Wind Waker auf NSO: Dürfen wir endlich auf eine offizielle Widescreen-Version hoffen?

Die Welt von Hyrule, die auf den sanften Wellen eines endlosen Ozeans schwimmt und von einer schillernden, Cel-Shading-Optik getragen wird, hat seit ihrer Einführung auf dem GameCube im Jahr 2002 die Herzen von Millionen Spielern erobert. Die Rede ist natürlich von The Legend of Zelda: The Wind Waker. Ein Spiel, das bei seiner ersten Ankündigung wegen seines ungewöhnlichen Grafikstils kontrovers diskutiert wurde, sich aber schnell als zeitloser Klassiker etablierte. Mit seiner charmanten Ästhetik, seinem einzigartigen Gameplay und seiner packenden Geschichte ist es ein Titel, der in den kollektiven Erinnerungen vieler Gamer einen besonderen Platz einnimmt. Nun, da die Nintendo Switch Online (NSO)-Erweiterungspakete immer mehr klassische Titel auf die moderne Hybridkonsole bringen, stellt sich für viele Fans die brennende Frage: Wann kommt Wind Waker auf die Switch, und dürfen wir dabei endlich auf eine offizielle Widescreen-Version hoffen?

**Ein zeitloser Klassiker im Wandel der Zeit**

Die Reise von Link, der seine Schwester Aryll aus den Klauen des monströsen Ganondorf befreien muss, ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die von unvergesslichen Charakteren und einem der atmosphärischsten Spielwelten der Zelda-Reihe geprägt ist. Auf dem GameCube brillierte Wind Waker mit seiner innovativen Cel-Shading-Grafik, die nicht nur einen einzigartigen Stil bot, sondern auch die technischen Limitierungen der damaligen Zeit geschickt umging. Das Ergebnis war ein Spiel, das auch heute noch optisch ansprechend ist und kaum gealtert wirkt – ein wahrer Beweis für die Kraft eines zeitlosen Kunststils.

Im Jahr 2013 erhielt Wind Waker eine wohlverdiente Überarbeitung in Form von The Legend of Zelda: The Wind Waker HD für die Wii U. Dieses Remaster polierte die Grafik auf Hochglanz, brachte eine native 1080p-Auflösung und wichtige Quality-of-Life-Verbesserungen mit sich, wie zum Beispiel ein beschleunigtes Segel. Vor allem aber wurde das Spiel für einen modernen, **16:9-Widescreen-Bildschirm** optimiert, wodurch die weitläufige Welt des Großen Meeres noch immersiver wirkte. Dies war die erste und bisher einzige offizielle Widescreen-Version des Spiels, die Nintendo selbst veröffentlichte.

Trotz der hervorragenden Qualität des HD-Remasters fristet es, wie viele andere exzellente Titel der Wii U, ein Nischendasein auf einer Konsole, die sich leider nie wirklich durchsetzen konnte. Die Nintendo Switch hingegen ist ein phänomenaler Erfolg, und der Wunsch nach Portierungen von Wii U-Spielen auf die Switch ist seit Jahren ein Dauerbrenner in der Community. Viele der einstigen Wii U-Highlights wie *Mario Kart 8 Deluxe*, *Donkey Kong Country: Tropical Freeze* und *New Super Mario Bros. U Deluxe* haben bereits ihren Weg auf die Switch gefunden und dort neue Höhenflüge erlebt. Es ist daher nur logisch, dass Wind Waker HD – und sein Gegenstück *Twilight Princess HD* – ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste stehen.

**Die NSO-Hoffnung und das Widescreen-Dilemma**

Mit dem Ausbau von Nintendo Switch Online und insbesondere des **Erweiterungspakets**, das Zugang zu N64- und Sega Mega Drive-Spielen (und in Zukunft vielleicht sogar Game Boy, GBA oder GameCube) ermöglicht, wächst die Hoffnung, dass Wind Waker seinen Weg auf die Switch findet. Sollte Nintendo sich für eine Emulation der GameCube-Version entscheiden, stellt sich die Frage nach dem Bildformat erneut in den Vordergrund. Die ursprüngliche GameCube-Version war im klassischen **4:3-Format** gehalten, was auf modernen 16:9-Bildschirmen oft zu unschönen schwarzen Balken an den Seiten oder einem gestreckten Bild führt.

Die Community hat längst bewiesen, dass eine **Widescreen-Darstellung** für die GameCube-Version von Wind Waker technisch machbar ist. Mit Emulatoren wie Dolphin können Spieler schon seit Langem sogenannte „Widescreen-Hacks” anwenden. Diese Hacks modifizieren das Rendern des Spiels so, dass es ein breiteres Sichtfeld (Field of View, FOV) darstellt, anstatt das 4:3-Bild einfach nur zu strecken. Das Ergebnis ist eine beeindruckende, nicht-gestreckte 16:9-Ansicht, die die Welt von Hyrule in ihrer vollen Pracht zeigt. Der Unterschied zwischen einem gestreckten Bild und einem echten 16:9 mit erweitertem FOV ist enorm: Während das Strecken das Bild verzerrt und unnatürlich wirken lässt, enthüllt ein erweitertes FOV schlichtweg mehr von der Spielwelt, ohne dass Proportionen verloren gehen.

Der Wunsch nach einer **offiziellen Widescreen-Version** ist also nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern auch eine Frage der Qualität und des Respekts vor dem Originalwerk. Wenn Nintendo eine GameCube-Emulation auf NSO anbieten würde, wäre es ein Armutszeugnis, wenn diese nicht zumindest eine optimierte 16:9-Option bieten würde, die über bloßes Strecken hinausgeht. Die Wii U HD-Version hat hier den Standard gesetzt, und Fans erwarten, dass eine Neuauflage oder Portierung diesen Standard zumindest hält, wenn nicht sogar übertrifft.

**Nintendos Strategie: Abwarten oder übertreffen?**

Nintendos Umgang mit seinen Backkatalog-Titeln auf der Switch ist vielfältig. Einige Spiele, wie die oben genannten Wii U-Ports, wurden als Full-Price-Veröffentlichungen angeboten und fanden reißenden Absatz. Andere, meist ältere Titel, landen im NSO-Abonnement, oft mit minimalen Verbesserungen, manchmal aber auch mit zusätzlichen Funktionen wie Savestates oder Rewind. Die Frage ist, wie Nintendo Wind Waker auf der Switch positionieren würde.

Eine direkte Portierung von The Legend of Zelda: The Wind Waker HD wäre der naheliegendste und wahrscheinlichste Weg, um den Fans ihren Wunsch zu erfüllen. Diese Version ist bereits in 1080p und **16:9-Widescreen** optimiert, was den größten Teil der Arbeit bereits erledigt. Nintendo müsste lediglich die Portierung auf die Switch-Hardware sicherstellen und vielleicht noch ein paar zusätzliche Tweaks vornehmen, um die Performance zu optimieren oder die Joy-Con-Steuerung anzupassen. Ein solcher Port könnte als Vollpreistitel oder als Teil einer **Zelda**-Kollektion erscheinen, ähnlich wie *Super Mario 3D All-Stars*.

Die Aufnahme einer GameCube-Emulation von Wind Waker in das NSO-Erweiterungspaket wäre ebenfalls denkbar, setzt aber voraus, dass Nintendo die GameCube-Plattform für NSO öffnet. Sollte dies geschehen, wäre eine Widescreen-Option von entscheidender Bedeutung. Nintendo hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es bei einigen NSO-Titeln minimale Verbesserungen vornimmt, aber oft auch bei einer sehr originalgetreuen Emulation bleibt. Eine offizielle 16:9-Option für eine GameCube-Version von Wind Waker, die ein erweitertes FOV nutzt und nicht nur streckt, wäre ein starkes Signal an die Community und würde die Qualität des NSO-Angebots erheblich aufwerten. Es wäre ein Beweis dafür, dass Nintendo nicht nur alte Spiele liefert, sondern auch Wert auf eine moderne Spielerfahrung legt.

**Warum die Verzögerung? Spekulationen und Realitäten**

Die große Frage, die sich viele Zelda-Fans stellen, ist: Warum hat Nintendo Wind Waker HD und *Twilight Princess HD* noch nicht auf die Switch gebracht? Die Titel waren Bestseller auf der Wii U (relativ gesehen) und würden auf der Switch zweifellos noch höhere Verkaufszahlen erzielen. Mehrere Theorien kursieren in der Community:

1. **Strategische Veröffentlichungspausen:** Nintendo ist bekannt dafür, seine Marken sorgfältig zu managen und Veröffentlichungen zu staffeln, um den Markt nicht zu übersättigen und die Nachfrage hochzuhalten. Möglicherweise sollten die beiden Zelda HD-Titel nicht mit *Tears of the Kingdom* oder anderen großen Zelda-Veröffentlichungen kollidieren.
2. **Entwicklungsressourcen:** Obwohl es sich um Ports handelt, erfordert die Anpassung an eine neue Hardware und eventuelle Verbesserungen immer noch Entwicklungszeit und -ressourcen. Nintendo könnte diese für die Entwicklung neuer Zelda-Spiele oder anderer wichtiger Titel reserviert haben.
3. **Kollektionen und Jubiläen:** Es gab Gerüchte über eine Zelda-Kollektion, ähnlich wie *Super Mario 3D All-Stars*, die Wind Waker HD und *Twilight Princess HD* enthalten könnte. Eine solche Veröffentlichung hätte das 35-jährige Jubiläum von Zelda 2021 perfekt abrunden können, doch sie blieb aus. Vielleicht wartet Nintendo auf ein zukünftiges Jubiläum oder eine andere strategische Gelegenheit.
4. **”Fear of Missing Out” (FOMO):** Nintendo nutzt manchmal die Taktik der künstlichen Verknappung oder der selektiven Verfügbarkeit, um den Wert seiner Titel zu erhöhen und die Dringlichkeit zum Kauf zu schaffen. Das Warten auf diese Ports könnte Teil einer solchen Strategie sein.

**Die Macht der Fans und die Zukunft**

Trotz der Ungewissheit bleibt die Nachfrage nach **The Legend of Zelda: The Wind Waker** auf der Nintendo Switch ungebrochen. Fan-Petitionen, Umfragen und konstante Diskussionen in sozialen Medien halten das Thema am Leben. Die Community hat gezeigt, dass sie bereit ist, für diese Spiele zu zahlen, und dass sie die Liebe zum Detail schätzt – insbesondere wenn es um moderne Annehmlichkeiten wie eine echte **Widescreen-Darstellung** geht.

Eine offizielle Veröffentlichung von Wind Waker auf der Switch, sei es als direkter Port der Wii U HD-Version oder als verbesserte GameCube-Emulation auf NSO, wäre ein Riesenerfolg für Nintendo. Es wäre nicht nur eine willkommene Einnahmequelle, sondern auch ein Akt der Wertschätzung gegenüber einer treuen Fangemeinde, die seit Jahren sehnsüchtig auf diese Titel wartet.

Dürfen wir also endlich auf eine offizielle Widescreen-Version von Wind Waker auf NSO (oder der Switch im Allgemeinen) hoffen? Die Wii U HD-Version hat den Beweis erbracht, dass es möglich ist und wie gut es aussieht. Der Ball liegt nun bei Nintendo. Die technischen Voraussetzungen sind gegeben, der finanzielle Anreiz ist enorm, und die Fanbasis ist mehr als bereit. Es ist an der Zeit, dass Link wieder die Segel setzt, diesmal auf der Switch, und das am besten in der schönsten und breitesten Ansicht, die er je hatte. Bis dahin bleiben uns nur die Emulatoren und die unermüdliche Hoffnung, dass Nintendo diesem zeitlosen Meisterwerk die Bühne gibt, die es verdient.