Lohnt sich die Switch 1 auch heute noch? Die ultimative Kaufberatung!

Die Nintendo Switch revolutionierte den Gaming-Markt, als sie 2017 erschien. Als hybride Konsole, die sowohl unterwegs als auch zu Hause am Fernseher genutzt werden kann, eroberte sie schnell die Herzen von Millionen Spielern weltweit. Seitdem hat Nintendo verschiedene Iterationen veröffentlicht: die Switch Lite (eine reine Handheld-Variante) und die Nintendo Switch OLED (mit einem größeren und brillanteren Bildschirm). Doch was ist mit dem Originalmodell, der Nintendo Switch 1 (oft auch V1 genannt)? Ist sie im Jahr 2024 noch eine lohnende Investition, oder hat sie ausgedient? Diese Frage stellen sich viele potenziellen Käufer, insbesondere angesichts der oft günstigeren Preise auf dem Gebrauchtmarkt. In dieser umfassenden Kaufberatung beleuchten wir alle Aspekte, die Sie wissen müssen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Was ist die Nintendo Switch 1 (V1) überhaupt?

Bevor wir uns in die Details stürzen, lassen Sie uns klären, was genau die „Nintendo Switch 1” ist. Dies ist das ursprüngliche Modell, das im März 2017 veröffentlicht wurde. Es unterscheidet sich von der späteren V2-Version (ab Mitte 2019) hauptsächlich durch eine geringere Akkulaufzeit und marginal andere interne Komponenten, die aber keine Auswirkungen auf die Spieleleistung haben. Die OLED-Version (ab 2021) bringt weitere signifikante Neuerungen wie ein besseres Display und einen verbesserten Kickstand mit sich.

Die Switch V1 bietet dieselben Kernfunktionen wie alle Full-Size-Switch-Modelle: Sie kann als Handheld-Gerät, im Tischmodus mit abnehmbaren Joy-Cons oder angedockt an einen Fernseher genutzt werden. Der Bildschirm ist ein 6,2 Zoll großes LCD-Display. Die Joy-Cons sind abnehmbar und ermöglichen diverse Spielweisen, von Einzelspieler-Abenteuern bis hin zu Multiplayer-Spaß mit Freunden.

Die Argumente FÜR die Nintendo Switch V1 heute

1. Der Preis: Unschlagbar günstig (besonders gebraucht)

Einer der größten Anreize, sich für eine Nintendo Switch 1 zu entscheiden, ist zweifellos der Preis. Während die neueren Modelle (insbesondere die OLED) immer noch ihren Neupreis von über 300 Euro halten, ist die V1 auf dem Gebrauchtmarkt deutlich günstiger zu finden. Oftmals gibt es gut erhaltene Geräte schon für 150 bis 220 Euro, manchmal sogar darunter. Dieser Preisvorteil macht die Konsole für budgetbewusste Käufer extrem attraktiv. Wenn Sie das Switch-Erlebnis erleben möchten, ohne ein Vermögen auszugeben, ist die V1 eine hervorragende Einstiegsmöglichkeit.

2. Die Spielebibliothek: Ein riesiger Schatz

Die Nintendo Switch verfügt über eine der beeindruckendsten und vielfältigsten Spielebibliotheken der letzten Jahre. Und das Beste daran: Alle Spiele, die auf der Switch OLED oder V2 laufen, funktionieren auch auf der Switch V1. Sie haben Zugriff auf Nintendos herausragende Exklusivtitel wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” und „Tears of the Kingdom”, „Super Mario Odyssey”, „Animal Crossing: New Horizons” und „Mario Kart 8 Deluxe”. Hinzu kommen unzählige Indie-Perlen und Third-Party-Titel, die das Spektrum erweitern. Die Bibliothek ist reif, umfangreich und wird ständig mit neuen Titeln versorgt, sodass Ihnen niemals die Spiele ausgehen werden.

3. Das Hybrid-Konzept: Immer noch einzigartig und genial

Das Kernkonzept der Switch – eine Konsole für zu Hause und unterwegs – ist auch heute noch genial und konkurrenzlos. Egal ob Sie auf der Couch zocken, im Zug pendeln oder bei Freunden spielen möchten, die Switch V1 bietet die volle Flexibilität. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist unabhängig vom Modell und somit eine Stärke, die auch die ursprüngliche Version voll ausspielen kann. Die Möglichkeit, das Spielgeschehen nahtlos vom großen Bildschirm auf das Handheld-Display zu übertragen und umgekehrt, ist ein Komfort, den man nicht mehr missen möchte.

4. Das Modding-Potenzial (für eine Nische)

Ein spezieller Punkt, der für manche Technik-Enthusiasten interessant sein könnte: Viele der frühen Switch V1-Modelle sind „ungepatcht”, was bedeutet, dass sie anfällig für bestimmte Software-Exploits sind. Dies ermöglicht es, Custom Firmware zu installieren, um Homebrew-Anwendungen auszuführen oder Backups von Spielen zu starten. Es ist wichtig zu betonen, dass dies ein komplexer Prozess ist, der mit Risiken (wie einem Konsolen-Bann von Nintendo, der Online-Spiele unmöglich macht) verbunden ist und von Nintendo nicht unterstützt wird. Für den durchschnittlichen Nutzer ist dies kein relevanter Kaufgrund, aber für eine bestimmte Nische kann es ein entscheidender Faktor sein. Stellen Sie sicher, dass Sie sich der Risiken bewusst sind, wenn Sie diesen Weg einschlagen möchten.

5. Verfügbarkeit von Zubehör

Da die Nintendo Switch V1 über Jahre hinweg das Standardmodell war, gibt es eine riesige Auswahl an Zubehör – von zusätzlichen Joy-Cons und Pro Controllern bis hin zu Docks, Hüllen und Ladestationen. Vieles davon ist auf dem Gebrauchtmarkt ebenfalls günstiger zu haben, was die Gesamtkosten für den Einstieg in das Switch-Ökosystem weiter senkt.

Die Argumente GEGEN die Nintendo Switch V1 heute

1. Die Akkulaufzeit: Der größte Kompromiss

Die Akkulaufzeit der Switch V1 ist der am häufigsten genannte Kritikpunkt. Im Vergleich zur V2 und insbesondere zur OLED-Version fällt sie deutlich kürzer aus. Während die V2 bis zu 9 Stunden Spielzeit verspricht (je nach Spiel) und die OLED bis zu 9 Stunden, liegt die V1 bei etwa 2,5 bis 6,5 Stunden. Bei anspruchsvollen Titeln wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” kann der Akku schon nach 2,5 bis 3 Stunden schlappmachen. Für gelegentliches Spielen unterwegs mag das ausreichen, aber für längere Reisen oder ausgedehnte Handheld-Sessions kann dies frustrierend sein. Bedenken Sie auch, dass ein gebrauchter Akku über die Jahre an Kapazität verloren haben könnte.

2. Das Display: LCD statt OLED

Die V1 verfügt über ein 6,2 Zoll großes LCD-Display. Während es funktional ist und die Spiele gut darstellt, kann es nicht mit dem OLED-Display der neuesten Switch-Version mithalten. Das OLED-Panel bietet lebendigere Farben, tiefere Schwarzwerte, einen höheren Kontrast und eine etwas größere Bildschirmdiagonale (7 Zoll). Besonders in dunklen Spielszenen oder bei Spielen mit kräftigen Farben ist der Unterschied deutlich spürbar. Wer Wert auf das beste visuelle Erlebnis im Handheld-Modus legt, wird den Unterschied zur OLED-Variante bemerken.

3. Die Joy-Cons und das Drift-Problem

Das berüchtigte „Joy-Con-Drift-Problem”, bei dem die Sticks ungewollt Eingaben registrieren, betrifft leider alle Switch-Modelle, auch die V1. Bei einem gebrauchten Gerät ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dieses Problem bereits aufgetreten ist oder bald auftreten wird, da die Komponenten bereits Abnutzungserscheinungen aufweisen. Zwar bietet Nintendo unter bestimmten Umständen Reparaturen an, doch es ist ein Ärgernis, das die Spielerfahrung trüben kann und gegebenenfalls zusätzliche Kosten oder Aufwand bedeutet.

4. Keine verbesserte Leistung

Im Gegensatz zu den Konsolen-Upgrades von PlayStation oder Xbox bringt die V2 oder OLED-Switch keine verbesserte Rechenleistung mit sich. Alle Modelle nutzen denselben Tegra X1-Chip. Das bedeutet, dass Sie auf der V1 dieselbe Grafik und Framerate erhalten wie auf den neueren Modellen. Dies ist zwar einerseits gut, da es keine „schlechtere” Spielerfahrung gibt, bedeutet aber auch, dass die Switch V1 nicht von Hardware-Optimierungen profitiert, die andere Konsolen-Generationen mit sich bringen.

5. Risiken beim Kauf auf dem Gebrauchtmarkt

Der Kauf einer gebrauchten Konsole birgt immer Risiken. Bei der Switch V1 können diese sein:

• Akkuzustand: Wie bereits erwähnt, kann der Akku stark abgenutzt sein.
• Joy-Con-Zustand: Drift-Probleme oder allgemeine Abnutzung der Sticks und Tasten.
• Display-Schäden: Kratzer, tote Pixel oder Einbrenneffekte (weniger häufig bei LCD).
• Gehäuse-Schäden: Kratzer, Risse oder fehlende Teile (z.B. Kickstand).
• Konsolen-Bann: Wenn eine Konsole modifiziert und anschließend online genutzt wurde, kann Nintendo sie vom Online-Dienst ausschließen. Eine gebannte Konsole kann keine Online-Spiele mehr spielen, den eShop nicht nutzen und keine System-Updates herunterladen. Achten Sie auf Hinweise darauf beim Kauf.

Ein genauer Blick: Switch V1 im Vergleich zu Switch V2, OLED und Lite

Um die Entscheidung zu erleichtern, hier eine kurze Gegenüberstellung der Modelle:

• Nintendo Switch V1 (Original):
  • Preis: Am günstigsten (besonders gebraucht).
  • Akku: Kürzeste Laufzeit (2,5-6,5 Std.).
  • Display: 6,2 Zoll LCD.
  • Hybrid: Ja.
  • Besonderheit: Potenziell ungepatcht für Modding.
• Nintendo Switch V2 (verbesserte Akkulaufzeit):
  • Preis: Moderater (oft nur geringfügig günstiger als OLED neu).
  • Akku: Verbesserte Laufzeit (4,5-9 Std.).
  • Display: 6,2 Zoll LCD.
  • Hybrid: Ja.
  • Besonderheit: Die beste „Mittelklasse”-Option, wenn die OLED zu teuer ist, aber die V1-Akku zu schwach.
• Nintendo Switch OLED:
  • Preis: Am teuersten.
  • Akku: Ähnlich wie V2 (4,5-9 Std.).
  • Display: 7 Zoll OLED (brillanter, größer).
  • Hybrid: Ja.
  • Besonderheit: Verbesserter Kickstand, bessere Lautsprecher, LAN-Anschluss im Dock. Das Premium-Erlebnis.
• Nintendo Switch Lite:
  • Preis: Am günstigsten (neu).
  • Akku: Gute Laufzeit (3-7 Std.).
  • Display: 5,5 Zoll LCD.
  • Hybrid: Nein (reine Handheld-Konsole).
  • Besonderheit: Joy-Cons fest verbaut, leichter und kompakter. Ideal für reine Handheld-Spieler.

Die Switch V1 bietet das volle Hybrid-Erlebnis zum besten Preis, macht aber Kompromisse bei Akku und Bildschirm. Die OLED ist die beste Wahl, wenn Budget keine Rolle spielt. Die V2 ist ein guter Mittelweg, und die Lite ist perfekt für unterwegs, wenn der TV-Modus unwichtig ist.

Für wen lohnt sich die Nintendo Switch V1 also noch?

Die Nintendo Switch V1 ist trotz ihrer Jahre auf dem Markt für bestimmte Käufergruppen immer noch eine ausgezeichnete Wahl:

• Budget-Käufer: Wer eine Switch zum bestmöglichen Preis möchte, um Zugang zur riesigen Spielebibliothek zu erhalten.
• Gelegenheitsspieler: Wenn Sie nur ab und zu im Handheld-Modus spielen und die längere Akkulaufzeit der neueren Modelle nicht zwingend benötigen.
• Zweitkonsole: Ideal als Zweitgerät im Haushalt, vielleicht für das Kinderzimmer oder als zusätzliche Option für Multiplayer.
• Eltern mit Kindern: Eine günstigere Option für Kinder, bei denen die Konsole eventuell nicht ganz so pfleglich behandelt wird. Der Verlust oder Schaden einer V1 schmerzt weniger als bei einer brandneuen OLED.
• Modding-Interessierte: Wer bewusst die technischen Möglichkeiten einer ungepatchten V1 ausschöpfen möchte (unter Beachtung der Risiken).
• Einsteiger: Personen, die das Switch-Konzept erst einmal ausprobieren wollen, bevor sie in ein teureres Modell investieren.

Worauf Sie beim Kauf einer gebrauchten Switch V1 achten sollten

Wenn Sie sich für eine gebrauchte Switch V1 entscheiden, ist eine sorgfältige Prüfung unerlässlich:

1. Seriennummer überprüfen: Um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um eine V1 handelt (insbesondere wenn Sie am Modding interessiert sind), prüfen Sie die Seriennummer. Sie beginnt meist mit „XAW”. Online-Tools können Ihnen sagen, ob es sich um ein ungepatchtes Modell handelt.
2. Akkuzustand: Fragen Sie den Verkäufer nach der Akkulaufzeit oder testen Sie diese selbst, wenn möglich. Eine kurze Laufzeit kann ein Dealbreaker sein.
3. Joy-Cons: Testen Sie beide Joy-Cons auf Stick-Drift (gehen Sie in die Kalibrierungsoptionen in den Systemeinstellungen) und Funktion aller Tasten. Wackelige Joy-Cons sind normal, Drift nicht.
4. Display: Prüfen Sie auf Kratzer, Pixelfehler oder Risse.
5. Dock & Zubehör: Stellen Sie sicher, dass das Dock funktioniert, das HDMI-Kabel und das Netzteil dabei sind und keine offensichtlichen Schäden aufweisen.
6. Physischer Zustand: Überprüfen Sie das Gehäuse auf größere Schäden, den Kickstand auf Funktionalität und den Zustand des MicroSD-Kartensteckplatzes.
7. Bann-Risiko: Fragen Sie explizit, ob die Konsole jemals modifiziert wurde oder gebannt ist. Ein guter Indikator ist, ob der eShop funktioniert und Online-Spiele möglich sind. Kaufen Sie am besten von vertrauenswürdigen Quellen.

Fazit: Unser endgültiges Urteil zur Nintendo Switch V1

Die Nintendo Switch 1 ist auch im Jahr 2024 noch eine absolut relevante und lohnenswerte Konsole – allerdings mit einigen Abstrichen und für eine bestimmte Zielgruppe. Ihr größter Trumpf ist der attraktive Preis auf dem Gebrauchtmarkt, der den Zugang zur fantastischen Nintendo-Spielebibliothek für jedermann erschwinglich macht. Die Flexibilität des Hybrid-Konzepts bleibt ungeschlagen und die schiere Menge an hochwertigen Spielen garantiert viele Stunden Spielspaß.

Die Kompromisse bei der Akkulaufzeit und dem LCD-Display sind real, aber für viele Nutzer verschmerzbar, besonders wenn das Budget eine Rolle spielt. Wenn Sie hauptsächlich am Fernseher spielen oder nur gelegentlich unterwegs sind, werden Sie die geringere Akkulaufzeit kaum bemerken. Wer jedoch das ultimative Handheld-Erlebnis mit bestem Bildschirm und längster Laufzeit sucht und bereit ist, dafür mehr zu bezahlen, sollte zur Switch OLED greifen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, die Nintendo Switch 1 lohnt sich heute noch! Sie ist eine ausgezeichnete Wahl für preisbewusste Spieler, Familien, die eine kostengünstige zweite Konsole suchen, oder alle, die das einzigartige Switch-Erlebnis erleben möchten, ohne das Budget zu sprengen. Achten Sie beim Kauf auf dem Gebrauchtmarkt sorgfältig auf den Zustand, und Sie werden mit einer Konsole belohnt, die Ihnen noch viele Jahre Freude bereiten wird.