events (z.B. Winter Wonderland) ein, indem Sie den entsprechenden Startparameter hinzufügen. Sie können auch benutzerdefinierte Events mit erhöhten Raten oder speziellen Spawns konfigurieren, um Ihre Spieler zu unterhalten.
### 3. Performance-Optimierung: Für ein flüssiges Spielerlebnis
Lags und Abstürze sind der Albtraum jedes ARK Admin. Optimale Performance sorgt für Zufriedenheit bei Ihren Spielern.
#### a) Server-Ressourcen überwachen
* **Tools**: Nutzen Sie Systemüberwachungstools (Task-Manager unter Windows, `htop` unter Linux) oder die Überwachungsfunktionen Ihres Game Server Hosts, um CPU-, RAM- und Festplattenauslastung im Auge zu behalten.
* **Lags identifizieren**: Plötzliche oder regelmäßige Lag-Spitzen können auf Probleme hinweisen. Beobachten Sie, ob sie zu bestimmten Zeiten oder bei bestimmten Aktionen auftreten (z.B. beim automatischen Speichern).
#### b) Konfigurations-Tweaks für Leistung
* **World Saves**: Die automatische Speicherung der Welt kann zu kurzen Lags führen. Experimentieren Sie mit dem Intervall (`AutoSavePeriod` in `GameUserSettings.ini`). Eine zu hohe Frequenz belastet die Festplatte, eine zu niedrige erhöht das Risiko von Datenverlust.
* **Garbage Collection**: Es gibt Parameter, die ARK helfen, den Arbeitsspeicher effizienter zu verwalten. Beispielsweise können Startup-Parameter wie `-automanagedeallocs` oder `-EnableIdleGCMonitor` helfen, wenn auch mit Vorsicht zu genießen.
* **Mesh-Deaktivierung**: ARK hat ein Anti-Mesh-System. Die Deaktivierung (`PreventDiseapearingArmor=True` in `Game.ini`) kann die Leistung verbessern, aber auch Exploits ermöglichen. Wägen Sie ab.
#### c) Mod-Auswahl und Dino-Wipes
* **Leistungsintensive Mods**: Einige Mods, besonders solche, die viele Strukturen, Animationen oder komplexe Skripte hinzufügen (z.B. umfangreiche Ba mods), können die Serverleistung erheblich beeinträchtigen. Überprüfen Sie alternative, performante Mods.
* **Dino-Wipes**: Eine regelmäßige Löschung aller wilden Dinos (`cheat DestroyWildDinos`) kann Spawnpools zurücksetzen, „verlorene” Dinos entfernen und die Serverleistung verbessern, da weniger Entitäten berechnet werden müssen. Planen Sie dies als Teil Ihrer regelmäßigen Wartung und kommunizieren Sie es klar an Ihre Spieler.
### 4. Admin-Tools und Befehle: Ihre Kommandozentrale
Als ARK Admin haben Sie mächtige Werkzeuge zur Hand, um das Spielgeschehen zu steuern und Probleme zu lösen.
#### a) Admin-Konsole und RCON
* **Admin-Passwort**: Aktivieren Sie den Admin-Modus im Spiel mit `enablecheats
* **Wichtige Befehle**:
* `saveworld`: Speichert den Serverzustand manuell.
* `broadcast
* `kick
* `cheat giveitemnum
* `cheat summon
* `cheat destroyall
* `cheat forcetame`: Zähmt den Dino, auf den Sie schauen.
* `cheat teleport`: Teleportiert Sie zu Ihrer Blickrichtung.
* **RCON (Remote Console)**: Ermöglicht die Ausführung von Admin-Befehlen von außerhalb des Spiels, oft über eine Weboberfläche oder ein dediziertes Tool. Dies ist sicherer und effizienter für viele administrative Aufgaben.
#### b) ARK Server Manager (ASM) und In-Game-Panel
* **ASM**: Für Self-Hosted-Server unter Windows ist ASM ein unschätzbares Tool. Es vereint Server-Installation, Konfiguration, Mod-Management, Start/Stop-Funktionen und automatische Updates in einer benutzerfreundlichen Oberfläche.
* **In-Game Admin-Panel**: Viele Game Server Hosts bieten ein Webinterface an, über das Sie grundlegende Einstellungen vornehmen, den Server starten/stoppen, Backups verwalten und manchmal auch Befehle ausführen können.
### 5. Community-Management und Sicherheit: Das Herz Ihres Servers
Ein großartiger Server ist mehr als nur technische Perfektion; er ist eine lebendige Gemeinschaft.
#### a) Regeln und Cheater-Erkennung
* **Klare Regeln**: Erstellen Sie ein detailliertes Regelwerk und kommunizieren Sie es klar an Ihre Spieler (z.B. auf Discord oder im Ladebildschirm). Dies sollte Themen wie Griefing, Bauen, Cheating und Beleidigungen abdecken.
* **Konsequenz**: Setzen Sie die Regeln konsequent durch. Nichts untergräbt die Autorität eines Admins mehr als Inkonsistenz.
* **Cheater-Erkennung**: Halten Sie Ausschau nach verdächtigem Verhalten (unrealistische Bauwerke, extrem hohe Stats, ungewöhnliche Kills). Nutzen Sie Admin-Befehle, um Spieler zu beobachten (`spectate
#### b) Kommunikation und Updates
* **Community-Plattform**: Richten Sie einen Discord-Server ein. Er dient als zentrale Anlaufstelle für Ankündigungen, Support, Regelwerke, Diskussionen und Feedback.
* **Regelmäßige Updates**: Informieren Sie Ihre Spieler über geplante Wartungen, Server-Updates und Mod-Updates. Dies schafft Transparenz und Vertrauen.
* **DDoS-Schutz**: Wenn Sie selbst hosten, denken Sie über DDoS-Schutz nach. Game Server Hosts bieten diesen meist standardmäßig an.
### 6. Fehlerbehebung: Wenn nichts mehr geht
Jeder ARK Admin wird irgendwann auf Probleme stoßen. Wissen, wie man sie löst, ist entscheidend.
#### a) Häufige Probleme und erste Schritte
* **Server startet nicht**: Überprüfen Sie die Startparameter, die INI-Dateien auf Syntaxfehler, und die Log-Dateien.
* **Verbindungsprobleme**: Überprüfen Sie Port-Forwarding, Firewall, Server-IP-Adresse und den Status des Servers.
* **Lags**: Ursachen können zu wenig RAM, eine überlastete CPU, eine langsame Festplatte, problematische Mods oder zu viele Dinos sein. Überwachen Sie Ressourcen.
* **Mods funktionieren nicht**: Überprüfen Sie die Workshop-IDs, die Ladereihenfolge und die Server-Log-Dateien auf Fehlermeldungen.
* **Korrupte Speicherung**: Spielen Sie das letzte funktionierende Backup ein.
* **Crash-to-Desktop (CTD)**: Analysieren Sie die Crash-Logs im Verzeichnis `ShooterGame/Saved/Logs`.
#### b) Log-Dateien und Community-Ressourcen
* **Log-Dateien**: Die `.log`-Dateien im Verzeichnis `ShooterGame/Saved/Logs` sind Ihre besten Freunde bei der Fehlerbehebung. Sie enthalten wichtige Informationen über Startfehler, Abstürze, Mod-Probleme und Spieleraktionen.
* **ARK-Community**: Nutzen Sie die riesige ARK-Community! Foren (Offizielle ARK-Foren, Steam-Foren, Reddit), Discord-Server (z.B. der ARK Modding Community Discord) und Wikis sind hervorragende Ressourcen für Lösungen.
### 7. Zusätzliche Tipps für den ARK Admin-Alltag
* **Planung für Wachstum**: Denken Sie vorausschauend. Wenn Ihr Server wächst, benötigen Sie möglicherweise mehr Ressourcen oder eine andere Hosting-Lösung.
* **Sichere Passwörter**: Verwenden Sie für Admin-Passwörter und RCON starke, einzigartige Passwörter.
* **Testserver**: Wenn Sie die Möglichkeit haben, betreiben Sie einen separaten Testserver. Hier können Sie neue Mods, Konfigurationen und Updates testen, bevor Sie sie auf Ihrem Live-Server implementieren. Das spart viele Nerven.
* **Hören Sie auf Ihre Spieler**: Nehmen Sie Feedback ernst. Ihre Spieler sind eine wertvolle Quelle für Verbesserungsvorschläge und das Aufdecken von Problemen.
* **Bleiben Sie auf dem Laufenden**: ARK erhält regelmäßig Updates, und auch Mods werden ständig aktualisiert. Informieren Sie sich über Patches und Änderungen, um Ihren Server optimal zu betreiben.
### Fazit
Einen inoffiziellen ARK Server zu betreiben, ist eine lohnende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe. Es erfordert technisches Verständnis, Geduld und ein gutes Händchen für Community-Management. Mit dieser Checkliste sind Sie jedoch bestens gerüstet, um die gängigsten Herausforderungen zu meistern und einen Server zu schaffen, der nicht nur stabil läuft, sondern auch ein unvergessliches Spielerlebnis bietet.
Denken Sie daran: Jeder ARK Admin lernt ständig dazu. Seien Sie bereit, zu experimentieren, aus Fehlern zu lernen und sich aktiv mit der Community auszutauschen. Mit Engagement und den richtigen Tools wird Ihr ARK-Server bald zu einer florierenden und beliebten Anlaufstelle für Dinosaurier-Enthusiasten. Viel Erfolg beim Bau Ihres ultimativen ARK-Imperiums!