Kein Zurück mehr? Kann ich AC Shadows nach 31 Stunden Spielzeit als PlayStation-Spieler noch zurückerstatten?

Die Veröffentlichung eines neuen Assassin’s Creed-Titels ist für viele Spieler ein Highlight im Gaming-Kalender. Die Vorfreude auf neue Welten, spannende Geschichten und verbesserte Gameplay-Mechaniken ist oft riesig. Doch was passiert, wenn die Realität nicht den Erwartungen entspricht? Was, wenn man nach Dutzenden von Stunden feststellt, dass das Spiel doch nicht das Richtige ist, oder schlimmer noch, von technischen Problemen geplagt wird? Diese Situation führt uns zu einer Frage, die sich viele Spieler stellen, insbesondere im digitalen Zeitalter: Ist eine Rückerstattung noch möglich, wenn man bereits viel Zeit in das Spiel investiert hat?

In unserem spezifischen Fall geht es um AC Shadows und beeindruckende 31 Stunden Spielzeit auf einer PlayStation-Konsole. Für die meisten wäre diese Frage schnell beantwortet: „Nein, natürlich nicht!” Aber ist es wirklich so einfach? Tauchen wir ein in die Welt der PlayStation-Rückerstattungsrichtlinien, der Spielererwartungen und der harten Realität digitaler Käufe.

Die Verlockung des Neuen und die Ernüchterung danach

Stellen Sie sich vor: Der Release von AC Shadows steht an. Sie haben vielleicht vorbestellt, die Marketingkampagne verfolgt und sich auf epische Samurai-Action im feudalen Japan gefreut. Voller Euphorie stürzen Sie sich ins Abenteuer. Die ersten Stunden sind vielleicht noch vielversprechend, man gewöhnt sich an die Mechaniken, erkundet die Welt. Doch nach 10, 20, ja sogar 30 Stunden beginnen sich Zweifel einzuschleichen. Bugs werden störender, Gameplay-Loops wiederholen sich, die Story fesselt nicht mehr, oder die Performance bricht immer wieder ein. Plötzlich blicken Sie auf Ihre Spielzeit und denken: „31 Stunden? Und ich will das Geld zurück?”

Dieses Szenario ist nicht ungewöhnlich. Gerade bei großen Open-World-Spielen wie Assassin’s Creed Shadows dauert es oft, bis man das wahre Ausmaß von Stärken und Schwächen erkennt. Ein Ersteindruck kann trügen, und viele Probleme offenbaren sich erst im späteren Spielverlauf. Die Frage nach einer Rückerstattung auf PlayStation nach so langer Spielzeit ist daher zwar gewagt, aber verständlich.

PlayStation’s Rückerstattungsrichtlinien: Ein harter Brocken

Beginnen wir mit der offiziellen Linie. Sonys PlayStation Store-Stornierungsrichtlinie ist relativ klar und, um es vorsichtig auszudrücken, eher restriktiv im Vergleich zu Plattformen wie Steam. Die Kernpunkte lauten:

• Digitale Spiele, DLCs und andere Inhalte können innerhalb von 14 Tagen nach dem Kaufdatum storniert werden.
• Die wichtigste Einschränkung: Eine Stornierung ist nur möglich, wenn Sie den Inhalt noch nicht heruntergeladen oder gestreamt haben.

Bereits hier wird der erste große Stolperstein für unsere 31 Stunden Spielzeit deutlich. Ein Spiel zu spielen bedeutet zwangsläufig, es heruntergeladen zu haben. Sobald der Download startet, gilt der Inhalt in den Augen von Sony als „konsumiert” oder zumindest als zugänglich gemacht.

Es gibt eine geringfügige Ausnahme für Inhalte, die „fehlerhaft” sind. Selbst hier ist die Formulierung vage und gibt Sony viel Spielraum. Wenn ein Spiel zum Beispiel nicht auf Ihrer Konsole funktioniert, obwohl es kompatibel sein sollte, oder wenn es schwerwiegende Fehler aufweist, die das Spielen unmöglich machen, könnte eine Rückerstattung in Betracht gezogen werden. Aber auch hier wird die Spielzeit zum entscheidenden Faktor.

31 Stunden Spielzeit: Ein unwiderlegbares Argument gegen eine Rückerstattung?

Die ehrliche und direkte Antwort ist: Ja, 31 Stunden Spielzeit sind in den allermeisten Fällen ein unwiderlegbares Argument gegen eine Rückerstattung auf der PlayStation.

Warum ist das so? Aus Sicht von Sony (und den meisten anderen digitalen Händlern) haben Sie das Produkt in diesem Zeitraum ausgiebig genutzt und seinen Wert in hohem Maße in Anspruch genommen. 31 Stunden sind mehr als genug Zeit, um ein Spiel umfassend zu erleben, viele Hauptmissionen abzuschließen, Nebenquests zu erkunden und sich ein fundiertes Bild zu machen.

Vergleichen wir das mit anderen Plattformen: Steam erlaubt beispielsweise Rückerstattungen innerhalb von 14 Tagen und bei einer Spielzeit von unter zwei Stunden. Diese Zwei-Stunden-Grenze ist Industriestandard für digitale Rückgaben. Alles, was darüber hinausgeht, gilt als erhebliche Nutzung. 31 Stunden liegen astronomisch weit über dieser Grenze.

Sony wird argumentieren, dass Sie das Produkt bereits in einem Umfang genutzt haben, der weit über eine bloße „Testphase” hinausgeht. Eine Rückerstattung würde bedeuten, dass Sie das Spiel kostenlos gespielt hätten.

Wann könnte eine Rückerstattung theoretisch noch möglich sein (aber unwahrscheinlich)?

Es gibt äußerst seltene und spezifische Szenarien, in denen selbst bei hoher Spielzeit eine Rückerstattung auf PlayStation diskutierbar sein könnte. Diese sind jedoch extrem unwahrscheinlich und erfordern außergewöhnliche Umstände:

1. Massive, spielverändernde technische Mängel, die erst spät auftreten und das Spiel unspielbar machen: Wenn AC Shadows beispielsweise nach 30 Stunden plötzlich ununterbrochen abstürzt, Spielstände korrumpiert oder Kernmechaniken komplett versagen, und diese Probleme nachweislich von der Software selbst ausgehen und nicht durch Patches behoben werden. Selbst dann müssen Sie beweisen, dass diese Probleme den Wert des Spiels *nachträglich* komplett zerstören und nicht nur Ärgernisse sind. Dies wäre ein Fall für den Kundensupport, aber selbst hier ist der Erfolg zweifelhaft.

2. Weitreichender Präzedenzfall durch den Entwickler oder Publisher: Ein extrem seltenes Beispiel war Cyberpunk 2077, wo der Zustand des Spiels auf den alten Konsolen so katastrophal war, dass Sony es vorübergehend aus dem Store nahm und erweiterte Rückerstattungsmöglichkeiten anbot. Dies geschah jedoch aufgrund eines enormen öffentlichen Drucks und der Tatsache, dass das Spiel für viele schlichtweg unspielbar war. Solche Fälle sind die absolute Ausnahme und erfordern eine offizielle Anerkennung der Unspielbarkeit durch den Publisher und/oder Sony.

3. Fehlerhafter Kauf oder Betrug: Wenn der Kauf nachweislich durch einen Fehler, Betrug oder einen unbefugten Zugriff auf Ihr Konto zustande kam. Aber auch hier bezieht sich die Rückerstattung auf den Kauf selbst, nicht auf die Unzufriedenheit nach langem Spielen.

Für den Standardfall, dass Ihnen das Spiel nach 31 Stunden einfach nicht mehr gefällt, es langweilig wird, oder es kleinere Bugs gibt, die nicht die gesamte Erfahrung ruinieren, ist die Chance auf eine Rückerstattung praktisch nicht existent.

Wie Sie vorgehen könnten (obwohl die Chancen gering sind)

Wenn Sie es dennoch versuchen möchten, um zumindest das Gefühl zu haben, alles unternommen zu haben, hier die Schritte:

1. Dokumentieren Sie alles: Machen Sie Screenshots oder Videos von den Problemen, die Sie erlebt haben. Notieren Sie genaue Fehlermeldungen, Absturzzeiten und welche Schritte Sie bereits unternommen haben, um das Problem zu beheben (z. B. Spiel neu installiert, Datenbank neu aufgebaut, Konsole neu gestartet).

2. Kontaktieren Sie den PlayStation-Support: Gehen Sie auf die offizielle PlayStation-Support-Website Ihres Landes und suchen Sie nach Kontaktmöglichkeiten (Live-Chat oder Telefon). Seien Sie höflich, aber bestimmt. Erklären Sie Ihre Situation und warum Sie eine Rückerstattung beantragen möchten.

3. Erklären Sie Ihre Beweggründe präzise: Anstatt zu sagen „Das Spiel ist langweilig”, konzentrieren Sie sich auf technische Mängel, die das Spielen Ihrer Meinung nach unzumutbar machen, falls solche vorliegen. Wenn Sie nur Unzufriedenheit ausdrücken, werden Sie wahrscheinlich abgewiesen.

4. Seien Sie auf eine Ablehnung vorbereitet: Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr Antrag wahrscheinlich abgelehnt wird, gerade wegen der hohen Spielzeit. Der Support wird auf die Richtlinien verweisen, die den Download und die Nutzung als Ausschlusskriterium nennen.

Was tun, wenn eine Rückerstattung fehlschlägt?

Wenn die Rückerstattung auf PlayStation nach 31 Stunden Spielzeit scheitert, was leider der Regelfall sein wird, bleiben Ihnen andere Wege:

• Bugs an Ubisoft melden: Wenn es technische Probleme gibt, tragen Sie dazu bei, das Spiel für alle zu verbessern, indem Sie detaillierte Bug-Reports direkt an den Entwickler übermitteln. Es gibt oft Community-Foren, wo Sie sich austauschen können.

• Auf Patches warten: Viele moderne Spiele werden nach der Veröffentlichung durch Patches verbessert. Es besteht die Möglichkeit, dass die Probleme, die Sie stören, in zukünftigen Updates behoben werden.

• Pausieren und später zurückkehren: Manchmal hilft es, ein Spiel für eine Weile beiseite zu legen und später mit neuen Augen und vielleicht nach einigen Patches wieder einzusteigen.

• Als Lektion verbuchen: Jeder Spieler macht mal einen Fehlkauf. Nehmen Sie es als Erfahrung mit, um zukünftig vorsichtiger zu sein.

Prävention für die Zukunft: Klüger kaufen

Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, hier einige Tipps für digitale Käufe:

• Gründliche Recherche: Lesen Sie Reviews, schauen Sie Gameplay-Videos (nicht nur Trailer!) von unabhängigen Content Creatorn und prüfen Sie User-Bewertungen, bevor Sie ein Spiel kaufen.

• Vorsicht bei Vorbestellungen: Überlegen Sie genau, ob Sie wirklich vorbestellen müssen. Oft sind die Boni gering und man kann das Spiel nach Release bewerten, bevor man es kauft.

• Auf Sales warten: Wenn Sie unsicher sind, warten Sie auf einen Sale. Der finanzielle Verlust ist geringer, falls das Spiel enttäuscht.

• Testphasen nutzen: Wenn Demos oder offene Betas angeboten werden, nutzen Sie diese ausgiebig, um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen.

• Rückerstattungsrichtlinien kennen: Machen Sie sich mit den Richtlinien der jeweiligen Plattform vertraut, bevor Sie einen Kauf tätigen. Jede Plattform hat ihre eigenen Regeln.

Fazit: Die Realität der digitalen Rückgabe

Die Frage „Kann ich AC Shadows nach 31 Stunden Spielzeit als PlayStation-Spieler noch zurückerstatten?” muss mit einem klaren und bedauerlichen „Sehr unwahrscheinlich” beantwortet werden. Die PlayStation Rückerstattungsrichtlinien sind hier eindeutig und die investierte Spielzeit übersteigt bei weitem das akzeptierte Maß für eine digitale Rückgabe.

Es ist frustrierend, wenn ein lang erwarteter Titel nicht den Erwartungen entspricht, und noch frustrierender, wenn man viel Zeit und Geld investiert hat. Dieses Szenario unterstreicht die Notwendigkeit für Spieler, digitale Käufe bewusster zu tätigen und die strengen Regeln der Plattformen zu kennen. Die beste Verteidigung gegen einen Fehlkauf ist immer noch eine informierte Kaufentscheidung. Für Ihren Fall mit AC Shadows bleibt Ihnen wahrscheinlich nur, die Situation zu akzeptieren und hoffentlich auf zukünftige Verbesserungen durch den Entwickler zu setzen.