In der schillernden, aber oft brutalen Welt der Videospiele gibt es Momente, die sich tief in unser Gedächtnis einbrennen. Augenblicke, die uns nicht nur unterhalten, sondern uns auch zum Nachdenken anregen, uns emotional packen oder uns einfach mit offenem Mund zurücklassen. Einer dieser ikonischen Momente findet sich in einem der wohl einflussreichsten Ego-Shooter aller Zeiten: Call of Duty: Modern Warfare 2. Die Mission „Contingency” ist ein Meisterwerk an Spannung, Strategie und moralischer Ambiguität. Doch oft stellt sich die Frage: Gab es hier einen „Code”? Und falls ja, welcher war der „richtige”? Tauchen wir ein in die Tiefen dieser legendären Mission und entschlüsseln wir das Geheimnis.
Die Bühne ist bereitet: Das Chaos von Modern Warfare 2
Bevor wir uns der Mission „Contingency” widmen, ist es entscheidend, den Kontext zu verstehen, in dem sie stattfindet. Call of Duty: Modern Warfare 2 (CoD MW2), veröffentlicht im Jahr 2009, war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern auch ein narratives Schwergewicht. Es nahm die Handlung des ersten Modern Warfare auf und katapultierte die Spieler in einen globalen Konflikt von beispielloser Intensität. Russland hat die Vereinigten Staaten überfallen, nachdem der ultranationalistische Terrorist Makarov ein Massaker auf einem russischen Flughafen inszeniert und es den USA in die Schuhe geschoben hat (die berüchtigte „No Russian”-Mission). Die Welt steht am Rande der totalen Vernichtung, und die Task Force 141, angeführt von Captain Price und Soap MacTavish, kämpft verzweifelt gegen die Zeit, um Makarov zu stoppen und den Krieg zu beenden.
Der Krieg tobt an mehreren Fronten: von den verschneiten Weiten Russlands bis zu den verwüsteten Straßen Washington D.C. Das Spiel zeichnet ein düsteres Bild eines Konflikts, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und moralische Entscheidungen schwerwiegende Konsequenzen haben. Inmitten dieses Chaos müssen die Protagonisten oft unkonventionelle und riskante Wege einschlagen, um das größere Übel abzuwenden. Es ist eine Welt voller Verrat, Opfer und unerbittlicher Action – die perfekte Kulisse für eine Mission wie „Contingency”.
Die Mission „Contingency”: Ein Wettlauf gegen die Zeit
Die Mission „Contingency” beginnt mit einer dringenden Nachricht: Makarov hat offenbar einen Atom-U-Boot-Stützpunkt in Russland unter seine Kontrolle gebracht. Die Gefahr ist unvorstellbar: Wenn er Zugriff auf nukleare Interkontinentalraketen (ICBMs) erhält, könnte er einen katastrophalen Schlag gegen die USA oder andere Nationen ausführen und den Konflikt auf eine unumkehrbare Ebene eskalieren lassen. Captain Price und Captain MacTavish, zusammen mit einer kleinen Einheit, werden entsandt, um das russische U-Boot zu infiltrieren und die nukleare Bedrohung abzuwenden.
Die Mission ist von Anfang an von enormer Spannung geprägt. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Soap MacTavish und müssen sich durch eisige Gewässer schleichen, feindliche Patrouillen ausschalten und sich ihren Weg an Bord des U-Boots erkämpfen. Die klaustrophobische Umgebung des U-Boots, gefüllt mit engen Gängen und der ständigen Bedrohung durch russische Soldaten, verstärkt das Gefühl der Dringlichkeit. Jeder Schuss, jede Entscheidung zählt. Das Ziel ist klar: Kontrolle über das U-Boot erlangen und die nuklearen Startsequenzen neutralisieren.
Als Soap und Price das Kommandozentrum des U-Boots erreichen, ist der Countdown bereits im Gange. Die russischen U-Boot-Besatzung ist kurz davor, eine ICBM zu starten. In einem verzweifelten Kampf gelingt es den beiden, die Kontrolle über das Launch-Panel zu erlangen. Hier kommt der vermeintliche „Code” ins Spiel.
Der „Code”: Eine strategische Meisterleistung, keine Zahlenfolge
An dieser Stelle müssen wir klarstellen: Es gibt in der Mission „Contingency” keinen traditionellen „Code” im Sinne einer Zahlen- oder Buchstabenkombination, die der Spieler eingeben muss, um die Mission erfolgreich abzuschließen. Die Frage „wie der Code in Call of Duty 6 der richtige ist” bezieht sich nicht auf ein Rätsel, das gelöst werden muss, sondern auf eine schicksalhafte Entscheidung, die Captain Price in diesem kritischen Moment trifft.
Nachdem Price das Launch-Panel unter Kontrolle hat, steht er vor einer unmöglichen Wahl. Die Rakete ist scharf, das Ziel ist gesetzt, aber es ist noch nicht Makarovs Ziel. Das U-Boot ist auf Kurs, eine russische ICBM auf die Vereinigten Staaten abzufeuern. Price hat die Möglichkeit, den Abschuss zu verhindern oder das Ziel zu ändern. Die Zeit drängt, und die Konsequenzen jeder Aktion sind verheerend.
Und hier kommt der „richtige Code” ins Spiel, der eigentlich eine geniale, aber schockierende strategische Entscheidung ist: Anstatt die Rakete einfach zu deaktivieren oder sie auf ein unbewohntes Gebiet zu richten, fasst Price einen kühnen und verzweifelten Plan. Er ändert das Ziel der russischen ICBM. Er richtet sie nicht auf Makarovs Stellungen, nicht auf Moskau, sondern auf… Washington D.C.
Die Kontroverse und die Genialität: Warum Washington D.C.?
Diese Entscheidung ist der absolute Höhepunkt und der Schockmoment der Mission. Ein Held feuert eine Atomrakete auf die eigene Hauptstadt ab? Das ist die moralische Bruchlinie, die Modern Warfare 2 so unvergesslich macht. Doch Price hat einen Grund, einen „richtigen Code” für diese scheinbar irrsinnige Tat.
Price feuert die Atomrakete ab, aber nicht mit der Absicht, Washington D.C. zu zerstören. Sein Ziel ist es, die Rakete in der oberen Atmosphäre über der Stadt zu zünden. Die Folge ist ein elektromagnetischer Impuls (EMP) von gigantischem Ausmaß. Dieser EMP breitet sich über die gesamte Ostküste der Vereinigten Staaten aus und deaktiviert schlagartig sämtliche elektronische Ausrüstung – von Fahrzeugen über Kommunikationssysteme bis hin zu Flugzeugen.
Die Auswirkungen des EMP: Der „richtige Code” in Aktion
Die Wirkung ist sofort und dramatisch:
1. **Neutralisierung der russischen Invasion**: Die russischen Streitkräfte, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits tief in den USA befinden, werden vollständig gelähmt. Ihre Panzer, Flugzeuge, Kommunikationssysteme – alles bricht zusammen. Sie sind plötzlich blind, taub und isoliert.
2. **Rettung der Zivilbevölkerung**: Obwohl der EMP selbst katastrophale Auswirkungen auf die Infrastruktur hat, verhindert er die direkte nukleare Detonation auf bewohntem Gebiet. Price wählt den „kleineren” von zwei Schrecken. Anstatt zuzusehen, wie Washington D.C. durch eine direkte Explosion ausgelöscht wird, nutzt er die Rakete als Waffe zur Deaktivierung.
3. **Wendung im Krieg**: Dieser strategische Schachzug verschafft den amerikanischen Verteidigern einen entscheidenden Vorteil. Sie sind zwar ebenfalls von dem EMP betroffen, aber die improvisierte Natur der russischen Invasion auf amerikanischem Boden macht sie anfälliger für die Folgen. Die Amerikaner können sich anpassen und den Kampf auf „primitive” Weise fortsetzen, während die hochentwickelte russische Kriegsmaschinerie zum Erliegen kommt.
Dieser „Code” ist also die Entscheidung, eine Waffe der Massenvernichtung nicht zur Massenvernichtung, sondern zur Massen-Deaktivierung einzusetzen. Es ist eine extrem riskante, moralisch fragwürdige, aber im Kontext des Spiels brillante taktische Lösung. Price erkennt, dass der Krieg nur gewonnen werden kann, wenn die hochtechnologische Überlegenheit der Russen neutralisiert wird. Der EMP ist die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen und die Hauptstadt vor der direkten Zerstörung zu bewahren.
Die emotionale und spielerische Resonanz
Für den Spieler ist dieser Moment atemberaubend. Man sieht die aufsteigende Rakete, die Explosion in der Atmosphäre und die nachfolgende Welle des EMP, die die Technologie der Welt für einen Moment zum Stillstand bringt. Die folgende Mission, „Second Sun”, lässt den Spieler die unmittelbaren Auswirkungen des EMP erleben: Flugzeuge stürzen ab, Hubschrauber fallen vom Himmel, und die Landschaft wird von einem orangefarbenen Schimmer des Sonnenaufgangs und der Nachwirkungen der Explosion beleuchtet. Es ist eine surreale und unvergessliche Erfahrung.
Die Genialität dieses „Codes” liegt nicht in seiner Einfachheit, sondern in seiner Komplexität. Es ist eine Entscheidung, die ethische Fragen aufwirft, aber militärisch gesehen hochwirksam ist. Sie zeigt Captain Prices Verzweiflung, seine Entschlossenheit und seine Fähigkeit, über den Tellerrand zu blicken, selbst wenn dies bedeutet, die eigene Moral aufs Spiel zu setzen. Dieser Moment zementiert seinen Status als einer der komplexesten und faszinierendsten Charaktere in der Geschichte der Videospiele.
Tipps für Spieler: Die Mission vollständig erfassen
Für alle, die Modern Warfare 2 (ob das Original oder das Remaster) spielen oder erneut erleben möchten, ist es wichtig, die Mission „Contingency” nicht nur als reinen Shoot-out zu betrachten.
* **Achte auf die Dialoge**: Price und Soap sind sich der Schwere ihrer Lage bewusst. Ihre Gespräche geben Einblicke in ihre mentale Verfassung.
* **Verstehe den Kontext**: Der gesamte Krieg ist eine verzweiflungsvolle Situation. Prices Entscheidung entspringt nicht Böswilligkeit, sondern einer kalten, strategischen Notwendigkeit.
* **Erlebe die Folgen**: Die Mission „Second Sun” und „Whiskey Hotel” zeigen die direkten Auswirkungen des EMP und machen Prices Entscheidung greifbar. Ohne diesen EMP wären die USA wahrscheinlich überrannt worden.
Der „richtige Code” in „Contingency” ist also nicht etwas, das man eingibt, sondern etwas, das man versteht: eine brillante, wenn auch drastische, militärische Strategie, die einen scheinbar aussichtslosen Krieg wendet. Es ist ein Beweis für die erzählerische Tiefe, die Call of Duty: Modern Warfare 2 bot, und warum es auch heute noch als Meilenstein des Gaming gilt.
Das Vermächtnis des „richtigen Codes”
Die Mission „Contingency” und Prices Entscheidung haben nicht nur die Handlung von Modern Warfare 2 maßgeblich beeinflusst, sondern auch die Art und Weise, wie Spieler über Entscheidungen in Videospielen nachdenken. Es war ein Moment, der zeigte, dass Videospiele mehr sein können als nur stupides Ballern – sie können komplexe Geschichten erzählen, moralische Dilemmata aufwerfen und uns dazu bringen, die Konsequenzen unserer (oder der Charaktere) Handlungen zu hinterfragen.
Die Diskussionen um diesen „Code” und Prices Wahl halten bis heute an. War es die richtige Entscheidung? Hätte es andere Wege gegeben? Diese Fragen sind es, die „Contingency” zu einer zeitlosen Mission machen und ihren Platz in der Gaming-Geschichte sichern. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Entwicklerstudio die Erwartungen des Spielers brechen und gleichzeitig eine unglaublich packende und logische Geschichte erzählen kann. Der „richtige Code” war nicht eine Antwort, sondern eine Frage – eine Frage an die moralischen Grenzen des Krieges und die Opfer, die man bringen muss, um das zu schützen, was man liebt.
ARTIKELFAZIT:
Die Mission „Contingency” in Call of Duty: Modern Warfare 2 ist weit mehr als nur eine weitere Schießerei. Der „Code”, von dem die Rede ist, ist keine Eingabeaufforderung, sondern die radikale, aber strategisch fundierte Entscheidung von Captain Price, eine Atomrakete zur Erzeugung eines EMP über den USA zu nutzen. Diese mutige und umstrittene Aktion rettete die amerikanische Hauptstadt vor der direkten Zerstörung und wendete das Blatt im Krieg gegen die russischen Invasoren. Es war ein Moment der Verzweiflung, der zu einem Geniestreich wurde und Modern Warfare 2 seinen festen Platz in der Gaming-Historie sicherte. Es ist der Beweis, dass wahre Heldentaten manchmal unkonventionell und moralisch ambivalent sein müssen, um das größere Wohl zu dienen. Ein wirklich unvergesslicher Moment im Herzen eines ikonischen Spiels.